THEMA: Von Mosambik nach Namibia - volle Packung Afrika!
18 Sep 2018 18:12 #532931
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Es geht weiter nach Norden

Früh verlassen wir die Campsite. Vom Eigentümer erfahren wir, dass das Wetter nach Norden hin immer schlechter wird. Aber wir können das Wetter nicht ändern, nehmen es, wie es kommt. Im Schilderwald von Bilene machen wir noch ein Foto und am See im Ort, dann geht es auf die Piste.






Die ersten Regentropfen erreichen uns, der See sieht trübe und grau aus.


Am Straßenrand arbeiten Männer- und Frauenkolonnen mit Macheten und schlagen den Grasrand, eine körperlich harte Arbeit.
Die Hauptroute -N1- nach Norden ist schnell erreicht. Sie lässt sich gut befahren, nur selten folgen Schlaglöcher.



Wir kaufen Orangen, die sind wirklich billig, aber das Innere besteht aus mehr Kernen, als Fruchtfleisch! :blink: :evil:
Die zulässige Geschwindigkeit sollte man unbedingt einhalten. Außerhalb geschlossener Ortschaften sind 100 Km/h erlaubt, kurz vor einem Dorf findet man häufig den Hinweis auf 80 Km/h und unmittelbar vor einer Ortschaft steht ein 60 Km/h -Schild. Die Polizei blitzt erbarmungslos und die Strafen sollen nicht günstig sein, nur 6 Km/h zu schnell kosten schon ca. 15 €!!! Leider kann man häufig nicht erkennen, ob der Ort schon begonnen hat oder ob man sich noch außerhalb befindet.
Wir erreichen bald Inhambane, einen kleinen Ort mit einem Krankenhaus, Apotheken, Geschäften, Schulen und einem Behördenzentrum, viele kleine Straßenläden säumen die Hauptstraße. Unser Ziel liegt aber etwas weiter auf der Halbinsel Barra mit ihren weißen Stränden.

Folgende Fotos sind aus Inhambane:






Nach 6,5 Stunden erreichen wir die Areira Branca Lodge und befinden uns im weißen Sand. Zur Lodge gehören kleine Chalets, die Campsites sind mit privaten Ablutions und Sonnendach ausgestattet.


Dieses Foto habe ich erst einen oder zwei Tage später aufgenommen, als die Sonne mal wieder lächelte! ;) :)

John, der Campboy, ist sehr um unser Wohl bemüht und hilft beim Einweisen. Der Chef, der Lodge, wieder ein Südafrikaner, begrüßt uns herzlich.
Nach einer Lunchpause zieht es uns an den Strand. Zwischen weiteren Bungalows führt ein Weg hindurch an den Strand. Schaut man zur linken Seite sieht man nur Strand und Meer, nach rechts ist es nicht anders, kilometerlange Strände! In der Ferne befindet sich noch eine weitere Lodge in Strandnähe. Die Areira Branca Lodge liegt am äußeren Ende der Halbinsel und ist zu beiden Seiten von Wasser umgeben.
Nebenan befindet sich die White Sand Lodge, die ebenfalls sehr zu empfehlen ist.
Nach unserem Strandspaziergang hat John bereits den Donkey mit Palmenrinden angeheizt. Wir haben heißes Wasser zum Duschen. Den ganzen Abend über legt er „Holz“ nach.
Unter den Kokospalmen residieren wir wie im Paradies!
Strandbilder folgen erst am nächsten Tag!

Biggi
Letzte Änderung: 18 Sep 2018 18:15 von tiggi.
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18 Sep 2018 18:32 #532934
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4.7.18
Strandurlaub bei wechselhaftem Wetter!

Ausschlafen und gemütlich frühstücken war geplant, aber unser Frühstück wird durch Gäste unterbrochen. Immer wieder kommen irgendwelche junge Leute vorbei, die uns etwas verkaufen wollen. Wir müssen ein trauriges und vor allem hungriges Bild abgegeben haben, denn alle Menschen waren sehr um uns bemüht, vor allem um unseren Geldbeutel! :woohoo: Der Morgen beginnt mit dem Besuch des Fischhändlers. Frischen Fisch möchte er „günstig“ verkaufen. Frisch ist der Fisch bestimmt, aber günstig..? :whistle:
Schon bald folgt eine junge Frau, die in einem Eimer frische Brötchen bei sich hat und verkaufen möchte, es folgen die Holzschnitzer, der Maler, der Sarongverkäufer, der Obst- und Gemüsehändler, der nächste bietet Bootsausflüge an und der übernächste hat Trommeln im Angebot. Puh, hier kommt überhaupt keine Langeweile auf und die gesamte Ware kommt zum Camp. :blush:
Am spannendsten sind die Familienschicksale aller Händler. Viele Waisen befinden sich unter ihnen, von fast allen Händlern sind Vater oder/und Mutter schwer erkrankt oder bereits verstorben und er kann nicht zur Schule gehen… usw. Ich könnte ganze Romane darüber schreiben. Ob wir noch unseren Spaß haben? Na klar, glauben muss man die Geschichten nicht.
Die Preise sind sehr geschickt für Touristen gemacht, so soll eine Kokosnuss 200 MTC kosten, eine Ananas 500 MTC. Große Scheine können sie nicht wechseln, ich handel eine Kokosnus auf 70 MTC herunter und reiche einen 200 MTC Schein. Das Wechselgeld beträgt 40 MTC. Kann ich jetzt nicht rechnen oder der junge Mann? Ja, er hat nicht mehr Geld zum Herausgeben, leider kommt unser Geschäft dann nicht zustande. Nur zum Verglich, an der Straße zahlt man 20 MTC für 2 Kokosnüsse :woohoo:, das sind ca. 6 Cent für eine!




Die meisten Händler haben wir abgewimmelt, bevor sie ihre Waren bei uns ausbreiten. Außerdem ist John, der Campboy immer in der Nähe und achtet darauf, dass die Touristen nicht zu sehr genervt werden, er schreitet dann ein.
Dann flüchten wir ans Wasser:
Es ist noch Ebbe und wir machen uns auf, zuerst zur „Binnenseite“ und dann um die Spitze der Halbinsel auf die offene Seeseite zu.
Auf der Binnenseite liegen die Mangroven frei, tausende von kleinen Krebsen huschen um unsere Füße.







Am Himmel ziehen sich schwarze Wolken zusammen, tolle Impressionen lassen sich fotografisch einfangen. Wir wandern immer der Sonne entgegen und sehen zwischen den Wolken den blauen Himmel.
Zum Glück bleiben wir trocken .
Wir müssen durch einen Priel waten, um ans Meer zu gelangen. Eine tolle Gegend!






Bei dem schwarzen Himmel, kann man sich kaum vorstellen, dass wir keinen Tropfen abbekamen.





In meinem Rücken sind die schwarzen Wolken!
Auf dem Rückweg schauen wir uns noch ein paar der Strandchalets an, die vor unserer Campsite stehen. Einige Braaiplätze sind bereits den Dünen zum Opfer gefallen.



Als wir gerade auf eine Terrasse gehen, werde ich von einem Insekt ins Bein gestochen. Meine Sonnencreme hat wohl gut geschmeckt! Leider kann ich das „Vieh“ nicht identifizieren, es ist länger als eine Wespe und grau schwarz. Den Schmerzen nach, könnte es eine Wespenart gewesen sein. Mein Bein wird dick, ich behandle es mit Fenistil, nach ein paar Tagen setzt ein Juckreiz ein und heute kann man immer noch die Stelle erkennen. Aber, es hatte offensichtlich keine weiteren Folgen außer, dass mir der Afrikavirus in überhöhter Dosis eingespritzt wurde!
Den Tag verbringen wir mit Faulenzen und Lesen. Am Nachmittag gehe ich erneut an den Strand, mache noch ein paar Fotos.




Da ich alleine unterwegs bin, hier ein Selfie! :)






Im Abendlicht tauchten die großen Krebse auf, die sich aber immer gleich entfernten, wenn man ihnen zu nah kam.




Strandgut!
Zum Abend essen wir Hähnchenbrustfilet, Butternut und Reis, später lernen wir an der Bar eine Familie aus Südafrika kennen, mit denen wir einen geselligen Abend verleben. Werner und Vanette kommen aus Johannesburg und verbringen mit ihren Jungs (6 und 10 Jahre) ein paar Urlaubstage hier. Werners Familie stammt ursprünglich aus Norwegen. Unser Gespräch endet irgendwann bei den Verhältnissen in SA, mit der Problematik zwischen Schwarz und Weiß, auch die beiden denken daran auszuwandern, weil sie für ihre Söhne keine Zukunft sehen. Der Eigentümer der Areira Branca Lodge setzt sich ebenfalls dazu und berichtet, dass das auch sein Grund war, nach Mosambik zu kommen. Seine Frau hält sich zurzeit in SA auf, um das Haus zu verkaufen. Die Familie bleibt hier. Solche und ähnliche Geschichten hören wir immer wieder und treffen viele Weiße aus SA, die entweder in Botswana, Sambia oder Mosambik leben und sich dort ein neues Leben aufbauen. Vor zwei Jahre lernten wir Frauen in Perth/Aus kennen, die ebenfalls ausgewandert sind und dort eine SA-Community gegründet haben. Es ist traurig und bewegend, von all diesen Schicksalen zu hören.
Wir erfahren, dass die Schule in Mosambik teilweise bis zu 60 Schüler/Innen in einer Klasse sitzen hat, der Unterricht beginnt bereits um 6.00 Uhr für Grundschüler, endet mittags, dann beginnt der Unterricht für die High-Schüler. Das ist für uns nicht einfach nachvollziehbar. Die Frau des Eigentümers unterrichtet deshalb ihre Söhne selbst – hometeaching. (Die Namen habe ich mir leider nicht aufgeschrieben oder gemerkt!)


Der Eigentümer mit Sohn und dem Hund, der auch immer gut auf uns geachtet hat.


Dieses Foto entstand am ersten Abend, da hoffte Hundi noch, dass etwas für ihn übrig bleibt. Ein süßes Tier!

Biggi
Letzte Änderung: 18 Sep 2018 18:56 von tiggi.
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19 Sep 2018 14:26 #533003
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Hallo, tiggi,
vielen Dank für deinen Reisebericht!
Gespickt mit guten Reiseinfos und schönen Impressionen von Land und Leuten - und buntem Streetlife. Besonderen Dank für den Eisenbahn-Fahrplan! :cheer:
Leider lassen sich in vielen Städten/Ländern die architektonischen „Errungenschaften“ unserer sozialistischen Brüder und Schwestern nicht verbergen - irgendwann befindet man sich immer in der Situation, die kolonialen Bauten zu bewundern... – trotz ihrer Geschichte! :blush:
In Mozambique scheint vieles ganz nach unserem Geschmack zu sein, wir ahnen es schon lange, unsere eigene Planung liegt schon ewig „auf Halde“, - aber immer wieder zieht es uns dann doch in den Busch und die Wüste...

Gruß lilytrotter
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
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19 Sep 2018 14:52 #533006
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  • tiggi am 18 Sep 2018 18:12
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Liebe Lillytrotter,
die Zeit wird irgendwann kommen, dann werdet auch ihr MOZ erobern! ;) Danke für euren Kommentar!
Das Land ist noch so ursprünglich und deutlich einfacher als Angola zu bereisen.
Biggi
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19 Sep 2018 15:09 #533008
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... Und weiter nach Norden - Vilancolus!

Wir stehen wieder um 6.00 Uhr auf, bummeln durch die Bungalows an die innengelegene Seite (südwest) des Meeres und begutachten den Wasserstand.




Der Himmel lässt auch hoffen..... :ohmy:
Gegen 7.50 Uhr verlassen wir den Platz. Wir müssen sehen, dass wir bei Niedrigwasser die Durchfahrt von der Halbinsel "Ponta da Barra" zur Teerstraße erreichen. Eine Brücke befindet sich gerade im Bau!
Man kann sehr gut eine Stunde vor und nach dem Hochwasser den Weg befahren.


An diesem Strandabschnitt haben sich ein paar Lodges angesiedelt, manche sind dem Verfall preisgegeben und die Spuren des Bürgerkrieges sind noch deutlich, andere schauen zuversichtlich in die Zukunft. Eine kleine Budenstadt mit Handwerkern, die Souvenire verkaufen hat sich schon etabliert.





Unserer Freunde vom Strand sind bestimmt von hier geschickt worden!!!! :evil:
Problemlos erreichen wir bald Inhambane.


Kleine Dörfer vor Inhambane

Noch während des Fotografierens, treffen mich die ersten Regentropfen!



Unser Bushcamper ist hervorragend ausgestattet, doch ein wichtiges Teil fehlt. Ein Reifendruckprüfgerät. Am Kompressor kann man erkennen, wieviel Druck auf die jeweiligen Reifen gelangt, doch mal eben messen ist nicht möglich. Der Aufwand ist zu groß. Also fragen wir an der Straße beim Reifenhändler nach, der schickt uns zum Supermarkt. Nun kann man sich einen Supermarkt in Inhambane nicht wie einen Shoperite vorstellen. Hier gibt es nur chinesischen Unnützkram, und natürlich keinen Reifendruckmesser. Wir werden von einem Laden zum nächsten geschickt, alle Menschen sind hilfsbereit, aber keiner hilft wirklich. Schließlich sprechen wir einen Weißen auf der Straße an, der mit einem Pick up unterwegs ist. Sein Tipp ist genial. Ein kleiner Laden, von außen kaum zu erkennen und leider noch geschlossen, aber wir warten davor eine halbe Stunde, dann erscheint ein Angestellter, der erst einmal seine Chefin anruft und diese sagt zu, sich gleich auf den Weg zu machen. Wir warten und beobachten das Treiben. Tatsächlich taucht bald eine hochschwangere dunkelhäutige Frau auf – die Chefin. Sie schließt den Laden auf und sie hat tatsächlich unser Wunschgerät. Ich habe es nicht glauben wollen. Warum ist man nur immer so skeptisch. Eigentlich sollten wir inzwischen so viel Erfahrung haben, um zu wissen, dass die unscheinbaren Geschäfte besondere Waren verkaufen.
Für 1500 MTC erhalten wir den Reifendruckprüfer, das ist kein überteuerter Preis.
Inhambane ist die Provinzhauptstadt, dennoch kann man sie nicht mit einer Provinzhauptstadt in Namibia oder Südafrika vergleichen.




Warten vor dem Laden!
Dann starten wir nach Vilancolus. Die direkte Verbindungsstrecke zur EN 1 von der EN 101 kommend, nehmen wir den Shortcut über Mutambo. An dieser Strecke gibt es viele Ziegeleien, d.h. die Ziegel werden in Handarbeit herausgestellt und an der Luft getrocknet...





Wieder auf der EN 1 kommen wir an Verkaufsständen mit Orangen vorbei. Irgendwo halten wir auch mal und kaufen wieder Orangen, die junge Frau ist überglücklich, kann aber kaum das Geld wechseln. In Mosambik sollte man immer viel Kleingeld bei sich tragen.


Das Angebot sieht verlockend aus.



Die nächste Stadt ist Maxixe, hier gibt es eine Tankstelle und weitere Geschäfte und ATM`s. Ein Shoperite Einkaufszentrum befindet sich im Bau und wird wohl demnächst eröffnet.
Auf der Hauptverbindungsstrecke zwischen Maputo und dem Norden sind viele Chappas, sogenannte Minibusse unterwegs, teilweise sind sie völlig überladen. Gastarbeiter aus Südafrika bringen den gesamten Hausstand mit in die Heimat. Polizeikontrollen häufen sich, jedoch nicht für uns.





In Mosambik gibt es nicht viele Privatwagen, streckenweise ist nur wenig Verkehr, die EN 1 ist in einem guten Zustand, trotzdem muss man sehr aufpassen. Aufpassen vor den irren Busfahrern. Schon von Weitem erblicke ich einen der großen Überlandbusse, wie er immer schneller an uns herankommt. Wir fahren bereits 110 Km/h und der Bus holt uns schnell ein. Er fährt aber hinter uns, schließlich gibt es Gegenverkehr mit LKWs. Vor uns fährt ein langsamer Pick up, schwer beladen. Irgendwann setzen wir zum Überholen an und denken noch, der Bus wird uns folgen, aber es kommt anders. Der Busfahrer gibt Gas, bleibt nicht hinter uns, er überholt uns, während wir bereits am Überholen sind und es kommt noch schlimmer, es gibt Gegenverkehr! :woohoo: Ein PKW wird durch den Bus abgedrängt, wir werden zwischen Bus und dem zu überholenden Fahrzeug eingeklemmt. Ich sehe uns schon im Jenseits. Das alles interessiert den Busfahrer nicht, er heizt an uns vorbei und ist mit 120 KM/h nicht einzuholen! Dank des umsichtigen Fahrers im ersten überholten Auto, haben wir die irre Busraserei unbeschadet überstanden. Ich bin stinksauer, völlig verantwortungslos rasen die Busfahrer durchs Land. Nie würde ich mich da hineinsetzen, am liebsten hätte ich den Busfahrer zusammengesch…. . Leider spreche ich kein portugiesisch. Später erfahren wir, dass die Busfahrer unter einem enormen Druck stehen, wenn sie ihr Ziel nicht planmäßig erreichen, verlieren sie u.U. ihren Job.
Ich bin sehr froh, als wir endlich von der EN 1 nach Vilancolus abbiegen. In Vilancolus wollen wir ein bisschen einkaufen. Auf der Straße findet der tägliche Markt statt, in der Padaria bekommen wir Brot und Brötchen. Auch hier erleben wir, dass die Leute nur kleine Mengen Geld abrechnen können. Vielleicht liegt es auch daran, dass viele Einheimische kein Englisch sprechen. Ich reiche mein Geld und bekomme für ca. 1 € sechs Brötchen und ein Brot.
Ein kleines unscheinbares Haus stellt den Taurus Supermarkt dar. Hier bekomme ich tatsächlich alles, was wir benötigen, von Joghurt über Käse und sogar Snickers. Große Geschäfte, wie Shoperite oder Pick`n Pay gibt es nicht. An der Straße verhandeln wir noch am Obststand, das ist ganz schön nervig, weil es immer spezielle Touristenpreise gibt. Die Kokosnüsse handeln wir von 400 MTC auf 140 MTC, ich glaube für 3 Stück! für die Ananas zahlen wir 200 MTC für zwei. Das ist ein echter Touripreis und entspricht fast unserem deutschen Preisniveau. Hier muss man sehr hart sein, das fehlt mir manchmal!
Wir verlassen Vilancolus und folgen der Pad an der Küste entlang nach Norden. Irgendwo außerhalb soll sich das Villas dos Indico-Resort befinden. Unser Navi versagt leider und bei Maps me stimmen die Koordinaten auch nicht. Wir fahren also erst einmal die Pad entlang, sie führt immer wieder von der Küste ab, irgendwann fragen wir nach dem Weg und obwohl wir uns in der Nähe befinden, kennen die Anwohner die Anlage nicht. Ein Buscharbeiter zeigt uns dann aber die richtige Richtung. Wir haben wohl eine Ausschilderung verpasst, erreichen aber bald das Resort.
Wir sind angemeldet, doch irgendwie findet man unsere Buchung nicht. Es ist aber kein Problem, zum einen habe ich eine Kopie dabei, zum anderen ist die Campsite völlig leer.





Die anderen Gäste haben die Chalets oder die Bungalows gemietet. Wir erfahren, dass der Manager die Lodge vor einer Woche verlassen hat, nun ist das Eigentümerpaar persönlich für alles zuständig.
Wir werden aber nett empfangen. Die Lodge gehört einem portugiesischem Ehepaar, man führt uns herum und zeigt die Einrichtung, ans Personal geht noch eine Info, die Toiletten noch einmal zu reinigen und dann sitzen wir endlich beim Cappuccino und chillen. Es ist keine neue Lodge, manches könnte mal wieder renoviert werden, aber wir fühlen uns trotzdem wohl und auch die Angestellten geben ihr Bestes.
Nach einem längeren Strandspaziergang lassen wir uns in der Bar nieder, Savanna kennt man auch hier und mit dem WLAN Draht senden wir Lebenszeichen in die Welt.


Der Weg an den Strand!





Heute Abend kochen wir selber und begnügen uns mit Nudeln, Bolognese und Käse.


Angekommen! Wir bleiben drei Tage!
Der Himmel hat sich schon wieder zugezogen...




Unser erster Strandeindruck!!!

Biggi
Letzte Änderung: 19 Sep 2018 15:47 von tiggi.
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20 Sep 2018 09:41 #533075
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Tipps zum Entschleunigen, 6.7.18

In der Nacht hat es geregnet, um unseren Camper herum ist alles nass, aber mit unserer hervorragenden 270 ° Markise sitzen wir im Trockenen. Jetzt ist es noch etwas windig, aber vom Himmel kommt kein Tropfen mehr. Leider fehlt das Blau!



Unser Frühstück zieht sich, denn das Kinoprogramm ist so entschleunigend, dass es ansteckt. Wir schauen einem Gärtner bei der Arbeit zu. In Zeitlupentempo schiebt er die mit Laub gefüllte Karre von einer Ecke zum Komposthaufen an der Auffahrt. Dann bummelt er langsam zurück.
Weiteres Personal kommt an unserem Platz vorbei, da einige Leute in einem Bungalow neben dem Ablutionraum wohnen. Heute werden viele Gäste erwartet, das Villas dos Indico ist ausgebucht. Die Angestellten müssen aus dem Bungalow umziehen in ein Zelt. Dieses befindet sich kurz dahinter. Den Charme eines Luxurresort hat das nicht. :whistle: :dry: Als Luxuxresort ist die Anlage in den Reiseführern beschrieben.
In der ersten Reihe zum Strand stehen Chalets mit eigenem Bad, dann folgt ein Beachvolleyballfeld und der Parkplatz, dahinter liegt die Campingwiese und angrenzend stehen drei weitere Bungalows. Die Gäste nutzen die Ablutions der Campsite. Es stehen jeweils zwei Duschen und zwei Toiletten für die Damen und Herren zur Verfügung. Ein weiterer Block mit Aufenthaltsraum für die Angestellten liegt links daneben.
Das portugiesische Eigentümerpärchen kommt uns besuchen, erkundigt sich nach unserem Befinden und dann kommen wir ins Gespräch, wie schwierig es ist, hier geeignetes Personal zu finden. Ständig müssen sie beaufsichtigt und angeleitet werden. Verträumte Zimmermädchen, die in den Betten zur Probe liegen, sind offensichtlich normal. Warum wundern wir uns über den Gärtner? Vielleicht sollten wir von deren Arbeitstempo lernen, dann gäbe es nicht so viele Herzinfakte bei uns!!! :sick: :silly: :blink:

Wir ziehen wieder an den Strand und laufen nach Osten, zum Baden ist es mir zu frisch, obwohl andere Gäste, insbesondere Kinder im Wasser sind.
Der Strand ist umgeben von hohen roten Dünen, die stark bewachsen sind. Einige Resorts liegen versteckt zwischen den Büschen, ein paar Fischerboote ankern im ablaufenden Wasser. Wir genießen die Atmosphäre, bummeln weiter.
Manfred schlitzt sich an einem rauhen Felsen einen Zeh auf. Es blutet, er spült das im Wasser ab, kein Hai in Sicht! :woohoo: Von nun an muss er aber geschlossene Schuhe tragen. Wir laufen weiter, begegnen zwei Fischern, die ein Boot reparieren, das man (aus unserer Sicht! :woohoo: ) nicht mehr reparieren kann. Wir sprechen Englisch, die beiden haben ihre eigene Sprache, wir nicken, sie lachen und dann macht sich so jeder seine Gedanken. Kommunikation funktioniert auch ohne viel Worte! :side:






Manche Boote eignen nur noch als Fotomotive....


.. oder finden doch noch einen Besitzer, der es liebevoll restauriert.



Der Strand lädt zum Sammeln von vielen Muscheln und großen Seesternen ein. Leider fehlt uns eine geeignete Tasche, aber morgen gibt es auch wieder Muscheln!



Der Strand ist kilometerlang und einsam, wir laufen einfach weiter und faulenzen am Strand.






Das Licht war leider nicht das Beste, ließ die Sonne aber ein paar Strahlen frei, sah die Welt gleich hübsch aus!



Später trinken wir in der Strandbar einen Cappuccino und/oder Savanna, lesen, schreiben Notizen auf und tun nichts Wichtiges. Wir lassen es uns einfach nur gut gehen, in den gemütlichen Mokoro- Couches. Vor uns befindet sich ein Glastisch mit Literatur in Deutsch.


Dann zieht mal wieder ein Regenschauer vorüber und plötzlich haben wir einen herrlich blauen Himmel. Das Wetter ist sehr wechselhaft.

Im Hintergrund plätschert der Regen nieder!


Damit wir wissen, wo wir uns befinden!!! :ohmy:


Sogar der Pool sieht bei Licht gut aus! ;) :)
Am Nachmittag reist eine Großfamilie aus Frankreich an. 3 Generationen, die Großeltern feiern ihre Goldene Hochzeit, ein Sohn lebt mit seiner Familie in SA, ein Sohn in Dubai und der Rest kommt aus Frankreich. Und das heute, da ist doch Fußballnachmittag!
Um 16.00 Uhr wird das Spiel Frankreich gegen Brasilien angepfiffen. Alle versammeln sich in der Bar, auch wir. Schon bald kommen wir ins Gespräch, die Franzosen haben viel Mitleid mit unserem deutschen Fußball und laden uns zum Rotwein ein. Ein kurzweiliger Nachmittag geht bald zu ende.


Fußball mit Franzosen!
Das Dinner nehmen wir im Restaurant der Lodge ein, das Essen ist ganz in Ordnung: Gegrillte Hähnchenbrust mit Peanutbutter oder Fetasoße, mit Pommes und Salat.
Der Fisch soll hier ganz hervorragend sein, erfahren wir von den Franzosen. Leider essen wir keinen Fisch! Mein Mann lag nach einer Fischvergiftung zwei Wochen im Krankenhaus (vor Jahren), und seit der Zeit ist Fisch für uns ein Tabu.

Biggi
Letzte Änderung: 20 Sep 2018 10:08 von tiggi.
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