THEMA: Warum sind drei Wochen eigentlich so kurz?
06 Okt 2010 07:29 #158088
  • MartinGroth
  • MartinGroths Avatar
  • Beiträge: 128
  • Dank erhalten: 7
  • MartinGroth am 06 Okt 2010 07:29
  • MartinGroths Avatar
Guten Morgen liebe Forenten,

nun sind wir wieder gut eine Woche in Hamburg, drei Wochen Namibia liegen hinter uns und ich möchte natürlich wie angekündigt einen kurzen Reisebericht hinterlassen. Bilder gibt es noch keine, die müssen noch gesichtet werden. Die reiche ich nach.

Nachdem wir 2008 das erste Mal in Namibia waren, haben wir die Erfahrungen aus der ersten Reise genutzt, um diese Reise etwas entspannter zu gestalten. Damals haben wir fast jeden Tag eine neue Unterkunft bezogen. Kaum Zeit um Eindrücke zu verarbeiten, oder mal in Ruhe eine Lodge zu genießen. Das sollte dieses Mal anders werden.

Wieder haben wir die Reise komplett über ein Reisebüro abgewickelt (Ventertours). Wir waren sehr zufrieden mit der Zusammenstellung und Organisation der Reise, würden es aber wohl beim nächsten Mal komplett alleine organisieren. Das hat nichts mit Venter zu tun, wir haben nur Lust darauf, alles alleine zu organisieren.

Aber der Reihe nach.
Von Hamburg aus hatten wir einen Flug nach Frankfurt gebucht. Bequemlichkeit oder Faulheit, nennt es wie Ihr wollt, wir wollten nicht noch knapp fünf Stunden Bahn fahren. In Frankfurt trafen wir dann unsere Mitstreiter, die aber aus Wir-fliegen-auf-Meilen-Gründen mit Lufthansa über Johannesburg fliegen wollten.
Dann gönnten wir uns noch ein Upgrade und waren auf dem Flug nach Windhoek sehr zufrieden mit dem Platz und dem deutlich besseren Schlafkomfort.

Ankunft in Windhoek im Dunklen! Hatten wir auch noch nicht. Einreise, Gepäck alles problemlos. Dann zum Schalter von KEA-Rentals. Sehr freundliche Begrüßung, kompetente Beratung, das Auto (ein Nissan Navara 4x4) machte einen sehr guten Eindruck. Naja, bis auf die Reifen, die schon reichlich abgenudelt aussahen. Von wann waren die? 4. Woche 2010? Uff, hier werden Reifen aber schnell geschlachtet!
Schnell noch ein Starter-Kit bei MTC, dann ab. Unsere Mitstreiter landeten erste nachmittags, wir wollten daher die Zeit zum Einkaufen nutzen.

In Windhoek fanden wir dann auch recht schnell einen Supermarkt und erledigten die Einkäufe. Dann ging es zu einem sehr netten Treffen mit „unserem“ Reverend, der uns 2008 in der Wüste Namib getraut hatte.

Nachmittags dann weiter Richtung

Amani-Lodge

Wir waren nach Ankunft in der Lodge begeistert! Nur wenige kleine Hütten, eine sehr schöne Anlage und sehr freundliche Menschen auf der Lodge. Hier wollten wir zwei Nächte bleiben. Schnell die wunderschöne Hütte bezogen und ausgepackt. Was für ein Ausblick über die Ebene! Nachdem der Flug doch noch etwas nachwirkte (man ist ja nicht mehr 20 und gut geschlafen haben wir trotz Upgrade nicht wirklich), belegten wir erst einmal ein paar Liegen am Pool und bestellten das erste Windhoek-Lager. URLAUB! Dann bekamen wir Gesellschaft. Nein, nicht unsere Mitstreiter, die sollten erst ein paar Stunden später eintreffen. Louise schaute vorbei! Louise ist ein zahmes Warzenschwein, welches gerne mal vergisst, dass es ein Schwein und kein Mensch ist. Wer hätte gedacht, dass wir mal ein Warzenschwein kraulen werden? Das ging ja gut los! Man riet uns dringend dazu, die Türen zu den Hütten gut geschlossen zu halten. Louise schafft es recht gut Türen zu öffnen. Dann kann es sein, dass man unliebsame Gesellschaft im Bett hat…
Irgendwann trudelten dann auch Julia, Pete und Oliver ein und gemeinsam erkundeten wir die Lodge-Anlage. Auf den angebotenen Game-Drive hatten wir noch keine Lust, das sollte am nächsten Tag folgen.
Das folgende Abendessen war hervorragend! Und das grasgedeckte Haus, in dem sich das Restaurant befindet, ist einfach wunderschön.

Den folgenden Tag verbrachten wir dann auf der Lodge, genossen das Wetter und verabreichten den Tieren auf der Lodge ausgiebige Streicheleinheiten. Louise und Scoobidoo, ein großer Hund, waren begeistert, „Anyway“, ein JackRussel-Verschnitt weniger. Er nahm’s aber gelassen.

Nachmittags ging es dann auf den angebotenen Gamedrive und wir konnten Geparden, einen Leoparden und zwei Löwen sehen. Für uns fotoverrückte waren diese Anblicke einfach wunderbar! Die Aussichtsplattformen, von denen aus man den Leoparden und die Löwen beobachten kann, sind wunderschön gestaltet. Eine wirklich traumhafte Anlage.

Fazit: Zwei wunderschöne Übernachtungen. Nette und sehr schöne Lodge, sehr freundliche Mitarbeiter, gutes Essen. Auch nach Ende der Reise stellt Amani für uns ein HighLight dar.

Von Amani ging es zur

Hammerstein Lodge.

Hm, was soll man nach einem Auftakt bei Amani zu Hammerstein sagen? Hammerstein ist einfach groß! Ca. 120 Gäste können hier übernachten. Jeden Abend kommen einige Busse an und die meist deutschen Bustouristen strömen in die Lodge. Ihr merkt schon, das war eigentlich so gar nicht unser Ding. Wir waren auf Hammerstein gekommen, weil uns eine Bekannte von den Wildkatzen erzählte, die man dort sehen kann. Das war bei unserer ersten Reise zu kurz gekommen, dass wollten wir ausnutzen.

Aber der Reihe nach. Die Angestellten der Lodge waren sehr freundlich und hilfsbereit. Die Unterkünfte (wir hatten glücklicherweise die ganz hinten, am äußersten Ende der Anlage) waren „einfach“, aber ok. Jemand hier im Forum hat mal vom „Charme einer gefliesten Garage“ erzählt. Das trifft es ziemlich gut, würde ich sagen.

Etwas – äh – befremdet waren wir dann doch, als im großen Aufenthaltsraum das Interesse der Gäste ausschließlich dem großen Flachbildschirm und Fußball galt. Und die Qualmerei sind wir gar nicht mehr gewohnt.

Nach dem Abendessen (deutsche Küche!) nahmen wir uns daher unser Bier mit und setzten uns lieber vor unsere Hütte und genossen die laue Nacht, die Geräusche der Tiere und den Sternenhimmel.

Am folgenden Tag nahmen wir dann an einer Ausfahrt teil. Die Busse waren schon früh wieder weg gefahren, wir waren alleine.
Nett war es, die Landschaft ist beeindruckend, es gab viel zu sehen und zu fotografieren. Wir lernten „Stoffel“ kennen, einen Giraffenbullen, vor dem der Guide doch gehörigen Respekt hatte. Stoffel ist eine Handaufzucht und zeigt seine Zuneigung den Menschen gegenüber wohl sehr nachdrücklich, was bei seiner Körpermasse schon zu dem einen oder anderen beschädigten Auto geführt hat.

Nachmittags sollte dann eine Katzen-Führung statt finden. Darauf waren wir schon sehr gespannt, deshalb waren wir doch hierher gekommen.
Leider war das dann doch eine etwas ernüchternde Veranstaltung. Ein Mitarbeiter der Lodge führte uns zuerst in das Gehege der Wüstenluchse. Wir konnten auch zwei davon sehen, aber das Gehege machte doch einen recht kleinen Eindruck. Ob die Tiere sich da wohl fühlen?

Gleich daneben schloss das Leopardengehege an. Klar, da durften wir nicht rein. Hier „wohnt“ der Leopard, der ehemals als „Hausleopard“ beim Besitzer der Lodge gehalten wurde. Nach Erreichen der Geschlechtsreife wurden die Spiele des Tieres wohl so grob, dass er nicht mehr gehalten werden konnte. Auswildern geht auch nicht mehr, daher „darf“ er jetzt in einem recht kleinen Gehege und maunzte uns zutraulich durch das Gitter an.

Weiter ging es zu Cäsar und Cleopatra, zwei Geparden. Ob das Gehege für Tiere wie die Geparde ausreicht? Wir hatten unsere Zweifel. Hier können die nicht wirklich rennen! Cäsar lag faul in einem Busch, Cleopatra hielt wohl nichts von Präsentation, sie ließ sich nicht blicken.
Weiter ging es zu Max und Moritz, weiterer Geparden. Schnell fanden wir Moritz, der faul in der Sonne lag.
Hier „durften“ wir uns auf Anweisung zu Moritz hocken und ihn streicheln. Die anderen sollten Bilder machen. Hää? Nachdem eine Frau aus der Gruppe nur sehr zurückhaltend und ängstlich dieser Aufforderung nachgekommen war, haben wir dann mal „Advanced-Geparden-Krauling“ betrieben. Das arme Tier. Wenn er schon in diesem viel zu kleinen Gehege täglich den Touristengruppen präsentiert wird, soll er wenigstens seine Streicheleinheiten bekommen. Es ist schon beeindruckend, wie das Schnurren bei Geparden klingt. Und wenn sich so ein großes Tier vertrauensvoll auf die Seite rollt, damit man besser kraulen kann, dann ist das schon ein Erlebnis.
Dass sein Kumpel Max in der Zeit ständig am Zaun hin und her lief, ist ein anderes Thema. Hospitalismus? Auch dieses Gehege war nicht wirklich groß.

Am folgenden Tag machten wir dann einen Ausflug nach Neuras. Das kleine Weingut hat schon eine gewisse Berühmtheit erlangt. Trotzdem wir spontan und unangemeldet dort auftauchten, wurden wir sehr herzlich von Sylvia, die übrigens aus Schleswig stammt, und ihrem Mann Allen willkommen geheißen. Allen zeigte uns die Farm, die wunderschönen Brunnen und führte uns durch seine Produktionsanlage. Anschließend folge eine kleine Weinprobe. Der Wein hat was! Und man kann ihn nur dort kaufen, bzw. in einem Restaurant in Windhoek. Wir nahmen noch ein paar Flaschen mit. Zwei haben es sogar bis nach Hamburg geschafft ;-).
Auf Neuras gibt es auch Zimmer, auf Wunsch mit Selbstversorgung. Seit kurzer Zeit hat Neuras den Lodge-Status. Für uns auf jeden Fall ein Ziel für das nächste Mal!

Auf Hammerstein folge dann noch eine Begegnung mit Hans, dem zahmen, aber oft bissigen Zebra (wir hatten einen ruhigen Tag erwischt, Hans lies sich bereitwillig von uns streicheln), Daisy, dem zahmen Springbock, Aqua, der Hausente, etc. pp.

Fazit Hammerstein: Eine preiswerte Lodge, aber uns hat es dort nicht gefallen. Drei Übernachtungen war es nicht wert.

Auf zum

Desert Camp (Sossusvlei)

Für uns war das Desert Camp von der ersten Reise bekannt. Ein „Muss“ gewissermaßen, hier hatten wir 2008 geheiratet ;-).
Im Sossusflei wurde uns dann sehr deutlich, dass wir zwei Monate später als bei der ersten Reise unterwegs waren. Lagen die Tageshöchsttemperaturen 2008 im Juni/Juli bei 25°, so hatten wir hier locker 10° mehr. Aber bei einer Luftfeuchtigkeit von bummelich 10% war das gut auszuhalten.
Wir waren recht früh im Camp, konnten gleich das Zelt belegen und machten uns dann gleich auf den Weg in den Park. Am Eingang war nix los und wir kauften gleich ein Permit für zwei Tage.
Am Ende der Straße begann dann für uns wieder das „Spielen im Sandkasten“, sprich: die 4x4 Fahrt zum Ende der Straße. Nett!
Für den Weg ins Death Vlei war es schon zu spät, also ging es auch bald zurück.

Das Abendessen in der angeschlossenen Lodge war ein Traum unter freiem Himmel. Hervorragend gegrillte Steaks, ein wunderschönes Buffet. Große Klasse!

Am nächsten Tag ging es dann ins Death-Vlei. Der gute Kilometer durch die Dünen zieht sich bei 43°C ganz schön! Und Wasser kann man auch kaum genug mitnehmen.
Wir waren das erste Mal im Vlei und entsprechend beeindruckt. Hier mussten die Speicherkarten wieder zeigen, was sie können. Dass die Kameras bei dem Wetter nach einiger Zeit kaum anzufassen waren, hatten wir auch noch nicht erlebt. Ausfälle gab es trotzdem keine.

Kurz vor Sperrstunde erreichten wir das Tor und waren kurze Zeit später wieder in der Lodge. Voller Eindrücke ging es zuerst in den Pool, dann zum Abendessen. Unter einem traumhaften Sternenhimmel und mit den Stimmen der Tiere in der Nacht ließen wir den Abend ausklingen.

Fazit: Zwei Übernachtungen, die wieder zu kurz waren. Wir mögen dieses Camp, werden sicher wieder dorthin fahren. Die Verpflegung in der angeschlossenen Lodge ist hervorragend.


--- Fortsetzung folgt ----

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 06 Okt 2010 07:31 von MartinGroth.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Okt 2010 07:38 #158089
  • MartinGroth
  • MartinGroths Avatar
  • Beiträge: 128
  • Dank erhalten: 7
  • MartinGroth am 06 Okt 2010 07:29
  • MartinGroths Avatar
---- 2. Teil

Vom Desert-Camp aus ging es dann Richtung

Swakopmund

Die Strecke führte uns vom Desert Camp Richtung Solitair. Tanken, Wasser bunkern. Auf Apfelkuchen hatte in Anbetracht der Tageszeit und der Temperaturen keiner Lust, weiter ging es.

Wir sind die Strecke (C14) vor zwei Jahren schon in die andere Richtung gefahren. Ich hatte den Straßenzustand nicht so schlecht in Erinnerung. Fast die ganze Zeit Wellblech. Das Auto tanzte auf der Straße und wollte immer wieder ausbrechen. Waren wir zu schnell? Mit 60km/h schien mir das nicht so. Noch langsamer brachte gar nichts, teilweise wurde es nur schlimmer. Schneller? Hmja, das Hämmern ließ zwar etwas nach, aber dafür schlingerte die Kiste nur noch mehr.
Also Augen zu und durch.

Irgendwann erreichten wir Walvis Bay. Es wurde feucht und kühl. Sehr angenehm, nach der Hitze des Tages. Richtung Swakopmund wurde es richtiggehend neblig.

Unser Navi führte uns in die Bismarckstraße zum Secret Garden Guesthouse. Äußerlich macht dieses Guesthouse nicht gerade einen einladenden Eindruck. Eine recht nichtssagende Häuserfront.

Wir wurden von Peter herzlich begrüßt, dann wurde uns die Anlage gezeigt. Überraschung! Mitten in der Stadt eine Oase mit Garten. Einfache, aber sehr schöne Zimmer, alles macht einen gemütlichen Eindruck. Ein abgeschlossener und bewachter Parkplatz – was will man mehr!?
Schnell ausgepackt, die Fotogeraffel geschultert und dann gleich in die Stadt. Leider war es schon recht spät, aber für einen kleinen Rundgang reichte es. Dann ging es ins LightHouse, wo wir schon von unterwegs aus einen Tisch reserviert hatten. Fazit Lighthouse: Leckeres Essen, nette Bedienung. Kann man nur empfehlen.

Den Abend ließen wir dann bei einem Glas Bier im Guesthouse ausklingen.

Am nächsten Tag warteten wir nach einem sehr guten und reichhaltigen Frühstück auf die gebuchte Little-Five-Tour (www.livingdesertnamibia.com/).
BTW: Wenn mir in Namibia etwas gefehlt hat, dann ein gräftiger guter Kaffee. Hier im Guesthouse ist man diesbezüglich auf einem guten Weg ;-).

Pünktlich wurden wir von Chris in seinem Geländewagen abgeholt. Mit neun Personen war der Wagen voll besetzt, die Anzahl erschien uns übersichtlich, mehr wäre zu viel gewesen.

Die Tour erwies sich als großes Kino! Chris gestaltet seine Tour durch die Wüste so kurzweilig, anschaulich und mit so viel Engagement und Herzblut, dass man einfach nur fasziniert zuhört. Wir waren begeistert. Und wir haben wirklich viel über das Leben im Desert gelernt.

Nachmittags ging es dann wieder in die Stadt. Im Village-Café wollten wir Kaffee trinken, die Mädelz wollten noch shoppen, wir wollten noch zum Knipsen auf die Jetty. Tja, und wieder war viel zu wenig Zeit.
Viel zu schnell verging der Tag und wir kamen gerade rechtzeitig zum The-Tug, wo wir schon vor einem viertel Jahr einen Tisch reserviert hatten. Belohnt wurde diese frühe Buchung durch „Tisch 2“, der direkt am Wasser einen wunderschönen Blick auf die Jetty bot.
Essen war sehr gut, Bedienung auch, es wurde aber schnell sehr voll und sehr laut. Auch wurde es sehr feucht und warm. Naja, irgendwas ist ja immer.
Ein letztes Glas Lager im Garten, dann fielen wir todmüde ins Bett.

Fazit Secret Garden Guesthouse: Gerne wieder! Preiswert, gemütlich. Besitzer sind etwas trocken, aber sehr hilfsbereit und nett. Lohnt! Zwei Übernachtungen Swakopmund sind zu wenig!

Auf dem Weg nach Norden ging es dann am nächsten Tag Richtung

Twyfelfontein Country Lodge

Über den Weg lässt sich wenig sagen, es ging zuerst auf der Küstenstraße nach Norden und dann querab auf Gravel. Sicher haben wir massenhaft lohnende POIs und schöne Strecken verpasst, aber wir wollten möglichst zügig weiter. Man muss auch für das nächste Mal Ziele haben ;-). Obwohl.... lassen wir das :-).

Auch die Twyfelfontein Country Lodge kannten wir schon aus 2008. Wir erreichten die Lodge am frühen Nachmittag und bezogen gleich unsere Zimmer. Die Lage der Lodge ist sehr schön, aber es ist natürlich eine sehr große Lodge. Zimmer waren nett, viel Platz, alles da.

Nach unserer einstimmigen Meinung hat aber die Freundlichkeit der Angestellten deutlich nachgelassen. Wir wurden von einer recht kurz angebundenen Mitarbeiterin rumgeführt, das kannten wir wesentlich netter. Naja, wir sind ja hier nur auf Zwischenstation. Twyfelfontein war die einzige Lodge, in der wir nur eine Nacht blieben. Wie gesagt – Durchreise.

Dann fuhren wir gleich wieder los, hatten wir doch lohnende Stellen gesehen, wo ein ausgiebiger Fotostopp ein Muss ist.
Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder da. Die Lodge war voll. Da war schon einiges los. Auch das Essen hatten wir besser in Erinnerung. Insgesamt war es ok, aber alles machte einen etwas lustlosen Eindruck.
Auch die Gesangseinlage der Mitarbeiter am späteren Abend klang wenig motiviert.

Am nächsten Morgen beluden wir die Autos. Dabei wurden wir von einem Mitarbeiter darauf aufmerksam gemacht, dass der rechte Hinterreifen von Petes Auto recht wenig Luft hatte. Hm, das sah nicht gut aus. Und jetzt? Das GPS wies in gut drei Kilometern eine Tankstelle aus, also machten wir uns auf den Weg dorthin.

Die Tankstelle erwies sich als die „Haustankstelle“ der Twyfelfontein-Country-Lodge. Hier wurde nicht nur getankt, hier wurde auch repariert und Wäsche gewaschen. Die Lodge-Wäscherei war gleich nebenan.
Und hier durften wir erleben, was mit einfachsten Mitteln bei Autos geht. Reifen abziehen – alles mit purer Muskelkraft. Mit selbstgebauten Hilfsmitteln war der Reifen schnell von der Felge. Tja, und da hatten wir den Salat! Das Loch war schnell gefunden, soweit nichts Erwähnenswertes. Was viel schlimmer war, war die Tatsache, dass der Reifen schon mehrfach geflickt, und, noch schlimmer, irgendwann mal länger mit zu wenig und gar keiner Luft gefahren wurde. Die Karkasse war deutlich zu sehen, der Reifen war nach Beurteilung eines der Mechaniker tot!
Aber egal, wir hatten ja zwei Ersatzräder. Schnell das Ersatzrad unter dem Auto hervorgekurbelt. Hm, doll sieht der ja nicht aus! Und was macht eine Schraube in diesem Reifen??? Auch dieser Reifen wurde geflickt und nach längerer Diskussion für ausreichend befunden.
Pete war „not amused“ über den Zustand der Reifen. KEA ist einer der teureren Anbieter, da hatten wir eigentlich etwas mehr erwartet.

Fazit Twyfelfontein-Country-Lodge: Grundsätzlich eine schön gelegene Lodge, für uns etwas zu groß. Essen geht so, Mitarbeiter könnten etwas freundlicher sein. Wir werden wohl hier nicht mehr einkehren.


Fortsetzung folgt
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Okt 2010 07:48 #158091
  • MartinGroth
  • MartinGroths Avatar
  • Beiträge: 128
  • Dank erhalten: 7
  • MartinGroth am 06 Okt 2010 07:29
  • MartinGroths Avatar
--- 3. Teil ---

Nach unserem „Reifenabenteuer“ ging es weiter Richtung

Grootberg-Lodge

Die Landschaft wurde im Laufe der Strecke immer abwechslungsreicher. War sie rund um Swakopmund eher flach und eintönig, wurde die Vegetation nun deutlich üppiger, die Landschaft hügeliger, ja fast bergig. Naja, für jemanden aus Norddeutschland waren das Berge!
Und damit wurden auch die Fotostopps häufiger.

Irgendwann erreichten wir dann die Einfahrt zur Grootberg-Lodge. Wir hatten ja schon einiges darüber gelesen, auch hier im Forum. Wir waren entsprechend gespannt.
An der Einfahrt gab es einen kleinen Parkplatz, auf dem schon ein paar Nicht-4x4-Fahrzeuge standen. Ein Mitarbeiter begrüßte uns, hakte Namen auf einer Liste ab, warf einen Blick auf unsere Fahrzeuge und meinte nur: Kleiner Gang, 4x4, los geht’s.
Die Strecke rauf zur Lodge erwies sich als wesentlich unspektakulärer als nach all den Berichten angenommen. Eine Stelle war etwas ausgesetzt und eng, aber insgesamt ist das eine zwar steile, aber durchaus nette Auffahrt. Wir hatten unseren Spaß!

Die Lodge selber erwies sich dann als eines DER HighLights unserer Reise. Spektakulär am Rande des Plateaus gelegen, wunderschöne kleine Hütten und eine tolle Lodge. Der Pool am Rande des Plateaus ist genauso spektakulär.
Begrüßt wurden wir äußerst freundlich. Die Mitarbeiter der Lodge waren alle sehr freundlich und hilfsbereit.
Die Zimmer sind wunderschön, haben nicht wahnsinnig viel aber ausreichend Platz. Die Dusche hat einen wunderschönen Blick auf das Tal.
Licht gibt es in den Hütten schon, aber keine Steckdosen. Akkus kann man aber sehr gut in der Lodge, genauer gesagt in der Küche laden. Man ist darauf eingerichtet.

Nachdem wir die Hütten bezogen hatten, ging es erstmal zum Pool. Frisch war dieser schon, aber auch sehr erfrischend. Und der Blick über die Pool-Kante ins Tal ist der Hammer.

Wir haben sofort alle möglichen Pläne für Aktivitäten verworfen. Wir waren knapp bei Halbzeit unserer Reise, da wollten wir in dieser Lodge nur entspannen.

Das Abendessen war auch sehr gut und sehr gemütlich. Der große Raum in der Lodge ist sehr schön gestaltet.
Satt, zufrieden und müde ging es sehr bald ins Bett.

Am späten Nachmittag geht übrigens ein Mitarbeiter der Lodge zu jeder Hütte und macht Feuer unter einem Wasserspeicher. So wird das Duschwasser geheizt. Das reicht dann nach unserer Erfahrung bis zum nächsten Nachmittag/Abend.
Eine Taschenlampe sollte auch unbedingt mit zum Essen gebracht werden. Die Wege zu den Hütten sind nur sehr spärlich beleuchtet.
Ach ja, ungewohnt war auch, dass es in dieser Lodge keine Zimmerschlüssel gibt. Die Schiebetüren zu den Hütten werden nur zugezogen.

Das Aufwachen am nächsten Morgen mit dem Blick durch die Panoramatür auf das Tal war einfach großartig!
Ab zum Frühstück, dass sich als gut und reichlich erwies. Und auch hier gab es wieder recht ordentlichen Kaffee!
Der Rest des Tages wurde wie geplant total entspannend. Pool, etwas spazieren gehen, bloß nicht überanstrengen. Einfach schön!
Viel zu schnell verging die Zeit auf dieser wunderschönen Lodge.

Fazit: Ein HighLight! Zwei Übernachtungen, die aber eigentlich zu wenig sind. Sicher nichts für das ganz kleine Budget. Wir würden gerne irgendwann wieder kommen.

Etwas traurig machten wir uns dann auf den Weg nach

Okaukuejo / Etosha

Nach gut einem Drittel der Strecke nach Okaukujo wurde aus der Gravel-Road wieder asphaltierte Straße. Wir empfanden das doch als sehr entspannend und konnten mal wieder „Strecke machen“. Entsprechend ereignislos verlief diese Etappe.
Am Anderson-Gate waren wir die einzigen, die eincheckten. Schnell das Permit ausgefüllt und weiter.

Okaukuejo war dann voll, laut und wuselig. Und die Angestellten kamen dann eher aus der „Valium-Fraktion“. Uff, hatten die die Ruhe weg! Dann funktionierte die Verbindung zur Bank nicht – da war Geduld gefragt. Mit Claudias Amex klappte es dann. Hätten wir auch nicht gedacht, dass wir diese etwas anachronistische Karte noch mal brauchen würden ;-). Aber egal, wir waren hier im Urlaub, nicht auf der Flucht!

Irgendwann war dann alles in trocknen Tüchern und wir bezogen unser Waterhole-Chalet. Das kannten wir auch schon und wir freuten uns darauf.
Alles war prima, die Chalets sind zwar recht eng, aber sehr schön und nett eingerichtet. Hier wollten wir drei Nächte bleiben.

Auch hier zeigte sich, dass die zwei Monate, die wir dieses Jahr später unterwegs waren, ein ganz anderes Licht brachten, als wir es 2008 kannten. Fotografieren konnte man zwischen 10:00 Uhr und 15:00 Uhr eigentlich vergessen. Gleißend hell, außerdem war es heiß, das Thermometer zeigte 37°C. Am Wasserloch war viel los und wir verbrachten einige Zeit dort und beobachteten die Tiere. An diesem Tag wollten wir noch nicht in den Park.

Für 20:00 Uhr hatten wir einen Tisch reserviert und waren gespannt auf das Essen. Hier im Forum hatten wir nicht so viel Gutes darüber gelesen.

Auch hier war es voll, aber alles schien gut organisiert zu sein. Freundlich wurden wir an unseren Tisch geführt, dann wurde eine Runde „Draft“ bestellt und ab ging’s zum Buffet. Und was soll ich sagen, wir waren sehr zufrieden. Die frisch gegrillten Oryx-Steaks waren zart und genau so, wie wir sie bestellt hatten. Die Vielfalt an Beilagen habe ich sicher schon üppiger gesehen, aber alles war frisch zubereitet und nach meiner Meinung mehr als ausreichend.

Das Bier lies dann auf sich warten, was uns dazu brachte, in dem Moment, wo es gebracht wurde, eine weitere Runde zu bestellen. Die Bedienung schaute etwas sparsam, als wir aber erklärten, dass wir Durst hätten, grinste sie nur und meinte, dass sie versuchen wolle, schneller mit dem neuen Bier zu sein, als wir das alte trinken könnten. Sie hat es nicht geschafft ;-).

Auf dem Wege zurück zum Wasserloch hörten wir aufgeregtes Elefanten-Trompeten. Am Wasserloch selber war die Ursache für das Geschrei nicht mehr zu sehen. Ein Trupp Elefanten stand eng zusammen und bildete eine „Burg“.
Wir erfuhren später, dass wohl Löwen versucht hatten, ein Elefantenkalb zu reißen, was ihnen aber nicht gelungen ist.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen, welches übrigens auch recht gut war, ging es dann los Richtung Westen zum Charl-Marais-Damm. Dort war aber nicht viel zu entdecken. Insgesamt war es einfach zu warm, die Tiere standen, so sie denn überhaupt zu sehen waren, unter irgendwelchen Bäumen im Schatten. Das Licht war grell und kaum für brauchbare Fotos geeignet. Also fuhren wir zügig zurück zum Camp, um den Tag mit ein paar nützlichen Dingen, wie z.B. Einkäufen zu verbringen.
Dort angekommen musste ich feststellen, dass es jetzt unseren rechten Hinterreifen erwischt hatte. Zuwenig Luft, das war nicht ok.
Glücklicherweise gibt es ja eine Tankstelle im Camp. Dort ist man auch auf Reifenreparaturen eingerichtet, klar.
Schnell wurde klar, dass auch wir ein Loch im Reifen hatten. Der freundliche Mitarbeiter an der Tanke demontierte schnell das Rad und reparierte den Schaden mit einem „Pfropfen“ – so dachten wir jedenfalls.
Bei der anschließenden Kontrolle mit Wasser stellten wir dann fest, dass alle zwei bis drei Zentimeter kleine Bläschen auf der Lauffläche des Reifens zu sehen waren. Der reine Schweizer Käse! Mit DEM Reifen wollten wir dann doch nicht weiter fahren. Also auch hier schnell eines der Ersatzräder runtergekurbelt welches, oh Wunder, über einen neuen Reifen verfügte! Schnell den alten verstaut, das neue montiert und es konnte weiter gehen.

Am späteren Nachmittag fuhren wir dann noch einmal los, diesmal zum Wasserloch „Okondeka“, an dem man Löwen gesehen haben wollte.
Dort angekommen trauten wir unseren Augen nicht, dort lag wirklich ein großes Löwenrudel. Ca. 15 Tiere lagen in einiger Entfernung und dösten vor sich hin. Na, das war ja ein Volltreffer. Wir verbrachten die Zeit bis zum Aufbruch mit dem Beobachten des Rudels.
Leider musste es dann viel zu früh (für unseren Geschmack) wieder zurück gehen. Fünf Minuten vor Toresschluss passierten wir das Gate. Passt doch!

Bedingt durch unsere Erfahrungen am Vortag fuhren wir am nächsten Morgen gar nicht erst los, sondern beobachteten das Treiben am campeigenen Wasserloch. Den weiteren Tag verbrachten wir mit Wäschewaschen und relaxen. Auch uns war es außerhalb des Schattens einfach zu warm.

Gegen 15:00 Uhr brachen wir dann wieder auf, wieder nach Okondeka. Was einmal geklappt hat, klappt auch nochmal. Dachten wir. Die Löwen waren anderer Meinung, hier waren sie jedenfalls nicht. Ein paar Geier machten Flugübungen, ein paar Giraffen, Gnus, Springböcke, Zebras, etc.

Nach einer halben Stunde brachen wir dann nach Nebrownii auf. Dort angekommen erwartete uns die nächste Überraschung. Das Wasserloch ist direkt am Parkplatz, vielleicht 50 Meter entfernt. Und dort hatte sich eine kleine Gruppe Elefanten eingefunden, die eifrig „tankten“. Welch ein Anblick! So dicht hatten wir die Tiere noch nie erlebt.
Wir benahmen uns sehr vorsichtig, wollten die Dickhäuter auf keinen Fall erschrecken. Aber alles blieb ruhig, wir wurden neugierig beäugt, aber mehr passierte nicht. Alle Autos auf dem Parkplatz fuhren sehr leise an und ab, so dass keinerlei Hektik aufkam. Sehr schön!

Als dann auch die letzten beiden Elefanten abzogen, ging es wieder heimwärts. Die Sonne näherte sich schon wieder dem Horizont. Und auf halber Strecke konnten wir dann doch noch ein Paar junge Löwen beobachten, die abseits in etwa 300m Entfernung lagen und standen. Na bitte, geht doch!

Damit ging auch unser letzter Tag in Etosha zu Ende. In der Lodge wurde heute draußen gegrillt. Sehr schön, alles war sehr schmackhaft. Wir können über das Essen in Okaukuejo wirklich nichts Negatives sagen.

Fazit: Okaukuejo/Etosha ist immer ein lohnendes Ziel! Das Camp ist zwar wuselig, aber schön, es gibt gutes Essen, die Chalets sind sehr nett – unsere Empfehlung. Wir hatten drei sehr schöne Tage dort.

Fortsetzung folgt
Letzte Änderung: 06 Okt 2010 08:17 von MartinGroth.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Okt 2010 07:51 #158092
  • ANNICK
  • ANNICKs Avatar
  • Profite, on ne vit qu'une fois!
  • Beiträge: 7675
  • Dank erhalten: 19356
  • ANNICK am 06 Okt 2010 07:51
  • ANNICKs Avatar
Hallo Martin,

Wie Du sagst, die Zeit vergeht viel zu schnell! B)

Danke für das Feedback. Nette Unterkünfte gehören schon zu einem gelungenen Urlaub. :)

Ich freue mich auf die Fortsetzung. :P

Es grüsst
Annick
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Okt 2010 07:54 #158094
  • namibiafieber
  • namibiafiebers Avatar
  • Beiträge: 842
  • Dank erhalten: 288
  • namibiafieber am 06 Okt 2010 07:54
  • namibiafiebers Avatar
Hallo Martin,

auch von mir ein Danke für den Bericht!

Auch ich warte und freue mich auf die Fortsetzung !!!

Beste Grüße
Antje
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Okt 2010 07:56 #158096
  • MartinGroth
  • MartinGroths Avatar
  • Beiträge: 128
  • Dank erhalten: 7
  • MartinGroth am 06 Okt 2010 07:29
  • MartinGroths Avatar
--- 4. Teil ---

Jetzt ging es wieder Richtung Süden, das Ende der Reise rückte immer näher, aber jetzt ging es erstmal in die

Waterberg Plateau Lodge

Der Weg führte uns über Outjo, wo wir noch einmal Bargeld zapften. Dann ging es weiter in die Kalahari und wir erreichten am frühen Nachmittag die Rezeption der Lodge. Der erste Eindruck war sehr positiv. Der sehr freundliche Empfang und die wunderschöne Landschaft waren schon mal ein guter Anfang.
Dann zeigte man uns den Weg zur Lodge und es wurde nochmal spaßig. Es ging recht steil bergan, diesmal aber nicht über Gravel, sondern auf einer gepflasterten Strecke. Nach zwei Minuten erreichten wir die Lodge.

Und wieder eine Überraschung! Die Hütten der Plateau-Lodge sind einfach ein Traum! Wunderschön mit Blick auf die Ebene gelegen, mit einem wunderschönen Raum, einem riesigen Bad, und – der absolute Hit – einem eigenen Mini-Pool vor jeder Hütte!

Oberhalb liegt die große „Restaurant-Hütte“. Diese war erst vor gut einem Monat fertig geworden und daher noch etwas Baustelle. Riesig ist diese Hütte und man kann sich gar nicht vorstellen, dass sie mal voll besetzt sein sollte. So viele Hütten gibt es hier gar nicht.

Kaffee, Kuchen, dann ging es schon zum Gamedrive.
Auf dem üblichen offenen Geländewagen ging es los. Schon nach kurzer Zeit wurde gehalten und uns wurde bedeutet, dass wir absteigen können. Und dann sahen wir sie, zwei Nashörner! Wir waren begeistert, die Tiere hatten wir in Etosha nur nachts am Wasserloch gesehen. Allerdings handelte es sich hier um die harmloseren Breitmaulnashörner, die hier auch an Menschen gewöhnt sind. Immerhin konnten wir die Tiere in Ruhe beobachten.
Die weitere Fahrt war dann nicht mehr so spektakulär, aber trotzdem informativ und sehr schön.
Dann folgte das gemeinsame Abendessen, welches auch hervorragend war.

Am nächsten Morgen hatten wir eine Wanderung mit Guide auf das Plateau gebucht. Wir wurden früh abgeholt und über einen Trampelpfad geführt. Unser Guide, ein Herero, erzählte uns viel über sein Volk und dessen Gebräuche.
Dann erreichten wir das Plateau und konnten einen atemberaubenden Ausblick über die Ebene genießen.
Der Rückweg war dann wesentlich kürzer, aber auch steiler. Es ging auf der anderen, der Lodge-zugewandten Seite wieder abwärts. Da mussten wir doch ganz schön klettern! Aber wir kamen gut unten an.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann an unseren „Privat-Pools“.
Damit gingen zwei traumhafte Tage auf der Plateau-Lodge zu Ende.

Fazit: Eine Lodge in traumhafter Lage, wunderschön gestaltet und ausgestattet mit spektakulärem Blick über die Landschaft. Das Angebot an Aktivitäten ist nicht überragend, aber gut gemacht und sehr informativ.
Wir waren zwei Nächte dort und wir würden gerne wieder kommen.

Am nächsten Tag ging es zu unserer letzten Station, dem

Okonjima-Main-Camp.

Die Strecke bis Okonjima war nicht lang, schon vor dem Mittag erreichten wir die Einfahrt zur Lodge. Dass man von der Hauptstraße, also dem Haupttor zur Lodge, noch eine halbe Stunde unterwegs ist, das erstaunte uns dann doch.
Unterwegs passierten wir dann ein paar Tore, bis wir dann endlich die Lodge erreichten.
Wir wurden herzlich begrüßt, dann gab es einen Willkommensdrink und eine kurze Einweisung in die Lodge und die möglichen Aktivitäten. Dann wurden wir zu unseren Unterkünften geführt, die etwas außerhalb lagen.

Die Hütten machten äußerlich keinen sonderlich attraktiven Eindruck, aber der Eindruck täuschte! Innen waren diese Unterkünfte einfach wunderschön ausgestattet und einfach riesig! Wieder ein riesiges Doppelbett mit großem Panoramafenster zur Ebene, viel Platz für unsere Klamotten und einem ebenso riesigen Bad. Einfach große Klasse!

Kurz auspacken, dann ging es schon zum Pool. Und am Nachmittag, nach einer Tasse Kaffee (daran muss noch gearbeitet werden ;-)) zur Leoparden-Tour.

Grundsätzlich mag man Katzenbeobachtungen, bei denen mit Sendehalsband ausgestattete Tiere eingepeilt werden, kritisch gegenüber stehen. Aber nicht jeder mag tagelang zu Fuß durch das Gelände laufen und hoffen, dass er einen Leopard sieht. Wenn man auch nur einigermaßen sicher sein möchte, dass man mal einen Leo zu Gesicht bekommt, scheint mir das ein probater Weg zu sein.

Ich habe keine Ahnung, wie das Projekt „AfriCat“ unter Experten beurteilt wird, aber nach unseren Eindrücken macht das, was hier auf Okonjima für Katzen in Namibia getan wird, einen sehr guten Eindruck.

Unser Guide fuhr mit uns in einem der üblichen offenen Geländewaren los. Erwähnenswert war für uns, dass diese Fahrzeuge hier extrem leise sind. Typ Toyota LandCruiser mit augenscheinlich sehr effektivem Schalldämpfer.

Wir fuhren recht lange durch das Gelände, unterbrochen von immer neuem Peilen, bis wir endlich eine junge Leopardin im hohen Gras entdeckten. Die hätten wir ohne Hilfe nie gesehen! Wir konnten das schöne Tier ausgiebig beobachten. Welch ein Anblick! Auf dem Rückweg „fanden“ wir dann noch einen ausgewachsenen Leo.
Wir waren begeistert!

Nach der Rückkehr, es wurde schon dunkel, ging es bald zum sehr guten Abendessen. Wie üblich war für uns der Tag recht bald zu Ende.

Am nächsten Morgen hatten wir eine Geparden-Tour gebucht. Hier wurde nicht gepeilt, die Geparde sind wesentlich weniger scheu und konnten ausgiebig bewundert werden.
Nachmittags dann noch eine Tour zu Fuß, bei der wir zwei Geparde fanden, die vor Kurzem ein junges Kudu gerissen hatten. Beeindruckend war es schon, aber die Tischsitten der Tiere sind ja doch eher – äh- diskussionswürdig ;-).

Tja, und damit war dann das Ende der Reise schon gekommen. Wir nahmen abends noch an einer Nachttour zu einem nahegelegenen Teich teil, an dem wir Stachelschweine beobachten konnten. Dann hieß es Koffer packen. Einen letzten Sundowner, dann ab in die Falle. Am nächsten Tag sollte es früh raus gehen, die Autos sollten um 10:00 Uhr wieder am Flughafen sein.

Damit endete unsere Reise! Die Rückfahrt war unspektakulär, es wurde noch getankt, der Empfang am Flughafen war freundlich und professionell, unser Reifenschaden wurde zu Protokoll genommen und dann waren wir auch schon fertig.
Noch zum Thema Reifen: ich bekam ein paar Tage später einen Anruf von KEA und man fragte mich, ob wir mit einer „Handling-Pauschale“ von 500,--N$ einverstanden seien. Ok, sei’s drum. Wir waren zwar nicht begeistert von den Reifen, aber jetzt wollten wir auch nicht mehr feilschen. Beim nächsten Mal schauen wir besser hin.

Für uns waren das drei absolut traumhafte Wochen! Und wenn wir vor der Reise noch davon überzeugt waren, dass jetzt erst mal „Schluss mit Namibia“ ist (WER LACHT DA???), dann waren wir schon im Laufe der Reise bei der Planung für das nächste Mal. Der Termin steht schon, jetzt muss nur noch das Sparschwein gefüttert werden.

Bei Euch möchte ich mich für die vielen informativen Beiträge hier im Forum bedanken, die auch für unsere Reise wertvoll waren.

In diesem Sinne herzliche Grüße aus Hamburg
Martin
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.