Tag 6 – 19. Juli 2018 – Eine interessante Begegnung mit Godfrey
Masuma Dam, Hwange
Am Morgen in Masuma warfen wir nur einen kurzen Blick auf den Damm, denn außer ein paar friedlichen Hippos waren dort keine Tiere. Unseren Gamedrive richteten wir nach Norden. Das spätere Ziel war Sinamatella. Auf dem Weg dorthin kamen wir durch Mopanewald und hielten am Mandavu-Damm. Am Ufer lagen unzählige Elefantenhaufen, nur die Elefanten fehlten.
Hirtenregenpfeifer
Ein Stück weiter gibt es einen erhöht liegenden Picknickplatz, von dem man einen guten Blick über den See hat. Dort vertraten wir uns ein wenig die Füße, schauten über das Wasser und genossen die Aussicht. Es wehte ein kühler Wind, und wir hatten eine fast geschlossene Wolkendecke, weshalb das Fotolicht nicht sehr gut war. Unser Beleuchter hatte uns heute etwas im Stich gelassen. Auf den Felsen über dem Wasser und am Rande der Anlage saßen einige Klippschliefer-Familien, beäugten uns misstrauisch, wenn wir ihnen zu nahe kamen, kletterten herum oder kuschelten sich aneinander.
In den Büschen rund um die Picknicksite zwitscherte und raschelte es überall, und so krabbelten wir durch die angrenzenden Sträucher.
Schneeballwürger
Meves-Glanzstar
Wir tippen auf einen mehr als üblich braunen Jameson’s Firefinch (Rosenamarant) wegen des dunklen Schnabels.
Sumpfwürger
Brauner Zistensänger (Neddicky)?
Peter fand einen kleinen Fotoapparat. Auf dem Picknickplatz standen zwei verlassene Autos. Wir nahmen die Kamera mit und hinterließen einen Zettel. Anschließend fuhren wir nach Sinamatella.
Dieses große Camp hat seine besten Jahre schon lange hinter sich. Dennoch gibt es dort viele Angestellte, die sich bemühen, die Anlagen instand zu halten. Wege und Bepflanzung waren gepflegt, und es war alles ordentlich und sauber.
Wir hielten auf dem Campingplatz und machten Pause. Das Camp liegt auf einem Hügel mit unschlagbarer Aussicht über die Ebene.
Während wir an einem großen, überdachten Steintisch mit Bänken frühstückten, gesellte sich Godfrey zu uns.
Er ist Ranger im Hwange und arbeitet dort seit 2005. Er erkundigte sich, ob es uns gefalle und erzählte, dass viel zu wenige Touristen in seinen Park kämen. Wir luden ihn auf einen Kaffee ein und unterhielten uns lange. Es war sehr interessant, von ihm Informationen über den Park, die Tiere, Pflanzen und das Leben in Zimbabwe zu bekommen.
So erzählte er, dass alleine im letzten Jahr die Preise auf mehr als das Doppelte gestiegen seien und die Bevölkerung sich daher keinerlei Luxusartikel mehr leisten könne. Dazu gehöre beispielsweise auch Kaffee.
Er berichtete von der Nashornwilderei. Das Horn der Tiere werde regelmäßig gekürzt, was die Wilderer aber dennoch nicht abhalte. Und obwohl die Drahtzieher im Hintergrund sitzen und das meiste Geld an dem Handel verdienen, erhalten die Wilderer und Zwischenhändler meistens nichts, weil sie einfach nach der Lieferung erschossen werden.
Die Mahaliweber helfen bei der Orientierung, da sie fast ausschließlich auf der Westseite von Bäumen sitzen. Eine kleine gelbe Frucht sei stark giftig und heißt Goat’s Apple.
Es gibt neben den Nationalparks auch Tiergebiete, in denen gejagt werden darf. Des Weiteren gibt es Zonen, in denen sich die Tiere ungestört vermehren können. Alte Elefanten kennen die Unterschiede und halten sich daher nicht in Jagdgebieten auf. Hyänen können viele verschiedene Laute anderer Tiere imitieren.
Godfrey erzählte und erzählte, und wir hörten ihm gespannt zu. Um uns herum wuselten Baumhörnchen, Zwergmangusten, hüpften Rotschnabeltokos, Glanzstare und ein Haubenbartvogel.
Haubenbartvogel
Der Himmel klarte immer weiter auf, und die Sonne schaute zwischen den Wolken hervor.
von Karin: