8.11.10
Heute war mal wieder umziehen angesagt. Quer durch den Etosha ging die Fahrt zu Onguma Tented Camp, das gleich hinter dem Osteingang des Parks liegt. Dort wollte ich die nächsten 3 Nächte verbringen.
Erster Stop war natürlich wieder Nebrowni, das Wasserloch das am nächsten bei Okaukuejo liegt. Hier war nicht viel los.
Nur ein paar Springböcke und ein Schakal labten sich an der Quelle.
Also bin ich nach kurzem Stop weiter gefahren zu den Wasserlöchern Gemsbokvlakte und Olifantsbad. Dort war schon deutlich mehr los.
Vor allem ein paar Strauße und vor allem ihr Nachwuchs haben mir viel Spaß gemacht.
Darf ich vorstellen: Tick, Trick und Track
Kaum zu glauben, dass der Kleine in gar nicht langer Zeit genau so große Füße haben wird.
Außer den Straußen habe ich unter anderem noch Kudus und Kuhantilopen gesehen.
Und genau wie im letzten Jahr schauten bei Olifantsbad einige Warzenschweine vorbei. Irgendwie finde ich diese Tierchen witzig.
Auf dem Weg zurück Richtung Etoshapfanne zog sich der Himmel vorübergehend zu aber glücklicherweise kam bald wieder die Sonne raus.
Bei Salvadora habe ich ein Päuschen eigelegt, eine Zigarette geraucht, etwas getrunken und den Blick auf die Salzpfanne genossen.
Gerade als ich ein paar Bilder von der malerischen Akazie machte, sah ich in der Nähe des Baumes eine Bewegung und bald lagen zwei große Löwenmännchen unter dem Baum.
Wo ausgewachsene Löwenmännchen sind, kann eigentlich das zugehörige Rudel nicht weit sein. Also habe ich beschlossen, hier ein wenig zu warten. Zwischenzeitlich trauten sich eine größere Herde aus Springböcken und Zebras wieder an das Wasserloch.
Meine Geduld wurde belohnt. Bald konnte man auf einer kleinen Anhöhe auf der anderen Seite des Wasserlochs (und der Herden) einige Löwinnen ausmachen.
Sollte ich das Glück haben, eine Löwenjagd beobachten zu dürfen?
Langsam kamen die Löwinnen näher, ohne dass die Zebras reagiert hätten (die Springböcke waren inzwischen weiter gezogen). Aber sie waren noch zu weit weg, um anzugreifen. Gespannt beobachtete ich das Geschehen als plötzlich neben mir das Chaos losbrach. Aus dem Augenwinkel sah ich eine Löwin, die sich offensichtlich im weiten Bogen herangeschlichen hatte, während die Zebras (und ich) ihre Kolleginnen beobachteten, auf ein flüchtendes Zebra springen und sich auf seinem Rücken festkrallen.
Schnell riss ich die Kamera herum aber bis ich so weit war, war die Löwin wieder abgerutscht und die Zebras in einer Art Stampede geflohen , so dass mir nur ein Foto einer frustrierten Löwin und einer Menge Staub blieb.
Das ganze dauerte nur Sekunden aber obwohl ich ja nur im Auto gesessen und auf den Auslöser gedrückt hatte, war mein Puls ordentlich in die Höhe geschossen.
Anschließend wurde zwischen einem der Männchen und den inzwischen dazu gekommenen anderen Weibchen eine ausführliche Begrüßungszeremonie abgehalten.
Danach verschwanden erst die Löwinnen, dann das erste Männchen und schließlich auch der zweite Löwe, der bis dahin unbeteiligt im Schatten des Baumes gelegen hatte.
Ein tolles Erlebnis, so kurz es auch gedauert hat.
Mit einem kurzen Stop bei Rietfontein bin ich anschließend nach Halali gefahren, wo ich eigentlich etwas essen und im klimatisierten Restaurant oder am Pool der Mittagshitze entfliehen wollte.
Leider waren kurz vor mir zwei Reisebusse angekommen, die für viel 'hallo' sorgten. Außerdem sah das Buffet ehrlich gesagt nicht so richtig einladend aus. Also gab es nur ein Sandwich auf die Hand und ein Eis und gekühlte Getränke aus dem Touri-Shop und nach einer halben Stunde war ich wieder auf der Piste.
Nur ein kurzes Stück östlich von Halali stieß ich auf diese beiden Halbstarken, die unter einem Strauch vor sich hin dösten.
Unglaublich, welches Glück ich in den wenigen tagen mit Löwensichtungen gehabt habe. Von den beiden war allerdings in der Mittagshitze keine Action zu erwarten, so dass ich sie weiter dösen ließ und vorbei an den Helio Hills zum Wasserloch Noniams fuhr.
So langsam war es jetzt Zeit, etwas Meilen zu machen. Den nächsten Stop habe ich deshalb erst relativ kurz vor Namutomi und dem Osteingang am Wasserloch Kalkheuvel eingelegt, wo ich diesen Elefanten beim schmusen zuschauen konnte.
Auf dem Rückweg zur Hauptstraße lief mir auch noch dieses Spitzmaulnashorn über den Weg, so dass sich der kleine Schlenker voll und ganz gelohnt hatte.
Auch dieses malerische Bäumchen konnte meiner Kamera nicht entgehen.
Mein letztes Ziel an diesem Nachmittag war Klein Namutomi. Ich weiß nicht, ob es in der Nähe irgendwo einen frischen Kadaver gab oder warum sonst sich hier diverse Geier versammelt hatten. Die meisten saßen weit entfernt in den Bäumen aber einige kamen auch immer mal wieder zum Wasser herunter.
Nachdem ich kein Frühstück durch ein recht mickriges Mittagessen ersetzt hatte, meldete sich nun vernehmlich mein Magen und erinnerte mich, dass es langsam Zeit war, zur Lodge zu fahren.
Direkt hinter dem Von Lindequist Gate, dem Parkausgang, zweigt nach links die Piste nach Onguma ab. Nach etwa 10 km Fahrt durch ein Private Game Reserve erreicht man das Tented Camp.
Wow, hier lässt es sich aushalten!
Blick in mein Zelt:
Das bescheidene Bad:
Die Außendusche
Nett!
Mit einem kühlen Getränk habe ich es mir etwas auf meiner Terrasse gemütlich gemacht und anschließend ausgiebig den Staub des Tages abgeduscht. Dann ging es zum obligatorischen Gin-Tonic als Sundowner. Das Abendessen war ein Dreigang-Menü vom feinsten mit einem durchaus brauchbaren Weinchen dazu. So lässt es sich leben!