THEMA: Namibia - Reloaded (2010)
12 Aug 2011 15:56 #200266
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@ Sasowesi: Ich beeile mich ;)

1.11.10

Die faulen Tage zum eingewöhnen und entspannen sind vorbei- ab jetzt ist ernsthaftes Sightseeing angesagt. Ich bin ja schließlich nicht zum Spaß hier!
Heute stand die Fahrt nach Swakopmund über den Trans-Kalahari-Highway auf dem Programm. Unterwegs habe ich der Spitzkoppe einen Besuch abgestattet. Das „Matterhorn Namibias“ ist wahrscheinlich der bekannteste Berg des Landes, wenn auch bei weitem nicht der höchste.



Ich hatte mir die kurze Wanderung bzw. Kletterei zum 'Bushmans Paradise' ausgesucht, einer Art oben auf dem Felsen gelegenen Talkessel, den die San (Buschmänner) wohl häufig als Refugium genutzt haben, weil sich dort oben Regenfällen recht lange das Wasser hält und man außerdem einen guten Blick hat, um nach Wild in der Ebene Ausschau zu halten.
Mein Timing war mal wieder optimal. Pünktlich um 12:00h war ich dort und habe mich in der prallen Sonne bei über 40°C die Ketten hoch gezogen.



Oben erwartete mich ein friedliches kleines Tal, dass zu dieser Jahreszeit allerdings auch kein bisschen Wasser mehr zu bieten hatte. Nach Regenfällen ist es hier sicher deutlich grüner.






Die Aussicht in die umgebende Ebene von dort oben war wirklich nicht übel.

Nachdem ich heil wieder unten bei meinem Auto angekommen war, bin ich noch ein wenig die Dirtroads rund um die kleine und große Sprtzkoppe abgefahren und habe auch noch ein Bild aus kürzerer Entfernung gemacht.



So wie sich die Felsen der großen und kleinen Spitzkoppe aus der Wüstenebene erheben, erinnerten sie mich an den Shiprock in New Mexico.
Ohne weitere Zwischenstops ging es danach durch die Ausläufer der Namibwüste weiter nach Swakopmund. Wie im letzten Jahr wurde der Himmel immer grauer und die Temperaturen sanken immer weiter, je näher ich der Küste kam. Bei grauem Himmel und Temperaturen unter 20°C bin ich in Swakopmund angekommen. Dort war ich nach einem kurzen Stop im Hotel ('The Stiltz', wie beim letzten Mal) zunächst beim Büro von 'Namibia Tracks & Trails', um mein Programm für morgen zu bestätigen. Danach bin ich ein wenig durch die Stadt gelaufen und habe ein paar Bilder gemacht. Die vom letzten Jahr hatte ich ja alle gelöscht. Glücklicherweise riss der Himmel auf und auch die Sonne kam raus.


Adler-Apotheke auf der ehemaligen Kaiser-Wilhelm Straße, jetzt Sam Nujoma-Avenue (SWAPO-Chef und erster Präsident Namibias)


Moltke Haus


Wöhrmann Haus (Shopping Mall)


Kriegerdenkmal in der Nähe des Leuchtturms. Erstaunlich, dass so ein Denkmal heute noch hier steht. Inschrift: Mit Gott für Kaiser und Reich kämpften Angehörige des Marine Expeditionskorps in folgenden Gefechten“
Erinnert wird an die "helden" des Herero-Aufstands 1904 in dessen Verlauf 85.000 Herero von den Deutschen Truppen umgebracht wurden (85% der Gesamtbevölkerung – ein echter Völkermord).


Leuchtturm


Markt unterhalb des Leichtturms, wo diverses Kunsthandwerk angeboten wird.

Hier wurde ich nach aufnehmen einiger Bilder von einem vielleicht 17jährigen angesprochen, ich müsse für die Bilder bezahlen oder etwas kaufen. Er sei der Chef hier und wenn ich nicht bezahlen würde, würde ich schon sehen, was ich davon hätte, und was die Händler mit mir machen würden, wenn ich das nächste Mal hier vorbei käme. War sehr unterhaltsam der junge Mann. Ich habe weder bezahlt noch etwas gekauft. Manche der angebotenen Schnitzereien waren durchaus nicht übel aber mit der Lieferung nach Deutschland wäre es wohl schwierig geworden und die Sachen, die mir gefielen, waren zu groß für den Koffer. Ich war übrigens auch am nächsten Tag nochmal kurz da und was ist passiert?
Natürlich nichts! ;)

Bei inzwischen sehr angenehmen Temperaturen habe ich mir im Museumscafé ein Bierchen in der Sonne gegönnt.



Anschließend habe ich einen kleinen Strandspaziergang gemacht.






Durchaus ein paar nette kleine Häuschen stehen dort.

So langsam meldete sich dann auch mein Magen. In Kückis Pub konnte ich ihn mit ein paar Austern und einer Seafood-Platte aber wieder beruhigen.



Ein paar Gläschen Wein und ein seltsamer Schnaps aus Passionsfrucht, den dort an der Theke alle zu trinken schienen, sorgten dafür, dass ich relativ schnell die nötige Bettschwere erreicht hatte, um nach dem kurzen Spaziergang ins Hotel hervorragend zu schlafen.
Gruß

Dirk
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13 Aug 2011 13:10 #200374
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2.11.10

Heute stand der Marine Dune Day auf dem Programm – morgens Bootsfahrt zu Robben, Pelikanen und Delphinen und nachmittags Jeeptour durch die Dünen zum Sandwich Harbour..
Nach einem leckeren Frühstück im Hotel mit Eiern, Speck und allem, was dazu gehört, startete ich gegen 8:00h nach Walvis Bay. Am Yachthafen finden sich dort sämtliche Anbieter für 'Dolphin Cruises'. Da alle etwa um die gleiche Zeit starteten, war hier ein ziemliches Gewusel aus Touristen, Hafenarbeitern, Andenkenverkäufern, etc., etc. Das richtige Büro hatte ich trotzdem schnell gefunden und Zeit für ein Zigarettchen war auch noch, bevor wir unser Boot besteigen durften.
Der Akzent von unserem Guide Paul klang irgendwie gar nicht namibisch oder südafrikanisch. Er begrüßte uns gleich mit einem freundlichen 'G'day mates' und kommentierte das Wetter (bedeckter Himmel) mit 'no worries'. Wie vermutet erzählte er später, dass er aus Australien kommt.
Während wir noch im Hafen rum dümpelten, erzählte er uns, was uns heute erwartete: Erst eine etwa 21/2stündige Bootsfahrt raus zum Pelican Point mit Robben, Pelikanen, Möwen und hoffentlich auch Delphinen. Danach würden wir auf der Landzunge vor dem Pelican Point abgesetzt und von dort ginge es mit Land Rovern weiter zum Sandwich Harbour bzw. so weit in die Richtung, wie der Wasserstand es zuließe.
Dann bat er uns, die Sitze in der Mitte des Boots für einen Augenblick frei zu machen, weil er an die Fächer darunter müsse. Kaum hatte er 2 Eimer mit Fischen hervorgeholt, sprang mit ordentlicher Geschwindigkeit eine große Robbe von hinten auf das Boot und landete auf den Sitzen. So lange sie bzw. er gefüttert wurde, ließ er sich in aller Ruhe aus der Nähe betrachten, fotografieren und sogar streicheln. Das Fell ist unglaublich dicht und fühlt sich überraschend weich an. Und einzeln stinken die Tierchen auch nicht ganz so schlimm ;).





Danach wurden ein wenig Pelikane und Möwen im Flug gefüttert. Die hatten sich schon erwartungsvoll rund um das Boot versammelt.





Auf dem Weg zu den Robben besuchten wir noch die Miesmuschel- und Austernkolonien, wo fleißig gearbeitet wurde. So konnte ich mir ansehen, wo mein gestriges Abendessen herkam.





In der Nähe von Sandwich Harbour konnten wir eine größere Robbenkolonie vom Boot aus bewundern (genauer gesagt sind es afrikanische Seebären). Es ist die gleiche Art, die ich im vergangenen Jahr auch bei Cape Cross an der Skeleton Coast bewundert hatte.





Der Lebenszyklus dieser Tiere ist schon faszinierend. Jedes Jahr im November und Dezember sammeln sie sich zu Hunderttausenden an dieser Küste. Während die Männchen um Reviere kämpfen, gebären die Weibchen ihre Jungen. Anschließend werden sie sofort wieder empfängnisbereit und die Paarungszeit beginnt. Die Weibchen sind also eigentlich ihr ganzes Leben schwanger. Allerdings entwickelt sich der Fötus zunächst nur bis zu einem sehr frühen Stadium und wird dann sozusagen in utero konserviert. Erst einige Wochen, bevor die Weibchen zurück kehren entwickelt er sich weiter und wenn Futtermangel herrscht oder sonst wie widrige Bedingungen herrschen, stirbt er an.
Anschließend begann die Suche nach Delphinen. Wir haben auch immer wieder einige gesehen, allerdings meist nur aus größerer Entfernung und wenn sie mal in der Nähe des Bootes ihre Sprünge machten, dann nie in der Richtung, in die ich meine Kamera gehalten habe. Hat aber trotzdem Spaß gemacht, ihnen zuzusehen. Immerhin ein Bild mit Delphin habe ich aber hinbekommen (auf allen anderen sieht man nur Wasser und vielleicht noch ´etwas Gischt, wo der Delfin eingetaucht ist).



Schließlich war es Zeit, zur Landungsstelle auf der Landzunge zu fahren. Dort verabschiedeten wir uns von Paul und wurden auf 3 Land Rover aufgeteilt, mit denen wir in die Dünen fuhren. Mein neuer Guide hatte einen Namen, den ich mir nicht merken konnte. War aber nicht so wild. Er sagte gleich, er würde auch auf „hey“ oder „hey you“ reagieren und das konnte ich mir merken.

Die Fahrt führte zunächst vom Pelican Point am Wasser entlang zum eigentlichen Festland. Schon hier Einöde, soweit das Auge reicht.



Da zu diesem Zeitpunkt noch Flut war, konnten wir nicht gleich nach Sandwich Harbour sondern fuhren zunächst in die Dünen hinein. „Hey“ hatte dabei sichtlich viel Spaß, die Dünen als Achterbahn zu nutzen. Schon beeindruckend, was so ein Land Rover an Steigungen im tiefen Sand schafft und vor allem welche Gefälle man damit hinunter brettern kann. War ein netter Test, für die Mägen der Teilnehmer ;)



Schließlich erreichten wir eine kleine Senke, wo wir die anderen beiden Autos trafen und die Guides eine große Tafel aufbauten. Diese beiden Käfer sorgten für ein wenig Unterhaltungsprogramm in der Zwischenzeit.



Zum Lunch gab es Austern, Frühlingsrollen, kleine Fleischhäppchen, Salat, Schampus, Bier und fast alles, was das Herz begehrt. War schon irgendwie pervers in dieser fast unwirklichen Landschaft Austern und Sekt zu schlürfen.



Nach diesem feudalen Mahl bestiegen wir wieder die Autos und fuhren zurück zur Küste. Inzwischen war die Flut so weit zurück gegangen, dass zwischen Wasser und Dünen eine schmale „Fahrspur“ frei geworden war, über die wir mit ziemlichem Tempo nach Sandwich Harbour fuhren. Mir fielen dabei spontan die Bilder von den umgestürzten und im Wasser versunkenen Autos ein, die ich im Internet gesehen hatte. Wir sind aber heile angekommen.




Hier war noch relativ viel Platz. An anderen Stellen war es zwischen Wasserkante und Dünen deutlich enger aber dort haben wir komischerweise nicht zum knipsen gehalten.



Kurz vor dem Umkehrpunkt, wo auch die Touranbieter nicht mehr weiter fahren dürfen (prinzipiell könnte man hier weiter bis Sossusvlei und Lüderitz fahren) haben wir bei einer Lagune gehalten, wo man auf eine Düne steigen oder Flamingos beobachten konnte. Ich habe mich für letzteres entschieden.





Auch die Rückfahrt haben wir heile überstanden. Kurz vor Walvis Bay sind wir auf eine höhere Düne gefahren, von der man einen schönen Blick auf die Salzgewinnungsanlagen hatte. Nachdem alle ihre Bilder gemacht hatten, hat „Hey“ zurückgesetzt um zu wenden – dachten wir – hat er aber nicht sondern ist rückwärts die Düne heruntergefahren. Auch nicht übel! :laugh:





Auf dem letzten Stück zurück nach Walvis Bay sind wir an der Lagune entlang gefahren, wo ich noch einmal einige Flamingo-Bilder machen konnte.





Nachdem zwischendurch wenigstens zeitweise die Sonne heraus gekommen war, zog sich der Himmel jetzt wieder komplett zu, so dass ich auf weitere Aktivitäten verzichtet habe und zurück zum Hotel gefahren bin. Nachdem ich meine Bilder gesichert und ein wenig im Netz gesurft hatte (WLAN hat das Hotel, funktioniert hat es aber nur an der Rezeption und im Frühstücksraum), meldete sich bald mein Magen. Eigentlich wollte ich irgendwo in der Stadt was essen, vielleicht sogar im deutschen Brauhaus, aber als ich bei 'The Tug' vorbei kam, hatte ich doch wieder Lust auf Seafood. Da ich recht früh dran war, konnte ich noch ein Plätzchen an der Theke ergattern und habe dort fürstlich gespeist (Fischsuppe und Langusten). Wohl gesättigt habe ich mir in meinem Zimmer noch ein oder zwei Glas Rotwein als Absacker gegönnt und war früh im Bett.
Gruß

Dirk
Letzte Änderung: 13 Aug 2011 13:14 von DocHoliday.
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14 Aug 2011 09:52 #200432
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3.11.10

Heute lag einiges an Fahrerei vor mir. Ca. 450 km und alles auf Schotterpiste. Nachdem ich letztes Jahr auf dieser Etappe Blut und Wasser geschwitzt hatte, weil der Sprit bedrohlich zur Neige ging, habe ich dieses Mal in Swakopmund voll getankt, was dank maximal dämlicher Konstruktion des Zusatztanks beim Nissan etwa eine halbe Stunde dauert. Mit 140l im Tank und reduziertem Druck in den Reifen ging es erst bei bedecktem Himmel und sogar einigen Regentropfen an der Küste entlang auf gut ausgebauter Salzpiste. Da ich die Strecke an der Skeletküste entlang schon vom letzten Jahr kannte, bin ich die alternative Route durchs Inland gefahren. Landschaftlich ganz nett aber teilweise übles Waschbrett. Zumindest das Wetter wurde mit jedem km von der Küste weg immer besser.





Hier war die 'Pad' in einem so guten Zustand, dass sie zum rasen förmlich einlud. Nach dem ersten unfreiwilligen Powerslide um eine Kurve, die enger war als sie beim anfahren erschienen war, habe ich die Geschwindigkleit aber schnell wieder reduziert und bin ganz entspannt durch diese endlose Wüstenlandschaft gefahren. Dabei gab es abwechselnd gute Musik und Literatur über den iPod (bw. per iPod-Adapter mit UKW-Sender übers Autoradio).



Unterwegs war ich froh, ab und an mal etwas grünes zu sehen, und noch froher, dass ich nicht hinter mir her fahren musste. Die Staubfahne war beachtlich.





Die Gefahr, im „Verkehr“ hinter jemand anderem her fahren zu müssen, war allerdings gering. Auf der gesamten Strecke habe ich, nachdem ich die Küstenstraße verlassen hatte, vielleicht 2 oder 3 LKW und max. 4 andere PKW gesehen. In Khorixas habe ich noch einmal getankt und die Reifen gecheckt – alles bestens.
Hinter Khorixas wurde die Landschaft interessanter und die Straße schlechter.





Kurz hinter Abfahrt zum Damaraland Camp (wo ich letztes Jahr gewesen bin) kamen die ersten rotbraunen Tafelberge in Sicht, die typisch fürs Damaraland sind und mich immer an Arizona erinnern.



Die letzten 40 oder 50 km zur Palmwag Lodge waren eine echte Quälerei. Heftiges Wachbrett, spitze Steine und teilweise große Schlaglöcher senkten den Schnitt auf max. 20 oder 30 km/h. Irgendwann war aber auch dieses Stück geschafft. Das letzte Hindernis war der 'Veterinary Fence', der das Farmland im Süden von den Wildtieren des Nordens trennt. Der Zaun soll die Einschleppung der Maul-und-Klauen-Seuche in den Süden verhindern.
Nachdem ich mein Zimmer (eine kleine aber nette strohgedeckte Rundhütte) in der Palmwag Lodge bezogen hatte, bin ich ein wenig durch die Anlage gelaufen und habe mir ein herrlich kühles Bier gegönnt. Danach habe ich mich um mein Programm für die nächsten 2 Tage gekümmert. Die gewünschte Himba-Tour wurde leider erst ab mindestens 3 Teilnehmern durchgeführt und ich war der einzige Interessent. Der Chief-Guide war sehr nett und bemüht und hat mir sogar angeboten, mir kostenlos einen seiner Guides mitzugeben, wenn ich auf eigene Faust zu den Himba wollte. Wir würden dann in Palmwag einen Himba-Guide anheuern und etwas Zucker und Getreide als Gastgeschenk kaufen. Nach der heutigen Etappe war mir aber gar nicht danach, morgen schon wieder im eigenen Auto zu sitzen zumal es wohl mehr als 300 km auf sicherlich noch mal eine Ecke schlechteren Pisten gewesen wären.
Letztlich habe ich mich daher entschieden, am Folgetag den Morning Walk und dann Afternoon-, Morning – und noch einmal Afternoon-Gamedrive für die nächsten 2 Tage zu buchen.
Beim unvermeidlichen Gin-Tonic auf der Terrasse der Bar mit darunter gelegenem Wasserloch konnte ich dieses Schauspiel bewundern:



Nach einem leckeren Abendessen habe ich einen letzten Blick aufs Wasserloch geworfen, wo leider nichts los war, und bin früh ins Bett gegangen.
Ich hatte mich gerade hingelegt und das Licht ausgemacht als ich komische Geräusche hörte, die vom Dach der Hütte zu kommen schienen. Natürlich wollte ich wissen, was dahinter steckte. Da mir einfiel, dass der Chief-Guide etwas von Elefanten erzählt hatte, die manchmal nachts ins Camp kämen, habe ich die Tür sehr vorsichtig aufgemacht. Das war auch gut so, denn durch den Türspalt schaute ich direkt auf Hinterbeine und Schwanz (und andere Körperteile ;)) eines großen Elefantenbullen, der etwa 2 m vor mir stand und mit dem Rüssel das Strohdach meiner Hütte malträtierte. Ich habe darauf verzichtet, die Kamera zu holen, weil er mir irgendwie Kamera- und vor allem Blitz-scheu erschien und ich ihn lieber nicht ärgern wollte.
Nachdem ich wusste, was dahinter steckt, konnte ich trotz der elefantösen Geräuschkulisse irgendwann einschlafen.
Gruß

Dirk
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16 Aug 2011 07:04 #200680
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Fährt (liest) noch jemand mit oder bin ich inzwischen wieder alleine unterwegs? ;)


4.11.10

Meine nächtlichen Elefantenabenteuer waren natürlich auch Gesprächsthema bei Morning Walk, da die Spuren am Dach nicht zu übersehen waren.
Etwa 21/2 Stunden sind wir (ein deutsches Trio und ich) durch eine sehr schöne Landschaft aus roten Felsen gelaufen.Dabei haben wir eine ganze Menge Wild gesehen (laut Guide ungewöhnlich viel).
Mit Giraffen, die netterweise im schönsten Morgenlicht posierten ging es los.


Im weiteren Verlauf der Wanderung haben wir auch Zebras (Hartmanns Bergzebras) gesehen,


dazu Oryx (oder Gemsböcke)


und immer wieder Springböcke, von denen ich aber kein brauchbares Foto gemacht habe.
Und das alles in einer tollen Landschaft. Ich liebe diese satten Rot- und Brauntöne und den Kontrast zum spärlichen Grün der Pflanzen.





Unser Guide hatte viel über Fauna und Flora zu erzählen, so dass wir nebenbei noch einges gelernt haben.
Danach habe ich mir an der Poolbar einen Kaffee gegönnt und meinen Luxuskörper im Wasser etwas abgekühlt, bevor ich versucht habe an einem schattigen Plätzchen ein bisschen zu lesen. Daraus wurde aber nicht viel, weil ich zuerst Echsen mit der Kamera jagen und meinen voyeuristischen Neigungen nachgehen musste und dann nach wenigen Seiten eingeschlafen bin.



Zum nachmittäglichen Game Drive war ich aber wieder wach und fit. Schon bevor wir los sind, konnten wir am Wasserloch der Lodge einen Elefantenbullen bewundern. Es war wohl mein nächtlicher Besucher.



Im offenen Landrover sind wir in den nördlichen Teil der Palmwag Concession gefahren. Neben der Tierwelt (Giraffen, Zebras, Oryx, Kudus, Springböcke) hat mir wieder die Landschaft besonders gut gefallen.







Besonders der Kontrast aus rotem Gestein und trockenem goldgelben Gras sah im Nachmittagslicht klasse aus.



Kurz bevor wir unseren Sundowner-Aussichtspunkt erreicht hatten, lief uns noch ein einsamer Elefantenbulle über den Weg, an den wir uns aber nicht allzu nah heranwagen durften, weil er in der Brunft war und so ein Elefant mit Hormonstau ziemlich aggressiv sein kann.



Gerade noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang haben wir unseren Aussichtspunkt erreicht und konnten mit kühlen Drinks in der Hand das Schauspiel genießen.

Der Sonnenuntergang zum Gin-Tonic (oder war es umgekehrt?)


Bei der Rückfahrt zur Lodge war ich für den Tip des Guides dankbar, einen Pullover mitzunehmen. Wenn die Sonne weg ist und der Fahrtwind durchs offene Auto pfeift, wird es doch recht schattig. Man merkt, dass wir im Gebirge sind.

Gegessen habe ich heute zusammen mit einem amerikanischen Pärchen bzw. kein Pärchen sondern Vater und Tochter mit ihrem eigenen Guide, die auch auf dem Game Drive dabei gewesen waren. Nach dem Essen haben sie mir ein amerikanisches Würfelspiel beigebracht, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe. Zum Dank habe ich sie zwei Runden hintereinander vernichtend geschlagen.

Nächtlichen Elefantenbesuch gab es diesmal keinen.
Gruß

Dirk
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Ich fahre immer noch sehr gern mit und genieße die Landschaft ;)

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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16 Aug 2011 07:11 #200683
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  • SASOWEWI am 16 Aug 2011 07:11
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Ich bin auch (noch) da :)
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