THEMA: Namibia Okt 2018-von der Wüste zu den Wasserwelten
10 Feb 2019 09:22 #548000
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Namib Dune Star Camp – Swakopmund, Atlantik Sicht Appartement, ca. 300 km

Auf der C19 rumpeln wir Nordwärts und sind eine halbe Stunde später in Solitaire. Hier erwartet uns ein kleiner Sandsturm. In Schräglage stürmen wir die Bäckerei für Brot und kleine Leckerei, da wir in Swakopmund Selbstversorger sind. Wir sind zwar noch pappsatt vom Frühstück, aber Solitaire ohne Apfelkuchen geht nun mal gar nicht.
Wir ziehen noch Geld und fahren die C 19 weiter.






Nach einer dreiviertel Stunde taucht das Rostock Ritz Schild in der Einöde auf. Wir haben uns eine Pause verdient, unsere einstimmige Meinung. Der Wind hat zum Glück nachgelassen. So können wir auf der Terrasse, mit einen Getränk, den Ausblick genießen.






Übernachtet haben wir hier noch nie. Irgendwie werde ich mit der "Höhlen-Atmosphäre" in den öffentlichen Bereichen und auch in den Bungalows nicht warm. Aber die Landschaft ist beeindruckend, deshalb stoppen wir auch hier immer.
Wir verquatschen uns ein bisschen mit der Managerin (oder war es die Besitzerin?) und reisen nach 1 Stunde weiter.

Der nächste Stopp natürlich beim Wendekreis des Steinbocks.


Der Wind bläst wieder und lässt die Konturen der Landschaft verschwimmen.


Am Kuiseb Canyon ist es wieder windstill. Wir vertreten wir uns etwas die Beine, kraxeln zum Aussichtspunkt und treffen die beiden Motorradfahrer wieder. Es ist brütend heiß und mir wird ganz anders als ich die Beiden in ihrer Schutzkleidung sehe. Ich möchte nicht tauschen. (Mein Mann und ich sind auch über 20 Jahre intensiv Motorrad gefahren und können sehr gut nachvollziehen, wie es ist bei Hitze Helm und Lederklamotten zu tragen.)






Über ein ausgetrocknetes Flußbett geht’s weiter.


Wir erreichen die total langweilige C14. Es geht nur geradeaus....


Kurz vor Walfischbucht nehmen wir die Ausfahrt zur Düne 7. Wie es aussieht sind wir ganz alleine hier.


Nö, wir sind nicht alleine. Neben einer Mülltonne sitzt ein Schwarzer im Sand. Etwas entfernt halten wir an und steigen alle aus. Manfred verriegelt das Auto. Mein Mann geht Richtung Düne und Manfred, entgegengesetzt, Richtung Toilette. Wie aus dem Nichts steht der Schwarze vor mir und labert uns Frauen nuscheld an. Ins Auto können wir nicht, Manfred hat es verschlossen und den Schlüssel bei sich. Wir rufen nach unseren Männern, die schnell zu uns eilen. Der Schwarze verzieht sich langsam wieder Richtung Mülltonne.
Das war eine sehr seltsame Situation....wir fahren sofort weiter und lassen die Düne Düne sein. Unweit im Adventure Center trinken wir erst Mal ein Bier und diskutieren über diese Begebenheit. Wir können den Vorfall nicht einschätzen. Ab diesem Moment ist der Autoschlüssel immer bei demjenigen, der am Auto bleibt. Das Ganze liest sich jetzt ziemlich banal, aber es war das 1. Mal, dass ich mich in Namibia unwohl fühlte, ja sogar Angst hatte.

Blick zur Düne 7






Eigentlich hatten wir noch vor zur Strandpromenade in Walfischbucht zu fahren, um eventuell Flamingos zu sehen. Mir fallen die Warnungen vom Namibia Forum ein – größte Vorsicht beim Parken, Raubüberfälle etc.. Wir benötigen heute keinen weiteren Nervenkitzel und canceln den Stopp.
Bei der Fahrt Richtung Swakop quält mich die Frage, ob ich zu viel im Namibia Forum gelesen habe und deshalb meinen Freunden den Stopp an der Promenade vermiest habe? Ich fühle mich nicht gut.

Gegen halb Vier erreichen wir Swakopmund. Das Corner Stone Gästehaus ist schnell gefunden. Eine Mitarbeiterin fährt mit uns zum Appartement Atlantik Sicht.

Das gesamte Appartementhaus gleicht einem Hochsicherheitstrakt. Die Anlage ist Video- und „Bürgerwehr“ überwacht. Wir erhalten einen Schlüsselbund mit alleine 4 Schlüssel für Alarmanlagen, außerdem ein Handy für den Notfall. Wenn die Alarmanlage auslöst meldet sich der Vermieter bei uns (es gibt eine 24 Std. Bereitschaft). Meine Güte, wo sind wir hier, denken wir so. Man muss z.B. bei der Öffnung der Terrassentür oder eines Fensters immer die Alarmanlage aus und wieder an schalten, na, hoffentlich vergisst das Keiner von uns. Selbst die, innerhalb des geschlossenen Areals, dazugehörige Garage ist nochmals mit Alarm versehen.
Nachdem das einigermaßen verstanden ist, richten wir uns für die nächsten 2 Tage ein.
Es ist ein sehr chices Appartement mit 3 Schlafzimmern, 2 Bädern, kompl. Küche mit Wasch-und Spülmachine, sämtliche Hausgeräte wie Herd, Mikrowelle etc. Und von der Terrasse hat man einen tollen Blick auf den Atlantik.Es ist penibel sauber. In 300 m Entfernung ist das TUG, in welchem wir für heute Abend eine Tischreservierung haben.










Wir probieren alle Sicherheitsvorkehrungen im Appartement und lösen aus Versehen den Alarm aus. Keine 10 Sekunden später fragt der Vermieter, ob alles okay ist.

Es ist kühl und trüb in Swakopmund. Aber nach der Hitze des Tages tut es gut die frische Meeresluft zu atmen. Wir machen es uns auf der Terrasse bequem und genießen ein Glas Wein.


Nach einen Sundowner (ohne Sonne) im Appartement gehen wir ins nahe TUG.
Es ist brechend voll und sehr laut. Wir kommen einen schönen Fenstertisch. Die Bedienung ist flott und entschuldigt sich für die Lautstärke. Wir bestellen Fish und Ships, Dessert und Wein. Es war ausgesprochen lecker!




Nach ca. 1,5 Stunden sind wir vom Lärmpegel zugedröhnt und verschwinden in unser Appartement.
Natürlich haben wir vergessen irgendeine Alarmanlage auszuschalten. Der Vermieter ruft sofort an, ehe wir unseren Dusel selbst schnell beheben können.

Wir sind nicht mehr allzu lange wach und kuscheln uns bald ins bequeme Bett.
Ich finde schlecht Schlaf, meine Gedanken kreisen um das Erlebte an Düne 7 und an den Hochsicherheitstrakt, in dem wir jetzt liegen...
Letzte Änderung: 10 Feb 2019 09:33 von Lotusblume. Begründung: Bilder einfügen
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10 Feb 2019 17:08 #548057
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  • bayern schorsch am 10 Feb 2019 17:08
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Hallo liebe Lotusblume,

Dein Bericht wäre mir um ein Haar durch die Lappen gegangen. Ich lese hier sehr gerne mit, denn zum Einen hab ich von Dir immer gute Tipps für Unterkünfte bekommen, und zum Anderen bin ich sehr gespannt, welche (neuen) Adressen Ihr diesmal angesteuert habt.

Zum Beispiel von der Unterkunft in der Kalahari hab ich noch nie gehört, und die Bungis sehen ganz toll aus.

Vielen Dank für teilhaben lassen. :)

LG
der bayerns schorsch
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Reiseberichte Bayern Schorsch
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11 Feb 2019 12:15 #548168
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Herzlich Willkommen lieber Schorsch! Es freut mich sehr, dass du uns auch wieder begleitest.

Ein Dankeschön an alle Danke-button Drücker!
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11 Feb 2019 14:51 #548196
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  • Martina56 am 11 Feb 2019 14:51
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Hallo Lotusblume,
so einen tollen Bericht lasse ich mir doch nicht entgehen. Eure Tour wäre auch ganz nach meinem Geschmack. Danke für die ausführlichen Schilderungen. Der Bericht ist bei mir auf jeden Fall abgespeichert für künftige Namibia Reisen. :)
Und ich freue mich auf die Fortsetzung.
Ganz liebe Grüße
Martina
2020: Februar/März Kuba und mehr martinasreisen.blog/
2019 Mai/Juni: Botswana - Caprivi - Vic Falls hier im Forum www.namibia-forum.ch...-okavango-delta.html
2018 Sizilien, Äolische Inseln, La Reunion und mehr: martinasreisen.blog/
2018 Ost-Sizilien und Liparische Inseln Reisebericht: www.umdiewelt.de/mTravelogue.php?t=9215&m=p
2017 Island - Spitzbergen - Nordkap - Norwegen Reisebericht: www.umdiewelt.de/Eur...-9019/Kapitel-0.html
2016 Vietnam Reisebericht: www.vivien-und-erhar...isebericht/&pageNo=1
2015 Namibia Reisebericht: www.namibia-forum.ch...-2015-ein-traum.html
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12 Feb 2019 11:43 #548284
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Liebe Martina, ein herzliches Willkommen an Bord! Ich freue mich immer über Gäste. :)

Es geht dann auch weiter im Reisebericht.
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12 Feb 2019 12:41 #548292
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Der perfekte Tag in Swakopmund

Nach einen gemütlichen Frühstück in unserem Appartement werden wir 8.00 Uhr von Tommy's Living Desert Tours abgeholt.
Auch so eine Tour darf nie bei unserer Namibia Reise fehlen. Wir unternehmen diese, immer abwechselnd, bei Chris oder Tommy.
Unser heutiger Guide ist ein Deutschnamibier, der in 4. Generation in Swakopmund lebt. Auf der Fahrt in die Wüste gibt er uns private Einblicke in sein Leben. Wir passieren den Swakop River und eine Großbaustelle (Uranmine), die von Chinesen betrieben wird. Bei jeder Reise nach Namibia wird auch uns bewusster, dass die deutsche Vergangenheit langsam schwindet und die Chinesische die Gegenwart ist. Aber das ist ein anderes Thema...
Am Randgebiet von Swakopmund treffen wir noch auf einer andere Gruppe von Tommys Tour. Insgesamt sind wir nun 8 Personen und 2 Guides. Wir werden ermahnt, hintereinander und nur auf dem Trampelpfand zu laufen, um das Ökosystem so wenig wie möglich weiter zu zerstören.
Gespannt lauschen wir den Ausführungen unserer Guides. Ich lasse nunmehr Bilder von dieser fantastischen Tour sprechen. (Da ich die genaue Bezeichnung der Tiere nicht weiß :S , lasse ich das besser komplett weg.)














Wir schauen uns die snake-honey-moon Suite an




und bewundern die Flora


Langsam verziehen sich die letzten Wolken und es wird endlich wärmer.


Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein' Fuß - ach nee, Hand


Mitten im Sandmeer wird gestoppt.






Nach einer rasanten Dünenfahrt wird dieser Gaudi mit einem tollen Blick auf den Atlantik belohnt.




Schade, die 4,5 Stunden vergingen viel zu schnell. Es hat richtig Spaß gemacht und unser Guide war erstklassig.

Gegen 13 Uhr sind wir wieder in unserem Appartement. Es wird auf der sonnigen Terrasse gechillt, auf dem Bett gedöst, gelesen oder einfach nur das Leben genossen. Nur die Wäschemaschine arbeitet.


Nachmittags sind wir bereit für einen Stadtbummel. Ja, es wird gebummelt und nicht gewandert – meine Worte an unsere Herren. Also bummeln wir los...








In der Swakopmunder Apotheke werden Mückenspray etc. für unseren Aufenthalt im Caprivi / Chobe gekauft.
Bei Sibold (Lederwaren) gönnt sich Manfred ein Paar Schuhe. Vor 23 Jahren kaufte ich bei Sibold in Swakopmund meine Vellies, welche ich zufällig trage. Herr Sibold ist ganz angetan und stolz auf seine Arbeit.

Gegen 16 Uhr kehren wir ins Hansa Hotel ein. Es wird Kolonial Kaffee zelebriert - 3 verschiedene Schnaps Sorten, in reichlichem Maße, werden erhitzt und mit Kaffee und Sahne aufgegossen. Meine Güte ist das lecker! Aber Vorsicht, der hat es in sich, fahren ist danach nicht mehr drin!




Das Hansa Hotel ist eine Institution in Swakomund. Das Haus aus dem Jahre 1905 bietet klassische Atmosphäre gepaart mit erstklassigem Service.
Von der Managerin erfahren wir einige Anekdoten zum Haus. Ich frage noch nach, ob unsere Tischreservierung zum Dinner ok ist. Alles Bestens.

Mir fällt dann plötzlich ein, dass wir eine Verabredung mit den Motorradfahrern, 15 Uhr (also 1 Stunde eher), im Hansa hatten. Shit, das habe ich vermasselt. Falls Ihr zufällig mitlest, ganz großes SORRY! Ein weiteres Treffen ist ausgeschlossen. Wir wissen, dass Swakopmund ihre letzte Station bei der Rundtour ist – sie morgen nach Windhoek fahren und dann nach Hause fliegen.

Auf der Strandpromenade treffen wir noch Bekannte vom Dune Star Camp. Es wird ein bisschen geplaudert. Die Beiden sind sehr von Swakopmund begeistert.




Wenn ich recht in Erinnerung habe, hat Peter G. Strassen Jemanden vorm Ertrinken gerettet und hat dabei selbst sein Leben gelassen.




Auf unserer Terrasse schauen wir, bei Gin Tonic, den Sonnenuntergang zu. Dann wird sich aufgehübscht für das Dinner.
Vorbei am Woermannhaus gehts wieder ins Hansa Hotel.


Ich hatte Chateaubriand, für uns Vier, vorbestellt.
Wir erhalten im gediegenen Speisesaal einen Fenstertisch und sind von Anfang an vom Service begeistert. Leckerer Wein, ein Gruß aus der Kuche und ein perfekt gebratenes Chateaubriand erwartet uns. Das Chateaubriand im Hansa Hotel gehört ab sofort zu unseren Topp 5, weltweit.




Da wir noch nie im Hansa Hotel wohnten, nehmen wir uns das für den nächsten Besuch vor.

Mit dem Taxi geht’s zurück in unser Appartement. Der Taxifahrer gab alles, um schnell Feierabend machen zu können. Mit quietschenden Reifen ging es durch das, zum Glück, Menschenleere, Swakopmund. Rote Ampeln wurden ignoriert. Trinkgeld gab es dafür nicht.
Wir quatschen später noch ein bisschen über den tollen Tag und wünschten uns eine gute Nacht. Heute habe ich keine Zeit mehr zum Grübeln, ich bin geschafft und alsbald im Reich der Träume angekommen.

Mit herrlichem Sonnenschein werden wir geweckt. Nach einem gemütlichen Frühstück, packen wir unsere Sachen und checken im Cornerstone Gästehaus aus. Es war wieder sehr schön im charmanten Swakopmund.

Fazit Atlantic Sicht Appartement:
Anlage: 2 (Sicherungsmaßnahmen)
Essen: TUG: 2+, Hansa: 1+
Unterkunft: 1
Eine picobello sauberes, modernes Appartement an der Strandpromenade. Eine 100%ige Weiterempfehlung!
Letzte Änderung: 12 Feb 2019 14:19 von Lotusblume.
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