Abreisetag: Unsere Freundin holt uns ab und bringt uns zum Bahnhof. Von hier aus geht es pünktlich um 10.47 Uhr Richtung Frankfurt Flughafen. Der Zug scheint unerwartet voll, fast alle Plätze sind reserviert. Wir wollen ein Abteil für uns alleine! Wir finden eins, in dem nur ein belegt ist und hoffen, dass der Reservierer bei unserem Anblick woanders hingeht.
Tut er aber nicht: Beschwingt wuchtet er seinen Koffer rein und nimmt Platz. Er entpuppt sich als extrem aufgeschlossener Entertainer und scheint sich zu freuen in Theo und Faxe 2 Kartenspieler zu finden, denen er das lustige „Arschlochspiel“ beibringen kann.
Schon im Februar hatte Orgula versucht, eine der beiden Reihen mit mehr Beinfreiheit zu reservieren. Das ging aber nicht so einfach von wegen „falls noch Babys mitkommen“.
Wir sind ja sehr früh in Frankfurt, weil die Bahn ja ausnahmsweise mal gar keine Verspätung hatte. Also checken wir auch früh ein. Reihe 19 ist natürlich noch nicht belegt „falls noch Babys mitkommen“. Astrid verspricht mit großem Ehrenwort, die Plätze in der Babyreihe 19 sofort freizugeben, sollte unerwartet ein Brüllmonster zusteigen.
Tut es aber nicht und so erreichen wir doch relativ entspannt Windhoek bei Sonnenaufgang.
Alles ist vertraut und alles geht ganz fix. Unser Auto finden wir überraschend groß, aber gut.
Wir machen uns auf Richtung Gobabis. Auch Gobabis finden wir überraschend groß.
Dann müssen wir erstmal am Mopanebaum picknicken und obwohl wir uns echt Zeit lassen und müde halbstündig Fahrerwechselstops, machen erreichen wir schon um 11.30 Uhr unser Ziel:
Die Kalahari Bush Break Lodge.
Die Gastgeberin schein überrascht uns so früh zu sehen und freut sich sichtlich, dass wir nicht lunchen wollen. Wir poolen und sporteln und beim abendlichen Schnack an der Bar wird deutlich, dass wir natürlich gern gesehene Gäste sind, aber eigentlich gar nicht passen, weil nämlich irgendjemand aus der Familie 85 wird und deshalb die ganze Sippe da ist.
Wir erhalten ein opulentes Dinnerbuffet, und wie die Heuschrecken essen wir alles auf. Wir merken: Es ist kalt, ziehen uns zurück und die Familienparty beginnt.
Mücken: keine!
29.6.:
Wir wachen früh auf und nach einem leckeren Frühstück geht’s nach Botswana, auf der B6 immer geradeaus.
Erste Grenzposten: Ausreise Namibia
Zweiter Grenzposten: Einreise Botswana
Schon hier wird deutlich, um wieviel schlechter englisch gesprochen wird. Je weiter wir fahren, umso deutlicher wird auch: Afrika für Anfänger liegt jetzt hinter uns, willkommen Afrika 2.0.
Wir erreichen unser Ziel kurz hinter Ghanzi: die Teutona Lodge.
Statt einem Familybungalow werden wir zu einem Doppelzimmer geführt, den Schlüssel für das zweite Zimmer hatte die Dame vergessen. Das zweite Zimmer liegt im anderen Stockwerk. Das kann nicht geändert werden, denn angeblich sind alle Zimmer belegt. Ist ja nicht so schlimm, die Jungs sind ja schon groß.
Orgula will mal den Balkon checken, die Tür ist verschlossen. An der Rezeption, an der übrigens 6 Leute sitzen, hören wir, dass der Schlüssel leider verloren gegangen sei. Ist ja nicht so schlimm, die Jungs haben ja eine Terrasse. Aber auch der Schlüssel ist verloren gegangen.
Dann gehen wir eben polen. Wir ergattern die beiden einzigen Liegestühle. Das es nur zwei gibt, scheint daran zu liegen, dass diese Lodge hauptsächlich von Einheimischen besucht wird. Und wer hat schon mal einen Afrikaner gesehen, der sich in die senkrecht stehende Sonne legt?
Nach einem 4 x 4 selfdrive, einem Sundowner auf dem Parkplatz in der Heckklappe
und einem leckeren Buffet mit vielen Einheimischen finden wir es gar nicht mehr so doof hier. Nur die Zimmer bleiben dunkle Löcher.
Und warum 20 Löwen eingesperrt sind, haben wir leider nicht herausgefunden. Mücken: 2