10.03.2014 Auf dem Weg nach Mesosaurus Fossil Camp
Diese Nacht unter dem Sternenhimmel war gut. Irgendwann mitten in der Nacht wache ich auf ….
über mir Millionen von Sternen … hach wie ist das Leben so schön.
Ich mummele mich in meinen Schlafsack, zähle Sterne und schlafe wieder ein. Kurz vor dem Sonnenaufgang wachen wir auf und genießen von unserer Schlafplattform aus das morgendliche Lichtspektakel.
Dann heißt es Abschied nehmen. Wir packen zusammen, frühstücken und verabschieden uns von Frau Gräbner. Sie ist so eine herzliche, unkomplizierte, taffe ältere Frau. Wir hoffen, wir können sie mal wieder besuchen.
Heute haben wir eine lange Strecke vor uns, weshalb wir uns schon früh auf den Weg machen. Wir fahren das letzte Stück der D707. Die Landschaft ändert sich. Es wird grüner und das Gras glänzt silbern im Morgenlicht.
Über die B4 fahren wir bis Keetmanshop. Es ist ungewohnt und langweilig für uns wieder auf Asphalt zu fahren. In Keetmanshop tanken wir, frischen unsere Vorräte auf und fahren weiter bis zum Mesosaurus Fossil Camp.
Hier werden wir von Giel herzlich empfangen. Wir verabreden uns für 17.00 Uhr zur geführten Fossil Tour. Danach fahren wir zum Bushcamp, wo wir natürlich wieder für uns alleine sind.
Wir fahren noch den 4x4 Trail durch den Köcherbaumwald und laufen etwas zwischen den „Bäumen“ umher .Doch leider herrscht nicht das perfekte Fotografen-Wetter, dicke Wolken ziehen auf.
Noch etwas müde von der Fahrt fahren wir zurück zu unserer Campsite.
Doch wer die Wahl hat, hat die Qual - wo sollen wir uns hinstellen?
Wir entscheiden uns für einen Stellplatz neben einem Baum mit einem riesigen Nest der Koloniewebervögel.
Was sind das für geschwätzige Vögel.
Unter lautstarkem Gezwitscher ist ein reges Kommen und Gehen zu beobachten.
Ganz wohl ist es mir unter dem Nest nicht. Ich schaue ständig nach oben, dass sich auch keine Schlange darin verirrt hat.
Die kleinen Kerle sind einfach zu schnell für mich.
Es ist Zeit uns mit Giel zu treffen.
Er fährt mit seinem Auto voran und wir mit unserem hinterher. Auf einem kleinen Bergplateau halten wir an. In seinem netten Dialekt erklärt er uns viel über die Entstehungsgeschichte der Fossilien, deren Alter auf 270 Millionen Jahre geschätzt wird.
Natürlich kennt er dieses Gelände wie seine Westentasche und wir sehen ihm die Begeisterung und Freude an, wenn er uns eines seiner Funde präsentiert.
Diese Funde, so erzählt er uns, sind der Beweis dafür, dass Afrika zum riesigen Kontinent Gondwana gehörte. Denn die gleichen Fossilien fand man auch in Südamerika. Mesosaurus waren kleine, ca. 40cm große Reptilien, die damals in Flüssen lebten.
Hier gibt es auch ein deutsches Soldatengrab. Die Soldaten wurden an dem Platz beerdigt, an dem sie gefallen sind.
Danach führt er uns zu einer Auftürmung von Doloritsteinen. Diese kubisch geformten Steine, die aussehen, als wären sie von Menschenhand geschaffen sind sehr eisenhaltig. Giel klopft mit einem Stein gegen die Felsen und es entstehen unterschiedliche Töne. Er spielt uns „Frère Jaque“ und „Nkosi Sikele i Afrika“
Danach lässt er uns alleine und wir können so lange wir wollen in dem Köcherbaumwald bleiben.
Den ganzen Tag über zogen schon dicke Wolken auf. Wir beschließen zurück zur Campsite zu fahren, da es zu tröpfeln anfängt.
Die Regenzeit hat uns also wieder.
Doch auch Regen hat eine schöne Seite –einen sehr farbintensiver Regenbogen - ach was sage ich -
einen? - ich meine natürlich einen doppelten Regenbogen!!
Auf unserer Campsite ist der Regen noch nicht angekommen, doch es ist sehr bewölkt und leider nicht das perfekte Wetter um Köcherbäume im Sonnenuntergang zu fotografieren.
Doch auch die Wolken haben etwas gutes. Her Himmel Wolken färbt sich über Gelb, zu Orange bis er letztendlich in Purpur erstrahlt.
Während wir das Essen zubereiten, sehen wir in der Ferne Blitze.
Die Wolken breiten sich schnell aus und der Wind nimmt zu.
Wir können unsere Lammkoteletts und den Rest Nudeln von gestern (schließlich ist heute Montag … und da werden immer die Reste vom Sonntag verwertet) noch im Trockenen zubereiten und essen. Wir genießen noch ein Fläschen Bier, dann fängt es an zu regnen. In Windeseile packen wir zusammen und verziehen uns ins Dachzelt.
Giel wird sich freuen. Hier in dieser Region gab es nämlich nur wenig Regen und er musste schon einen Teil seiner Tiere verkaufen.
Gegfahrene km: 361
Und im nächsten Teil nähern wir uns den lebenden Tieren, dann geht es nämlich in den KTP.