Fazit
In 2 Monaten 10.000km mit einem 4x4 Camper durch Südafrika, Namibia und ein wenig Botswana.
Das von uns gewählte Fahrzeug, der „Navi“ von Britz war für diese Route okay.
Man muss halt berücksichtigen, dass es zwar ein 4x4 ist aber durch den schweren Aufbau, den zu kleinen Motor und die Fahrzeughöhe ist er nur sehr begrenzt geländetauglich.
Die PKW-Seitenspiegel an der Kiste sind zudem beim Rangieren nutzlos und auf Autobahnen sogar lebensbedrohlich.
Der Komfort des Campers ist dafür unschlagbar. Großes Bett, Toilette, Spüle, 2 Gasflammen innen und 2 Gasflammen außen. Das ist schon Klasse.
Die größtenteils mit T4A geplante Route war zeitlich gut machbar und recht abwechslungsreich. Wir hatten alles dabei, verschiedene Landschaften, Tiere, Meer und für uns zum ersten Mal Städte.
Okay, Tiersichtungen hätten es ein paar mehr sein können, da war der viele späte Regen nicht hilfreich. Das Land aber kann den Regen gut gebrauchen und das ist wohl das Wichtigere.
Vorgebucht hatte ich lediglich die Campingplätze im KTP, Sossusvlei, und im Etosha.
Genau diese 3 Orte waren dann auch ausgebucht. Sonst war es nirgends ein Problem, einen Übernachtungsplatz zu finden.
Warum so viele feste Unterkünfte, wo wir doch mit einem Camper unterwegs waren?
Hmm, einfach gesagt, weil ich ein Mädchen bin.
Ich konnte mich auf dieser Reise mit dem campen trotz Luxuscamper nicht anfreunden.
Anfangs der viele Regen, wenig Platz im Camper und wie immer am Beginn einer Reise fand ich das Auto doof. In Botswana kam auch noch schlechte Laune meinerseits dazu, eventuell bedingt durch die Einnahme von Malarone, denn es kam mir fast vor, als hätte ich Depressionen.
So änderten wir dann die Route und fuhren in den Kruger, meinen Lieblingspark.
Persönliches Fazit
Vorweg, ich will hier Niemanden belehren, das steht mir nicht zu. Ich möchte hier nur noch ein paar persönliche Gedanken anfügen.
Das südliche Afrika… 10 Jahre lang wollte ich nirgendwo anders meinen Urlaub verbringen.
Schlug mich sogar mit Auswanderungsgedanken herum. Oder wenigstens die kalten deutschen Wintermonate wollte ich hier verbringen. Diese Reise hat mich verändert.
Zum ersten Mal habe ich mich mit Einheimischen länger unterhalten und versucht ihre Probleme zu verstehen, um mir ein eigenes Urteil zu bilden.
Hab mich mit den verschiedenen Regionen beschäftigt, dabei aber wohl höchstens an der Oberfläche gekratzt.
Hier gibt es Probleme, wie überall auf der Welt. Natürlich weiß man das. Aber wenn man im Urlaub Zeit hat darüber nach zu denken, nicht einfach nur von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten eilt, ist es eine andere Nummer.
Die großartige Natur, die Pflanzen und die Tierwelt begeistern mich nach wie vor.
Durch diese lange Reise jedoch ist das Einzigartige verloren gegangen, vieles einfach zu normal geworden.
Deshalb werde ich mich vom südlichen Afrika reisetechnisch vorerst verabschieden.
Werde mich stattdessen zu Hause mit Geschichte und Gegenwart dieses wundervollen Erdteils beschäftigen und sicher auch eines Tages hierher zurückkehren.
Auch dem Forum werde ich auf unbestimmte Zeit den Rücken kehren.
Nach einem Jahr, in dem ich fast täglich hier nach Informationen suchte, überkommt mich nun eine gewisse Forumsmüdigkeit.
Unsere ersten Afrika-Reisen traten Ramona und ich an, ohne das Forum zu kennen.
Diese Reisen waren ungeheuer spannend. Es gab vor Ort soviel Unbekanntes zu entdecken.
Dann gingen wir dazu über unsere Trips anhand von Forumsbeiträgen zu planen.
Die Planerei wurde einfacher, die Reise selbst bot dann aber kaum noch Überraschendes.
Manchmal kam es einem vor, als kenne man einen Ort schon, nur weil man in einem RB
lebhafte Schilderungen gelesen und tolle Fotos gesehen hatte.
Ich möchte auch nicht verschweigen, dass mich der ein oder andere Fomi außerhalb der Reisberichtsschreiberei nervt.
Diese Leute, die jedes Thema für persönliche Angriffe nutzen.
Die, die zu einem Thema nichts zu sagen haben, aber trotzdem was dazu schreiben.
Die, die Beiträge anderer auseinanderpflücken und dann jeden Satz kommentieren.
Die, die nur darauf aus sind klarzustellen, dass ihr Wissen größer ist als das anderer.
Die, die meinen, Rechtschreibung sei das Wichtigste in einem Forum und nicht der Inhalt.
Ja auch die, welche stolz berichten, in einem noch „ursprünglichen“ Himbadorf gewesen zu sein und nicht wahr haben wollen, dass sie damit die letzten Reste dieser Kultur zerstören.
(Mal provokant gefragt, warum dürfen wir Europäer uns ständig weiter entwickeln, so genannte „Naturvölker“ aber nicht?)
Bei vielen Fomi`s möchte ich mich aber auch bedanken.
Stellvertretend will ich hier ein paar Namen nennen:
Carsten, der mir eine andere Art des Reisens näher brachte als die Unsrige.
Bele, die Situationskomik so wunderbar beschreiben kann.
Sternschnubbi, eine der wenigen, die meinen Humor versteht.
Maddy und Fotomatte, für ihre Hilfe bei der Artenbestimmung.
Gina Lisa, Guido, loser, Randfontain und Maputo (da fehlen noch welche) für ihre informativen Beiträge.
Außerdem bei Allen, die im Forum einfach nur aus Spaß dabei sind, mir Kommentare geschrieben haben oder einfach mal den Danke Knopf gedrückt haben.
Vielen, vielen Dank euch Allen.
Ich wünsch euch noch viele tolle Reisen, wohin auch immer!
Mögen auch einige
eurer Träume in Erfüllung gehen!
LG
Silvio