Mo 26.03. Gharagab => Bitterpan
Pünktlich morgens zum Sonnenaufgang stehen wir auf, um unsere heutige Tagesetappe in Angriff zu nehmen. Am Wasserloch zeigt sich auch am Morgen absolut kein Tier, somit sind wir pünktlich startbereit und Dirk geht zu dem „netten“ Ranger um uns auszuchecken. Ich habe in der Zwischenzeit das Auto ausgeparkt und als Dirk zurück kam, war er doch leicht angenervt: „did you wash the dishes“ & „are the glases really shiny“ war wohl das Einzige was wirklich von Interesse war und Dirk nur bei der wiederholten Nachfrage leicht genervt erwidern konnte „you wanna’ check“? Daraufhin kam nur ein knappes "no, no" und das Thema war endlich durch und wir machten uns auf den Weg und hatten erstmal noch etwas Gesprächsstoff
Der Weg zurück zur Haupt-Pad war soweit ereignislos, bis auf den schwarzen, südafrikanischen Touareg den wir immer wieder an den Dünen eingeholt haben, mit - wie wir erfahren haben zumindest einem Insassen aus ’nem Nachbardorf von hier… - selbst in der Kalahari kann man wohl nicht entkommen
Zurück auf der Main-Pad entdecken wir als Erstes eine Erdmännchen-Kolonie, die leider gerade am weiterziehen war, aber den letzten Wachposten haben wir dann doch noch „einfangen“ können.
Kurze Zeit darauf einen Adler bei großer Wäsche ...
Am Polentswa Wasserloch kommt uns dann auf der Pad unsere letzte (gesunde) Löwin des Urlaubs entgegen getrottet. Leider sind wir diesmal nicht die Einzigen die die Dame entdeckt haben und so geht es im Schlepptau hinter der Löwin hinterher.
Am Abzweig zum Wasserloch drängeln sich bald vier, fünf Autos um den besten Platz um zu beobachten, wie sich die Löwin wie ein Wachhund auf die Pad setzt und höchst interessiert die Gruppe Gnu’s am Wasserloch beobachtet.
Wie heißt es so schön: Löwen sind Opportunisten und somit dauert es nicht lange bis sie sich durch das hohe Gras anschleicht.
Ob die Gnu’s sie „gewittert“ haben oder ob es daran lag dass die Wagen hin & her fuhren, um einen besseren Blick zu haben, vermögen wir nicht zu beurteilen - Fakt war: die Gnu’s standen wie an der Perlenschnur aufgereiht und schauten genau in „unsere“ und somit auch in „Ihre“ Richtung! Enttäuscht gibt Madame die Deckung auf und betrachtet noch ein wenig enttäuscht das „Futter“ und trottet dann in Richtung Wasserloch. Aber die brackige Brühe gefiel Ihr augenscheinlich überhaupt nicht und anstatt zu trinken, trottet sie kurze Zeit darauf an den wartenden Autos vorbei und verschwand im tiefen Gras.
Wir checken Mittags in Nossob für Bitterpan ein und werden durch das neue Tor an der Landebahn aus dem Camp gelassen. Auf dem Rest der Strecke gab es leider nichts mehr was auf’s digitale Zelluloid hätte gebannt werden wollen.
So kommen wir in Bitterpan an und sind leicht entsetzt von dem Umbau der seit unserem letzten Aufenthalt durchgeführt worden ist. Da hat doch tatsächlich jetzt jedes Cabin sein eigenes Freilaufgehege bekommen. Sorry, aber wir finden dass damit der ganze Flair von Bitterpan verloren gegangen ist. Gerade das gemeinsame Grillen und die netten Gespräche mit den verschiedensten Reisenden abends an der Boma waren das was Bitterpan ausmachte. Aber jetzt macht jeder - somit auch wir - sein eigenes Feuerchen und schaute verstohlen, ab und an, über den Zaun zum Nachbarn.
Wir haben uns jedenfalls dafür entschieden, dass wir wohl nicht mehr nach Bitterpan fahren werden - echt Schade!
Wie immer bei unseren Aufenthalten in Bitterpan zog mal wieder ein Gewitter auf. Dass es allerdings den Regen für die nächsten 1,5 Tage einläuten sollte, wussten wir da zum Glück noch nicht.
Zum Glück fing der Regen erst an als unser Fleisch schon fertig war, sodass wir uns mit Tisch in unser Cabin verziehen und ein Candle-Light Dinner mit ’nem leckeren Tall Horse Pinotage genießen.
Abgesehen von dem prasseln des Regens und den fiependen Fledermäusen verbringen wir eine ruhige Nacht.
Gefahrene km: 167
ÜN: Bitterpan Cabin #2