Swakopmund Atlantik Sicht Appartement - Otjohotozu Guestfarm, ca. 280 km
Es ist frisch als wir Swakopmund verlassen. Auf der C 28 und D 1991 fahren wir zu unserem ersten Stopp der Mondlandschaft. Diese surreale Landschaft hat einen ganz besonderen Reiz und wird ihren Namen gerecht. Der Wind bläst hier stark und es hat nur 12 Grad, deshalb beschließen wir bald weiter zu fahren.
Unweit bietet sich die Oase Goanikontes, als wirklich schönes Plätzchen, für unser 2. Frühstück an. Die Sonne bricht durch die Wolkendecke und es wird etwas wärmer.
Eine Henne brütet im Damen-Waschraum:
Auf der ermüdenden B 2 geht’s weiter Richtung Norden. In Usakos wird getankt. Praktischerweise ist nebenan das Khan Village Cafe. Wir ordern kalte Getränke und schauen den Kindern auf der anderen Straßenseite beim Fußballspielen zu.
Weiter auf der D 2306 nähern wir uns dem Erongo Gebirge.
Danach biegen wir auf die D 2315 ab und erreichen, gegen 14 Uhr, das San Living Museum.
Es ist mittlerweile sehr heiß. Wir werden englischsprachig und sehr freundlich empfangen. Wir bezahlen eine niedrige Eintrittsgebühr für die kleine Führung. Es ist ein kleines Areal, ca. 50 x 100 m, auf welches wir Zutritt erhalten. Es ist noch genauso wie wir es vor 5 Jahren erlebt haben.
Etwas abseitsstehen noch 2 Touristenpaare, die über die Eintritts-Gebühr diskutieren. Schlussendlich zahlen sie nichts, aber Beobachten die Herstellung des Feuers, Kinderbetreuung usw. während unserer Führung aus ca. 20 m Entfernung. Als ich sehe, dass sie mit Tele fotografieren, stelle ich mich genau vor die Kinder. Meine Güte sind diese Leute peinlich – man muss sich Fremd-schämen.
Selbst in der größten Hitze bleiben sie stets freundlich und lachen mit uns.
Es war wieder ein sehr eindrückliches Erlebnis die San besuchen zu dürfen.
Nach einer Stunde verabschieden wir uns und sind froh über unser klimatisiertes Auto.
15 Minuten später passieren wir ein Tor und fahren in das Rhino – Schutzgebiet. Wir suchen die D 2315 nach der Otjohotozu Gästefarm ab. Nach einer halben Stunde fahren wir zu einem anderen Tor wieder raus – hm, komisch. Wir müssen zurück. Lt. Beschreibung muss die Farm zwischen den beiden Toren liegen. Irgendwann finden wir die Einfahrt (mit großer Werbung an der Straße). Tja, wir haben lieber gequatscht, statt auf Schilder zu achten.
Ich habe lange überlegt, welche Farm wir im Erongo buchen sollen. Eigentlich wollte ich wieder in die Erongo Wilderness Lodge, aber fast 400 €, zu Zweit, war uns dann doch zu viel des Guten.
Wir werden freundlich von Esther und Andreas, dem Pächter Ehepaar, mit kalten Getränken auf Otjohotozu begrüßt. Im Schatten der schönen Lapa kommen wir mit den Beiden ins Gespräch. Sie leben erst seit ca. 5 Jahren mit ihren nunmehr erwachsenen Kindern in Namibia und haben die Farm gepachtet. Die Tochter ist mittlerweile mit dem deutschen Sohn des Firmeninhabers von Oasis Natural Mineral Water, Omaruru, verheiratet.
Etwas später richten wir uns in den beiden Turmzimmer (Kat. A) ein. Es ist alles sauber und nett eingerichtet. Das Badezimmer ist groß. Es gibt keine Klimaanlage. Ich habe leider kein einziges Foto vom Zimmer, aber auf der Homepage kann man sich die Zimmer in 3D anschauen.
Die gesamte Anlage macht einen sehr gepflegten Eindruck. Otjohotozu bedeutet „Ort der Ruhe“ ein wahrlich passende Bezeichnung für diese Farm. Die Lage der Farm, im Erongo Gebirge und Rhino-Schutzgebiet, ist wunderschön!
Es gibt 6 Gästezimmer auf dem eingezäunten Grundstück und ein Selbstversorger-Haus mit 2 Schlafzimmern in 3 km Entfernung.
Rechts unsere Turmzimmer
Andreas bietet uns die verschiedenen Aktivitäten an: Game drive, Fahrt zu Felsmalerei, Sundowner Fahrt. Das Erongo Gebirge bietet sich auch für Wanderungen an. Aber dafür ist es heute viel zu heiß. So kühlen wir unsere Kehlen mit Kaltgetränken und legen uns, im Schatten, an den Pool.
Später gesellen sich noch 2 Frauen aus Deutschland zu uns. Wir sind zusammen nur 6 Gäste und damit ist die Farm zu 50 % belegt.
Die Damen melden sich zur Sundowner Fahrt an und wir sagen die Fahrt bei Andreas ab. Es hat immer noch gefühlte 40 Grad und im Auto haben wir heute auch schon lange genug gesessen.
Wir genehmigen uns zum Sundowner an der Selbstbedienungs-Bar einen Gin Tonic und genießen die Stille. Übrigens sind die Bar Preise günstig.
Die Damen erzählen uns später, dass die Tour sehr schön war, aber sie leider nur sehr wenige Tiere gesehen haben.
Halb Acht werden wir zum Dinner am großen Familien-Tisch in der Lapa gebeten. Koch Michael, ein Namibier, stellt sich vor. Er zaubert uns ein perfektes 3-Gänge Dinner, was wir hier überhaupt nicht erwartet hätten. Eine geschmackliche Sensation im tiefsten Erongo! Der Wein aus der Kristall Kellerei, Omaruru, rundet das Dinner ab.
Wir sitzen noch einige Zeit unterm Sternenhimmel und unterhalten uns mit Andreas über das Leben auf einer Gästefarm (Tiere werden nicht mehr gehalten), seine Arbeit im Rhino Schutzprojekt und über Gott und die Welt.
Noch ein Gin Tonic und ab geht’s ins Bett. Wir lassen alle Fenster (mit Gaze) und Innentür geöffnet, nur die Gaze-Außentür schließen wir. Es weht trotzdem kein Lüftchen durchs Zimmer. Wir schlafen sehr unruhig. Uns ist zu warm....puuh, was soll das nur im Caprivi werden?
Das Bett ist unbequem, mir zu hart – nur eine dünne Matratze auf einer Spanplatte.
Noch vor Sonnenaufgang spaziere ich durch den Garten und atme tief die frische Luft.
Auch unsere Freunde sind schon wach. Auch sie haben schlecht geschlafen.
Ein ganz Lieber
Wir packen schon mal unsere Siebensachen und gehen dann zum Frühstück. Es gibt frisch gebackenes Brot, Brötchen, Wurst- und Käseaufschnitt, Müsli, Joghurt, Marmelade, Honig und verschiedene Eierspeisen, alles sehr liebevoll von Michael angerichtet. Er ist ein Schatz!
Es wird noch unsere Getränkerechnung bezahlt und dann verabschieden wir uns von Esther, Andreas, Michael und den beiden Angestellten. Den Damen aus Deutschland wünschen wir noch ein schöner Urlaub.
8.30 Uhr heißt es – Abfahrt.
Fazit Otjohotozu Gästefarm:
Anlage: 2+
Essen: 1
Unterkunft: 2- (mit Tendenz zu 3)
Bei dem Gesamteindruck tue ich mich schwer. Irgendwie ist der Funke zwischen uns und dem Pächter-Ehepaar nicht übergesprungen. Ich kann auch nicht definieren, woran es lag. Vielleicht, weil sie nur Pächter und keine Eigentümer sind und eben nicht diese gewisse Liebe zur Farm aufbringen. Vielleicht war es auch nur die unerträgliche Hitze an diesem Tag.
Was uns nicht gefallen hat, war das Bett: dünne Matratze ohne Schonbezug auf Spanplatte. Dies habe ich Andreas mitgeteilt und vielleicht hat er es geändert.
Wir können diese Farm trotzdem sehr gerne weiterempfehlen. Es war alles sehr sauber, gepflegt und das Essen eine Wucht.
Bei euch springt sicherlich der Funke über, so wie in den exzellenten Bewertungen diverser Portale zu lesen ist.