5. September 2016 – Bird „Walk“ Nunda River Lodge - Teil 1
Schon kurz vor sieben lungern wir auf Höhe des Frühstücksbuffets herum – eigentlich war unsere Plan ja, erst nach dem (laut Mail) ca. zweistündigen Bird-Walk zu frühstücken. Baasi hatte auf meine gestrige Frage hin, wann wir denn am besten starten sollen, natürlich mit 7 Uhr geantwortet
! Die Dame an der Rezeption hatte uns trotzdem geraten, den Start um 15 Minuten zu verschieben, da man bei Baasi nie genau wisse, wann er die Vogelführung beendet
. Er ist schon dabei das Boot (!) für den Walk zu richten – denn laut Mailauskunft der Lodge fährt man zuerst ein kurzes Stück auf dem Wasser, um dann auf der anderen Uferseite auf Vogelsuche zu gehen. Also geben wir ihm schnell Bescheid, dass wir noch einen Bissen zu uns nehmen – für alle Fälle, falls es für das 2. Frühstück knapp werden würde – was wir aber nicht glauben....
Kurz vor halb acht besteigen wir das Boot und sind freudig überrascht – außer uns gibt es keine anderen Teilnehmer – also wird dies eine Exklusivführung für uns drei Ladies
. Baasi fragt mich, was wir sehen wollen....
Ääähhmm.... Vögel???
Ich erkläre ihm, dass wir keine speziellen Wünsche oder Erwartungen haben und für Irmela und Renate sowieso viele Vögel neu wären (ich persönlich rechne gar nicht mit irgendwelchen tollen Sichtungen für mich, sondern freue mich einfach auf alles – Bootfahren auf dem Okavango allein ist für mich schon immer ein Highlight).
Es ist mal wieder sehr kalt, die Stühle im Boot sind noch etwas feucht, was man nicht sieht, weil es Stoffbezüge sind – und ich hole mir prompt einen nassen Hintern
. Wir fahren zuerst Richtung Popafälle und der Okavango liegt auch noch etwas verschlafen da...
Unterwegs sehen wir bei noch etwas schwierigem Fotolicht einen African Fisheagle, einen Reed Cormorant , einen Pied Kingfisher sowie zwei Water Thick Knees im Tarnanzug.
Rennade hat noch einen African Darter erwischt, bei dem man richtig gut die Schwimmhäute zwischen den.... wie sagt man?... Zehen?... sieht. Trotzdem kann er sich gut festklammern... (Renate - dein Einsatz!
)
Anschließend umrunden wir eine dicht mit Schilf und Bäumen bewachsene Insel. Ein Black-Crowned Night-Heron versucht sich mehr oder weniger erfolgreich vor uns zwischen den Ästen zu verstecken.
Der Motor unseres Bootes geht immer wieder aus – dem ist sicher auch noch zu kalt, Baasi hat ein bisschen damit zu kämpfen.
Hier unser liebenswerter Guide.
Dort ein weniger liebenswertes Spinnwebengebilde unter den Webervogelnestern
.
Es handelt sich hier um eine Symbiose zwischen den Beiden, ein Schutz vor Schlangen – oder war es was mit Steckmücken, die den Babys (schon wieder benutzt er diesen Begriff) der Webervögel schaden könnte? Ich hab’s echt vergessen.... Vielleicht bekommt Rennade die Geschichte noch zusammen? Sie hat zudem ein wesentlich besser Foto davon...bestimmt hat sie auch das wesentlich bessere Gedächtnis
!
Jetzt geht es recht flott Richtung Osten (der Kavango fließt hier ja eher von West nach Ost und knickt erst später nach Südosten Richtung Delta ab) – immer der Sonne entgegen.
Die wärmt zwar schon ein bisschen – aber der Fahrtwind....brrrr
. Spazierengehen wäre jetzt sicher angenehmer, aber das Ganze entwickelt sich mehr und mehr zu einer ausgedehnten Bootsfahrt.
Die sandige Uferböschung, an der wir gestern Abend die Whitefronted Bee-Eater gesehen haben ist wie ausgestorben – hallo, niemand daheim? Oder schlafen noch alle? Aber hoppla – dafür sitzen in den Zweigen darüber ein paar Carmine Bee-Eater!
Baasi ist überrascht dass sie schon da sind – und macht auch gleich ein Foto mit seinem Handy, um es seinem Chef zu zeigen.
Weiter geht es zu nächsten dicht bewachsenen Insel – und dort glotzt uns plötzlich jemand mit seinem großen Glubschauge zwischen den Zweigen heraus an
!
Baasi freut sich sehr – er wollte uns nämliche gerne einen White-backed Night-Heron zeigen. Etwas klingelt in meinem Kopf - das war doch der, den fotomatte im Januar gesehen hatte ...
. und schrieb er nicht, dass er gar nicht so häufig zu entdecken ist??? (Siehste, Matthias, das hatte ich mir merken können – ist ja wohl klar, dass für eine African Wood Owl dann kein Platz mehr in meinem kleinen Hirn war...
.).
Ich freue mich also auch und knipse was das Zeug hält – dumm nur dass der Kerl noch keine Erfahrung im Posen hat. Aber immerhin kann man ihn hier mal am Stück erahnen.
Ein namensgebender Rücken kann auch entzücken!
Schweren Herzens reißen wir uns von diesem ungewöhnlichen Reiher los, der uns ständig mit seinen erstaunlichen Augen beobachtet
Bei der Weiterfahrt sehen wir im Ufer einen African Wattled Plover – kein gutes Foto, aber mein erster , daher....
Diesen Green-backed Heron sieht eigentlich nur Baasi, aber er weist uns natürlich darauf hin
Inzwischen ist eine gute Stunde rum und ich bin zufrieden – zwei Neuerwerbungen auf meiner Liste. Jetzt müssten wir langsam umdrehen, wenn wir die Zeit nicht allzu sehr überschreiten wollen. Baasi fährt aber unverdrossen und stillvergnügt weiter flussabwärts.....
Am wunderschönen und dicht bewachsenen Ufer sieht man nicht nur Vögel
Es ist inzwischen 9 Uhr, wir sind schon 1,5 Stunden unterwegs und eigentlich wäre laut Plan unser Bird Walk, bei dem wir bisher nur ein paar Schritte auf dem Boot zurück gelegt haben, in einer halben Stunde zu Ende...... Wie wir feststellen werden handelt es sich aber um einen afrikanischen Plan....
(Fortsetzung folgt heute Abend, wenns klappt....)