Mittwoch, 9.10.2013
Um 5.45 Uhr klingelt wieder der Wecker. Schnell wird das Bettzeug weggepackt und das Canopy abgebaut. Wir hören Löwengebrüll ganz in der Nähe. Um 6.20 Uhr geht es los. Wir fahren zur leeren Campsite 1 von der man einen guten Ausblick auf das Tal hat. Dort sehen wir aber nur Springböcke. Das Gebrüll kam aus der Richtung des Polentswa Trails, also fahren wir bis zum Beginn des Weges. Von hier ist nichts zu sehen, aber weiter dürfen wir leider nicht fahren. Also kehren wir um und fahren zurück zum Hauptweg.
Kurz bevor wir diesen erreichen liegt rechts unter einem Baum ein totes Gnu, das aber völlig unversehrt ist.
Wir fahren zum Polentswa Wasserloch wo einige Gnus und Springböcke sind. Auch einige Erdhörnchen sehen wir.
Sonst ist weiter nichts zu sehen und so machen wir uns auf in den Süden Richtung Nossob.
Plötzlich überfährt Chris fast eine Löwin.
Sie liegt mitten auf der Straße. Wir halten an und als ich aus meinem Fenster schaue, sehe ich im Gebüsch einen männlichen Löwen mit dem Riss eines Springbocks. Der Kerl liegt gerade mal 2 m neben der Straße, wenn wir nicht angehalten hätten, hätten wir ihn aber vermutlich nicht gesehen. Die Löwin läuft auf der rechten Seite ins Gebüsch und ist verschwunden.
Wir beobachtenden Löwen auf der Böschung quasi auf Augenhöhe. Wenn nur dieser Busch nicht wäre…
Der Löwe knabbert gemütlich seinen Springbock zu Ende. Nachdem wir ihn eine halbe Stunde für uns hatten kommen nach und nach insgesamt 5 Autos dazu. Als der Löwe satt und vom Springbock nur noch das Gerippe übrig ist steht er auf und steht direkt vor meinem Fenster. Gut, dass Chris das Objektiv noch gewechselt hat! Mann, ist der nah! Ich fotografiere wie wild, während Chris die Zündung startet und seinen Finger am Fensterheber positioniert.
Der Löwe läuft direkt vor uns über die Straße und verschwindet im Gebüsch. Die Schakale machen sich über die Reste des Springbocks her.
Nach einigen Minuten fahren wir weiter. Am Kwang Wasserloch liegt die Löwin im Schatten. Wir halten und machen noch ein paar Fotos.
Dann kommt der Löwe wieder und macht einen Haufen direkt in den Schatten neben der Löwin. Puh, wie das stinkt! Die beiden gehen ans Wasserloch und trinken.
Der Löwe kommt zurück, legt sich neben ein Auto und fixiert die Insassen. Wir beobachten die Löwen lange (und sie die Touris) bevor sie wieder im Gebüsch verschwinden.
Als wir weiter Richtung Nossob fahren, sehen wir einige Kudus.
Wir fahren weiter und sehen die üblichen Verdächtigen. Dann parkt ein Auto. Da wir nichts entdecken fragen wir, was sie gesehen haben. Die Antwort lautet „Erdmännchen!“ Endlich, die habe ich mir so lange gewünscht!
Leider sind die kleinen Kerlchen weit weg. Dennoch mache ich ein paar Beweisfotos, bevor sie verschwinden.
Wir merken uns die Stelle, damit wir später nochmal kommen können und fahren nach Nossob. Dort kaufen wir Eis für unseren Kühlschrank, tanken und machen ein Brunch mit Rührei im Schatten. Danach wird gespült und geduscht bevor wir nochmal zurück fahren um nach den Erdmännchen Ausschau zu halten. Die Erdmännchen zeigen sich leider nicht mehr.
In Qubit’je Quab sehen wir erneut viele Greifvögel und Sekretäre.
Die Rückfahrt nach Polentswa ist in der Mittagshitze unspektakulär. Der Kadaver des Gnus ist inzwischen voller Geier. Das sind bestimmt 100 Stück! Auf dem Kadaver, unter und auf den Bäumen, ständig landen neue Geier. Es herrscht ein großes Gezeter und ein Kampf um die besten Plätze am Gnu.
Wir fahren weiter zu unserer Campsite und bereiten die gefüllten Squashes und die Kartoffelscheiben in Folie für das Abendessen vor. Danach starten wir wieder zum Polentswa Wasserloch, wo sich viele Gnus, Warzenschweine, rote Kuhantilopen und Springböcke tummeln.
Uns zieht es wieder in den Süden. Am Bedinkt Wasserloch streckt uns ein männlicher Löwe seinen Hintern entgegen und trinkt. Dann läuft er in den Schatten, legt sich hin, steht nach einiger Zeit wieder auf um sein Geschäft zu verrichten, geht erneut zum Wasserloch trinken um sich dann wieder hinzulegen.
Für uns wird es Zeit uns zu verabschieden und umzukehren. Wir fahren recht zügig zurück Richtung Polentswa und Chris fährt an der Abzweigung zur Campsite vorbei direkt zum Wasserloch. Zu unserer Überraschung trinkt hier eine Löwin. Während wir sie beobachten legt sie sich faul ans Wasserloch.
Wir fahren zurück zur Campsite. Der Sundowner fällt wegen der Löwensichtungen und vielen Wolken heute aus. Zum Abendessen gibt es Game Sirloin in Biermarinade, gefüllte Squashes und Kartoffelscheiben mit Zwiebeln, Speck und Käse in Folie.
Bei gelegentlichem Löwengebrüll sitzen wir noch einige Zeit an unserem Lagerfeuer und genießen den Abend.