THEMA: Vom KTP bis zum Etosha NP 2017 - the lion's share
25 Aug 2017 13:54 #486662
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  • H.Badger am 25 Aug 2017 13:54
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30.07.2017

Heute verlassen wir Nossob in Richtung Mata Mata. Entsprechend lang ist die Tagesetappe.
Wir versuchen, möglichst früh loszukommen und begnügen uns mit einem kargen Frühstück.

Unsere erste Sichtung des Tages ist ein Grader, der langsam und sorgfältig die Wellblechpisten glättet. Den Traktor zu überholen, ist bei der Enge der Straße gar nicht so einfach.



Kurz hinter Cheleka kommt uns mitten im Flussbett dann ein junger Löwenkater entgegen. Durch das hohe Gras ist es gar nicht so leicht, ihn im Blick zu behalten. Wir tippen darauf, dass er auf dem Weg zur Wasserstelle ist und beschließen umzudrehen und unser Glück zu versuchen.
Am Wasserloch warten wir auf das Eintreffen des Löwens und beobachten dabei einige Kudus und Oryx. Und es dauert und dauert... Gerade weil wir heute noch so viel Strecke schaffen müssen, ist das Warten nicht gänzlich entspannt. Aber verpassen wollen wir den Löwen auch nicht. Aber was ist, wenn er gar nicht kommt?
Nach einiger Zeit schält er sich jedoch aus den Büschen und wir können ihn dabei beobachten, wie er zum Bohrloch schreitet, seinen Durst stillt und danach entspannt das Weite sucht.







Zufrieden mit dieser morgendlichen Löwensichtung fahren wir weiter.
Nur wenige Kilometer weiter südlich entdecken wir zwei Geparde, die bereits den Schutz des Schattens in der Mitte des Flussbetts aufgesucht haben. Hier länger zu verweilen und auf eine günstige Verlagerung der Katzen zu hoffen, wagen wir nicht und so fahren wir bald weiter gen Dikbaardskolk, wo wir eine kleine Rast einlegen und erneut auf Vogel- und Mäusepirsch gehen.





Die Dünenstraße, die das Nossobbett mit dem Auobbett verbindet, ist in diesem Jahr noch stark von Gras umgegeben. Landschaftlich schön ist die Strecke absolut, Tiersichtungen betreffend ist genausowenig für uns zu holen wie im vergangenen Jahr. An den Wasserstellen lassen sich nur einige Oryx blicken. Schön ist aber, dass wir einen Schwarzkopfreiher entdecken, der uns in unserer Fotosammlung noch fehlt.





Für 60 Kilometer geht es auf und ab über die Kalaharidünen, dann weitet sich das Tal des Auob vor unseren Augen.
Wir fahren nach Norden in Richtung Mata Mata und begegnen bald am Straßenrand zwei Schlankmangusten, die uns drollig betrachten und über deren extreme Rotfärbung wir uns wundern.
An den Wasserlöchern der Gegend herrscht wenig Betrieb - es ist Mittagszeit. Einzig einige Springböcke und Oryx lassen sich sehen und ein wunderschöner Bienenfresser.









Dann geschieht wieder ein Zwischenfall: Vor uns auf der Straße ist ein Wagen mit Anhänger liegengeblieben. Wir halten hinter ihm an und nutzen nicht die alternative Umfahrung, die es an dieser Stelle der Straße gegeben hätte. Das stellt sich als Fehler heraus, denn das Gespann vor uns steckt im Sand fest und da wir angehalten haben, tun wir es ihm nun gleich... Ärgerlich. Dass der vor uns Festsitzende in einigen hundert Metern Entfernung Löwen auf dem Dünenkamm beobachtet hat, entspannt die Lage nicht gerade.
Glücklicherweise ist gerade recht viel Betrieb auf der Straße und so halten diverse andere Autos an und versuchen zu helfen. Zwei junge Männer aus SA haben ein gutes Schleppseil dabei und so können sie uns an unserer Anhängekupplung rückwärts aus dem Schlamassel ziehen. Wir sind wieder sehr dankbar.





Nach diesem Intermezzo geht es dann störungs- und sichtungsfrei weiter bis ins Camp, wo wir unser geräumiges Riverfrontchalet beziehen und uns erst einmal ausbreiten. Die Kinder tollen auf den Betten herum und wir genießen den wunderbaren Blick von der Terrasse auf das Auobbett. Dann gehen wir im Shop des Camps einkaufen, erstaunlicherweise gibt es hier mehr Souvenierartikel als Lebensmittel.



Erst am späten Nachmittag brechen wir noch einmal zu einer kurzen gemeinsamen Ausfahrt auf. Die Sanderlebnisse haben unsere Fahrmotivation etwas getrübt. Wir hoffen darauf, nur Tiere zu sichten, wenn wir festen Boden unter den Reifen haben... Bei einer schönen Sichtung nicht halten zu können, fänden wir schade. Neben einem Löwen zu halten und dann nicht mehr losfahren zu können, wäre jedoch die sicherlich noch unattraktivere Variante...

Die Wasserstellen sind noch immer unbesetzt und so fahren wir in die Nähe unserer zweiten Sandbegegnung und suchen die Dünenkämme ab. Tatsächlich sind die angekündigten Löwen noch dort. Im dichten Gebüsch können wir mindestens zwei Löwinnen ausmachen.





Den Sonnenuntergang und Abend verbringen wir gemeinsam auf der Terrasse und grillen über dem offenen Feuer. Die Stille, der Sternenhimmel, die kühle Luft - all das ist auch heute Abend wieder verzaubernd.

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25 Aug 2017 14:35 #486666
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Hallo Sascha

H.Badger schrieb:
Kurze Frage für Zwischendurch: was ist denn das für ein Wasserloch beim Nossob Rastlager? Das kommt mir total unbekannt vor... Das ist wohl nicht das beim Hide selber, oder? Das sieht von der Bauweise ganz anders aus und es hat daneben einen grossen, abgestorbenen Baum, wo immer die Tauben und oft auch Lannerfalken ansitzen. Wurde da in der Zwischenzeit umgebaut oder gibt es noch ein anderes Wasserloch, von dem ich in drei oder vier Aufenthalten dort noch nichts mitbekommen hätte? :ohmy: :)

Kann leider grad kein Vergleichsfoto finden, auf dem man das gut erkennen könnte.

Und natürlich bin ich auch weiterhin bei deinem schönen Reisebericht dabei.

Liebe Grüsse
Sam
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25 Aug 2017 14:44 #486667
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@ Sam, das alte Wasserloch wurde im Rahmen des Neubaus von den River-View Chalets versetzt und auch ein neuer Hide gebaut! Ab November sind die jetzt fertig und natürlich auch gleich ausgebucht1

Grüssle Claudia
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26 Aug 2017 12:10 #486759
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Hallo Claudia

Vielen lieben Dank für deine Information! Das habe ich in diesem Fall nicht mitbekommen - als ich im Januar 2016 zuletzt dort war, haben sie gerade erst angefangen zu bauen mit den neuen Chalets.

Wir werden wieder campen, aber bin schon gespannt, wie es dann Anfang nächsten Jahres ausschauen wird. Das neue Wasserloch schaut ja leider auch wieder sehr, na, sagen wir mal, lieblos gebaut aus. :P

Liebe Grüsse
Sam
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26 Aug 2017 16:30 #486790
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@ Sam

Schön, dass du dabei bist!
Ich finde, dass das neue Nossob-Wasserloch gegenüber dem alten Trog schon etwas schöner gestaltet ist.
Vor allem bin ich aber gespannt (nicht unbedingt im positiven Sinn), inwiefern die stattliche Zahl der neuen Unterkünfte den Charakter des Camps verändern wird. Wenn es voll besetzt ist (und das ist es ja meistens), dann wird es nach Gateschluss wohl doch etwas eng. Dieses Jahr war es im Hide zeitweilig schon recht kuschelig - es waren zwar immer alle ganz leise und konzentriert - aber eben doch recht viele Menschen anwesend (Stehplätze in der zweiten Reihe...). Wenn dann noch die Bewohner der neuen Chalets dazukommen, denn viele der Häuser sind natürlich recht weit von der Wasserstelle entfernt...

@ Claudia

Danke für die Aufklärung. Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.
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27 Aug 2017 18:17 #486913
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31.07.2017 - Teil 1

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht im bequemen und großzügigen Chalet fahren wir zur Toröffnung um 7.30 Uhr in den Park. Die recht späte Öffnungszeit lässt uns zwar nicht den Sonnenaufgang auf der Piste erleben, sorgt aber dafür, dass wir recht entspannt pünktlich gemeinsam loskommen.

Nur wenige Kilometer hinter der Abzweigung zum KTC stehen unsere Tiefsandretter von gestern am Straßenrand. Sie haben weit entfernt auf dem gegenüberliegenden Dünenkamm einen Löwen ausgemacht. Er ist wirklich nur schwer zu erkennen - wir wären mit hoher Wahrscheinlichkeit vorbeigefahren.



Nach einem kurzen Plausch fahren wir weiter.
Direkt am Straßenrand sitzt bald ein junger Gaukler, der sich in der Morgensonne aufplustert und sein Federkleid pflegt. Dabei überschätzt er seinen Gleichgewichtssinn etwas, kommt ins Straucheln und plumpst von seinem Ast. Kurz vor dem Aufprall kann er sich zum Glück fangen und macht sich als Tiefflieger aus dem Staub.









Kurz darauf kommt uns im Flussbett als Höhepunkt dieser frühen Ausfahrt schließlich ein kleines Löwenrudel entgegen. Ein prächtiger schwarzmähniger Kater, zwei Löwinnen und zwei schon etwas ältere Jungtiere. Wir freuen uns total. Es ist immer wieder ein ganz tolles Erlebnis, Löwen aktiv zu erleben. Meistens ist einem ja eher das Gegenteil vergönnt...







Ganz entspannt ziehen sie ihres Weges und kommen schließlich der Straße ganz nah. Sie queren und sind dann glücklicherweise auf der richtigen "Lichtseite" unterwegs.









Wir beobachten und begleiten die Gruppe für eine längere Zeit, teilweise sind sie so nah am Auto, dass man nur die Hand herausstrecken müsste, um sie zu streicheln...
Das ist auch für die Kinder beeindruckend, die sich vor allem über die beiden Kleinen freuen.
Schön ist auch, dass zu keiner Zeit wirklich viele andere Autos anwesend sind, so ist läuft diese Sichtung ganz entspannt für alle Beteiligten ab.









Nachdem die Löwen direkt vor uns wieder die Straße gequert haben und sich wieder in die Mitte des Flusstals bewegen, verabschieden wir uns von ihnen und setzen unsere Morgenausfahrt gen Süden weiter fort.



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Letzte Änderung: 27 Aug 2017 18:21 von H.Badger.
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