25.09.2011 Maun - Nata, 303 km
"Cessna im Okavango - Delta abgestürzt" -
den post von Janet haben bestimmt viele gelesen. Was für eine Tragödie, die armen Familien. Von daher sehen wir natürlich heute im Nachhinein unseren Cessna Flug auch mit etwas anderen Augen ...
Frühmorgens werden wir nach einem guten Frühstück von Marije verabschiedet. Wir werden umarmt und geherzt wie alte Freunde, es tut gut, so eine freundliche Wärme mit so viel positiver Ausstrahlung zu erfahren. Und zwar nicht aufgesetzt, das würde man merken, sondern es war wirklich von Herzen.
Und schon wieder haben wir einen
Termin, fast ist es wie zu Hause, da hetzt man auch von Termin zu Termin. Aber nur, dass wir hier doch eigentlich in Urlaub sind. Dachte ich.
8:30 Uhr - Scenic Flight mit "Kavango-Air".
Auch diesen Flug hat uns Marije bzw. Rene schon im Voraus gebucht. Wir wollten unbedingt einen Flight über das Okavango Delta machen und uns ein Bild von diesem schier unglaublich großen Delta machen. Und wie würde das besser gehen als mit einem Rundflug?
Der Check-in am Airport von Maun ging relativ flott, wir bezahlten
900 BWP, also 90 Euro p.P. im ersten Stock des Flughafens im Büro von "Kavango - Air".
Dann wurden wir von einem Mitarbeiter durch die Abflughalle geleitet. Gleiche Sicherheitsvorkehrungen wie an allen anderen Flughäfen, Passkontrolle usw. usw. Und draußen am Rollfeld wartete schon unser Pilot, ein junger Mann aus Südafrika. Da war ich dann schon beruhigt, der Pilot machte einen seriösen Eindruck.
Und jung war er auch, der hat sein Flugzeug bestimmt im Griff. Die Maschine allerdings war schon ein klappriger Eimer. Da schließt keine Türe richtig, und überall zieht´s rein. Aber mal schauen, wird schon gut gehen.
(unser Kleinflugzeug, Platz für max 4 Personen)
Wir heben pünktlich 8:45 Uhr ab Airport Maun ab. Der Rundflug dauert knapp eine Stunde. Teuer , aber eine schöne Sache. Jetzt können wir erahnen, welche Ausmaße das Okavango-Delta hat.
Haben wir tags zuvor auf unserem Mokoro-Trip nur einen Bruchteil dieser gigantischen Wasserlandschaft gesehen, so können wir heute diese unglaubliche Weite aus der Luft genießen.
Tiersichtungen, so wie man sich das vielleicht vorstellt mit riesigen Elefantenherden, die durchs Wasser laufen, halten sich in Grenzen, aber die Landschaft ist schon was ganz Besonderes.
(aus der Luft noch gigantischer - das Okavango Delta)
Nach einer Stunde sind wir wieder am Boden, die Maschine hat´s schon kräftig umeinander geschüttelt. Nochmal würden wir das nicht machen, einmal im Leben reicht das, denn wir haben uns, ehrlich gesagt, etwas mehr erwartet. Aber trotzdem haben´s wir genossen.
Bevor wir unsere heutige Etappe, Maun-Nata, in Angriff nehmen, holen wir uns am FNB Bankautomaten Pulas. Der Bankautomat ist direkt neben dem Flughafen, und dort kann man sogar mal mehrere 1.000 Pulas abheben. Es ist nicht begrenzt, wie sonst bei den meisten anderen Automaten. Das muss man ausnützen.
Die Strecke ist langweilig. Alles Teer, wieder jede Menge Esel und Rinder, aber wir kommen flott voran.
Selbst die
Veterinärkontrolle ging rucki zucki, wobei wir diese Kontrollen schon irgendwie für witzig empfinden. Es läuft ja immer nach dem gleichen Muster:
sobald diese Leute sehen, dass man ein Paar Schuhe ins Desinfektionsbecken drückt, sind sie zufrieden. Und zwar so zufrieden, dass ich als Fahrer schon gar nicht mehr interessant bin.
Es ist auch immer der gleiche Small Talk, grundsätzlich beginnend mit:
"Hello Sir, how are you", und alle Officers freuen sich, wenn man ein bisschen erzählt. Das "Gespräch" nimmt seinen Lauf, bekommt man bei
"I am from Munich" grad noch ein Achselzucken, so herrscht bei
"Bayern München" und
"do you remember - South Afrikca, Worldcup, Schweinsteiger ..." einstimmig Begeisterung.
Jetzt ist jedem klar, von wo wir kommen. Wir finden diese Art der Conversation immer recht witzig, für uns gehört das zum Urlaub.
(Veterinärkontrolle)
Kurz vor Nata schauen wir uns bei Gweta die
"Planet-Baobab-Lodge" an. Also das ist ja ein ganz ein nettes Haus.
Nicht nur der Barbereich, auch am Pool ist alles tip top sauber, wir schauen uns auch einen der Bungalows an, der sehr schön ist. Wir essen eine Kleinigkeit (Thunfischsalat und Reiscurry - sehr gut) und würden hier sofort wieder herkommen.
Die vielen Baobab´s in der Anlage sind sehenswert, ein schöner Flecken Erde. Auch das Personal ist äußerst charmant, das waren mal so "richtige" Einheimische.
(die Bar der "Planet-Baobab-Lodge")
(ein ganz ein "dicker" Baobab, in der Lodge)
Wenig später erreichen wir Nata. Die
Nata-Lodge ist unsere heutige Bleibe. Vor ein paar Jahren bis auf die Grundmauern abgebrannt, wurde die Lodge zu einer recht schönen Unterkunft wieder aufgebaut und man merkt speziell an den Bungalows, dass hier noch alles ziemlich neu ist.
Wir haben einen ganz hervorragenden Bungalow, wirklich vom Feinsten. Sehr groß, ganz bequeme Betten, Moskitogitter an den Fenstern, tolle Dusche im Freien, wo man zu Fünft duschen kann, sehr sehr schön alles. Soviel zum Room.
(der Bungalow war außergewöhnlich schön)
Die Anlage selbst, vor allem im Poolbereich, macht keinen guten Eindruck. Leere Flaschen, Zigarettenkippen, ein paar leicht angetrunkene Jugendliche, es scheint, dass der Poolbereich etwas vernachlässigt wird.
Schade, denn die Anlage könnte sehr schön sein. So ziehen wir uns nach einer kurzen Abfrischung im Pool auf unsere Terrasse zurück. Da ist es schön, und da ist auch herrliche Ruhe.
In der Nata-Lodge können wir auch ans Internet und unseren Daheimgebliebenen ausführlich von unserem Missgeschick mit Air-Berlin berichten.
Das Abendessen war ein Flopp.
Wir haben nur T-Bone Steak und griechischen Salat gegessen. Die Salatblätter konnte man zählen, und das Steak hatte mehr Knochen als Fleisch und war zäh wie eine Schuhsohle.
Das war nichts Rechtes, und unsere Beschwerde wurde mit afrikanischer Gelassenheit hingenommen.
Per Zufall haben wir dann erfahren, dass man einen tollen Ausflug zum
"Nata Bird Sanctuary" hätte machen können. Wegen der großen Wassermengen in diesem Jahr waren angeblich sogar noch Flamingos zu sehen. Schade, denn bei unseren Recherchen hieß es, dass dort um diese Jahreszeit nichts mehr zu sehen sei. Diesen Ausflug hätten wir gern gemacht.
ÜN: Nata Lodge 699 BWP + Breakfast 2x80 BWP = 859 BWP = 86 Euro für Zwei, gebucht direkt.
Dinner: nicht der Rede wert, mehr als schwach, da waren nur die Getränke o.k.
Fazit: Die Zimmer waren außerordentlich schön, da kann man sich wohlfühlen. Wir würden allerdings bei einem nächsten mal lieber in die "Planet Baobab" bei Gweta gehen.
Geschlafen haben wir übrigens hervorragend, die Nächte sind kühl, und die Betten sehr bequem. Eine Klimaanlage haben wir auch in der Nata Lodge nicht gebraucht.
Gute Nacht !