THEMA: Der Bayern Schorsch - im grünen Norden Namibias
25 Mai 2017 09:32 #476136
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  • Guggu am 25 Mai 2017 09:32
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Hallo Claus,

erstmal vielen Dank für den tollen Bericht mit superschöne Fotos. :cheer: :cheer:
Deine Schorschine soll nicht sagen du schreibst zu viel. Weiter so!
Wir waren 2008 in die Opuwo CL und es hat uns sehr gut gefallen. Von dort oben hat man eine tolle Aussicht und das Buffet war auch ausgezeichnet.

Danke für das Schreiben und liebe Grüße
Guggu
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25 Mai 2017 12:38 #476152
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  • casimodo am 25 Mai 2017 12:38
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Lieber Schorsch,

jetzt habe ich endlich mal wieder hinterherlesen können ! Wir haben nämlich wieder Internet und sogar Festnetztelefon B)
Gewohnt schöne Bilder stellst Du da ein. Opuwo finde ich übrigens auch ganz schön strange :dry:

EIn wirklich interessanter Mix aus verschiedenen Kulturen. ABer irgendwie habe ich mich dort auch unwohl gefühlt.

Viele Grüße
Carsten
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25 Mai 2017 21:19 #476173
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  • Toralf am 25 Mai 2017 21:19
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Hallo
Die Bilder sind wieder toll .
Das mit dem Essen ist schade aber wie man es macht es ist meistens verkehrt.
Ob ich so ohne Begleitung in die Stadt gegangen wäre weis ich nicht :dry:
Gruß Toralf
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26 Mai 2017 07:58 #476195
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  • bayern schorsch am 26 Mai 2017 07:58
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Guten Morgen zusammen,

habt vielen Dank für Eure Kommentare und Rückmeldungen.

Andreas schrieb:
Deine Eindrücke der Stadt, der Pumatanke und des Spar, könnten von mir sein, aber Du kannst es besser ausdrücken! Ich fand es ebenfals sehr unwürdig, wie die Himbafrauen sich gegeben haben. Wobei das sitzen im Dreck, eigentlich normal ist. Zumindest habe ich es immer und überall im Norden gesehen.
Ja, das stimmt wohl. Aber trotz allem - Opuwo gehört dazu. Es wäre ein Fehler, dort nicht wenigstens für eine Nacht Station zu machen.

Guggu schrieb:
Deine Schorschine soll nicht sagen du schreibst zu viel. Weiter so!
Sag ich ihr. B) Wobei ich wirklich der Meinung bin, dass ich oft viel zu weit aushole. ;)

Casimodo schrieb:
Opuwo finde ich übrigens auch ganz schön strange :dry: EIn wirklich interessanter Mix aus verschiedenen Kulturen. ABer irgendwie habe ich mich dort auch unwohl gefühlt.
Hi Carsten - das liegt daran, weil wir beide so sensible Burschen sind. ;) :laugh:

Toralf schrieb:
Ob ich so ohne Begleitung in die Stadt gegangen wäre weis ich nicht :dry:
Du weißt ja, no risk - no fun. Nein - im Ernst, "gefährlich" war das nicht, aber halt für mich sehr ungewohnt.

Bis dann
der bayern schorsch
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26 Mai 2017 13:21 #476225
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  • bayern schorsch am 26 Mai 2017 07:58
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Tag 13 - der 25. April - von Opuwo zur Grootberg-Lodge

Das Frühstück war sehr gut, leider war es zu frisch, um draußen zu sitzen. Alles hat´s gegeben, was man von solch einer großen Lodge erwarten darf. Das Publikum ist sehr international, hier ist alles da, sämtliche Länder sind vertreten, am Nebentisch sitzt eine indisch aussehende Familie, die Chinesen, viele Weißnasen, alles schön bunt gemischt.

Heute liegen 260 km vor uns, über Sesfontein, wo wir unterwegs eine Pause machen wollen, und dann über Palmwag, so ist die Streckenführung geplant. Und es war eine schöne Fahrt, die Landschaft ist herrlich, wie man auf den Bildern sieht – Blumenwiese mit Baobab:





Ungefähr auf halber Strecke zwischen Opuwo und Seesfontein geht es links ab zum Camp Aussicht



und diese Straßenbaumaschine sehen wir besonders gern



Nach ca. 140 Kilometer zweigt die C43 auf die D3707 ab, es sind noch um die 10 Kilometer bis nach Fort Sesfontein. Dummerweise war mitten auf der Straße ein dickes STOP-Schild, :woohoo: man konnte nicht weiterfahren, da hier eine Brücke weggeschwemmt wurde. Wir versuchten trotzdem unser Glück, legten den 4x4 ein und nach 5 km kam uns ein Gräter entgegen. Oh je, der wird uns jetzt mal was erzählen, von wegen „gesperrt“ usw. Aber der freundliche Mann deutete uns, kein Problem, wir können ruhig weiterfahren, die Straße sei soweit wieder hergerichtet. Na, da waren wir dann schon beruhigt, hätte ja auch dumm ausgehen können. :huh:

Bald sind wir im Fort Sesfontein, das in früheren Zeiten, noch bevor die Deutschen hier ankamen, für die Swartboois (Nama) der Ort war, wo sie Raubzüge gegen die Himba unternahmen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges musste die Station aufgegeben werden, und die Gärten und das Fort verfielen. 1995 wurde das dann in der Zwischenzeit restaurierte Fort als Lodge eröffnet.







Die Lodge macht auf uns keinen freundlichen Eindruck. Hier würd´s uns nicht unbedingt herziehen, es schaut alles ein bisschen unaufgeräumt aus, und die Frau an der Rezeption macht einen noch sehr schläfrigen Eindruck. Eigentlich dachten wir, wir könnten hier vielleicht ein Gläschen Weißwein zu uns nehmen, aber irgendwie passt das hier nicht. Obwohl der Pool im Innenhof recht nett aussieht. Wir schauen uns dann noch den Soldatenfriedhof an, der gleich 100 Meter vom Lodgeeingang entfernt liegt.
Hier in Sesfontein gibt´s auch eine Tankstelle, und wir haben ja gelernt: immer tanken, auch wenn der Tank noch halb voll ist:



Wir füllen noch Wasser um, und irgendwo an der Strasse ist uns dieser stattlicher Stier über den Weg gelaufen. Im ersten Moment dachten wir, es wäre ein Büffel:







Bei der Tankstelle machen wir dann einen kleinen Frühschoppen, bevor es weitergeht in Richtung Palmwag. Diese Strecke hat uns außerordentlich gut gefallen. Mit allem haben wir gerechnet, bloß nicht damit, dass das ja schon bald ein kleiner game-drive :) war. Wir haben viele Herden Springböcke und Bergzebras gesehen, und einmal konnten wir sogar einen Geier beobachten, der an einem ausgelutschten Bock noch die letzten Reste abnagte:

















Und immer wieder diese Landschaft, ein Traum …







Um 15.00 Uhr sind wir da. Die Grootberg-Lodge haben wir für die nächsten 2 Nächte gebucht, und wir sind sehr gespannt, was uns dort erwartet. Ob dieser sagenhafte Blick, den man von dort haben soll, auch tatsächlich so umwerfend ist?

Hier auf dem nächsten Bild sieht man das Gate zur Lodge.



Der Wachmann, ein superfreundlicher Typ, fragte nach unseren Namen, schaute auf seine Liste, jawohl, alles klar, und schon können wir nach oben fahren. Wichtig war ihm nur, ob wir auch tatsächlich einen 4x4 hätten. Und weil er dem Frieden nicht so recht getraut hat (Duster und 4x4 ???) hat er extra ins Auto reingeschaut und erst als er auf dem Display das Zeichen 4wd gesehen hat, ließ er uns passieren.

Zugegeben, die Auffahrt war schon etwas speziell, aber kein Problem. Und dann sind wir da. Silvia, die Frau an der Rezeption, war eine richtig Nette und Liebe. Chalet Nummer 12, von der Rezeption aus gesehen die rechte Seite ziemlich weit rechts, dort war unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte.

Als wir das Chalet betraten, gab´s aber zuerst mal lange Gesichter. Zwei Einzelbetten :evil: – so haben wir uns das nicht vorgestellt. Und so bin ich wieder vor zur Rezeption und habe gefragt, ob man denn da nicht irgendwas machen könnte. Die gute Silivia hat daraufhin versprochen, die beiden Betten mit einem Topper zu belegen, außerdem mit einer durchgehenden Zudecke, so dass als Endresultat dieser Aktion ein waschechtes kingszize-bed :kiss: entstanden ist.
Dem aber nicht genug: ich hab ihr u.a. erklärt, dass wir zwar keine aktuellen honeymooner sind, dafür aber „permanente“ honeymooner. Das hat ihr anscheinend so gut gefallen, dass sie uns das zwischenzeitlich hergerichtet 12er Chalet gar nicht mehr gegeben hat, sondern das Doppel-Familien-Chalet, das wäre eh frei, ist wesentlich größer, für honeymooner bestens geeignet und es hat ein „richtiges“ kingsize-bed hat.

Ja da strahlen wir nun um die Wette, das ist natürlich oberprima und wir freuen uns sehr. Hier die ersten Bilder von unserem Chalet:







Die Chalets sind ganz dicht am Kraterrand, man hat das Gefühl, man schwebt regelrecht in der Luft und über dem Canyon, und der Blick von der Terrasse ist in der Tat sensationell:











Der Nachmittag gehört dem faulen Nichtstun, der Pool liegt ebenfalls in bester Position, das ist schon alles sehr schön hier:





Das Abendessen war nicht so der Brüller. Vom ausgewählten Wein Nummer 1 ist nichts mehr da, dann probieren wir es mit der Nummer 2. Ebenso nichts mehr da. Die anderen Weine waren sehr teuer, also haben wir ein paar Gläser Hauswein zu uns genommen, das hat schon gepasst. Das Dinner ist als „spärlich“ zu bezeichnen. Die Vorspeise ist ein kleines Scheiberl Toast mit einer Cocktailtomate drauf, in der Mitte halbiert. Zwei Bissen, und weg ist das Ding.
Als Hauptspeise gibt es Schweinesteak, dazu Couscous und Butternuts. Nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut. Die Nachspeise besteht aus einer Kugel Eis. Also insgesamt wirklich nicht Besonderes.

Aber: am nachmittag hat es außer Kaffee und Kuchen auch noch etwas fingerfood gegeben. Springrolls, kleine Pizzascheibchen, das war super und von daher sind wir, was das Essen anbelangt, einigermaßen zufrieden.

Für Morgen haben wir eine Elefantentour gebucht. Eine Tracking-Tour. Von unserer Forums-Freundin Hanne :kiss: haben wir nicht nur positives über diese Tour gehört, trotzdem wollen wir das morgen selbst ausprobieren und sind sehr gespannt, was uns erwartet. Auf alle Fälle geht´s um 6.30 Uhr los.
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Letzte Änderung: 26 Mai 2017 13:39 von bayern schorsch.
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26 Mai 2017 14:21 #476227
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  • Berg-Eule am 26 Mai 2017 14:21
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Hallo Schorsch,

nun will ich mich auch mal in die Schlange der Lobenden einreihen. Dein Bericht ist erfrischend offen und ehrlich; gereizt hat er mich, weil wir 2015 das Kaokoveld - ohne Kunene - bereist hatten und total begeistert waren. Wir haben die Gegend knochentrocken erlebt, sie nun so grün zu sehen, ist sehr interessant.

In der Grootberg Lodge hatten wir nur Lunchpause. Uns hat der Ausblick deswegen fast umgehauen, weil man vom Hochplateau durch die Lodge geht und auf der Terrasse urplötzlich und unvorbereitet vor dem Abgrund steht.

Bezüglich Opuwo teile ich dein Unbehagen. Vom Auto aus fand ich das Gemisch von Ethnien, von Moderne und Tradition sehr interessant, aber zu Fuß auf dem Weg zur Bank etc. fühlten auch wir uns nicht dorthin gehörend.

Was das Sitzen der Himba-Frauen "im Dreck" betrifft, so hatte mich schon andernorts viel mehr irritiert, dass die Herero-Frauen mit ihren wunderschönen "Ballkleidern" auf der Erde saßen. Die Frage ist, was man als Dreck bezeichnet. Noch in meiner Jugend waren die Höfe vor den Bauernhäusern nicht geteert oder gepflastert, die Kinder spielten dort "im Dreck" . In Swakopmund ist um die normalen Einfamilienhäuser herum "Dreck", wo kein Gras wächst oder Beete angelegt sind. In Europa kennen und sehen wir den Boden kaum mehr, denn entweder ist ein Garten angepflanzt oder ein Hof gepflastert/geteert.

Der Boden in Swakopmund besteht aus Sand, das ist kein Dreck, sondern etwas sehr Sauberes - aber das muss man sich als Europäer erst wieder klar machen. In den Himba-Dörfern ist der Boden felsig oder sandig, von sich aus also auch nicht schmutzig. Dass die Himbas allerdings teilweise mitten in/auf ihrem eigenen Müll sitzen, ist eine andere, weniger schöne Sache. Da wurden ausgediente Batterien und kaputte Reifen zu Sitzgelegenheiten, leere Dosen und Flaschen sowie zerrissene Plastiktüten dekorierten die Hausdächer und das ganze Areal, und schon weit vor einem Dorf glitzerte und funkelte der Boden wie von Edelsteinen bedeckt, es waren jedoch nur Glasscherben.

Unser namibischer Fahrer sagte vor Orten oft traurig: "Schaut, das sind Namibias bunte Blumen (Plastiktüten) und Diamanten (Glasscherben). Und das fiel uns nicht nur bei Himba-Dörfern auf, sondern auch vor größeren Orten wie Omaruru. besonders negativ berührt hat mich, dass Himba-Frauen ihren traditionellen Kopfputz mit Müll dekorierten, da gab es bunte Fetzen von Plastiktüten oder Verpackungen von Schokoriegeln an Stelle der Erembe-Haube aus Leder. :(

Ich freue mich auf deinen weiteren Bericht samt Bildern!
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
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