Tag 1: Windhuk
„Oh Du, mein Windhuk:
Trotz Hauptstadt hast Du für uns
Nicht viel zu bieten.“
Gibt es etwas Schöneres, als an „Tag 0“ mit einem großen Rucksack voller Klamotten, Survival-Tools und Safari-Ausrüstung in die Arbeit zu gehen, in der Gewissheit, nach Feierabend zum Flughafen zu fahren und einen unvergleichlich tollen Urlaub vor sich zu haben, die neidischen Kollegenblicke genießend?
Alles läuft nach Plan: Um 21 Uhr hebt unsere doch komfortabler als erwartete South-African-Maschine ab, nach dem typisch unruhigen kurzen Flugzeugschlaf und absolut turbulenzfreiem Flug landet sie morgens sanft in Johannesburg und nur wenige Stunden später werden wir wenig erholt um 12 Uhr in Windhuk abgesetzt.
Nach einer bangen halben Stunde am Gepäckband und langwierigem Einreiseprozedere werden wir perfekt organisiert von unserer AVIS-Mitarbeiterin in Empfang genommen und durch die herrlich warme trockene namibische Landschaft vorbei an einigen Pavianen und Antilopen am Straßenrand zur etwas außerhalb liegenden AVIS-Station gefahren.
Anderthalb Stunden Einweisung durch vier sehr nette und sympathische Namibier später nehmen wir mit einem guten Gefühl unseren Ford Ranger Double Cab entgegeben, in der stillen Hoffnung, in den nächsten Wochen alle im Post-Flugzeug-Delirium erhaltenen Instruktionen auch in die Praxis umsetzen zu können bzw. diverse Notfallausrüstung möglichst nicht zu benötigen. Was wir nicht alles haben und wie durchdacht das doch alles eingebaut ist: Geschirr, Töpfe, Besteck, klappbarer Schneidetisch, Klapptisch, Klappstühle, Klappzelte, Bettwäsche, Vordach, Reifen-Kompressor, Wagenheber, Ballon-Wagenheber, 80l-Wassertank mit –hahn, Dusche, Reperaturkit, Kühlschrank, Abschleppvorrichtung, zwei 80l-Dieseltanks, zwei Autobatterien undundund... Ein Meisterwerk des Offroad-Campings!
Dank vorheriger Geländewagen- und Linksverkehr-Erfahrungen kommen wir um 16 Uhr wohlbehalten an unserer Pension an. Nach einem ersten Rock Shandy und kurzer Regeneration spazieren wir ein wenig im Stadtzentrum herum, da aber offenbar alle Bordsteine schon hochgeklappt sind, gehen wir nach kurzer Besichtigung von Christuskirche und Alter Feste direkt lecker essen und fallen in stiller Vorfreude auf die kommenden abenteuerlichen Tage todmüde um 21 Uhr ins Bett.