THEMA: 4 Wochen Namibia und KTP - Gib Gummi Alter...
24 Jan 2016 11:56 #416295
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  • Yogie am 24 Jan 2016 11:56
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An dieser Stelle mal wieder ein ganz herzliches Dankeschön an die vielen Danke-Drücker!

Es geht weiter:

05.10. - Waterberg - zu Besuch bei den Nashörnern...

Ich bin gerade aufgewacht, als ich ein leises klappern vor der Lodge höre. Als ich nachschaue, kann ich gerade noch jemanden weghuschen sehen, der vor allen belegten Lodges ein Tablett mit Tassen und einer Thermoskanne Kaffee abstellt. Toller Service. Ich packe meinen Laptop und gehe vor zum Restaurant um auf der Veranda meinen Blog zu aktualisieren. Es ist noch total ruhig und ich genieße die Morgenstimmung am Fluss mit seinen goldgelben warmen Farben durch die noch tiefstehende Sonne.



Als ich zurück zur Lodge gehe, sitzt Katrin bereits auf der kleinen Veranda vor der Lodge und trinkt genüsslich ihren Kaffee. Wir packen alles zusammen und gehen wieder vor zum Restaurant um zu frühstücken. Am Nachbartisch bekommen wir mit, dass eine Frau Geburtstag hat. Plötzlich steht das Personal vor dem Tisch mit einem kleinen Geburtstagskuchen und singt dreistimmig ein Geburtstagslied. Echt toll...
Wir checken aus und beschäftigen drei Mitarbeiter um unser Gepäck zum Auto bringen zu lassen. Schon ein wenig dekadent.



Unsere Reise geht auf der Hauptstraße zurück nach Süden. Wieder fahren wir an unzähligen Armensiedlungen vorbei.





Es herrscht buntes Treiben. Frauen und Kinder machen sich mit riesigen Kanistern auf dem Kopf auf den Weg um für den heutigen Tag Wasser zu holen. Als wir an drei Frauen, eines mit Kind auf dem Rücken, vorbeifahren, entschließe ich mich zu stoppen. Ich steige aus und frage, ob ich ein Bild machen dürfte. Sie lachen und reiben mit Daumen und Zeigefinger aneinander, zum Zeichen, dass sie gerne Geld dafür hätten. Ich gebe Ihnen zu verstehen, dass ich ihnen etwas anderes dafür geben werde. Zusammen mit Katrin durchsuchen wir unser Fahrzeug und geben her, was wir entbehren können. Wir verschenken 3 Frisbees, zwei Galonen Wasser, drei Fertigbackmischungen Brot, eine Tüte Knäckebrot und eine Dose Pfirsiche. Die Frauen sind sehr happy und lassen sich gerne fotografieren.









Die Fahrt geht weiter und in Grootfontein machen wir einen Tankstopp.



Kurze Zeit später verlassen wir die asphaltierte Hauptstraße, die Fahrt geht weiter auf einer relativ guten Pad. Wir müssen immer wieder an Viehgattern stoppen.





Zirka dreißig Kilometer vor unserem Ziel Waterberg wird die Fahrt wieder ruckelig und wir vernehmen ein uns schon bekanntes, verdächtiges Geräusch. Ich stoppe und unser Verdacht wird bestätigt. Der letzte verbliebene Originalreifen hat nun auch seinen Geist aufgegeben. Na toll! Mit einem Spaten und viel Schweiß buddle ich den steinigen Boden unter der Achse auf, um mit dem Wagenheber ansetzen zu können. Zwischenzeitlich hält ein Jeep mit einem jungen Paar. Der Mann übernimmt sofort die Initative. Er hat ein T-Shirt an auf dem steht 'Rescue Team' - lustig! Seine Freundin erzählt uns, dass er wohl beruflich mit Jeeps zu tun hat. Jetzt kommen noch zwei Männer auf Eseln angeritten. Sie machen sich ebenfalls ans Werk und ich kann nur tatenlos zusehen. Der Reifen ist schnell gewechselt. Wir bedanken uns bei den dreien.





Der junge Mann möchte nichts dafür haben, die beiden Eselreiter nehmen das angebotene kühle Bier gerne an. Wir packen wieder alles zusammen und fahren weiter. Gerade mal einen Kilometer weiter treffen wir wieder das junge Paar vom 'Rescue-Team' die zwei jungen Mädchen mit einem Abschleppseil aus dem Tiefsand ziehen.



Wir kommen ohne weitere Probleme am Fuße des Waterbergs an. Hier liegt der Campingplatz und unsere zwei Schweizer Sabrina und Dominik empfangen uns. Sie haben uns bereits für den Rhino-Drive vormerken lassen. Die Fahrt geht weiter steil in die Höhe des Bergs. Wir kommen bei den Lodges an und werden von unzähligen Klippschiffern begrüßt.











Die Lodge ist wieder einmal ein Traum.







Ich nehme noch ein kurzes Bad im eigenen Tauchbecken und genieße die Aussicht.



Um 16 Uhr geht es dann zum Treffpunkt des Rhino-Drives. Als der Jeep ankommt, sitzen bereits zwei Schweizer drin, die sich für zweieinhalb Wochen ein Sportflugzeug gemietet haben und damit Namibia bereisen.



Besser geht's nicht... Die Fahrt geht abwärts und am Campingplatz steigen Sabrina und Dominik zu. Nach einer kurzen Weiterfahrt müssen wir aussteigen und nach ein paar Metern bleiben wir stehen um miterleben zu dürfen wie Frans, ein Guide von der Lodge, die drei Rhinos auf uns zutreibt.

























Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir die Nashörner irgendwo in der freien Natur erst suchen müssen, das hier gleicht eher einer Zirkusnummer. Nun gut, Frans und der Fahrer des Jeeps erzählen uns viel über die Rhinos, während diese sich an einer Wassertränke und Heuballen bedienen. Aufgrund der lange anhaltenden Dürre ist diese Art Haltung der Tiere wahrscheinlich noch die einfachere für die Tiere. Ihnen scheint es gut zu gehen und sie haben es hier zumindest besser als in einem deutschen Zoo. Wir steigen wieder ein und die Fahrt geht weiter. Wir halten an einem Wasserkanal und erfahren, dass dieser angelegt wurde um Windhoek mit Trinkwasser zu versorgen. Dieser führt über 450km von der Quelle Hotfontein bis in die Hauptstadt.



Das Wasser kann dort unaufbereitet nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden, da auf der langen Strecke immer wieder Tiere in den Kanal fallen und nicht mehr herauskommen. Um die Tiere zu schützen wurde auf dem Grund der Waterberg Lodge der Kanal mit einem Stromzaun gesichert und gesonderte Tier-Wasserlöcher eingerichtet. Langfristig ist wohl in Planung den Kanal über die komplette Länge zuzudeckeln. Das Ganze scheitert aber im Moment noch an den immensen Kosten. Die Fahrt geht weiter und wir sehen noch viele Tiere.



















Später machen wir noch Rast und bekommen kühle Getränke serviert.













Auf der Rückfahrt organisiert noch Sabrina, dass die beiden mit uns zusammen im Lodge-Restaurant auf dem Berg zu Abend essen dürfen. Wir werden also bis zu unserer Lodge gebracht und gehen dann nach einer kurzen Besichtigung zum Restaurant um gemeinsam den Abend ausklingen zu lassen.
Letzte Änderung: 24 Jan 2016 12:34 von Yogie.
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24 Jan 2016 13:14 #416308
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  • AndreasG2523 am 24 Jan 2016 13:14
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Hallo Yogie,

da sieht man wieder, es kommt auf die Jahreszeit an an:)
Wir waren im August auf der WPL und haben uns den Allerwertesten abgefroren. Nie im Leben wär ich in den Pool gegangen ;)
Und Tiere habt ihr definitiv mehr gesehen, wir hatten zwei Rhinos und Perlhühner (OK den Gaukler hab ich nicht geschafft zu fotografieren) sonst nix.
Aber wie immer schöne Bilder und schöne Erinnerungen, die ihr wach ruft.

LG
Andreas
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Letzte Änderung: 24 Jan 2016 17:28 von AndreasG2523.
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Hallo Thomas, ich bin Schwabe - der Pool ist bezahlt, also wird er auch benutzt! :woohoo: Frisch war das Wasser schon ein wenig, aber nach dem ersten Schock ging es... ;)

06.10. Auge in Auge mit Gephard und Leopard

Heute kosten wir unsere Lodge noch voll aus. Nach dem Frühstück im Restaurant gehen wir zurück, setzen uns vor die Hütte und genießen die Aussicht. Ich steige auch nochmal in unser Tauchbecken und beobachte auf Augenhöhe die kleinen Echsen die sich auf den Steinen ihr Frühstück suchen. Um kurz vor zehn checken wir dann aus. Katrin hat genug von den steinigen Pisten und ist froh, als wir nach ca. 30km wieder auf Asphalt sind. Die Fahrt geht weiter nach Süden Richtung Windhoek. Kurz vor der Hauptstadt geht es aber nochmal für 18km auf die Piste, bevor wir die älteste Gästefarm in Namibia erreichen - wir sind auf Düsternbrook. Eigentlich war für hier zwei Tage Camping vorgesehen. Wir haben aber keine Lust mehr und machen einen Upgrade auf eine Lodge. Wir richten uns dort ein und melden uns für den Cheetah-Drive um 15:30 Uhr an. Die Fahrt beginnt und außer uns ist nur ein Paar aus den Niederlanden (sie bestanden darauf, dass sie keine Holländer wären) dabei. Zuerst geht es zu den Cheetahs, also den Geparden. Es gibt zwei große Gehege, in einem Leben zwei Weibchen in dem anderen zwei Männchen. Da die vier Geschwister sind möchte man verhindern, dass sie sich Paaren. Damit die Tiere das Jagen nicht verlernen, werden sie abwechselnd nur alle zwei Tage gefüttert. Heute sind die Weibchen dran. Als sie unseren Wagen hören, kommen sie schon angelaufen. Es geht in das Gehege und die zwei Geparden werden abwechselnd gefüttert.



























Ich liebe Geparden, sie sind so wunderschöne Tiere und bewegen sich mit einer Eleganz und Grazie - unbeschreiblich. Am liebsten würde ich sie streicheln, darf ich aber leider nicht. Es geht weiter zum Leoparden. Er hat ein kleineres Gehege, da Leoparden im Gegensatz zum Geparden keine große Strecken mit viel Speed zurücklegen. Wir sind jetzt im Gehege des Leoparden. Er ist von Natur aus viel scheuer als die Geparden und er schleicht sich gut getarnt im hohen Gras an.









Unser Fahrer kletter auf das Dach und legt im Baum einige Fleischbrocken ab. Anschließend fährt er ein paar Meter zurück, damit wir den Leoparden gut beobachten können und er sich nicht gestört fühlt. Wie auf Kommando klettert das Tier den Baum hoch, frisst das Fleisch und posiert für unsere Kameras.















Zum Schluss bekommt er noch einen großen Knochen, mit dem er zufrieden im Dickicht verschwindet.













Wir kommen zurück und sind noch ganz geflashed von den Eindrücken. Für morgen hatten wir eigentlichnden Game-Drive vorgesehen. Da die Niederländer aber so nett waren und es heute nicht ganz so heiß ist, haben wir uns entschlossen bereits heute uns den beiden anzuschließen und zum Game-Drive mitzukommen. Die Fahrt geht gute zwei Stunden durch das Farmgelände und wir sehen wieder viele heimische Tiere.







Der Höhepunkt des Drives kommt aber zum Schluss. An einem See leben mehrere Nilpferde. Da wir ja am Okavango kein Glück hatten, waren wir froh hier auf unsere Kosten zu kommen.











Als wir vom Drive zurück kommen, ist bereits die Nacht angebrochen. Aber auf einem Höhenflug folgt bereits der nächste Tiefpunkt. Wir kommen und bemerken, dass schon wieder ein Reifen die Hälfte seiner Luft verloren hat. Ich packe unseren Kompressor aus und Pumpe ihn wieder voll auf. Allerdings ist ein leises Pfeifen zu hören und schon jetzt ist klar, das der Reifen am nächsten Morgen wieder platt sein wird. Um 20 Uhr gibt es Abendessen, welches traditionell immer gemeinsam zusammen mit dem Farmbesitzer Johann eingenommen wird. Wir sitzen wie eine große Familie bei Petroleum-Lampen und Kerzenschein zusammen und tauschen noch bis tief in die Nacht Geschichten aus.
Johann hat uns versprochen am nächsten Tag bei unserer Reifenpanne zu helfen....
Letzte Änderung: 25 Jan 2016 15:31 von Yogie.
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Hallo Yogie,

wir waren letztes Jahr auch auf Düsternbrook, haben aber die Tour leider gerade um 10 Minuten verpasst, da auf dem Weg dorthin zu viel rumgetrödelt :angry: ... Umso schöner, es jetzt nochmal mit dir erleben zu dürfen!!! Danke!

LG, Sarah
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Mensch Sarah, das ist ja echt ärgerlich! Wegen 10 Minuten...
Naja, schon ein Grund mehr für einen weiteren Urlaub in Namibia.... ;)
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25 Jan 2016 16:02 #416437
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Yogie schrieb:
Mensch Sarah, das ist ja echt ärgerlich! Wegen 10 Minuten...
Naja, schon ein Grund mehr für einen weiteren Urlaub in Namibia.... ;)

Ja eben, haben wir uns auch gedacht :laugh: - allerdings dieses Jahr ohne Düsternbrook...
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