7. Mai 2015
Hoarusib Riverbed - ein langer Tag
Der heutige Tag kann durchaus als ’wollten wir haben, müssen wir aber nicht noch mal haben’ bezeichnet werden... es wird ein laaaanger Tag
Zeitig sind wir auf, frühstücken und verräumen unseren Kram und dann verabschieden wir uns von Dagmar und Jürgen
die Puros Campsite im Morgenlicht
Das waren wirklich tolle drei Tage (waaas
so lang kam uns das gar nicht vor) und das würden wir immer wieder machen!!!
Fahren die beiden von hier für zwei Tage nach Etambura hoch, so wollen wir den Ritt durch den Hoarusib bis zur D3707 in Angriff nehmen
Zunächst seehr schön, durch den Palmenhain, den wir gestern bei Sonnenuntergang genossen haben, geht’s rauf, bis wir zu einem Aussichtshügel kommen. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick in beide Richtungen.
Hat die Fahrt hierher knapp 1 ½ Stunden gedauert, so geht der Ritt ab hier erst richtig los. Wir durchqueren noch eine Ebene, die mit unzählbar vielen gelben Morgensternen übersät ist und danach biegen wir rechts ins Flussbett des Hoarusib ab.
Zunächst ist das Tal weit und überschaubar, allerdings auch hier schon muss man gucken, wo die Ideallinie ist
dann wird es aber zunehmend anstrengend. Es wechseln sich Tiefsandpassagen mit Geröllfeldpassagen ab
Luft raus, ist bei den steinigen Passagen nicht wirklich von Vorteil, aber im Tiefsand wühlt der Bollide ganz schön. Hinzu kommt, dass wir immer wieder aussteigen müssen, um die genaue Furt zu treffen/finden, denn an den meisten Schlüsselstellen ist das feuchte Flussbett von Rinderherden zertreten, so dass man nicht sehen kann, wo die Fahrt her gehen sollte. So schrauben wir uns Kilometer für Kilometer den Hoarusib hoch...
in dem Modder muss man schon mal gucken, wo's lang geht
und wieder aussteigen und gucken
und das Spiel wiederholt sich jetzt die nächsten 65 Kilometer und 7 Stunden
Umkehren??? Keine Option !!! Allerdings müssen wir unserem kleinen Lux immer mal wieder ne Pause gönnen, da er die Tiefsandpassagen ziemlich anstrengend findet. Wir haben irgendwann den Punkt erreicht, wo wir einfach nur angenervt
sind und die Schlucht hinter uns haben wollen
Wir hatten im Vorfeld mal überlegt, die Nacht hier zu verbringen, haben aber nicht wirklich Lust darauf und so kommt, was kommen muss… aber nicht unbedingt sollte
Denn gegen 16.30h haben wir es geschafft und stehen auf der D3707.
O.K. ist nur noch ne Stunde bis zum Sonnenuntergang, aber wir wollen es dennoch bis Opuwo schaffen
Waaaaahhhh, wenn nur die Pad nicht in einem so schlechten Zustand wäre. Es geht rauf und runter, ist sehr ausgewaschen und lässt keine annehmbare Durchschnittsgeschwindigkeit zu.
Dennoch ziehen wir das jetzt durch und, nachdem wir bereits im Dunkeln Kaoko-Otavi durchqueren (hier hat’s tatsächlich Straßenbeleuchtung), kommen noch ein paar knifflige Augenblicke, denn bei Gegenverkehr ist bei dem Staub noch weniger Sicht, als am Tag
und das ist kein Scherz !!! das würden wir niiieee wieder machen
** sorry, ab hier gibt's heute keine Bilder mehr - zu dunkel und zu angenervt **
Wir schaffen es dennoch bis Opuwo und als wir über die letzte Kuppe kommen, staunen wir nicht schlecht...
Opuwo by night – ist ja wie Vegas (O.K. ein klein bisschen übertrieben) aber es sieht durch die Lichter der Nacht viel größer aus, als am Tag.
Jetzt wollen wir eigentlich nur noch eins, die Opuwo Country Lodge erreichen, die Campsite beziehen, duschen und was essen (das ist heute irgendwie auf der Strecke geblieben
)
Zunächst allerdings, bekommen wir mitgeteilt, dass die Campsite voll ist
na dann kein Camping (na das läuft ja heute für uns) dann eben ein einfaches DZ (leider ohne Discount).
Wir werden geleitet und stehen wenig später, für uns völlig ungewohnt, in einem Zimmer mit getrennten Betten (da müssen wir später noch mal ran
)
Ein kurzer Rundumblick und... aaaahhhh, das Begrüßungskomitee ist auch schon da... in Form eines großen, schwarzen Skorpions im Waschbecken
und ich hab erst gedacht, der wäre ein Fake (wenn’s läuft, dann läuft’s)
den lassen wir dann aber ’Fachmännisch’ entsorgen, bevor wir den heutigen Tag abduschen. Danach gehen wir in der Lodge noch essen, ist O.K., aber nicht der Knaller. Obwohl, es war schon gut, aber... nach diesem Tag...
Total ausgelaugt vom heutigen Tag verschwinden wir in den Federn. Eine ungewohnte Nacht, mal nicht im Dachzelt, steht uns bevor...
gefahrene Kilometer: 204 km in ca. 8 ½ Std. (davon 65km durch’s Riverbed in knapp 7 Std.)
*reine Fahrzeit* insgesamt waren wir fast 12 Stunden unterwegs
Opuwo Country Lodge
Morgen, ja morgen machen wir es uns hier gemütlich und werden unsere Wunden lecken
ODER ???
Bis die Tage also
Claudia