Martina56 schrieb:
Bei uns geht es leider erst im Mai 2019 nach Botswana...
Dank dieses Forums lässt sich die Zeit ja traumhaft verkürzen.
Willkommen an Bord Martina. Die Wartezeit kann ich dir dann hoffentlich im nächsten Winter auch wieder verkürzen. Jetzt erstmal diesen kalten Tag.
Tag 7 - 12.10.: "Geburtstagskerzen" am Horizont
(so eine typische Fahretappe, wie man sie manchmal einbauen muss)
Die Morgensonne taucht unser Felsplateau in helles Licht und lässt keinen Zweifel, dass es Zeit wird aufzustehen und Frühstück zu bereiten. Da wir auch dazu gestern Abend nicht mehr gekommen sind nutzen wir morgens schnell die Dusche, sehr schnell. Drunter und wieder weg.
BRrrrr ist das kalt! (in meinen hinteren Schädelwindungen höre ich noch Jankos Stimme… „…und geht Abends duschen, dann ist das Wasser noch warm…“) Stimmt, da war ja was.
Naja, zumindest nicht viel Zeit verschwendet, dann kann man doch noch schnell beim Frühstück machen helfen ODER man dokumentiert den frechen, schwarzen Vogel mit seinem weißen Helm auf, der ständig versucht etwas abzugreifen. Mal sitzt er hier, dann dort. Kurz nicht zu sehen… ZACK. Hat er was.
Bergschmätzer
Termiten- oder Rostschwanzschmätzer?
Wir packen zusammen und es geht runter zur Farm um uns zu verabschieden. Lore kopiert uns noch unser Permit, auf dass wir ungeschickt beide Autos haben schreiben lassen. Familie Glück weiß noch nicht ob sie den direkten Weg nehmen, wir wollen oben Richtung Mondlandschaft oder unten den Bogen bei Gobabeb vorbei fahren. Frans hört unsere Überlegungen und dann erklärt er uns die jeweiligen Vorteile der verschiedenen Strecken, das hört sich bei Frans ungefähr so an:
„Oben rum fahrt ihr nicht! Da gibt es nichts zu sehen. PUNKT“ // „Wenn man über Gobabeb fährt kann man dem Kuiseb folgen und dann hat man grüne Bäume vor der roten Wüste. Das ist viel schöner. PUNKT“
Ja in Ordnung, das mit der Wüste hört sich ja wirklich gut an. Ich lasse mich zu einem: „Das hört sich gut an, so werden wir es wohl machen.“ hinreißen.
„Unten rum zu fahren ist viel schöner, ich bin da vor 14 Jahren auch mal hergefahren. Ihr macht das so. PUNKT“
OoooK.
![:silly: :silly:](/media/kunena/emoticons/silly.png)
Gefühlt 100x beteuere ich, dass wir wirklich den Weg über Gobabeb nehmen werden und 100x wird betont, dass wir das wirklich so machen müssen.
Jonathan, der mürrische Oryx beäugt die Abfahrt kritisch.
Rotkopfamadine
Schlankichneumon?
Irgendwann kommt Lore dann tatsächlich mit unserem kopierten Permit zurück, von Barbara nehmen wir uns Farmdudler für die Fahrt mit und diesmal sind Sebastian und ich besser auf Frans vorbereitet. Die Verabschiedung besiegeln wir mit einem anerkennenden Nicken. Keiner wollte aufgeben und dann muss man sich halt auf ein Unentschieden einigen, bevor es irgendwann komisch wird.
![:dry: :dry:](/media/kunena/emoticons/ermm.png)
--- ich glaube ich hatte schon erwähnt, dass Frans eine Marke ist.
Es geht jetzt bis zum Kuiseb Pass, den wollen wir noch in Kolonne nehmen bis zum auf T4A eingezeichneten Aussichtspunkt. Viel passiert erst mal nicht, der „Highway to Heaven“ und 2 Kudus die vor uns in die Büsche flüchten sind die Highlights.
C26
Kuiseb-Pass und Canyon
Oben auf dem Pass beim Aussichtspunkt kann man noch ein Stück höher fahren, wenn man sich über Stock und Stein traut. Haben wir uns aber nicht und auch zum hochlaufen, war es zu viel zu heiß… ich glaube ich hab’s sogar trotzdem gemacht, aber die Landschaft rund um den Pass hat uns nicht so sehr gepackt, also packen wir nach kurzer Pause unseren sieben Sachen und verabschieden uns bis später in Swakopmund.
Mara ist heute am Steuer und wir fahren schon mal vor. Es geht weiter durch die karge Landschaft und auf zum Hochplateau, eine flache Ebene, sehr unattraktiv. Gut, dass wir einen anderen Plan haben… hier oben her zu fahren, da kann man ja kilometerweit gucken und überall ist einfach nur gähnende Leere zu sehen und überhaupt nichts Interessantes. Boah das ist sowas von langweilig hier, da muss man aufpassen, dass der Fahrer nicht…
GIRAFFEN!!!!! ertönt mein dezenter Hinweis... also eher ein gellender Schrei durch's Auto.
Da sind welche,
toll das man hier soweit gucken kann!
![:lol: :lol:](/media/kunena/emoticons/grin.png)
Mara schlittert auf den Seitenstreifen, ich hab meine Kamera schon parat. Nur Sekunden später steht Mara neben mir mit dem Fernglas. Da sind sie… Endlich! Wir freuen uns wie Bolle über unsere 5 „Geburtstagskerzen“ die in der Wüste stehen.
Uns soll es egal sein, wir freuen uns trotzdem. Damit haben wir nicht gerechnet. Unverhofft kommt oft und diese Erinnerung an unsere ersten Giraffen wird lange bleiben. Auch der blaue Fleck auf Maras Bein wird noch sehr lange bleiben. Vor lauter Aufregung haut sie sich die Autotür ins Bein als sie aus dem Wagen springt!
Mittlerweile stehen natürlich auch die Glücks wieder neben uns. Wir verabschieden uns bis später in Swakopmund… schon wieder.
Zebras im Hitzeflimmern
Unser Weg führt uns an Mirabib vorbei. Die Gegend hier ist wirklich ein Niemandsland. Die Pad ist besonders Anfangs mies und wir kommen überraschend langsam vorwärts. Hier zeigt sich mal wieder, dass man die Entfernungen auch schnell mal unterschätzen kann. Richtung Mirabib wird es aber immer besser und
(auch wenn wir über Pferd oder Zebra streiten), kommen wir an einer großen Zebraherde! vorbei. Siehe oben, ich meine mal ehrlich, dass die Streifen haben erkennt man doch.
Beim Tropic of Capricorn haben wir eine tolle Idee und machen ein Foto von uns mit dem Schild. Ich denke wir lösen damit einen Trend aus… googelt mal danach, es gibt schon so viele Nachahmer.
![;) ;)](/media/kunena/emoticons/wink.png)
Wir haben hier seit Stunden keinen anderen Menschen gesehen, tatsächlich werden wir bis Walvis Bay auch auf keine Menschenseele mehr treffen. Zur Sicherheit Luftdruck kontrollieren und leicht anpassen, nicht dass wir uns hier noch einen Platten fahren.
(auf dem Bild erkennt man ganz gut die vielen großen und spitzen Steine...)
Und jetzt gibt es eine Begegnung der 3. Art über die wir uns noch mit dem ein oder anderen Guide streiten werden. Wir sind jetzt ca. auf halber Strecke zwischen Mirabib und Gobabeb. Also mitten drin im Nirgendwo. Flache Wüste, hier ist nix mehr und dennoch kann man durch das Flimmern nicht sehr weit gucken und dann tauchen Pferde auf. Langsam und gemächlich durch die Wüste ziehend. Drei haben Manieren, gucken links und rechts und lassen uns den Vortritt. Hier gibt es keine Farm, keine Menschen seit 2 Stunden und es sind noch 25km bis zur Forschungsstation.
Sind das jetzt echte Wüstenpferde oder wirklich eine Herde die zu jemandem gehört???
(... ich soll von Mara ergänzen, dass es hier keiner wagen soll uns zu sagen, dass es keine Wüstenpferde sind und unsere Illusionen zerstört.
)
Fortsetzung folgt…
Gruß,
Robin