Tag 5: Hobas -> Ai-Ais, 91 km
„Fish River Canyon,
Zweitgrößter deiner Art. Und:
Wellness-Oase.“
Nach einer angenehm warmen Nacht stehen wir um 7 Uhr auf, packen gemütlich unsere Sachen zusammen und fahren erneut zum Hobas Point. Bei traumhaftem Licht der noch tief hinter uns stehenden Sonne und tollem Canyonblick frühstücken wir ausführlich auf dem idyllischen Picknick-Platz und genießen den wunderschönen Ausblick und die mit steigender Sonne kürzer werdenden Canyon-Schatten. Wie erwartet ist der Fish River Canyon am Hobas Point ein lohnendes „Morgenziel“. Ein wenig störend sind die zahllosen voll besetzten Tourbusse, die etappenweise ihre lärmende Fracht um uns herum verteilen. Wie froh sind wir, individuell zu reisen!
Um noch etwas Ruhe zu finden unternehmen wir eine kleine Wanderung zu Fuß entlang des Canyon-Rims zum Hiker’s Point, bei dem in der kälteren Jahreszeit die lange Canyon-Durchquerung beginnt. Bei allmählich einsetzender Hitze bestaunen wir den hier deutlich erkennbaren einzigartigen „Canyon im Canyon“.
Um 12 Uhr treten wir schließlich die nur 70 km lange Fahrt zum zweiten NWR-Camp am Fish River Canyon, Ai-Ais, an. Wir benötigen hierfür gute zwei Stunden, da diese wahnsinnig abwechslungsreiche Landschaft mit ihren Köcherbäumen, Bergen, Dünen, Sträuchern und Gräsern im ständigen Wechsel mit Straußen, Springböcken, Steinböckchen und Spießböcken zahlreiche Foto-Stopps verlangt. In Ai-Ais angekommen entspannen wir bei 34°C im Schatten und kochen uns ein leckeres Omelett.
Ai-Ais ist eine unerwartete sehenswerte Oase mitten in der Ödnis: Bei diesem Kleinst-Dorf handelt es sich eigentlich um wenig mehr als einen Campingplatz mit Lodges, Rezeption, Bar, Restaurant, Mini-Shop und Stellplätzen. Die Lage jedoch ist einzigartig: luxuriös am Fish River Canyon zwischen massiven Bergen und den berühmten heißen Quellen. Nachdem die Außemtemperaturen etwas auf ein etwas erträglicheres Maß gesunken sind, genießen wir das Highlight – sehr schön hergerichtet lädt ein großer tropisch wirkender ovaler-gefließter Pool umgeben von Bergen und Palmen zum Relaxen an. Wer hätte gedacht, dass in dieser unwirtlich wirkenden Gegend eine „Wellness-Oase“ steht, deren aus der Erde natürlich entspringendes heißes Quellwasser auf ca. 45°C abgekühlt wird, bevor es in den Pool geleitet wird? Der tropische Eindruck wird durch einige ertrunken herumtreibende fast handtellergroße Taranteln verstärkt, die wir dann doch vor dem entspannenden Bad aus dem Wasser bugsieren.
Nach einem leckeren Amarula an der Restaurant-Bar kochen wir uns eine Kartoffel-Kürbis-Pfanne und verabschieden uns mit einem romantischen Abendschwumm bei mittlerweile kühler Temperatur im heißen Wasser gebührend vom Fish River Canyon.