Thomas, dass ich im KTP riesiges Glück hatte, ist mir durchaus bewusst.
Edith, ich wünsche Euch viel Spaß und mindestens so viele Tierbeobachtungen. Kgalagadi war wirklich ein Erlebnis.
So, weiter geht's:
Schön, dass Euch die Köcherbumbilder gefallen. ihr müsst nämlich noch einige davon ertragen
16.9.09 - Wüstenpferde
Auch heute ging wieder die Sonne auf, diesmal nicht "überraschend" sondern lange erwartet. Ich war schon fast eine Stunde vor Sonnenaufgang wieder im Quivertree Forest und hatte ihn diesmal (fast) für mich alleine.
Im erstem Dämmerlicht wirkten die Bäume wieder ganz anders, fast mystisch.
Als sie dann von den ersten Sonnenstrahlen getroffen wurden, fingen sie regelrecht an zu glühen.
Es war einfach traumhaft schön, dort in aller Ruhe (und ohne größere Reisegruppen) den Sonnenaufgang zu genießen. Ich habe in etwas über einer Stunde über 80 Bilder gemacht.
Anschließend habe ich in Ruhe gefrühstückt, die Bilder gesichert und ein wenig den Camper aufgeräumt. Dann ging es auf die Straße Richtung Lüderitz. Mein Ziel heute war Aus am Rande der Namib oder genauer die Klein Aus Vista Lodge. Zur Abwechslung war die heutige Etappe mal wieder komplett asphaltiert. War ich schon gar nicht mehr gewohnt
![;) ;)](/media/kunena/emoticons/wink.png)
.
So kam ich flott voran. Die Landschaft unterwegs beeindruckte mich immer wieder durch ihre unglaubliche Weite. Viele Highlights, die sich im Bild hätten festhalten lassen, gab es aber nicht.
12:17h
13:13 h
14:18h
Mir hat die Fahrt trotzdem gut gefallen. Ich mag diese endlosen, eintönigen Wüstenlandschaften einfach.
In der Lodge angekommen habe ich nachgefragt, ob nicht doch ein Chaket der
Eagles Nest Lodge frei war (ich hatte einen Campground gebucht, stand aber auf der Warteliste). Natürlich nicht - wäre ja auch zu schön gewesen.
Dafür bot mir die Dame an der Rezeption die Geisterschlucht-Cabin an. Eigentlich ist das eine Gruppenunterkunft, die alleine in einer einsamen Schlucht liegt. Da sie die nächsten Tage frei war, konnte ich sie haben. Nach kurzem Blick auf ein paar Bilder habe ich zugeschlagen.
Zunächst habe ich sie nur kurz in Besitz genommen, etwas Gepäck abgeladen und die Keramikabteilung "besichtigt". Anschließend habe ich mich gleich wieder auf den Weg gemacht, um einigen Wüstenbewohnern einen Besuch abzustatten, die man hier wirklich nicht erwarten würde.
Die "Wild Horses of the Namib"
Mitten in der Namib-Wüste lebt eine Herde von etwa 150 Wildpferden, die von entlaufenen oder freigelassenen Pferden der deutschen "Schutztruppe" abstammt und siet über 90 Jahre hier überlebt und sich sogar vermehrt.
Bei Gharub gibt es ein Wasserloch, an dem man sie fast jeden Tag zu Gesicht bekommen kann. Von der Straße nach Lüderitz rumpelt man ein paar km über eine zimelich holprige Schotterpiste zu einem Parkplatz mit einem überdachten Beobachtungsstand. und tatsächlich waren im weiteren Umkreis des Wasserlochs über 100 Pferde zu sehen.
Eigentlich unglaublich, dass die in dieser lebensfeindlichen Umgebung überleben können. Wenn man sie mitten in der Wüste sieht, fällt es fast noch schwerer es zu glauben als wenn man nur darüber liest. Es ist gnadenlos heiß und trocken hier, es gibt Hyänen und den einen oder anderen Leopard und doch schaffen sie es. Die Sterblichkeit bei den Fohlen ist allerdings extrem hoch, so dass die Herde nur langsam wächst.
Obwohl ich eigentlich nicht so der Pferdefan bin habe ich etwa 11/2 Stunden dort verbracht und die Tierchen beobachtet und fotografiert. Leider hatte ich nicht das Glück, dass sie nahe an den Unterstand herankamen (was wohl häufiger passiert) aber mit dem Tele kam ich auch so zurecht.
Zwischendurch taten mir zwei der Leithengste den Gefallen auszutesten, wer der Boss ist. Ging ganz schön zur Sache.
Ich hääte noch länger zuschauen könne aber irgendwann haben sie sich beruhigt (der rote hatte gewonnen) und so langsam begann die Herde weiter zu ziehen.
Zurück in "meiner" Geisterschlucht habe ich ein wenig die Umgebung erforscht. So sah mein Domizil für die nächsten 2 Nächte aus:
Die Cabin besteht aus einer halboffenen Küche mit großen Esstisch, zwei Schlafsälen mit je 5 aus groben Balken gezimmerten Etagenbetten und einem Bad mit 2 Toiletten und 2 Duschen. Für mich alleine also etwas eng aber mit etwas Einschränkung ging es schon.
Der Blick aus der Schlucht heraus
Frühere Gäste sind wohl deutlich länger geblieben als nur zwei Nächte
Nach ein oder zwei kalten Bierchen habe ich alles fürs Abendessen vorbereitet (Salat geschnibbelt, Feuerholz aufgeschichtet, Fleisch gewürzt, Rotwein geöffnet) und abe mich noch einmal auf den Weg aus dem Canyon heraus gemacht, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Der Blick in meine Schlucht
Das eigentlich Schauspiel begann aber erst als die Sonne hinter dem Horizont versank. Nun begann der Himmel zu brennen.
Und auch fast eine Stunde nach Sonneuntergang glühten die Felsen noch nach.
Just another african sunset
Nach dem Essen wurde es bald kühl, so dass ich wohl gesättigt und dank Bier und Rotwein mit der nötigen Bettschwere ausgestattet wieder nicht allzu spät im Bett war.