THEMA: Der Süden, ein Hilux, Kameraequipment und Ich
12 Mär 2017 20:10 #467443
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  • Heyde am 12 Mär 2017 20:10
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Hallo Elch, vielen Dank.
Ich hoffe ihr hattet auch eine gute Zeit während eurer Reise.
Selber Flug, selber Shuttle! Da kann man doch mal wieder sehen, wie klein die (Namibia) Welt ist, sich nach zwei Jahren zufällig in Namibia wieder zu sehen.

Herzliche Grüße zurück

Oliver
der Weg ist das Ziel.....
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13 Mär 2017 23:51 #467554
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Ich hatte im Vorfeld lange überlegt, welches Camp auf der Strecke nach Windhoek in Frage kommt.
Jedenfalls wollte ich solange wie möglich C und D Straßen durch die Kalahari fahren.
In der engeren Auswahl lag dann Red Dune Camp und Wildmoor Camp, beide an der C23 in der Nähe von Gochas. (Die C23 ist dort auf der Tracks4Afrika Karte und auf Google Maps ist es die C15 und die C23 liegt weiter oben im Norden!? Wo liegt der Fehler?)
Über Red Dune konnte ich schon oft viel im Namibia Forum lesen, in letzter Zeit aber waren die Berichte immer etwas negativer, da wohl der Besitzer gewechselt hat und Umbauten stattfinden. Über Wildmoor habe ich weniger gefunden und darum habe ich mich für das Wildmoor Camp entschieden, auch wenn es nicht klassisch in den roten Dünen liegen soll.
Die Fahrt geht durch eine relativ grüne Kalahari. Die Regenwolken und der Regen in Mata Mata kam auch aus dem Nord-Westen, also die Richtung in die ich jetzt unterwegs bin.



Die C23 ist gut befahrbar und auch nicht eine einsame Strecke, da relativ viele Farmen rechts und links der Straße liegen.
Gegen Mittag komme ich schon in Gochas an. Ist ein Städtchen wie man es oft findet und nichts besonderes, aber ich fülle meinen Tank für die Strecke nach WDH und meine Vorräte für den letzten Abend am Grill.
Ca. 20km hinter Gochas liegt auch schon die Wildmoor Farm, nachdem ich ein Stück vor Gochas das Red Dune Camp passiert habe.
Ich komme nicht auf Gut Glück, denn ein paar Tage vorher hatte ich angerufen und gefragt ob etwas frei ist.
Die Farm liegt relativ Nah an der Straße, ich fahre durch ein offenes Tor bis vor das Haus.

Niemand zu sehen, also klopfe ich mal laut am Türrahmen des Vorraums, dessen Tür aufsteht.
Die einzige Reaktion ist, dass zwei nicht gerade kleine Hunde auf einmal im Türrahmen stehen und mich bemustern und die Situation für einen Moment etwas angespannt ist. Sie sehen aber trotz der Kampfhunde Abstammung recht freundlich aus und nach einem freundlichen Hallo meinerseits antworten diese mit Schwanzwedeln.
Nach wiederholtem Klopfen und Rufen kommt dann auch jemand um die Ecke des Hauses.
Ich bin früh drann, ca. 14:00 Uhr und Nicky, der Verwalter mit dem ich telefoniert hatte ist nicht da.
Natürlich weiß er nichts von meiner Ankunft heute, erklärt mir aber den Weg.
Man fährt einige hundert Meter auf der Straße zurück und dann, nach passieren eines Tor ca. 2km Schotter, etwas Kurven und leicht aufwärts, bis man zu einer Felswand kommt.
Dead End, weiter geht es nicht.
Was ich vorfinde ist eigentlich eine Freiluftwohnung, wie ich es nennen würde.
Dort wo es nicht mehr weitergeht mit dem Hilux ist ein kleiner Platz, klein heißt, wenden ist nicht drinn, denn auf der Rechten ist ein Hang nach oben und auf der linken ein Hang nach unten.
Man steigt aus, geht einige Meter Stufen nach oben und ist auf einer Terrasse, wie ich es nennen würde. Eine Rasenfläche mit grünem Gras und ein kleines Sonnendach erwartet einen dort.



Zur Linken eine schöne im Boden eingelassene Feuerstelle und dann der ,,Küchenbereich,,.
Grill, ablagefläche und die Spüle mit Wasseranschluß.
Wenn man dann weitergeht geht es Richtung Outdoor ,,Badezimmer,,.
D.h. man geht wieder einige Treppenstufen herunter und erreicht einen kleinen Felsen.
Zu Beginn ein Badeofen vor dem Felsen, dann direkt dahinter die Dusche und mit einer kleinen Mauer abgetrennt die Toilette mit Ausblick auf die Ebene Richtung Straße zurück.
Ansonsten ringsum hohe schroffe Felswände.
Ich bin beeindruckt und fühle mich gleich sehr wohl, zumal ich, wenn ich mir das alles so anschaue, sehe, dass es verdammt viel Arbeit gewesen sein musste, dieses hier so zu ,,gestalten,, Respekt!




Zur Linken eine schöne im Boden eingelassene Feuerstelle und dann der ,,Küchenbereich,,.
Grill, ablagefläche und die Spüle mit Wasseranschluß.
Wenn man dann weitergeht geht es Richtung Outdoor ,,Badezimmer,,.
D.h. man geht wieder einige Treppenstufen herunter und erreicht einen kleinen Felsen.
Zu Beginn ein Badeofen vor dem Felsen, dann direkt dahinter die Dusche und mit einer kleinen Mauer abgetrennt die Toilette mit Ausblick auf die Ebene Richtung Straße zurück.
Ansonsten ringsum hohe schroffe Felswände.
Ich bin beeindruckt und fühle mich gleich sehr wohl, zumal ich, wenn ich mir das alles so anschaue, sehe, dass es verdammt viel Arbeit gewesen sein musste, dieses hier so zu ,,gestalten,, Respekt!








Nach ca. einer Stunde fahre ich zurück zur Farm, da man mir sagte, dass der Nicky der Verwalter um diese Zeit wohl wieder da ist.
So war es auch. Ich traf ihn dort und meldete mich sozusagen offiziell an.
Wir unterhielten uns sehr lange, meine Reise, seine Geschichten usw. da wir, wie ich glaube merkten, dass wir sehr ähnliche Ansichten vom Leben haben.

Da ich auch gelesen hatte, dass man dort Fleisch kaufen könnte fragte ich ihn danach, da ich den letzten Abend immer gerne etwas ausschweifend mit einem guten Stück Fleisch und meinen Winhoek Lager und Weinresten zelebriere. Aber natürlich Maßvoll!

Ja, die Tiefkühltruhe war voll und er gab mir ein dickes Stück Springbockfilet, das schon im gefrorenen Zustand erstklassig aussah und dazu noch einen großen Kringel Boerewors.
Ist so eine Art Bratwurst aus Rind, oder Wild, die typisch für ein Braai ist.
(Für die Erstfahrer, die mitlesen :-)

Mittlerweile ist es später Nachmittag und ich fahre zurück zum Camp.
Richte mich ein, packe alles Nötige aus und trage es hoch.
Meine Holzreste brauche ich erst mal nicht, da unter dem Grill ein Fach mit Holz ist, welches im Preis für das Camp inklusive ist.
Das Fleisch ist aufgetaut und es ist ein traumhaftes Stück, schon roh läuft mir das Wasser im Mund zusammen. (Sorry Vegetarier und Veganer)
Pünktlich vor Sonnenuntergang ist die Wurst und dieses Stück Fleisch , was zu dem Besten gehört was ich je gegessen habe fertig. Der Rest Rotwein steht von der Luft wohltemperiert daneben, das Feuer ist vorbereitet und ich genieße mein letztes Essen auf der Terrasse mit schönem Ausblick.




Als ich dann mehr als satt im dunklen am Feuer saß, begann dann auch noch die Kinovorstellung.
Weit in der Ebene auf die ich schaute gab es ein Wetterleuchten a la Hollywood und wenn es mal kurz etwas Pause machte, öffneten und schlossen die Wolken hinter mir oben auf dem Plateau kleine und große Fenster und spielten so mit dem Vollmond dort.
Ein leider letzter aber perfekter Abend.






Am Morgen habe ich dann meine Sachen im Hilux mal zusammengesucht und alles nach und nach in den Rucksack verpackt.
Man wohnt ja auch gewissermaßen im Hilux und überall sind Sachen verstaut.
Das Camp habe ich, wie immer, so verlassen, wie ich es vorgefunden habe.
Zurück zur Farm, verabschieden.
Nicky der Verwalter ist nicht da, aber der Besitzer ist am Vorabend aus WDH mit seinem Sohn angereist.
Sie waren gerade am Basteln. D.h. VW Käfer als Buggy umgebaut, Überrollbügel, keine Fenster, viele PS usw.
Habe auch etwas Motoröl und Benzin im Blut und natürlich mussten wir etwas Fachsimpeln.
Dann wurde ich noch zu einer kleinen Demo- Fahrt eingeladen. Sein Junior ca.17 -18 Jahre fährt die Rennen damit.
Gut, die C27 vor der Haustür mal kurz als Rennstrecke missbraucht. Beschleunigen, Handbremse, 180° Drifting usw. Straße hoch, Straße runter.
(Die Dusche kurz vorher hätte ich mir sparen können, aber das war es wert!!!)
Habe mich dann auf meine Weise bedankt.
Gaffa Klebeband (hält alles zusammen), Kabelbinder in verschiedenen Größen, Isoliertape, Draht, Spannfixe (Gummis mit Haken, die ich zur Befestigung auf der Ladefläche nutze) usw. hatte ich am Tag vorher schon in eine Tüte zusammengepackt, da ich all diese Bastel- und Rettungssachen, die ich nicht verbracht habe nicht mit zurücknehme und immer einen glücklichen Abnehmer finde.
Den fand ich hier. Der Junior war überglücklich, da er besonders diese Spannfixe brauchen konnte.
Die Fahrzeugtüren gingen beim Driften nämlich immer auf, was es nicht gerade leicht machte ohne sich festzukrallen im Buggy zu bleiben. Mit diesen konnte man das also verhindern.
Also das Aufgehen und das rausfallen!

Nach herzlicher Verabschiedung ging es dann auf die letzte Strecke nach WDH, ca. 350km.
Fasse mich kurz, schöne Strecke durch einen Teil der Kalahari bis Rehoboth, dann auf die B1 noch ca. 80km bis WDH.
Der Hilux war außen nicht gerade sauber, nein, er war verdammt dreckig. Staub, Dreck und Matsch aus der Namib im Westen, der Oranje Gegend aus dem Süden, und der Kalahari aus RSA und Namibia im Osten. Hatte schon ein etwas schlechtes Gewissen, denn so sah ein Hilux bis dato bei mir noch nicht aus, aber ein Gewitter und sehr starker Regen ca. 30 km vor WDH, der bis dahin anhielt gab ihm wieder eine etwas freundlichere Ausstrahlung gegenüber dem Asco Personal.
Um 16:00 Uhr war die Rückgabe vereinbart.
Nach Reifen auf Asphaltdruck in Rehoboth bringen und Volltanken in WDH stand ich um 15:50 Uhr auf dem Hof von Asco.
Die Rückgabe war unkompliziert und relativ zügig.
Außer meiner Kühlschrankreparatur zu Beginn, hatte ich keine Probleme und bis auf ein paar Kratzer auf dem Hardtop von diversen Dornen an Büschen denen ich bei Geländefahrten zu nah kommen musste, gab es keine Beanstandungen. Diese waren aber relativ gering, so dass es nicht als Schaden angesehen wurde.
Fazit, ich persönlich habe gute Erfahrungen mit Asco gemacht.
Knapp eine halbe Stunde später saß ich im Shuttle Richtung Flughafen.
Der Flug war nicht sehr voll, so dass mein Nebenplatz frei war und es relativ entspannt war.

Ja, das war es wieder einmal, meine persönliche AlleineAuszeit im wunderschönen Namibia.
Ich habe draußen gelebt, gegessen und geschlafen, etwas über 3000km ohne Navi hinter mich gebracht,
fast ohne Internet und Telefon ausgekommen(Mail und SMS nach Hause als Lebenszeichen)
und habe auch sonst wenig von unseren angeblichen ,,zivilisations must have Dingen,, die mittlerweile unser Leben bestimmen gebraucht oder vermisst.
Auch bin vom Afrika/ Namibiavirus angesteckt und zwar zu 100 % und ich denke unheilbar.
(Das kann ich nach fast 40 Ländern in denen ich bis heute war wirklich behaupten)
Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen in 2018, dann im Nord-Westen im Kaokoland .
Oliver


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14 Mär 2017 06:58 #467559
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14 Mär 2017 13:13 #467586
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Hallo Oliver,
herzlichen Dank für diesen RB und die stimmungsvollen Fotos! So hält man die Zeit bis zum nächsten Mal Namibia gut aus!
Viele Grüße
CuFs
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14 Mär 2017 17:25 #467611
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Hallo Oliver,

dein Reisebericht hat mir sehr gefallen, genau wie deine schönen Fotos.
Danke, dass du an deiner Reise hast teilnehmen lassen.

Schöne Grüße
Helga
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14 Mär 2017 18:00 #467615
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  • sphinx am 14 Mär 2017 18:00
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Hallo Oliver

auch von mir einen herzlichen Dank für Deine Schreiben und Teilen Deiner Fotos.
Elchontherun schrieb:
Weil Dein letzter Reisebericht vor 2 Jahren sooooo schön gewesen ist,
Gibt es den im Namibia Forum zu lesen? Über die Suchfunktion bin ich leider nicht weitergekommen-würde mich über den link sehr freuen.
Viele Grüße Elisabeth
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