THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
14 Dez 2018 11:01 #542594
  • Anita40
  • Anita40s Avatar
  • Hakuna Matata
  • Beiträge: 864
  • Dank erhalten: 320
  • Anita40 am 14 Dez 2018 11:01
  • Anita40s Avatar
ach ihr zwei,
schöne fotos, liebevoll geschriebener bericht - ich schwelge und genieße. danke dafür
anita
ab 23.April für immer nach Namibia
unser Blog: www.outinafrica.com.na
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel
14 Dez 2018 14:04 #542607
  • maddy
  • maddys Avatar
  • Online
  • Beiträge: 2100
  • Dank erhalten: 1859
  • maddy am 14 Dez 2018 14:04
  • maddys Avatar
Hallo Uwe und Ruth,
@maddy: Mit der Tawny-flanked Prinia (Rahmbrustprinie) könntest du richtig liegen. Aber müsste das Auge nicht rötlicher sein?
Der im Wasser jagende Drongo ist wirklich interessant.

Die Augenfarbe haengt sehr von den Lichtverhaeltnissen sowie auch dem Alter des Vogels ab - die koennen von dunkel ueber braun und rotbraun alles sein.

Gruss aus dem heissen Sodwana
Maddy
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel
15 Dez 2018 18:25 #542679
  • Eulenmuckel
  • Eulenmuckels Avatar
  • Beiträge: 2081
  • Dank erhalten: 17514
  • Eulenmuckel am 15 Dez 2018 18:25
  • Eulenmuckels Avatar
@Doro: Bei uns waren alle Camps (Robins, Sinamatella und Main Camp) so gut wie leer.

@on4ajt: Ihr habt zum Thema Vet Fences ja in eurem Thread schon viele Antworten erhalten. Auf der Strecke von Windhoek nach Maun gibt es drei Stellen, an denen ihr kontrolliert werden könnt: Grenzübergang nach Botswana und zwischen Ghanzi und Maun den Kuke Fence und dahinter noch einen Posten. Sog. Red Meat (Rind- oder Wildfleisch) ist nicht erlaubt, Gemüse und Früchte sowie Milch werden unterschiedlich gehandhabt, da kann man sich nie sicher sein.

@maddy: Dann vermute ich anhand der Augenfarbe, dass es eher ein junger Vogel ist. Vielen Dank für die Info.

Liebe Grüße
Uwe und Ruth
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Sadie
15 Dez 2018 18:29 #542680
  • Eulenmuckel
  • Eulenmuckels Avatar
  • Beiträge: 2081
  • Dank erhalten: 17514
  • Eulenmuckel am 15 Dez 2018 18:25
  • Eulenmuckels Avatar
Tag 7 – 20. Juli 2018 – Hwange-Ost mit vielen Wolken

Masuma Dam, Hwange – Gwango Lodge

An unserem zweiten und letzten Morgen in Masuma ließen wir uns ein bisschen mehr Zeit. Mit einer Tasse Kaffee und Tee setzten wir uns in den Hide und schauten auf das Wasser.



Wie üblich schwammen einige Hippos herum. Vor der Abfahrt füllten wir mit einem Schlauch unseren Wassertank auf. Dann verabschiedeten wir uns von Edward und fuhren los nach Südosten.



Irgend ne Coucal





Junger Kampfadler (Danke an Bele und Lothar)



Bis Shumba hatten wir keine nennenswerten Sichtungen. Obwohl die Elefanten die ganze Nacht über zu hören gewesen waren, sahen wir heute Morgen keinen einzigen.



Nichts ließ sich auf den weiten Grasflächen blicken: Kein Gnu, kein Zebra, kein Schwein, lediglich ein Trupp Perlhühner war unterwegs. Dann, fast an der gleichen Stelle wie zwei Tage zuvor, sahen wir wieder den Serval im Gras.



Ob es sich um dasselbe Tier oder um ein Familienmitglied handelte, wussten wir nicht, aber es war uns auch egal. Diesmal suchte die Katze nicht sofort das Weite, sondern blieb in der Nähe. Sie schlich langsam parallel zur Fahrbahn neben dem Auto.



Dennoch war es sehr schwer, sie nicht aus den Augen zu verlieren, denn sie nutzte geschickt jede mögliche Deckung und hielt sich stets im trockenen Gras verborgen.



Unsere Fotoausbeute von vielen scharfen Gräsern mit einem matschigen Fleckenmuster im Hintergrund war ganz enorm. Schließlich überholten wir den Serval, um ihn an der Stelle abzufangen, an der die hohen Gräser endeten und ein kleines Fleckchen trockener Lehmboden zu erkennen war. Doch den Gefallen tat er uns nicht. So sehr wir auch schauten, das Tier tauchte nicht auf. Uwe behielt die Straße hinter uns im Blick, Ruth spähte angestrengt ins hohe Gras. Dummerweise bewegte ein leichter Wind die Halme, so dass uns auch keine Bewegung im Gras die Position des Servals hätte verraten können. Karin und Peter, die ein wenig hinter uns angehalten hatten, konnten auch nichts entdecken. Uns blieb lediglich, wieder ein Stück zurück zu fahren und die Gegend ein zweites Mal abzuscannen. Leider erfolglos, denn der Serval blieb wie vom Erdboden verschluckt. Aber Ruth wollte nicht aufgeben. Sie war sich sicher, dass er noch da sein musste. Also verließ sie das Auto, spazierte ein paar Meter entlang der Straße auf und ab und dann ein wenig durch das Gras. Gerade in dem Moment, als sie meinte, dass sie absolut nichts sehen könne, vielleicht gleich über eine nicht erfreute Servalfamilie stolpere und sie das Gefühl habe, dass ihr gleich eine zu allem entschlossene Servalmutter auf dem Rücken landen würde, sprang das Tier keine anderthalb Meter vor ihr aus der Deckung, verschwand wie ein geölter Blitz in ein paar Sätzen über die Straße und war sofort wieder zwischen den Gräser verschwunden. Ruth hatte sich riesig erschrocken und machte große Augen. Aber was hatte sie auch erwartet? Dass der Serval freundlich lächelnd in seinem Versteck liegen bleiben würde, bis er in aller Ruhe fotografiert wäre? Man hätte vielleicht doch mit genau diesem Verhalten rechnen und einfach geduldiger abwarten können.



Diesmal waren wir uns sicher, dass wir ihn nicht noch einmal wiederfinden würden, und so rumpelten wir über eine ziemlich ramponierte Teerstraße weiter nach Osten.

Gabelracke



Männlicher und weiblicher Coquifrankolin





Eine Erstsichtung für uns, an der wir fast vorbeigefahren wären. Die kleinen Hühnervögel bewegten sich mit ihrem gut getarnten Federkleid sehr unauffällig zwischen der kurzen Vegetation.
Ein Abzweig führte nach wenigen hundert Metern zur Nehimba-Lodge. Der Manager begrüßte uns freundlich und bot uns an, uns ein wenig umzusehen. Die Lodge hat Platz für 22 Gäste und besitzt ein eigenes Konzessionsgebiet.

Immer wieder zweigten kurze Sackgassen von der Hauptstraße ab, die zu einem Wasserloch führten. Mal schwammen dort Sporengänse, mal liefen Waffenkiebitze auf und ab, und manchmal waren auch keine Tiere zu sehen.





Nach einem kurzen Fotostopp an diesem kleinen See war Ruth dann erst mal eine Weile damit beschäftigt, ihre Crocs zu entdornen. Unfassbar, was sich dort so alles sammelt.



Wir folgten einem Flickenteppich aus Gravel- und Teerpad durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus Mopanebusch und Grassavanne mit vereinzelten hohen Bäumen. Wolken malten interessante Muster an den Himmel und Schattenspiele auf die Erde.







Zwergbienenfresser



Perlkauz



Letzte Änderung: 20 Dez 2018 22:07 von Eulenmuckel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, La Leona, tigris, Fluchtmann, lilytrotter, erdferkel, maddy, fotomatte, freshy, Guggu und weitere 13
15 Dez 2018 18:32 #542682
  • Eulenmuckel
  • Eulenmuckels Avatar
  • Beiträge: 2081
  • Dank erhalten: 17514
  • Eulenmuckel am 15 Dez 2018 18:25
  • Eulenmuckels Avatar
An einer großen Wasserstelle auf einer Ebene, auf welcher viele Gnus, Zebras und Wasserböcke grasten, stand ein breiter Hide, der über eine Treppe zu erreichen war.







Am Wasser waren Krokodile und Hippos zu sehen. Als wir oben im Hide waren, näherte sich ein Reisebus.



Wir befürchteten schon eine Horde lärmender Touristen, lagen aber völlig falsch. Aus dem Bus stieg eine Schulklasse aus Harare, die auf einer fünftägigen Rundreise durch Zimbabwe war. Begleitet von ein paar Lehrerinnen und Betreuern kamen die etwa 40 Kinder in den Hide. Am erstaunlichsten war, wie ruhig die Schüler waren. Keiner redete ein Wort, es war mucksmäuschenstill. Auf Ruths Frage an eine Lehrerin, wie sie das erreicht habe, antwortete diese, sie habe den Kindern einfach gesagt, dass sie leise sein sollten. Aha, so geht das also! Wir verliehen unser Fernglas an die Lehrer und Kinder und kamen ein wenig mit ihnen ins Gespräch. Es war ein sehr angenehmer, unaufgeregter Kontakt mit der Gruppe, und am Ende wollten sie noch Fotos zusammen mit uns machen. Das wollten wir umgekehrt dann natürlich auch.





Rotschulter-Glanzstar



Eine gute halbe Stunde später setzten wir unseren Weg fort.







Wir fuhren den gar nicht mal so kurzen Loop über Doppies Pan, weil uns der Manager der Nehimba-Lodge erzählt hatte, dass dort gestern ein großes Löwenrudel gesehen worden sei. Die Strecke führte zunächst durch dichten Wald, später erreichten wir eine freie Ebene.



Braunkopfliest



Von den Löwen war keine Schwanzspitze zu erblicken, dafür sahen wir eine kleine Herde Pferdeantilopen.





Durch ständig wechselnde Landschaft fuhren wir bis zum Main Camp. Dort legten wir gegen 15.00 Uhr endlich eine längere Picknickpause ein. Dabei unterhielten wir uns ein wenig mit einem Bremer, der mit seinem eigenen Wagen unterwegs war, den er von Deutschland nach Walvis Bay verschifft hatte.







Anschließend verließen wir den Park. Unser Aufenthalt im Hwange hat uns sehr gut gefallen. Die abwechslungsreiche Landschaft, die gute Infrastruktur und die äußerst freundlichen Menschen bleiben uns in bester Erinnerung.
Die Gwango-Lodge befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Nationalparkgrenze. Auf einer guten Teerstraße ging es die letzten Kilometer bis dorthin.









Wir checkten auf der Campsite ein, die wir ganz für uns alleine hatten. Die Anlage war äußerst gepflegt und der Stellplatz mit sauberem weißen Sand ausgestreut. Es gab eine riesige Feuerstelle, auf der ein entsprechend großes Feuer entfacht wurde.



Wir duschten mit mehr oder weniger heißem Wasser und mehr oder weniger funktionierendem Licht und rückten danach näher ans Feuer, denn nach Sonnenuntergang war es schnell recht kühl geworden.



Dann gingen wir zum Restaurant der Lodge, wo wir nur etwas trinken und whatsappsüchtig das Wifi nutzen wollten. Schon verrückt! Da kommt man die ganze Zeit prima ohne aus, aber wenn’s möglich ist …



Aber schließlich bestellte sich Peter auch etwas zu essen, und alle anderen nahmen eine Portion Pommes. Eigentlich war es uns zu kalt, um dort lange zu sitzen, und als wir gerade wieder gehen wollten, bat uns ein Angestellter, noch etwas zu warten, denn gleich würde eine Sing- und Tanzvorführung der Angestellten beginnen. Da außer unserem nur noch zwei andere Tische besetzt waren, taten wir ihm den Gefallen. Die Tanz-, Gesang- und Trommeleinlage war unterhaltsam und lustig, als die Angestellten zwischenzeitlich Tiere imitierten. Obwohl so eine Touristenbespaßung eigentlich nicht unser Ding ist, ließen wir uns auf die Melodien und Rhythmen, die lediglich mit Stimme, ein paar Rasseln und Trommeln erzeugt wurden, ein und hatten eine wirklich kurzweilige Zeit. Während sich Uwe und Peter erfolgreich weigerten, den Sandkreis in der Mitte des Restaurants zu betreten, hopsten und stampften Ruth und Karin am Ende sogar mit einigen Gästen und den Tänzern munter zusammen im Kreis herum. Nur gut, dass es zu dunkel fürs Fotografieren war, vielleicht hatte Uwe sich aber auch schon genug fremd geschämt. Auf jeden Fall hatten zumindest die Damen im Gegensatz zu den halb blau gefrorenen Herren deutlich bessere Laune, als wir zurück zu unserer Campsite marschierten. „Hättest ja mittanzen können.“ – „Im Leben nicht! Lieber erfriere ich.“
Dort schichteten wir das Feuer neu auf und grillten die Spingbock-Steaks, die wir schon nachmittags aus dem Freezer genommen hatten. Lange saßen wir noch an unserem großen Feuer und drehten immer wieder die Stühle, um wie ein Brathähnchen von allen Seiten gleichmäßig warm zu werden.

Kilometer: 133
Letzte Änderung: 20 Dez 2018 22:07 von Eulenmuckel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, Hanne, tigris, Fluchtmann, aos, lilytrotter, Topobär, erdferkel, maddy, freshy und weitere 15
15 Dez 2018 18:34 #542684
  • Champagner
  • Champagners Avatar
  • Beiträge: 7644
  • Dank erhalten: 18343
  • Champagner am 15 Dez 2018 18:34
  • Champagners Avatar
Eulenmuckel schrieb:
Irgend ne Coucal
:laugh: :laugh: :laugh:

?
Ist das ein ernstgemeintes Fragezeichen? Ein juveniler Marschall (so mal in einer SA-Birdergruppe auf Facebook gelesen :P ) ...
ähhh.... Martial Eagle :) Diesen Blick hat nur er drauf, finde ich - ich übe den schon lange und erfolglos für die Schule :whistle:

Die Servalsichtung ist toll - und ich sehe Ruth vor mir, wie sie da rumhirscht und dann zu Tode erschrickt :woohoo: :silly: !

Edit: jetzt sind alle Fotos drin! Um den Coqui-Frankolin beneide ich euch, hab eben nachgeschaut: theoretisch hätte ich den im Caprivi und in Nordbotswana auch schon sehen können. Theoretisch.... :blink: :unsure:

LG Bele
Letzte Änderung: 15 Dez 2018 18:51 von Champagner.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel