24.09.2011, der Tag des Mokoros
Nach einem herzhaften Frühstück im "Discovery" mit fried eggs, Toast, selbstgemachter Marmelade und der Hauskatze auf dem Schoß werden wir von Marije nochmals instruiert bezüglich unseres Mokoro-Trips und machen uns auf den Weg in die Stadt.
An der Brücke liegt die
"The Old Bridge Backpackers" Lodge, dort ist der Treffpunkt um 9:00 Uhr für die Mokorotour. Wir sind zum Glück nur sechs "Passagiere" und nehmen unser Lunchpaket in Empfang, das im Preis includiert ist. Unser Wasser und das eine oder andere Windhoek Lager haben wir selbst dabei. Die Tour kostet
p.P. 665 BWP incl. Lunchpaket, und so im ersten Moment denken wir, dass das ein relativ stolzer Preis ist. Unsere Meinung ändert sich aber im Lauf des Tages.
(am Thamalakane River, wir warten auf das speed-boat)
Also nimmt die Tour nun seinen Lauf: zunächst wird ab der "Old Bridge Backpackers Lodge" mit einem Schnellboot den Thamalakane-River flussaufwärts gefahren.Und in was für einem speed.
Nach einer knappen Stunde sind wir am Treffpunkt, wo die Mokoros schon auf uns warten. Drei Mokoros stehen bereit. Zwei aus Fiberglas, das ist die modernere Variante, eines in Original aus Holz. Im Holz-Mokoro liegt ziemlich viel Stroh, und von Annicks Bericht wissen wir, dass das nichts Gutes bedeutet. Also entscheiden wir uns für eins der Fiberglasmokoros, was eine gute Entscheidung war.
(leicht wacklige Angelegenheit, aber niemand ist ins Wasser reingefallen)
Wir werden von unserem Poler durch die Flusslandschaft gestakt, 2 Stunden vergehen im Flug und zum Lunch sind wir auf einer kleinen Insel im Delta.
Dort machen wir zuerst mal einen kleinen Rundgang, sehen viele Wasservögel, jede Menge Elefantenknödel und eine größere Herde Lechwe-Antilopen.
Schön ist er hier, aber heiß. Es wird wohl um die gut 30 Grad haben, gefühlt meinen wir, es sind 40 Grad.
Zum Glück dauert der Walk nur knapp eine Stunde, dann sitzen wir am Ufer, genießen die Ruhe und Stille der Natur und drücken uns unser Lunchpaket rein. Das ist so viel und wir bemerken, dass alle drei Poler mit einem Auge immer in Richtung Lunchpaket schauen. Für uns eine Ehrensache, unser Paket mit unserem Poler zu teilen. Die anderen Gäste haben dummerweise nichts abgegeben.
Und schon geht´s wieder rauf auf´s Mokoro und nochmals für 2 oder 2 1/2 Stunden werden wir durch dieses sagenhafte Delta geschippert. Einfach KLASSE!
Wir sehen während der Fahrt jede Menge Vögel, einige Zebras, die schon erwähnten Antilopen und als Krönung vom Mokoro aus noch eine kleine Herde Elefanten.
Nie hätten wir uns das erträumen lassen - wir im Delta in den Mokoros und es laufen uns Elefanten über den Weg. Ein wenig mulmig war uns schon, aber zu unserer Überraschung waren die Elis sehr sehr scheu.
Wir konnten die Elefanten bestimmt 15 Minuten beobachten, aber irgendeine unbedächtige Bewegung, und schon waren sie weg. Und zwar schnell.
Aber was für ein Erlebnis.
Wir würden die Mokoro-Tour jederzeit wieder machen. Man muss sich nur auf die Natur einlassen. Dann bereut man keine Minute.
Man braucht auch ein bisschen Kondition, denn man sitzt immerhin rund 5 Stunden im Mokoro. Zwar hat´s da so Hartschalensitze, aber wenn jemand kreuzgeschädigt ist, dann hat er schon zu tun.
Unsere Poler leisteten Schwerstarbeit. Wenn man bedenkt, dass wir hier wie die Könige durch das Delta gestakt wurden und diese Leute für diese Arbeit grad mal 5 USD am Tag verdienen, da schämt man sich als Tourist schon fast. Aber - die Poler hatten mit uns und wir mit den Polern jede Menge Spass.
Pünktlich um 16:00 Uhr waren wir wir wieder im "Mokoro-Hafen" und unser Speedboat wartet schon auf uns, um uns wieder zurück nach Maun zu bringen. Wir haben unseren Polern vorher aber noch gerne ein Trinkgeld gegeben und im Bottleshop eine Runde Bier zusammen getrunken.
Nach unserer Rückkehr in die Stadt haben wir uns noch die Thamalakane-River-Lodge angeschaut. Auf uns machte dieses Haus keinen besonders guten Eindruck.
Zwar liegt die Lodge wunderschön am Fluss mit einem tollen Sonnenuntergang, aber der Pool war so trüb, dass man nicht mal den Boden sah. Den konnte man höchstens erahnen, ich wäre da nicht reingegangen.
Das Restaurant liegt sehr schön mit Blick auf den Fluss, das sah alles sehr gepflegt aus, allerdings die Aussichtsplattformen direkt am Fluss, wo wir uns ein feines Gläschen Chardonnay gönnten, waren in schlechtem Zustand. Ein Besen würde da nicht schaden, dann wär´s zumindest für´s Auge leichter zu ertragen.
Die Zimmer haben wir von der Thamalakane nicht gesehen, die sollen aber superschön sein.
(schöner Blick bei der Thamalakane-Lodge)
Wir waren mehr als zurfrieden, aber sehr müde, als wir um 18:00 Uhr ins Discovery Bed and Breakfast zurückkamen und freuen uns schon auf das heutige Dinner.
ÜN: Discovery-Bed-And-Breakfast 450 Pula für Zwei incl. breakfast
Dinner: Hühnchen in Currysoße, Hühnchen in Paprikasoße, drei verschiedene Salate, Kartoffelgratin und zum Dessert einen Käsekuchen im Glas. 125 Pula p.P., dazu wieder eine Flasche Chardonnay und das eine oder andere Savanna dry. Es war ein sehr gutes Dinner.
Fazit: Discovery Bed and Breakfast wäre für uns in Maun auch beim nächsten Mal die erste Wahl. Die Besitzer, Marije und Rene, sind außergewöhnlich herzlich. Das Essen war gut und preiswert, auch die Nebenkosten war alles im grünen Bereich. Zwar ist die Lodge schon sehr rustikal und braucht ein bisschen Eingewöhnung. Aber unter dem Strich war´s für uns, vor allen Dingen auch, was das Preis-Leistungs-Verhältnis anbelangt, ein gelungener Auftakt in Botswana.