27. März: Windhoek und Rückreise
Leider stellte sich am Morgen dann heraus, dass keiner der üblichen Verdächtigen der City-Touren für uns einen Platz hatte bzw. eine Tour anbot, aber so leicht gab die Rezeptionistin nicht auf. Sie organisierte, dass Brus, ein Angestellter, uns für 3 Stunden mit dem Auto durch die Stadt fuhr. Brus wartete mit erstaunlich viel Wissen auf und machte seine Sache sehr gut, wir waren sehr angetan. Auch war sonst keiner mit dabei, das war natürlich genial.
Vor dem Bahnhof sitzen die Studenten auf den alten Eisenbahnstücken
Es fahren wirklich noch Züge!
Nach den üblichen Stationen in Windhoek (Parlament, Regierungssitz, Christuskirche etc.) ging es raus nach Katatura.
Manchmal wird von Slum gesprochen, aber die südamerikanischen Slums sind sicher etwas anderes. Schön ist es trotzdem nicht, dass tausende Landflüchtlinge in Wellblechhütten ohne Wasser, Strom und Sanitäranlagen dort hausen.
Im älteren Teil, der noch als Stadtviertel angelegt war und in dem die verschieden Ethnien in unterschiedlichen Bereichen leben (in der Hans-Dietrich Gentscher Straße z.B. Nama und Oshiwambo) besuchten wir einen offenen Markt. Der Fleischteil ist sicher nichts für Zartbesaitete, und bei den Oshiwambo gab es die bekannten Mopane-Raupen.
von vorne nach hinten: Mopane-Raupen in zwei Geschmaksrichtungen, getrockneter Spinat, Mahango (Hirse), Mais und Salz. Im Blechtopf Trockenfisch, vorn Gewürze und Marula-Öl
Eine Herero Näherin
Danach gab es ein letztes Lunch im Olive Grove und gegen 13 Uhr ging es zum Flughafen.
Das Olive Grove hat eine gute Küche, der Ausflug war obwohl sehr spontan gut organisiert und die Küche war Vorzüglich.
Im Zimmer war es etwas zu warm, das lag aber auch daran, dass wir die Klimaanlage ausgelassen hatten. Nach 3 Wochen in der Einsamkeit wirkt es ziemlich hecktisch und laut.
Auch beim dritten Mal Auto am Flughafen abgeben fanden wir die Einfahrt nicht auf Anhieb. AVIS stellte sich diesmal erstaunlich einfach an, kaputte Scheibenwischer? Sorry. Nummernschild weg, macht nichts. Auto weder innen noch aussen sonderlich staubfrei , auch egal. War das wirklich Avis Namibia?
Rechnung wäre in 30 Minuten fertig. Wir waren aber nach 15 Minuten ohne Gepäck und mit frisch gedruckten Bordkarten am Schalter. Leider noch keine Rechnung. Wir sollten 15 Minuten warten. Haben wir, aber nicht auf AVIS. Die Rechnung gibt es nachher online.
Der Flug startete pünktlich und in Johannesburg haben wir erstmals mit der biometrischen Erkennung bei der Einreisekontrolle Bekanntschaft gemacht. In Süd-Afrika muss man wohl damit rechnen, dass man wirklich alle 10 Finger und eine Gesichtserkennung braucht, bis man sich sicher ist, dass der Pass zur Person vor einem gehört?!?!?
Dadurch hatten wir die kürzeste Aufenthaltszeit in Johannesburg ever. Nicht mal eine Stunde nach der Kontrolle ging es schon in den Flieger nach Zürich. Keine Zeit, durch die Lieblingsläden „Out of Africa“ und „Indaba“ zu streifen.
Der Flug nach Zürich und weiter nach Hause war ereignislos und pünktlich. Nur hatte es bei der Landung 11 Grad Celsius, in Windhoek waren es noch 28 gewesen….
Das war die Reise 2017.
Eine kleine Statistik kann aus den gespeicherten Navidaten gewonnen werden:
• 22 Tage vor Ort, 4.3. bis 28.3. = 25 Tage, vom 5.3. bis 27.3. in Namibia
• 3134km gefahren, bei 2440km Routenlänge. Da das Auto 5 Tage nicht genutzt wurde (Etendeka und Camping), bleiben so 17 Tage für 3134km oder 185 km am Tag
• 16500m hoch und auch wieder runter
• höchster Punkt 1926m auf der B6 zwischen Flughafen und Windhoek
• tiefster Punkt 427m beim queren des Upper-Huab-Rivers auf der C39
• 2 Tage, 7 Stunden 27 Minuten am Steuer gesessen
• 56 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
Fahrzeug
• Fahrzeug Toyota Fortuner 2,8l GD 4x4 Automatik
• Verbrauch laut Display: 8,0 l/100km Diesel
• kein Platten, nur ein Nummernschild im Abu-Huab verloren
Flug
• Swiss und South African
Tiersichtungen
• Elefanten: 4 (Hoanib)
• Nashörner: 4
• Löwen: 0
• Leoparden: 0 freilebende, einer mit Halsband, einer im "Käfig" (Okonjima)
• Geparden: 7, ein freilebender (Etosha, gesehen von Onguma aus), 3 mit Halsband, 3 im "Käfig" (Okonjima)
• Kudu: keines aus der Nähe
• Eland: 0
• Hyäne: 0
• Springböcke: Tausende
• Zebras: Hunderte
• Impala: Hunderte
• Vögel: sehr, sehr viele, darunter mindestens 6 bunte Erstsichtungen (also so, dass wir es bemerkt haben, dass dieser Vogel noch nicht bei uns auf der Festplatte ist):
African Paradise Flycatcher
European Bee-eater
Long-tailed Paradise Whydah
Shaft-tailed Whydah
Rosy-faced Lovebird
Swallow-tailed Bee-eater
Dass wir so wenige große Tiere sehen, hätten wir uns nicht träumen lassen. Etosha ohne Elefanten? Ohne Katzen, ohne Hyänen und Kudu’s? Und trotzdem, oder gerade deshalb: Es war eine wunderschöne Reise, mit vielen verschieden Eindrücken. Nie hätten wir uns Namibia oder Etosha so grün und nass vorstellen können.
Der Regen war meist vor uns da, darum sind ihm auf der Spur geblieben.
Danke fürs Mitfahren. Danke fürs „Danke“ Button drücken, Danke für die Bestimmungen.
Liebe Grüße
Katja und Andreas