THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
12 Dez 2018 10:27 #542359
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  • freshy am 12 Dez 2018 10:27
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Guten Morgen liebe Eulenmuckels,
nachdem ich eure Fotos vom Hwange NP gesehen und den Text gelesen habe, tut es mir doppelt leid, dass wir Simbabwe streichen mussten. Der Titel wäre sooo schön gewesen "5 Länder in 5 Wochen" :( . Ich finde zwar auch, dass das Hippobaby knuddelig aussieht, aber mir gefällt dieses minimalistische Motiv besonders gut:

Wenn ich mich richtig erinnere, ziert es das Deckblatt von Uwes Fotobuch.

Nun warte ich auf die Fortsetzung der Reise. Ich weiß, weshalb wir nicht in RAW fotografieren - macht zu viel Arbeit ;) .

Lieben Gruß von
freshy,

P.S. @Bele: Gute Besserung.
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12 Dez 2018 22:00 #542433
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  • Eulenmuckel am 12 Dez 2018 22:00
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Hallo freshy,

Simbabwe läuft euch nicht weg. Mit dem Foto erinnerst du dich richtig. Das gefällt mir auch sehr gut.

Liebe Grüße
Uwe
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12 Dez 2018 22:02 #542434
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  • Eulenmuckel am 12 Dez 2018 22:00
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Tag 6 – 19. Juli 2018 – Eine interessante Begegnung mit Godfrey

Masuma Dam, Hwange

Am Morgen in Masuma warfen wir nur einen kurzen Blick auf den Damm, denn außer ein paar friedlichen Hippos waren dort keine Tiere. Unseren Gamedrive richteten wir nach Norden. Das spätere Ziel war Sinamatella. Auf dem Weg dorthin kamen wir durch Mopanewald und hielten am Mandavu-Damm. Am Ufer lagen unzählige Elefantenhaufen, nur die Elefanten fehlten.





Hirtenregenpfeifer



Ein Stück weiter gibt es einen erhöht liegenden Picknickplatz, von dem man einen guten Blick über den See hat. Dort vertraten wir uns ein wenig die Füße, schauten über das Wasser und genossen die Aussicht. Es wehte ein kühler Wind, und wir hatten eine fast geschlossene Wolkendecke, weshalb das Fotolicht nicht sehr gut war. Unser Beleuchter hatte uns heute etwas im Stich gelassen. Auf den Felsen über dem Wasser und am Rande der Anlage saßen einige Klippschliefer-Familien, beäugten uns misstrauisch, wenn wir ihnen zu nahe kamen, kletterten herum oder kuschelten sich aneinander.





In den Büschen rund um die Picknicksite zwitscherte und raschelte es überall, und so krabbelten wir durch die angrenzenden Sträucher.

Schneeballwürger



Meves-Glanzstar



Wir tippen auf einen mehr als üblich braunen Jameson’s Firefinch (Rosenamarant) wegen des dunklen Schnabels.



Sumpfwürger



Brauner Zistensänger (Neddicky)?



Peter fand einen kleinen Fotoapparat. Auf dem Picknickplatz standen zwei verlassene Autos. Wir nahmen die Kamera mit und hinterließen einen Zettel. Anschließend fuhren wir nach Sinamatella.



Dieses große Camp hat seine besten Jahre schon lange hinter sich. Dennoch gibt es dort viele Angestellte, die sich bemühen, die Anlagen instand zu halten. Wege und Bepflanzung waren gepflegt, und es war alles ordentlich und sauber.





Wir hielten auf dem Campingplatz und machten Pause. Das Camp liegt auf einem Hügel mit unschlagbarer Aussicht über die Ebene.



Während wir an einem großen, überdachten Steintisch mit Bänken frühstückten, gesellte sich Godfrey zu uns.



Er ist Ranger im Hwange und arbeitet dort seit 2005. Er erkundigte sich, ob es uns gefalle und erzählte, dass viel zu wenige Touristen in seinen Park kämen. Wir luden ihn auf einen Kaffee ein und unterhielten uns lange. Es war sehr interessant, von ihm Informationen über den Park, die Tiere, Pflanzen und das Leben in Zimbabwe zu bekommen.



So erzählte er, dass alleine im letzten Jahr die Preise auf mehr als das Doppelte gestiegen seien und die Bevölkerung sich daher keinerlei Luxusartikel mehr leisten könne. Dazu gehöre beispielsweise auch Kaffee.
Er berichtete von der Nashornwilderei. Das Horn der Tiere werde regelmäßig gekürzt, was die Wilderer aber dennoch nicht abhalte. Und obwohl die Drahtzieher im Hintergrund sitzen und das meiste Geld an dem Handel verdienen, erhalten die Wilderer und Zwischenhändler meistens nichts, weil sie einfach nach der Lieferung erschossen werden.
Die Mahaliweber helfen bei der Orientierung, da sie fast ausschließlich auf der Westseite von Bäumen sitzen. Eine kleine gelbe Frucht sei stark giftig und heißt Goat’s Apple.



Es gibt neben den Nationalparks auch Tiergebiete, in denen gejagt werden darf. Des Weiteren gibt es Zonen, in denen sich die Tiere ungestört vermehren können. Alte Elefanten kennen die Unterschiede und halten sich daher nicht in Jagdgebieten auf. Hyänen können viele verschiedene Laute anderer Tiere imitieren.



Godfrey erzählte und erzählte, und wir hörten ihm gespannt zu. Um uns herum wuselten Baumhörnchen, Zwergmangusten, hüpften Rotschnabeltokos, Glanzstare und ein Haubenbartvogel.











Haubenbartvogel





Der Himmel klarte immer weiter auf, und die Sonne schaute zwischen den Wolken hervor.

von Karin:
Letzte Änderung: 12 Dez 2018 22:06 von Eulenmuckel.
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12 Dez 2018 22:10 #542435
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  • Eulenmuckel am 12 Dez 2018 22:00
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Die zwei Autos vom Mandavu-Damm trafen ein. Es waren Holländer, und die gefundene Kamera gehörte wirklich ihnen. Peter gab sie ihnen zurück, und sie freuten sich sehr darüber.
Wir hatten es nicht eilig und spazierten durch das Camp.







Goldbugpapagei





Sumpfwürger









Während drei von uns mit Fotografieren beschäftigt waren, spähte Peter mit dem Fernglas umher und entdeckte tatsächlich weit unterhalb in der Ebene am trockenen Flussbett eine Löwin. Mit bloßem Auge war sie nicht viel mehr als stecknadelkopfgroß zu erkennen. Wir waren beeindruckt und beschlossen nach vier Stunden Pause, auf Löwenjagd zu fahren.





Wir fuhren also in Richtung der Löwin am Fluss entlang, konnten aber überraschenderweise außer ein paar Warzenschweinen nichts mehr entdecken. An einer eingestürzten Brücke mussten wir eine sehr steile Umfahrung nehmen. Auch hier ist schnell ersichtlich, warum es wohl besser ist, nicht im Dunkeln unterwegs zu sein, denn ein Hinweisschild auf ein plötzliches Ende der Straße gab es natürlich nicht.





Ein entgegenkommendes Safarifahrzeug hielt neben uns. Wir tauschten uns über unsere Sichtungen aus, was nicht sehr lange dauerte. Etwas später sahen wir eine Gruppe Impalas und an einem kleinen Wasserloch einen Goliathreiher.









Drongos flogen knapp über dem Wasser und schnappten sich Fluginsekten. Manchmal tauchten sie sogar kurz ein. Dieses Verhalten hatten wir bisher noch nicht beobachten können.



Erneut hielten wir auf unserem Rückweg am Mandavu-Damm.





Auf einer Insel im See zählten wir 28 Krododile. Außerdem saßen dort Skimmer, ein Nimmersatt, zwei Schreiseeadler und weitere Vögel. Am gegenüberliegenden Ufer erschienen einige Kudus um zu trinken.
Zurück bei Masuma sahen wir gerade noch das, was vom Sonnenuntergang hinter den Wolken auszumachen war. Anschließend erglühte der Horizont in allen möglichen Rot-, Lila- und Pinktönen.







Zum Abendessen machten wir zur Abwechslung Pizza im Potije. Mit einer großen Menge an Glut gelangen die Pizzen gut.

von Karin:




von Karin:


Als Geräuschkulisse bekamen wir wieder das volle Programm geboten: Elefanten-Grollen und -Trompeten, Hyänen- und Eulenrufe, sogar Löwengebrüll und möglicherweise das Husten eines Leoparden.

Kilometer: 69
Letzte Änderung: 12 Dez 2018 22:12 von Eulenmuckel.
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12 Dez 2018 23:01 #542442
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  • Flori am 12 Dez 2018 23:01
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Hallo, Eulenmuckels,

ich les die ganze Zeit schon mit und bin schwer begeistert. :cheer:
Im Hwange waren wir 1997 und 2014 - ein großer Unterschied, was die Anzahl der Besucher angeht.
Aber die Aussicht von Sinamatella bleibt einzigartig.
Das Gespräch mit Godfrey war wohl aufschlussreich. Man kann nur hoffen, dass sich die Situation im landschaftlich so wunderschönen Zimbabwe mal ändert.

Gruß Doro
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13 Dez 2018 11:06 #542490
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  • maddy am 13 Dez 2018 11:06
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Liebe Eulenmuckels,

Mit Freuden lese ich euren Reisebericht, vielen Dank fuer's teilen!

Beim Zistensaenger tippe ich auf eine Tawny-flanked Prinia.
Das Insektenfangen des Fork-tailed Drongo ueber (und sogar auch im ) Wasser habe ich auch mal beobachten koennen, im Mkhuze Game Reserve in Suedafrika.




Gruss aus Sodwana
Maddy
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