THEMA: Von Mosambik nach Namibia - volle Packung Afrika!
25 Okt 2018 09:48 #536766
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  • Topobär am 25 Okt 2018 09:48
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Hallo Biggi,

bist Du Dir sicher mit dem Fährtarif? Das wäre ja eine Preiserhöhung von 100% gegenüber den bisherigen 180Pula.

Alles Gute
Thomas
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25 Okt 2018 18:03 #536829
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Topobär am Heute 09:48


bist Du Dir sicher mit dem Fährtarif? Das wäre ja eine Preiserhöhung von 100% gegenüber den bisherigen 180Pula.

Alles Gute
Thomas
...wir haben 2017 noch 150 Pula bezahlt.
Grüßle von der auf die Fortsetzung wartende Friederike
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25 Okt 2018 18:26 #536833
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  • sphinx am 25 Okt 2018 18:26
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Hallo Biggi
einfach mal so zwischendurch ein herzliches Dankeschön fürs Weiterschreiben.
Liebe Grüße
Elisabeth
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25 Okt 2018 18:30 #536834
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  • tiggi am 25 Okt 2018 18:30
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Hallo Topobär und CUF,
ich habe noch einmal einen Blick in meine Aufzeichnung geworfen: 150 Pula /pro Strecke sind korrekt :blush: , habe aus der Erinnerung geschrieben und war der Meinung, dass es 300 PU waren. Werde den Fehler gleich im Bericht korrigieren!

Danke dafür!

Liebe Grüße
Biggi
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09 Nov 2018 18:15 #538508
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  • tiggi am 25 Okt 2018 18:30
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Liebe Fomis,
eigentlich mag ich es gar nicht, wenn sich ein Reisebericht so in die Länge zieht, aber irgendwie fehlt die Zeit, um weiter zu schreiben.
Heute soll es aber endlich in den KTP gehen, danach folgt die Reise nur noch im Schnelldurchlauf...

Auf zum Kaa Gate
Die Nacht war mit 4 Grad wieder sehr kalt, hinzu kommt eine Feuchtigkeit in diesem Gebiet. Wir schlafen für unsere Verhältnisse lange bis 7.30 Uhr und frühstücken erst im Sonnenlicht. Den Platz verlassen wir gegen 9.00 Uhr. Es sind noch 20 KM bis Kang, dann biegen wir auf die TAR nach Hukuntsi ab (102 Km). Auch diese Strecke ist sehr einsam, nur ein Minibus begegnet uns.
In Kang fiel uns schon ein Shoperite auf, aber in Hukuntsi staunen wir nicht schlecht, als wir vor einer neuen Shoppingmall stehen. Eine Puma Tankstelle ist ebenfalls sehr neu, im Bottleshop ergänzen wir unsere Vorräte, im Sefalana Supermarkt erhalte ich endlich Küchentücher, die ich schon in ganz Botswana und Polokwane gesucht habe.



Das Dorf ist klein, es gibt aber auch ein Primary Hospital, welches von außen ebenfalls einen neuen Eindruck macht. Die Menschen sind alle ganz aufgeschlossen, ob an der Tankstelle oder auf dem Parkplatz, grüßt man uns und fragt, ob wir etwas benötigen. Sie wirken auch auffallend gut gekleidet bzw. ausgestattet auf uns, eine ältere Dame durchsucht den Müll und wirkt schlecht gekleidet, aber alle anderen Leute sehen gut aus.
Aus dem Ort hinaus führt eine neue TAR, am kleinen Airstrip entlang und in Richtung KTP. Hier endet sie allerdings bald und wird zu einer guten breiten Gravelroad mit vielen Rindern und Schafen.





Kurz vor dem Ort Zutshwa steht dann folgender Hinweis: …..




Hübscher kleiner Ort!


Für die Transitstrecke zum Kaa Gate soll man 50 Pula/pro Auto zahlen. Wir sind ein bisschen erstaunt, über diese Info. Im Ort treffen wir auf eine weitere Hinweistafel mit einem Self-Service am Beginn eines Tracks. Das Geld soll in einem Umschlag hinterlegt werden. Ich lese noch und suche die Umschläge, als von weiter her ein junger Mann angelaufen kommt. Nigel (so hat er sich vorgestellt) erklärt, dass er das Geld einsammelt. Im Moment sind alle Umschläge ausgegangen. Sollen wir ihm glauben?






Wir reichen ihm das Geld, 50 Pula sind ja nicht zu viel. In Ermangelung einer Quittung, schreibt er uns auf einem Kassenbon einen Beleg aus. Während wir den Reifendruck herunterlassen, erklärt er, dass nur sehr selten ein Auto hier durchfährt. Wir erfahren, dass er in Kang die Secondary School beendet hat und jetzt in sein Dorf zurückgekehrt ist. Er sucht noch Arbeit. Wir geben ihm noch eine Banane, weil er um etwas zum Essen bittet. Sehr höflich bedankt er sich und wünscht uns eine sichere Tour.
Die Strecke besteht nur aus einer tiefsandigen Spur, Gegenverkehr wäre ein ernstes Problem, aber solche Gedanken müssen wir uns gar nicht machen. Auf den nächsten 72 Km fuhr zuletzt vor 6 Tagen ein Fahrzeug. Der Track wechselt von Tiefsand zu einer Strecke über Salzpfannen und wieder in den Tiefsand. Hier sollte man nicht liegenbleiben. Bis zum Gate erblicken wir Tsessebes, Springböcke, Oryxe und Steenböckchen. Alle Tiere sind sehr scheu. Außer besonders viel und toller Natur trifft man nichts weiter. Das gefällt uns sehr gut.









Nach 1.45 Stunde erreichen wir das Kaa Gate. Es ist gerade 14.00 Uhr, eine Zeit, zu der die Officer lieber ihre Mittagsruhe einhalten, anstatt sich mit Touristen abzugeben.



Ich gehe ins Office, es ist leer, aber schon bald kommt ein Officer. Er wirkt tatsächlich müde.
Ich muss mich ins Gatebook eintragen, es gab den letzten Eintrag vor 6 Tagen! Der Beamte möchte unsere Reservierungen für den KTP sehen, schaut nur drauf und alles ist gut. Ich mache ihm klar, dass wir diese Nacht hier übernachten wollen. Es gibt zwei Stellplätze, ca. 300m vom Gate entfernt.
Die Nacht kostet 104 Pula, ich habe das Geld nicht passend und der Officer natürlich kein Wechselgeld. Also bitte ihn um Feuerholz und wollte noch etwas dazu zahlen. Holz gibt es hier aber keines, er meint, wir sollen hinausfahren und selber etwas sammeln. Also drehen wir und sammeln Holz, fahren dann zur Campsite.
Dort angekommen lassen wir das Holz polternd zu Boden fallen und richten uns ein. Wir sehen Löwenspuren, ich schaue mich um, kann aber nichts Verdächtiges oder Bedrohliches erkennen.



Entspannt setzen wir uns mit einem Cappuccino und etwas zum Essen. Herrlich ist es hier in der Wildnis. Wir lesen und genießen den Nachmittag. Später schaut der Gateofficer noch einmal mit einem Wagen vorbei und erkundigt sich, ob alles in Ordnung sei. Er erwähnt noch einmal, dass gestern Löwen in dieser Umgebung waren. Ich nehmen meine Kamera, setze mich auf einen Sandhügel in der Nähe des Ablutionblocks und warte auf Vögel. Der Wasserhahn tropft und hin und wieder lassen sich dort Vögel zum Trinken nieder. Ich sitze vor einem Busch und ca. 3m weiter ist wieder ein Busch und links und rechts davon hohes Gras und weitere Büsche. Beim Fotografieren von Vögeln bin ich nicht sonderlich erfolgreich. Irgendwann gehe ich zurück zum Auto.
Gegen 17.00 Uhr kommt der Sundowner heraus und wir bereiten unser Abendessen. Eintopf im Poitje: Butternutkürbis, Möhren, Blumenkohl, Kudufleisch…. Manfred steht über dem Topf und dünstet die Zwiebeln, ich will gerade das Fleisch hinzugeben, als ich aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung wahrnehme. Plötzlich ist dort, wo ich gerade noch am Busch saß, vielleicht ca. 2-3m entfernt, ein kleiner hellbrauner Felsen zu sehen und der Felsen hat einen Kopf und schaut in unsere Richtung… verschlafen ist noch der Blick. Ich greife zu meiner Kamera, gaaaanz langsam und klick, klick. Ich habe das Löwengesicht im Kasten.


Das linke Auge ist noch nicht ganz geöffnet, die Löwin ist wohl genauso erstaunt, wie wir. :woohoo:





Jetzt ist der Blick klar!
Jetzt erhebt er/sie sich, wir stehen direkt neben unserem Auto, Manfred hat noch den Kochlöffel in der Hand, 1,5 m vor uns brutzelt das Fleisch. Wir stehen wie erstarrt und warten. Das Tier erhebt sich und zieht langsam nach links weg, wir beobachten ihn, dann zieht es nach rechts weg und wir sehen ihn nicht mehr. Wir schauen jetzt aber genau, nicht, dass wir einen weiteren Löwen übersehen, aber es scheint kein weiteres Tier in der Nähe zu sein, nur ein Schakal.
Eine Stunde später ist unser Menü fertig, wir sitzen am Tisch und wollen mit dem Dinner beginnen, als plötzlich die Löwin vor unserem Auto steht. Oh, Mist! Was nun? Wir bleiben stillsitzen, bewegen uns nicht. Ich komme nicht an die Kamera, sie liegt auf dem Betontisch. Abwarten, ganz still und leise. Die Löwin geht langsam zur Dusche, sie scheint sich nicht für uns zu interessieren. Ich greife zur Kamera, die Löwin umschleicht die Dusche. Es ist schon ziemlich dunkel, ich habe nur die kleine Kamera, aber Beweisfotos werden es noch.







Wir sind wie erstarrt und schauen uns immer wieder um. Die Löwin scheint sich dann aber wirklich zu entfernen. Wir bewegen uns nicht mehr vom Auto weg, essen schnell auf, gehen nicht mehr zum Wasserhahn oder zur Dusche.Die Autotüren sind als Fluchtweg nicht verschlossen. Hyänen keckern um uns, gruselig! Es müssen mehrere sein, eine größere Gruppe. Schakale umschleichen unser Essen. Wir trauen uns nicht mehr, mit den Stühlen ans Feuer zu rücken und verkriechen uns bald ins Auto.

Der nächste Tag (19.7.18)
Die Nacht war ruhig. Ich schaue langsam und vorsichtig aus dem Auto, schaue auch unter das Auto. Gehe ich bis zur Toilette oder doch eher hinter den Baum? Ich bin unsicher, es scheint aber keine Gefahr zu drohen. Kein Löwe ist zu sehen, aber gestern sahen wir den schlafenden Löwen auch nicht.
7.00 Uhr, wir frühstücken, die Sonne steigt langsam auf. Ein herrlicher Morgen. Ich schaue mich immer noch um, nicht dass wieder ein Löwe in der Nähe verweilt … und dann, plötzlich, es ist unglaublich, erblicke ich einen männlichen Löwen. Er ist aber noch weit entfernt, zwischen Büschen, auf einer kleinen Pan. Weit entfernt! Ich kann kaum noch ruhig frühstücken, blicke immer wieder in die Richtung und plötzlich ist er ganz nah. So schnell, damit habe ich nicht gerechnet. Manfred schaut sich auch um und meint plötzlich „ …und da links gehen zwei Weibchen. Sie kommen in unsere Richtung.“ Sie umkreisen uns.
Jetzt reicht es aber, wir packen unsere Sachen vorsichtig ein, den Blick immer in die Richtung des Löwen. Zum Glück ist der Platz selber frei von Büschen, sie sind alle so 5-10 m entfernt vom Auto. Für Löwen ist das kein Problem, doch wir sind froh, etwas Abstand zu haben. Die Stühle und der Tisch sind zusammengeklappt, da brüllt der Löwe, ohrenbetäubend laut, direkt in den Büschen hinter uns. Wir sehen ihn nicht, da wir genau in die aufgehende Sonne blicken und geblendet sind. So ein Frühstück hatten wir uns nicht vorgestellt.
Irgendwie haben die Raubkatzen aber wohl doch kein Interesse an uns und schleichen sich davon. Auch für uns wird es jetzt Zeit das Abenteuer zu beenden, so viel Action wollten wir doch nicht. Später erfahren wir, dass Löwen lange nicht so aggressiv sind, wie ihnen nachgesagt wird.
Der Tag beginnt aber schon einmal sehr spannend. Jetzt müssen wir die lange Tiefsandpiste bis ins Nossob Valley (83 KM) auf uns nehmen. Auch hier gibt es nur einen Track, landschaftlich ist die Strecke eine Wonne. Hügelig, mal geht es über eine Pan, mal wühlen wir uns durch den Sand. Elandherden, Oryxe, Steenböcke und Springböcke zeigen sich immer wieder oder kreuzen unseren Weg.





2,20 Stunden benötigen wir für die Pad, dann biegen wir auf die Mainroad nach Nossob ab. Am Ljer Dam gibt es eine Pause, wir teilen unseren Snack mit vielen Webervögeln, die die Krümel aufsammeln. Jungvögel sind dabei und flattern wie wild mit den Flügeln, sie können schon fliegen, lassen sich aber von den Eltern füttern. So ein verwöhntes Völkchen!
In Nossob checken wir für das Bitterpan Wilderness Camp ein. Nossob war ausgebucht, so blieb nur eine Nacht in Bitterpan übrig. Unsere Parkfees werden von unserem Sanparkkonto abgebucht, ein Angestellter überprüft den Reifendruck, jetzt endlich öffnet er für uns das private Tor zum Bitterpan Trail. Von Nossob folgt man dem Tiefsandtrail über 54 Km durch ein wunderschönes Dünental. Tiere sehen wir in diesem Wellental kaum, aber landschaftlich gefällt es uns ausgezeichnet.





Nach 1.10 Stunde stehen wir in Bitterpan vor dem Camp. Der Attendent weist uns ein, wir beziehen unsere Unit. Es ist die letzte ganz außen, so haben wir nur einen Nachbarn. Zu jeder Unit gehört eine eigene Dusche und Toilette, mit sauberen Handtüchern und ein eigener Kühlschrank in der Gemeinschaftsküche. Es ist für uns das erste Mal, dass wir in einem Wilderness Camp übernachten.
Nun findet der übliche Ablauf statt: Einräumen, Sundownergetränke heraus, und genießen, genießen und genießen. Die Sonne steht vor einem Wasserloch, allerdings ohne Tiere.
Später wird der Grill angeheizt, ein kleiner „Garten“ gehört uns auch, die Kudusteaks essen wir in der gut ausgestatteten Küche. Ich bereite einen Salat mit Tomaten, Fetakäse usw. vor. An der langen Tafel essen auch zwei Paare aus SA. Gemeinsam schmeckt es allen gut, ein sehr netter Abend mit interessanten Gesprächen endet ziemlich spät.
In der Unit neben uns übernachten zwei Männer, die nur ihr Grillgut mit viel Bier im „Gärtchen“ verspeisen, nachts höre ich ihr Geschnarche.
Besondere Tiersichtungen haben wir nicht. Das Wasserloch ist auch zu weit entfernt. Es lohnt hier wirklich nur die tolle Landschaft.






Es endet wieder ein sehr schöner Tag!

Fazit zu Bitterpan: Der Tierwelt scheint es hier nicht zu gefallen, auch uns gefällt es in Nossob besser.

Biggi
Letzte Änderung: 09 Nov 2018 18:47 von tiggi.
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09 Nov 2018 21:42 #538529
  • BerndW
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  • BerndW am 09 Nov 2018 21:42
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:-), ein nicht ganz untypischer Abend und Morgen am Kaa-Gate.
Grüße

P.S.: Die Fees für die Region haben wir vor drei - vier Jahren auch bezahlt.
Letzte Änderung: 10 Nov 2018 01:16 von BerndW.
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