THEMA: Erste Reise nach Namibia: Tops und Flops
02 Apr 2018 13:45 #517367
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  • Blende18.2 am 02 Apr 2018 13:45
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yanjep schrieb:
Das Zuklappen selbst ging noch ganz gut von der Hand, aber die Zeltplanen unter den Zeltboden zu stopfen war ein anderes Kaliber.

:laugh:
Das ist der Kardinalsfehler, der zieht beim Zusammenbau alles weitere nach sich. ;)

Einer nutzt die Leiter um das Zelt einzuklappen und der andere steht dahinter auf dem Reifen und zieht das Zelt während des Einklappens immer schon in die Mitte. Dann ist
a) nix mehr mit hinterher drunterstopfen
b) das Zelt ist besser verteilt...
c) ... und dadurch passt dann auch die Plane besser drüber


Schön zu lesen, ich bleibe dran und ein tolles Bild der Köcherbäume ist euch auch ohne Sonnenuntergang gelungen. B)


Gruß,
Robin
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02 Apr 2018 14:39 #517377
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Öh,

Yanjep hat ja immer die Leiter bedient und konnte von daher gar nicht sehen wohin ich das Zelt gezogen, bzw. gedrück habe. Ich hab es natürlich in die Mitte gedrückt, auch immer versucht es schön glatt hinzukriegen damit man die Plane gut drüberbekommt.

Absolut nervig war es trotzdem, speziell wenn es dann auch noch windig war. :sick:

Gruß,
Mattes
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02 Apr 2018 15:43 #517385
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Yanjep


05./06.05.2018

Das Reiseziel für die nächsten zwei Nächte war das Ai-Ais Hotspring Resort, genau gesagt der dortige Campground als Ausgangspunkt für den Besuch des Fish-River-Canyon. Die Fahrt über die B 1 wurde uns irgendwann zu öde, als Alternativstrecke bot sich die D 607 an, ab Klein-Karras dann die C 12 bis wir schlußendlich das Resort erreicht haben. Auf der Strecke gab es reichlich „wuppdichs“ wie ich es nenne. Also der Straßenverlauf folgt dem Geländeprofil und daß heißt, es geht ordentlich bergauf, dann über eine Kuppe runter und wieder rauf, dann über eine Kuppe runter und wieder rauf...... Mattes hat die Action Cam mitlaufen lassen, meine Quieker sind schön laut und deutlich zu hören :blush: .
Schön wie immer war die Landschaft allemal.







Das Resort selbst, also die festen Unterkünfte, der Shop mit äußerst übersichtlichem Angebot und der Restaurantbereich verströmen den Charme des real existierenden Sozialismus. Aber alles, was der Camper so braucht., ist vorhanden.
Sogar Kochstellen und großzügige Abwaschmöglichkeiten werden geboten.
Die Stellplätze haben jeweils Stromanschluß und liegen nebeneinander quasi im Halbkreis um eine Rasenfläche. Privatsphäre gibt es keine, es ist ziemlich eng. Zelte werden auf dem Rasen in der Mitte aufgeschlagen. Der Bereich war auch gut frequentiert, unter anderem von einer Reisegrupper junger Japaner.
Es war, obwohl die Anlage gut gefüllt war, erstaunlich ruhig, da kann man nichts sagen. Camper dürfen alle Einrichtungen des Resort nutzen. Dummerweise haben wir unsere Badesachen zu Hause vergessen, so daß wir uns den Genuß der heißen Quelle entgehen lassen mußten :( .

Ein frecher Pavian hat mir dann auch noch ein ganzes Paket Spagetti geklaut, als ich eine Sekunde nicht aufgepaßt habe.
Die Nudelpfanne, die ich dank eines zweiten Pakets Nudeln doch noch herstellen konnte, war wieder viel zu scharf.
Mattes ist mißtrauisch geworden und ist der Sache auf den Grund gegangen.
Ergebnis der Ermittlungen: Ich habe bei Einkaufen daneben gegriffen und statt Paprikapulver Piri Piri erwischt. Das Bild auf dem Gewürzstreuer sah aus wie Paprika, kann ja mal vorkommen. Das Piri Piri ist im hohen Bogen in die Mülltonne geflogen...... :whistle:
Falls der Pavian, der meine Spagetti geklaut hat, auch derjenige war, der die Mülltonne ausgeräumt und das Piri Piri erbeutet hat, guten Appetit wünsche ich :evil:

Wir haben noch die Bar aufgesucht und zeitig schlafen gegangen.

Am nächsten Morgen hat Mattes den Vogelflüsterer gegeben. Ein paar verstreute Krümel vom Eßtisch gewischt und schon waren wir von Vögeln umzingelt, die uns umwuselt und umflattert haben. Nette kleine Gesellen.






Im Waschhaus habe ich in einer Ecke eine leere Colakiste gefunden, die dann als Aufstiegshilfe beim Zelte zusammenklappen gute Hilfe geleistet hat und kurzerhand eingesackt wurde. Ein bißchen wie bei meinen geliebten Adventure Games, die ich lange Zeit mit Begeisterung gespielt habe „nutze Lamalippe mit Gummiente“ oder in diesem Fall „nimm Getränkekiste, nutze Getränkekiste mit Autodach“. Dazwischen eines der beliebten Fluchduelle B) . Wie bei „The Secret of Monkey Island“ (Kennt das noch jemand?)

Irgendwann war es vollbracht und wir sind aufgebrochen, um den Fish-River-Canyon zu besichtigen. Eine wirklich grandiose Landschaft, die weite Fahrt hat sich definitiv gelohnt.









Bei einer Mehrtageswanderung oder einer der von der ortsansässigen Lodge angebotenen Wanderungen oder Fahrten in den Cayon hat man bestimmt noch mehr von der wunderbaren Landschaft. So blieb es ein zwar oberflächliches aber dennoch beeindruckendes Erlebnis. Vor allem, weil im Grunde kein Tourirummel stattfindet. Man zahlt den Eintritt für den Nationalpark, fährt etliche Kilometer zum Canyon und kann sich in aller Ruhe umschauen. Ohne Andenkenbuden oder sonstigen Ramsch, der bei solchen Sehenswürdigkeiten sonst gerne geboten wird.

Das örtliche Roadhouse hatten wir irgendwie nicht auf dem Schirm, sonst hätten wir dort bestimmt Halt gemacht. Den Bildern nach zu urteilen, scheint es schön uhrig zu sein. Nun ja, hat nicht sollen sein.

Abends dann das übliche Programm mit ab jetzt Piri-Piri-freiem Abendessen und ab ins Bett.
Mattes muß wohl unruhig geschlafen und sich rumgewälzt haben, jedenfalls hat das Auto ordentlich geschaukelt; ich habe geträumt, ich treibe in einem offenen Kahn auf hoher See :lol: .

Yanjep
Letzte Änderung: 05 Apr 2018 11:49 von yanjep.
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02 Apr 2018 16:34 #517390
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Wahrscheinlich hat mir das Piri-Piri gefehlt. :whistle:

Gruß,
Mattes
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02 Apr 2018 17:29 #517395
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07.05.2017

Heute war mal wieder ein Fahrtag angesagt. Was bei dieser tollen Landschaft aber auch nicht weiter schlimm war, genug zu gucken gibt es allemal, auch bei Fahrtagen.





Ziel für die nächsten zwei Tage: Klein Aus Vista, genau gesagt der dortige Campground, nahe des Desert Horse Inn. Die Fahrt war garniert mit vielen "Aufs und Abs", durch die Wüste und ein Stück entlang des Oranje an der Grenze zu Südafrika. Erstaunlich, wie üppig grün es in der Nähe von Wasser gleich wird.





In Rosh Pinah haben wir uns noch mit Lebensmitteln, Bier und Wein eingedeckt, nachdem es uns gelungen ist, einen der üblichen angetrunkenen Nervbüdel, die unbedingt "auf das Auto aufpassen" wollen und einem mit Gelaber und "Chef, Chef" hinterherdackeln, zu verscheuchen :dry: .

Als wir uns dem Tagesziel angenähert und es sozusagen vor Augen hatten, verließ uns das Glück des Navigators. Irgendwann sind wir, im Vertrauen auf die Ausschilderung, von der eigentlichen Hauptstrraße abgebogen und haben den Zugang zu Rezeption und Campground nicht gefunden. Wir haben das Ziel umkreist, haben uns von verschiedenen Seiten über wüste Pfade angepirscht, aber es war nichts zu wollen. Nix da, nada, ihr bleibt draußen :unsure:

In Australien ist uns ähnliches passiert. Wir sind am Cape York gemütlich über eine recht passable Straße zum Punsand Beach und dem dortigen Campground gefahren, als ein Schild „Punsand Beach“ mit Richtungepfeil uns veranlaßt hat, diesem zu folgen. Was dann kam, war ein schmaler Weg mit Tiefsand vom allerfeinsten. Der Landcruiser konnte zeigen, zu was er trotz Camperaufbaus zu leisten vermag. Irgndwann sind wir durchgeschwitzt (Mattes) und grün um die Nase (Yanjep) wieder auf der Hauptstraße angekommen und standen vorm Eingang. Wir wurden erstaunt angeguckt, wo wir denn herkommen und es wurde uns unter lautem Gelächter eröffnet, daß wir gerade über die campgroundeigene Quadstrecke gefahren sind :evil: .

So ähnlich ist es uns auch bei der Zufahrt zu Klein Aus Vista ergangen. Nachdem wir jeden nur denkbaren Weg ausprobiert haben, haben wir es doch über die Hauptstraße versucht und tada, wir standen vor dem Eingang!

Ein sehr schöner Campground, großzügig angelegt mit reichlich Platz und wundervollem Blick auf die umliegenden Felsen.



Der feurige Berg oder so





Die knorrigen Bäume waren von Vögeln besetzt, die uns neugierig beäugt haben.





Wir haben uns entschlossen, Abends dem Desert Horse Inn, genau gesagt der dortigen Bar, einen Besuch abzustatten und die Zelte halt im dunklen aufzubauen. Eine sehr schöne Lodge, gemütlich mit mehreren Terrassen, Pool und Restaurantbereich. Da könnte man es bestimmt auch in einer der Unterkünfte gut aushalten. Wenn wir nochmal in die Gegend kommen würde ich versuchen, dort zu übernachten oder besser mindestens zwei Tage zu bleiben.

Der Mond hat uns schließlich heimgeleuchtet.





Der Zeltaufbau hat im dunkeln erstaunlich gut geklappt - aber so langsam hatten wir, jedenfalls beim Aufbau, den Bogen raus. Wir haben uns dann bald in die Federn verkrümelt - gute Nacht.

Yanjep
Letzte Änderung: 05 Apr 2018 11:53 von yanjep.
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02 Apr 2018 19:06 #517409
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08.05.2017

Heute haben wir uns aufgemacht, das berühmte Kolmannskop zu besichtigen. Und genau die gleichen Fotos zu machen wie alle anderen auch ;) . Also Kegelbahnschild, die Badewanne, das Waschbecken und so weiter. Beeindruckend war es schon, wie sich der Sand sein Territorium zurückerobert hat. Einige Häuser wurden liebevoll renoviert und mit Möbeln der damaligen Zeit ausgestattet. Man hat sich viel Mühe gegeben, die Räume herzurichten, aber der Flair geht dabei verloren, mehr wie ein Museum denn wie eine Geisterstadt. Aber auf der anderen Seite hat es so auch seinen Reiz, auf der einen Seite die in der Wüstenluft konservierten Gebäude der Geisterstadt, auf der anderen Seite eine Demonstration, wie es früher mal ausgesehen hat. Ich hoffe, es man beläßt es beim Restaurieren einiger Gebäude und der Rest bleibt, wie er ist. So wäre es eine gute Mischung.
Bedingt durch den Zeltabbau (ich glaube, ich erwähnte es schon) und weil wir morgens ohnehin nicht aus dem Quark kommen und vor dem 3. Kaffee nicht ansprechbar sind, kamen wir nach der Fahrt durch eine unwirklich anmutende Landschaft






erst etwa zwei Stunden von Toresschluß (13:00 Uhr) an. Die verbliebene Zeit hat aber gereicht, um sich gründlich umzusehen und besagte Fotos anzufertigen. Auf eine Führung, die bestimmt sehr interessant sein wird, hatten wir keine Lust und auch mit Lust hätten wir sie verpaßt. Die Gebäude sind aber selbsterklärend, es war auch ohne Führung spannend durch die Gebäude zu streifen und alles anzuschauen. Irgendwie seltsam, eine Ortschaft mit kompletter Infrastruktur mitten im Überhauptnichts. Allein das beschaffen der Verpflegung und sonstiger Verbrauchsgüter dürfte einiges an Logistik erfordert haben.
Mit einem Fotopermit, wo auch immer es das zu erwerben gibt, kann man bis Sonnenuntergang bleiben. Leider muß man dann auch im Dunklen zu seiner Unterkunft zurückfahren.

Hier nun also die Fotos:




Hier hat es sich ausgekocht




Kein Strom mehr, Ende Gelände







Das berühmte Schild des wohl einsamsten Kegelklubs der Geschichte




Schattenspiele








Voila, die Badewanne.












Das Waschbecken




Des Chefs Blick von der Veranda :unsure: Die unverbaute Weitsicht ist jedenfalls kaum zu überbieten






Die Landschaft war auf dem Rückweg noch genauso bezaubernd, einfach nur schön.




Wir haben noch einen Abstecher nach Lüderitz gemacht, sind aber nach kurzem Ergänzen der Vorräte bald wieder umgekehrt. Eine hübsche kleine Stadt, aber hübsche kleine Städte haben wir in Deutschland genug. Und die hübschen kleinen deutschen Städte ähneln verblüffend den hübschen kleinen Städten in Namibia....

Die Absicht, ein bißchen am Meer entlang zu gehen wurde leider zunichte gemacht, denn wir hätten Eintritt zahlen sollen. Sorry Leute, man kann das guten Gewissens geizig nennen, aber um ein Stück am Meer langzulaufen, zahlen wir keinen Eintritt. So einen Seltenheitswert hat das nun auch wieder nicht, daß uns hier eine unwiederbringbare Gelegenheit entgangen wäre.

Die berühmten Wüstenpferde am Aussichtspunkt kurz vor der namensgebenden Lodge glänzten leider durch Abwesenheit, einzig ein einsames Oryx hat sich sehen lassen.




Nun ja, wie ein Pferd in etwa aussieht, weiß ich auch so (ich hatte lange Zeit selber welche).
Trozzdem hoffe ich sehr, daß sich der Bestand wieder erholt und so schnell wie möglich Fohlen geboren werden und überleben. Wie ich gelesen habe, hat seit einigen Jahren kein Fohlen mehr überlebt und auch für Stuten tickt die biologische Uhr :sick:

Aber zumindest den am Aussichtspunkt versteckten Cache konnten wir finden.



Zurück auf dem Campingplatz (mittlerweile kannten wir den Weg und haben uns nicht von einem Schild an der Nase rumführen lassen), konnte ich nach dem Abendessen (jetzt mit richtigem Paprikalpulver gewürzter Eintopf mit Nudeln, Gemüse und Fleisch) endlich auch mal einen Sonnenuntergang ablichten.



Auf dem Weg zur Tränke :whistle:


Nach den üblichen 2-3 Weißwein auf der Terrasse des Desert Horse Inn ging es bald ins Bett. Uns hat der Aufenthalt auf dem sehr attraktiven Campground mit Blick auf die umgebenden Berge und die Anbindung an die sehr schöne Lodge richtig gut gefallen.


Yanjep
Anhang:
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