THEMA: Namibia Reise 2011
27 Jun 2011 21:44 #192960
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  • Sanne am 27 Jun 2011 21:44
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Hallo Serengeti,

schön, dass Dein Bericht jetzt fortgesetzt wird. Es ist weiterhin sehr schön und informativ. Ich mag die Art, wie Du Dinge beschreibst, die Dir gut, aber eben auch weniger gut gefallen haben. ;)

Freu mich auf die Fortsetzung.

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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28 Jun 2011 06:11 #192970
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  • Serengeti am 28 Jun 2011 06:11
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Vielen Dank und Grüße ins Schwabenländle und nach Berlin.

Hey Antje, ich beneide Dich ob Deiner anstehenden Reise. Die Jahreszeit ist m.E. perfekt für die Tierbeobachtung. Unser Etoshabesuch stand ja unter keinem guten Stern, da die Regenzeit schon unglaublich intensiv war. Dennochh, wir hatten super Glück. Bericht folgt ja noch. Lass Dich überraschen.

Hi Sanne, ja ich werde weiter schreiben und auch weiterhin versuchen Infos zu geben.

LG Serengeti
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28 Jun 2011 14:04 #193015
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  • Champagner am 28 Jun 2011 14:04
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Serengeti schrieb:
V

Hi Sanne, ja ich werde weiter schreiben und auch weiterhin versuchen Infos zu geben.

LG Serengeti

Hallo Serengeti

auch ich - eine "Angehörige" von Heinz-Rüdiger :laugh: - lese deinen Bericht sehr gerne. Von Twyfelfontein hatten wir ja ziemlich ähnliche Eindrücke.... Und bestimmt waren das "unsere" Wüstenelefanten, die ihr dann gesehen habt. Btw - wann wart Ihr dort? April? Mai? Kommt mir irgendwie alles sehr ähnlich vor, was die Straßenzustände betrifft.

Gruß aus dem heißen Schwabenländle

Bele (Schampus)
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28 Jun 2011 21:01 #193066
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  • Serengeti am 28 Jun 2011 06:11
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Hi Schampus, Bele, nein Irmgard Löffler. Dann bist Du ja die Mama von H.-R.-

Spass beiseite, der Film mit meinem Landsmann Polt hat es mir schon in früheren Jahren angetan. Insoweit auch das "Synonym Heinz Rüdiger" in meinem Bericht.

Ihr habt ebenfalls eine schöne Tour gemacht und ich beneide Euch insbesondere hinsichtlich der Erlebnisse in Swakop. Da hat es mich wirklich toll "erwischt" und ich konnte den Ausflug nicht richtig geniessen. Im Vorfeld hatten wir uns auch für einen Rundflug interessiert. Da wir allerdings nur 1 Tag zur Verfügung hatten stand die Kombitour an 1. Stelle. Und was hätte ich denn im Flugzeug mit meinem Zustand gemacht? Weiß gar nicht, ob die "entsprechende Tüten" gehabt hätten.

Twyvelfontein hat uns ebenfalls sehr gefallen. Da hatte ich wirklich sehr starke Vorbehalte im Vorfeld. Die Elefanten könnten gleich gewesen sein. Wir hatten sie am 9.5. vor der Twyvelfontein Lodge.

Ich bin mal gespannt auf Euren Bericht zu Grootberg. Ich entnahm den Anmerkungen, dass Ihr auch dort wart.

Dann mal viele liebe Grüße ins nahe Schwabenländle und schreib weiter so toll
Serengeti
Letzte Änderung: 28 Jun 2011 21:06 von Serengeti.
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03 Jul 2011 11:32 #193612
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Tag 14

Ach du meine Güte, die Temperatur nahm nicht ab. Noch 25 Grad in der Nacht und wir schwitzten was das Zeug hielt. Keine gute Nacht zum Schlafen. Dann plötzlich um 3 Uhr in der Nacht Bewegung im Bungalow der Engländer. Yeah, der hunting Spider wurde selbst gejagt und letztendlich auch selbst zum Opfer. Für „Nichtspinnenfans“ wie unsereins wirklich kein „Kuscheltier“.
In der heißen Nacht konnten wir gegen Morgen noch 1-2 Stunden die Augen zumachen. Es „kühlte ein wenig ab“. (auf ca. 21 Grad)
Dann ging es gegen 7.30 zum Frühstück. Uff, schon um diese Zeit wieder 25 Grad. Wir nahmen unseren Platz ein, waren jedoch nicht besonders „enthusiasmiert“ vom Ablauf des Frühstücks. Vögel konnten in den Raum eindringen und tranken aus den Obstsalaten und Säften. Sie pickten im Käse und der Wurst umher. Wir beschränkten uns deshalb auf Kaffee und Brot mit Marmelade und verließen dann das nicht besonders kulinarische Camp.
Wir wollten noch schnell auf dem Weg nach Grootberg die Basaltsäulen (Orgelpfeifen) und den „verbrannten Berg“ besichtigen. Nach Fahrt von 20 Minuten fanden wir diese „Highlights“. Die größte Frechheit wäre es für uns gewesen, hierfür noch Eintritt berappen zu müssen. Es langte schon die Tatsache, dass wir hierfür überhaupt Zeit verplempert hatten. Eine Basaltwand von ca. 100 Metern und darin einige Ausbrüche als „Orgelpfeifen“ zu erkennen. Fotos hab ich hier keine gemacht!
Dann ein Haufen schwarzer Erdklumpen, welcher sich Burnt mountain nennt. Muss mir mal für meinen Garten was überlegen. Eventuell kann ich dann auch Touris anlocken. „Hummeldumms nach P“. Vielleicht „wooded high vegetables“ (verholztes Gemüse im Hochbeet).
(Anmerkung bei Einstellen des Berichtes in das Forum: Siehe auch Bericht von Alex 0807, die die Basaltfelsen durchaus als sehenswert einstuft. Insoweit auch erneut der Hinweis auf die berühmte „Geschmacksvielfalt“. Man erlaube mir allerdings folgenden Hinweis. Wenn man einerseits diese Basaltwand und den verbrannten Berg als Sehenswürdigkeit in den Reiseführern darstellt und andererseits die nachfolgend von uns durchgeführte Streckenführung durch traumhafte Naturlandschaft kaum in eben diesen Reiseführern erwähnt, dann stimmt in meinen Augen die Relation überhaupt nicht mehr.)

Aber dann ging es auf eine unvergleichliche Fahrt über Palmwag nach Grootberg. Die Sonne strahlte. Die Temperaturen kletterten (34 Grad) und der Wagen musste wieder arbeiten. Die Landschaft zog uns unglaublich in ihren Bann. O.k. die „berühmte“ D707 war schön, sie war sehr schön, sie war anders mit den sanften roten Hügeln und Bergen. Aber diese Ecke hier war gigantisch. Im Iwanowski Reiseführer und in Reiseberichten wird allerdings, was mich sehr wundert, über diese Gegend nicht sehr viel geschrieben. Rechts und links hohe rötliche Schiefer und Basaltfelsen mit Grün bewachsen. Teilweise Tafelberge, die im Sonnenlicht leuchten. Mitten hindurch die Pad C39. Allerdings was für eine Pad. Nach den starken Regenfällen kaum befahrbar. Teilweise mit 10-20 km/h ging es über Stock und Stein sowie durch sandige Flussbetten. Sehr anstrengend aber jede Sekunde nahmen wir auf, um die Atmosphäre nie zu vergessen. Es taten sich immer wieder Ausbrüche an der Straße auf. Die Pad war teilweise tatsächlich weg! Vollends weggespült. Wir mussten dann 30 – 50 cm nach unten fahren, um über Felsen wieder auf eine provisorisch angelegte Pad zu kommen. Unendliche Einsamkeit umgab uns. Nur der Adler gab noch laut. Einige Ziegen waren zu hören und der Wind strich durch das hohe Steppengras. Ich könnte hier noch ewige Zeit versuchen, die richtigen Worte zur Beschreibung dieser 5 Stunden zu finden.










Wir waren dann über die C 40 in der Anfahrt auf den 1600 Meter hohen Grootbergpass. Nach jeder Kurve taten sich neue wunderschöne Ausblicke auf.
















Auf Passhöhe ging nach rechts die ca. 1 km lange kleine Nebenstraße zur Grootberglodge hoch. Diese ist normalerweise mit einem 4x4 zu befahren. Die 2x4 müssen am Eingangstor zur Auffahrt geparkt werden. Bewachung ist garantiert. Doch dieses Jahr ist Alles anders. Auch unser 4x4 war nicht in der Lage. Wir versuchten es auch nicht, da der Unterboden nicht leiden sollte. Der Guide am Tor funkte nach oben zur Rezeption. Sofort wurde ein Shuttle geschickt, das Gepäck verladen und hoch ging es mit persönlichem Chauffeur und Führung. Die Lodge ist ein Projekt der europäischen Gemeinschaft zur Unterstützung der einheimischen, örtlichen Bevölkerung. Diese ist 100% Eigentümerin der Lodge. Hierzu hatten sie 6 Jahre angeblich hochprofessionelle Unterstützung bei der Führung und dem Service. Nun soll es selbstständig funktionieren. Eine absolute Luxuslodge. Die schönste unseres Urlaubes sollte es werden. So war die „Planung ausgelegt“. An der Kante des „Abgrundes“ gelegen, gruppierten sich das Haupthaus mit Rezeption, Pool und Restaurant mit 12 kleinen Rundbungalows entlang. Das Tal darunter sah aus wie ein Canyon (V-Ausschnitt) der Pool lag unmittelbar an der Kante. Im Pool konnte man die Ellenbogen am Rand abstützen und direkt nach unten in die Tiefe blicken. Alles auf 1600 Metern und noch bei 27 Grad. Gibt es noch Superlativen zu traumhaft, gigantisch? Solche Fleckchen Erde muss man einfach auch mal gesehen haben.
Ich sitze aktuell auf der Holzterrasse um 4.30 und schreibe diese Gedanken nieder. Ein Biershandy davor, der Blick nach unten ins Klipriviere Tal. Wir müssen warten bis unser Duschwasser warm ist. Neben jeder Hütte befindet sich ein Kamin aus Stein. Mit Holz wird dieser von Angestellten jeden Tag um 4 Uhr befeuert. Dadurch erhitzt sich eine Art Boiler bzw. Wasserreservoir für die einzelnen Hütten. Wenn das Wasser warm ist, kann geduscht werden. Wiederum dekadent aber wiederum genial. Und diesmal ist der Nutznießer unserer Bezahlung zu 100% die einheimische Bevölkerung. Was wollen wir mehr?








Um 6 Uhr wird es ein Menü geben, welches auf einer große Tafel beschrieben sein wird. Dazu später. Die Guides der Lodge teilen uns noch mit, dass seit einiger Zeit ein Leopard die Gegend um und auch in der Lodge unsicher macht. Es wurden bereits zwei Pferde in der Nacht gerissen. Wir dürfen nach dem Dinner nur noch in Begleitung von Angestellten zu unseren Bungalows und von dort nach draußen Richtung Rezeption. Ist ja richtig aufregend.
Wir sitzen dann noch eine Stunde vor unserem Bungalow auf der Terrasse und Abbruchkante und genießen den Blick in die weite Canyonwelt. An den Seitenwänden sind immer wieder die schönsten Vögel im Flug zu beobachten. Auf der rechten Seite der steil abfallenden Wand sind in den Felsen Paviane zu sehen und zu hören.
Nach dem Duschen geht es zum Dinner. Im Restaurant wurde bei stimmungsvollem Kerzenlicht toll aufgedeckt. Freundlicher Empfang läutet dieses Abendessen ein. Aber was dann folgte wurde dieser tollen Lodge überhaupt nicht gerecht. Es war geradezu „jämmerlich“. Wir bekamen einen gemischten Salatteller als Vorspeise. Mein Salat hat kein Dressing gesehen. Zur Hauptspeise wurde ein nur noch fettes Schweinekotelett mit Reis, undefinierbarem süßem Gemüse und 2 Stängelchen grünen Spargel serviert. Das einzig Genießbare war Reis und 2 Stängelchen Spargel. Nachspeise: geröstete kleine Birne mit einem Teelöffel Sahne. Insgesamt völlig undiskutables Dinner. Wenigstens der von uns georderte Wein, ein Pinotage 2008 vom südafrikanischem Weingut Spier wurde dem tollen Ambiente gerecht. Ich war unglaublich enttäuscht. Wie kann man sich nur dieses tolle Ambiente, dieses kleine Fleckchen Paradies von Seiten der Lodgeleitung mit solch miserabler Leistung derartig selbst verderben und die Gäste so vor den Kopf stoßen. Wir sahen in die Gesichter der anderen Gäste. Aus diesen „sprach“ ebenfalls die absolute Enttäuschung.
Anmerkung bei Einstellen des Berichtes:
Auf der weiteren Reise haben wir noch Paare getroffen, die ebenfalls hinsichtlich des Essens auf Grootberg enttäuscht waren. Was in den Lodges des Öfteren passiert sind kurzfristige Wechsel in den Küchen. Evtl. war das auch auf Grootberg gerade der Fall. Ansonsten kann ich mir diese unterschiedliche Bewertung, wie z.B. im Reisebericht von Kiwi, nicht vorstellen. Es mag durchaus sein, dass ich etwas „kritischer“ hinsichtlich guter Verpflegung bin, meine bessere Hälfte ist da in jedem Falle sehr viel „toleranter“, hat es aber ebenfalls als sehr grausam empfunden. Ich werde allerdings leider auch in Zukunft mehrmals auf die Situation „Dinner in gut bezahlten Lodges“ eingehen müssen. Das war oft nicht der Hit und das Preis/Leistungsverhältnis war nicht stimmig.
Man konnte uns allerdings die Stimmung in diesem schönen Land weder hier noch an anderen Orten dadurch kaputt machen, gingen zu unserem Bungalow und setzten uns noch einige Zeit auf unsere Terrasse, um die nächtliche Atmosphäre auf uns wirken zu lassen.
Letzte Änderung: 03 Jul 2011 12:24 von Serengeti.
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03 Jul 2011 12:20 #193618
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  • Champagner am 28 Jun 2011 14:04
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Hallo Serengeti,

da wir gerade quasi nebeneinander her fahren bzw. schreiben, bin ich natürlich immer total neugierig, was du zu berichten hast und hake hier gleich mal ein.

Wir fanden das Essen auch alles andere als berauschend auf der Grootberg Lodge. Mittags war es kalt - wie geschrieben haben die Nudeln trotzdem super geschmeckt. Hätte aber auch anders sein können.... Vielleicht hat's auch der Hunger so gut schmecken lassen - das Leben ist ja eine Anhäufung von subjektiven Eindrücken!! :)

Über das Abendessen am ersten Abend habe ich gar nichts geschrieben, stelle ich gerade fest. Muss wohl ein Freud'scher Vergesser sein ;) Die Sache mit dem fehlenden Wasser fand unser Guide ziemlich peinlich, er hat sich gleich zwecks Beschaffung auf den Weg gemacht. Das Frühstück am zweiten Tag war ein Chaos. Den Rest schreib ich noch.

Trotz allem fand ich das irgendwie liebenswert dort - gerade weil es so unperfekt war (ich bin auch sehr unperfekt....)! Werde dazu auch noch was schreiben....

Zum Glück weiß ich nicht, was wir für die Loge bezahlt haben - es war ja ein Pauschalpreis.... :whistle:

War denn nun der Löwe oder der Leopard der Mörder??? Ich hatte Löwe verstanden.... Den Pferden wird's im Rückblick egal sein... :(

Schönen Sonntag noch - achja, was ist euer nächstes Ziel?

Bele

Muss noch ein Edit nachschieben: "Luxuslodge"? War das ironisch gemeint? Ich verstehe unter Luxus etwas anderes (ohne es unbedingt haben zu wollen): Strom, immer warmes Wasser (hatten wir nicht, war aber kein wirkliches Problem), Fliegengitter, ein abgeschlossenes Bad, bzw. zumindest WC, sehr gutes Essen. Oder meinst du den Luxus der spektakulären Lage?
Letzte Änderung: 03 Jul 2011 12:31 von Champagner.
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