THEMA: Mit Tinochika vom Kaokoveld in die Löwenwelt
19 Aug 2024 09:10 #692424
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  • fiedlix am 19 Aug 2024 09:10
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Schönen Guten Morgen Euch Beiden,

wie cool, dass es hier weitergeht!

Die Landschaftsbilder bringen mich gerade zum Träumen

liebe Grüße
Elke
Menschen, mit denen man lachen und weinen kann, sind die Menschen, die das Leben ausmachen.
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19 Aug 2024 10:23 #692429
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  • freshy am 19 Aug 2024 10:23
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fiedlix schrieb:
Schönen Guten Morgen Euch Beiden,

wie cool, dass es hier weitergeht!

Die Landschaftsbilder bringen mich gerade zum Träumen

liebe Grüße
Elke

Volle Zustimmung mit einem langgezogenen " S E U F Z !"

Hört ihr mich?
freshy
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20 Aug 2024 15:06 #692492
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  • Tinochika am 20 Aug 2024 15:06
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fiedlix schrieb:
Die Landschaftsbilder bringen mich gerade zum Träumen

Hallo Elke,

die Landschaft am Kunene ist einfach wunderschön und gehört für uns mit zu den schönsten Namibias.

Du darfst heute noch weiter träumen. :)

freshy schrieb:
Volle Zustimmung mit einem langgezogenen " S E U F Z !"

Hallo Gertraude,

du darfst heute noch weiter seufzen. :)


Liebe Grüße
Ingrid und Hartwig
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20 Aug 2024 18:03 #692498
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23.10.2017

Ausflug zu den Stromschnellen

Wir sind gestern Abend zeitig schlafen gegangen und wachen bei Sonnenaufgang auf.
Nachts ist es hier mucksmäuschenstill still, wir haben gut und fest geschlafen, daher sind wir im Gegensatz zu unseren Gewohnheiten in Deutschland zu dieser frühen Zeit schon voller Tatendrang.
Gemeinsam bereiten wir unser Frühstück vor. 
Ryan kommt mit der Thermoskanne mit heißem Wasser für den Kaffee.
Jetzt, wo wir den Gaskocher haben, kochen wir uns noch ein Frühstücksei.
Ryan fragt uns, was wir heute so vorhaben. Da wir eigentlich nichts geplant haben, aber doch gerne etwas mehr von der herrlichen Landschaft sehen wollen, schlägt er uns vor, zu den Kunene Stromschnellen zu fahren.
Er erklärt uns genau den Weg. 
Die Idee finden wir super und um 07:15 Uhr stehen wir vor unserem Ranger.
Dort sitzt wieder der verrückte Rostsperling und hüpft ständig gegen den Außenspiegel.
Bei unserer Rückkunft müssen wir etwas  unternehmen.
Der arme Kerl donnert so fest gegen die Spiegelscheibe, dass er sich verletzen könnte.
Der folgende Videoclip veranschaulicht das sehr gut.



Jetzt fahren wir aber erst einmal los.

Der erste Teil der Strecke führt uns, wie gestern schon, über die Sandstraße durchs Mariental.



Ein paar Springböcke kreuzen die Straße. Sie sind im weichen Morgenlicht wunderschön anzusehen.
 






Nach einer viertel Stunde Fahrzeit folgen wir links einer Fahrspur, die uns hinter dem Okahirongo River Camp wieder zum Kunene führt.





Es geht ein kleines Stück bergauf und die Fahrspur besteht jetzt nur noch aus tiefen ausgewaschenen Fahrrillen. Es ist trocken und auch dieses Stück ist so kein Problem für uns und unser Auto.
Der Weg endet auf einem Plateau. Von hier geht es ringsum nur noch steil bergab.



Die Landschaft, die sich vor uns auftut, ist einfach zum Träumen … langgezogenes SEUFZ.







Wir können uns kaum satt sehen und machen auch einige Panoramafotos. Die herrliche Bergwelt rund um uns herum ist so schön, dass ein normales Bildformat einfach nicht ausreicht, um die Szenerie nur annähernd abzubilden.





Der Kunene der jetzt Ende Oktober nur wenig Wasser führt, liegt tief unten im Tal.





Die Stromschnellen sind leider nur ansatzweise zu erkennen.







Die Gegend scheint auch besiedelt zu sein, denn wir sehen in einem Gehege eine Ziegenherde und einige Maispflanzen.



Auf der gegenüberliegenden Flussseite entdecken wir einen kleinen Turm, dessen Zweck und Bestimmung wir nicht kennen.





Wir bleiben eine Stunde an diesem herrlichen Ort, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.





Um 10:00 Uhr sind wir wieder zurück.
Den Rest des Tages verbringen wir im Camp Syncro, aber davon später mehr.
Anhang:
Letzte Änderung: 06 Sep 2024 09:47 von Tinochika.
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22 Aug 2024 17:01 #692601
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  • Tinochika am 20 Aug 2024 15:06
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Gemütlicher Nachmittag im Camp


Wir haben unser Auto kaum geparkt und schon erscheint der Rostsperling.
Er hat anscheinend schon Entzugserscheinungen und beginnt gleich wieder wie wild sein Spiegelbild zu attackieren.
Eine Lösung muss her, bevor der Vogel komplett verrückt wird. 
Wir haben noch Einkaufstüten vom Spar und befestigen diese an beide Außenspiegel.
Der Sperling wundert sich nun, wohin wohl sein lieb gewonnener Spiegel-Partner verschwunden. ist.



Für heute herrscht jetzt Ruhe und morgen fahren wir schon wieder weiter nach Opuwo.
Bleibt zu hoffen, dass er nicht so schnell wieder einen neuen Spiegelpartner findet.
Diese Aktion ist auch Ryan nicht entgangen und er merkt, dass wir an der Vogelwelt interessiert sind.
Er berichtet uns, dass vor ein paar Tagen die Madagaskarspinte eingetroffen seien und zeigt auf einen Sandhügel außerhalb unseres Bungalows.
Tatsächlich; die Vögel graben im Sand eine Nisthöhle.





Der Madakaskarspint (Olive Bee-Eater)kommt in Namibia nur im äußersten Nordwesten  vor und ist ein Sommergast. 





Für uns ist diese Art der Bienenfresser eine Erstsichtung.
So angestachelt begeben wir uns jetzt auf weitere Vogelsuche.
Sarah hat rund um den Zaun von Camp Syncro Chili-Pflanzen gesetzt.
So viele verschiedene Sorten haben wir noch nie auf einem Fleck gesehen.
Wenn wir möchten, könnten wir uns Chilis pflücken und mitnehmen.
Wir sammeln von den verschiedenen Sträuchern je ein paar Schoten und trocknen diese während unserer gesamten Tour.
Einige davon sind wirklich „very hot“. :evil:



Aber anscheinend haben nicht nur wir Interesse an den roten Schoten. Ein Rotstirn-Bartvogel
pflückt einen Chili nach dem anderen und lässt es sich schmecken.









Auf dem Pfad in Richtung Campsite finden wir noch einen Maskenbülbül, ein Kaptäubchen und einen weiteren Rotstirn-Bartvogel.













Von der Campsite machen wir noch einige Fotos. 







Alle Gäste sind bereits abgereist. 
Schon gestern haben wir vom Fluss gesehen, wie schön die Lage der Campingplätze ist.




Nur eine gut getarnte Heuschrecke ist noch nicht weiter gewandert.

Wanderheuschrecke 




Beim weiteren Rundgang fliegen uns zwei Bergschmätzer, ein Bergstar und ein relaxter Rostsperling (m) vor die Linse.

Bergschmätzer (m)


Bergschmätzer ( f)


Bergstar


Rostsperling (m)


Am Futterplatz, den Sarah und Ryan hier eingerichtet haben, sitzt ein Kapsperling (m)





und an der Tränke befinden sich mehrere Bergstare in der Warteschleife,



während zwei andere schon auf einem Schilfdach den weiteren Tagesablauf planen.





Nicht weit von unserem Bungalow entfernt sitzt ein Rostsperling-Weibchen auf einem Ast.



Vielleicht wartet sie auf ihren selbstverliebten Partner, der jetzt wohl mehr Zeit für sie haben dürfte.

Pfeifend verabschiedet sich ein Maskenbülbül von unserer kleinen Vogeltour und schaut uns neugierig hinterher.





Später treffen wir Sarah und Ryan.
Wir unterhalten uns über ihr Leben hier. Sie haben in der Zeit von gut drei Jahren viel bewirkt.
Für den Bau der beiden Bungalows haben sie möglichst nur Naturmaterialien aus der Umgebung genommen. Die Mauern sind mit Steinen aus der Umgebung gebaut, die Dächer mit Schilf gedeckt, das am Fluss wächst. Sarah gefiel der Verputz der Himbahütten, wie sie hier im Mariental zu finden sind, sehr gut. Sie kamen auf die Idee, die Innenräume der Bungalows auch so zu verputzen. So können diese für die zukünftigen Gäste eine authentische Atmosphäre schaffen und damit ein Stück von der Himbakultur vermitteln.
Beide waren größtenteils selbst am Bau beteiligt. Außerdem beschäftigten sie noch einige lokal ansässige Arbeiter.
Mit Unterstützung der Frauen aus dem nahe gelegten Himbadorf wurde der Innenputz traditionell hergestellt. Diese waren Meisterinnen in ihrem Handwerk. Sarah und Ryan hatte es Spaß gemacht, mit ihnen zusammenzuarbeiten. So konnten sie gegenseitig voneinander lernen.





Ganz stolz sind sie auf die Kennzeichnung des kalten und warmen Wassers in der Dusche.
Sarah hatte irgendwo in der Umgebung einen schönen blauen Stein für das kalte Wasser gefunden. Daneben platzierten sie noch einen rötlichen Stein für das warme Wasser, wobei sie hier allerdings mit etwas Farbe noch nachhelfen mussten.



Ryan erzählt, dass sie völlig ohne Uhr leben. Wie bei den hier ansässigen Menschen beginnt der Tag bei Sonnenaufgang und endet mit Sonnenuntergang.
Sie haben sich ein kleines Paradies erschaffen.
Leider haben sie aber auch mit den Widrigkeiten der Natur zu kämpfen und so standen dieses Frühjahr beide Bungalows völlig unter Wasser.
Selbst ein großer Baum wurde schon einmal von der Flut des Kunene umgerissen. Nur ihr Wohnhaus und die Campsite liegen etwas höher und blieben verschont.
Die großen Wassermassen treten immer dann auf, wenn in regenreichen Monaten die Schleusen des unterirdischen Kraftwerks bei den Ruacana-Falls geöffnet werden. Sie erhalten dann einen Funkanruf von Freunden, die in der Nähe der Schleuse leben und haben anschließend nur wenige Stunden Zeit, sich darauf vorzubereiten.
Im Frühjahr wurden große Teile der Inneneinrichtung der Bungalows durch die Überschwemmung zerstört und so haben sie sich überlegt, wie man das immer wieder vorkommende Problem etwas abmildern könnte.
Wie man auf dem Foto sieht, haben sie nun dicke Stämme unter den Betten angebracht und einen im Notfall schwimmenden Schrank aus einer Tonne gebaut.



Gute Ideen haben die Beiden.
Ein weiteres Problem ist auch die Lagerung von Lebensmitteln in ihrem eigenen Haus.
Alles muss Mäuse sicher verpackt und gelagert werden. Dazu eignen sich die großen Plastik-Wasserflaschen besonders gut. Mehl, Zucker, Nudeln und andere Lebensmittel sind darin bestens aufgehoben. Ryan fragt auch gleich, ob wir eventuell leere Wasserflaschen haben; wir geben sie gerne, so werden sie wenigstens sinnvoll recycelt. 
Behälter, die sie nicht benötigen, gibt er an die Bewohner des nahegelegenen Dorfs weiter.
Wie wir später sehen können, finden sie auch dort eine sinnvolle Verwendung.
Für heute verabschieden wir uns und sind froh darüber, dass sie uns ein wenig an ihrem Leben teilhaben lassen.

Wie jeden Tag laufen die Kinder und Jugendlichen mit den gerade erwähnten Wasserbehältern zum  
Fluss.






Sie holen Wasser und schleppen dieses dann zum Dorf.
Wir winken ihnen zu und haben gar nicht das Gefühl, dass ihnen die Arbeit des Wasserholens lästig ist.








So langsam geht der Tag zu Ende. Langweilig war es uns nicht.
Morgen heißt es Abschied nehmen und wir stehen vor dem gleichen Problem wie in Etaambura.
Die Tage sind viel zu schnell vorbeigegangen und auch hier würden wir gerne noch länger bleiben.
Letzte Änderung: 25 Aug 2024 14:54 von Tinochika.
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26 Aug 2024 15:53 #692855
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24.10.17


Von Camp Syncro nach Opuwo

Die Nacht ist kurz, denn wir wollen schon bei Sonnenaufgang aufbrechen.
In der Dämmerung packen wir unsere Sachen in unser Auto und fahren los.



Am Eingangstor werden wir schon von Sarah und Ryan erwartet. Der Abschied ist herzlich. Wir bedanken uns für die schöne Zeit und wünschen ihnen noch einmal alles Gute für die Geburt ihres Kindes.
Wenn wir wieder kommen, werden sie hier zu dritt sein!
Wir haben noch zwei Butternut-Kürbisse und frischen Ingwer übrig und geben sie ihnen. Sarah freut sich besonders über den Ingwer, denn diese Knolle ist hier so leicht nicht erhältlich, dafür müssten sie schon viele Kilometer fahren. Außerdem haben wir noch einen kleinen Matchbox-Schaufelbagger aus unserem mitgeführten „Give Away-Sortiment“ ausgesucht. Wenn der Kleine dann aus dem Krabbelalter raus ist, kann er damit seinen Eltern bei ihren Bauprojekten helfen :)

INFO: 

Es kam alles anders als damals noch von Sarah und Ryan geplant. 
Der kleine Dylan kam gut fünf Wochen zu früh auf die Welt.
Ryan und  Sarah waren dabei ganz alleine auf sich gestellt, noch immer in Camp Syncro und nicht wie für die Geburt geplant in Windhoek. Mit Hilfe eines Arztes am Satellitentelefon verlief die Geburt glücklicherweise komplikationslos. Sie konnten sich über einen gesunden Jungen freuen.
Einen Tag später machten sie sich zur Sicherheit dennoch auf den Weg nach Windhoek ins Krankenhaus. 
Keine fünf Monate später entschieden sie Camp Syncro aufzugeben um wieder zurück in die Schweiz zu ziehen.
Wir hatten noch einige Zeit Kontakt mit den Beiden und wissen, dass sie gut in der Schweiz angekommen sind und dass auch ihre Hunde einige Wochen später nachkamen.
Das Camp stand zum Verkauf und es dauerte noch ein weiteres Jahr, bis ein neuer Eigentümer gefunden wurde. Im Februar 2019 wurde Camp Syncro von Anna, einer ehemaligen Mitarbeiterin, übernommen. Wie es jetzt in den von ihnen gebauten Bungalows aussieht und ob sie nach wie vor buchbar sind, wissen wir nicht. Der Campingplatz ist auf jeden Fall noch genau so wie wir ihn 2017 gesehen hatten. Einige Fomis waren schließlich nach der Zeit von Sarah und Ryan dort und haben bereits hier im Forum darüber berichtet.
Vielleicht kann ja jemand noch etwas hier dazu beitragen, wie es aktuell dort aussieht.

Zurück zum Reisebericht.

In der aufgehenden Sonne liegt das Marienflusstal noch im Nebel.







Ein Rüppeltrappen-Pärchen stolziert durchs Gras.





Der morgendliche Dunst verschwindet allmählich und die Sonne überzieht  das Land mit einem goldenen Schimmer.









Etwas abseits der Sandstraße kommen wir an einer Himbasiedlung vorbei.













Völlig überraschend überholt uns plötzlich ein Motorradfahrer und dreht anschließend noch eine Extrarunde. Dabei zieht er eine Staubfahne hinter sich her.







Mit jedem Kilometer lassen wir ein Stück der wunderschönen Marienfluß-Landschaft hinter uns und erfreuen uns an der einmaligen Natur.







Bei einer weiteren Himbasiedlung halten sich mehrere Kühe in der Nähe eines Kraals auf.







Menschen begegnen uns nicht.
Letzte Änderung: 28 Aug 2024 00:54 von Tinochika.
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