THEMA: Reisebericht: Namibia-Botswana Aug. 2009
05 Sep 2009 11:32 #114313
  • Otjikoko
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  • Otjikoko am 05 Sep 2009 11:32
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Sossusvlei und Sesriem Canyon

Nach Zahlung des Eintrittspreises bzw. dem Erweb des Permits fuhren wir bequem auf der geteerten Straße in den Park Richtung Vlei. Nach ca. 20-25km kam dann auch schon links ca. 30m von der Straße entfernt die allseitsbekannte Düne 45. Auch, wenn schon einige Autos davor standen und man bereits eine ganze Kolone von Touris auf dem Kamm der Düne aufsteigen sah, mussten wir natürlich auch dort halten und den Aufstieg antreten, bevor wir weiter in den eigentlichen Vlei fahren sollten, denn schließlich ist die Düne 45 ja eine bekannte Sehenswürdigkeit, die wir nicht auslassen wollten! ;-)

So anstrengend hatte ich es mir allerdings nicht vorgestellt... Mit Videokamera behängt und mit Rucksack beladen stapfte ich nach oben. Es war verdammt steil und im Sand kam ich kaum vorwärts. Das Problem war, dass es mir wahnsinnig in den Waden zog und meine Gelenke das nicht so mitmachten. Dieses Problem hatte ich einst bei den Dünen zwischen Swakopmund und Walvis Bay auch schon gehabt. Doch die Höhe bzw. die Steigung dieser Düne toppte dies noch bei Weitem. Ich musste mehrmals Pause machen beim Aufstieg. Als ich nach unten schaute, dachte ich, "mensch... so wenig bist du erst gelaufen?". Ich wollte schon aufgeben, aber ich zwang mich weiter.

Das Gute daran: Bis ich oben war, waren alle anderen Touris schon wieder unten! Ich hatte die Düne für mich allein! Super! Es hatte sich gelohnt durchzuhalten! Ein herrlicher Ausblick über ein irres weites flaches Gebiet... ganz weiß. Fast wie die etosha-Pfanne! Und in der anderen Richtung: die herrliche Wüstenlandschaft mit ihren großen Sanddünen...

Dieser Ausblick entschädigte alle Strapazen des Aufstieges!!!

Auf der Düne gab es tatsächlich Leben! Kleine ganz flache Käfer und Eidechsen begegneten mir. Unwirklich, dass es hier im nichts Tiere gab. Die bekannte Side-Winder-Schlange ist mir zum Glück aber nicht über den Weg "gewunden". :-)

Danach ging es weiter in den Vlei. Für die wenigen hier, die das nicht wissen sollten: Mit "Vleis" bezeichnet man in Namibia große trockene Lehmsenken, die in der Regenzeit meist kurzfristig mit Wasser gefüllt sind. Im Sossusvlei sind in der Regenzeit sogar meistens hunderte Flamingos zu finden, die von der Küste "anreisen"! Verrückt, inmitten der Wüste und den gigantischen Dünen dort...

Wir fuhren bequem auf der Teerstraße bis zum 2x4-Parkplatz. Dort wollten wir eigentlich einen 4x4-Shuttle in Anspruch nehen, doch wir erfuhren von einem Einheimischen dort, dass unser VW Syncro 4x4 die letzten 5km zum Vlei locker schaffen würde. Wir sollten nur reichlich Luft aus den Reifen lassen und immer in der Spur unserer Vorgänger fahren.

Gesagt, getan... Wir kamen unglaublich weit mit unserem Büssli. Hinter uns blieben mehrere 4x4-Geländewägen stecken... Doch an einer wirklich schwierigen Stelle erwischte es uns auch. Vorwärts und rückwärts versuchten wir raus zu kommen aus dem Tiefsand. Leider gruben wir uns nur noch mehr ein und auch das Anschieben zusammen mit anderen Touris, die uns zu Hilfe kamen, nütze nichts...

Es blieb uns nichts weiter übrig, als uns von einem der dortigenm 4x4-Shuttles mit unserem Abschleppseil herausziehen zu lassen. Dies kostete allerdings stolze 150 N$.

Das Problem war, dass unser 4x4-Antrieb gar nicht funktionierte... Das wussten wir vorher nicht, da wir in vorher auf unserer Tour noch nicht gebraucht bzw. aktiviert hatten.

Für uns war auf dieser Strecke nicht an Weiterfahrt zu denken. Wir kehrten um und nahmen uns am Parkplatz nun doch, wie eigentlich geplant, ein kostenpflichtiges 4x4-Shuttle.

Auf der Fahrt zum Vlei kamen uns etliche knallrote, schwitzende Touris entgegen gelaufen, die zu Fuß die 5km durch den Tiefsand vom Parkplatz in den Vlei gelaufen sind. Sie sahen wirklich fertig und bemitleidenswert aus. Es war sehr heiß mittlerweile... Grundsätzlich spricht, wenn man fit genug ist aber sicher auch nichts gegen diese Lösung. Kostet halt Kraft und vor allem Zeit.

Unser erstes Ziel war der Dead Vlei. Es ging nachdem uns das Shuttle absetzte noch ca. 1,2km durch den Sand zu Fuß eine "kleine" Steigung hoch. Da war er: Der Dead Vlei! Außer uns waren, da es mittlerweile fast schon mittag (HITZE!) war, nur ein junges Ehepaar dort. Wir blieben etliche Minuten dort und ruhten uns aus. Ich machte viele Fotos. Auch von "Big Daddy", der riesigen Düne die an den Vlei angrenzte. Das wär was gewesen! Auf Big Daddy zu klettern! Bestimmt eine noch bessere Aussicht als auf Düne 45. Wir waren ja nun mitten im Vlei-Gebiet. Doch waren wir hierfür nun wirklich zu geschlaucht.

Neben dem Vlei ging es ca. 1,50m runter in eine weitere schmale Senke. Dort wuchsen viele grüne Sträucher und kleine Bäume. Ein Kontrast zum Dead Vlei daneben, mit seinen knochigen abgestorbenen Bäumen bot er einen skurielen Anblick.

Nun ging es vom Dead Vlei ca, 2,2km zu Fuß zum Sossusvlei. D.h. 1,2km zurück, wo wir vom Shuttle abgesetzt wurden und dann nach ca. 1km in die andere Richtung. Dies allerdings war easy, da der Weg keine Steigung hatte und es einen relativ guten Weg ohne Tiefsand gab. Wer mit dem eigenen Auto dort hin kam, konnte auch bis direkt zum Sossusvlei fahren.

Dort standen überall große Bäume die uns endlich Schatten spendeten und viele grüne Büsche wuchsen auf den Dünen. Wir fotografierten die gewaltige Sossusvlei-Düne und sahen winzig klein aus der Ferne eine Reisegruppe aufsteigen.

Ein Gebirge aus Sand! Wahnsinn! Wir bereuten es etwas, dass wir nicht mehr so viel Zeit hatten... Und schon etwas fertig waren... Diese Düne wäre eigentlich der Höhepunkt gewesen... Wahrscheinlich wesentlich besser als Düne 45 vom Ausblick her, nehme ich mal an. Wir blieben leider unten und betrachteten den Vlei, in dem es ebenfalls eine für wüstenverhältnisse recht üppige grüne Vegetation gab. Aus den Dünen tauchten plötzlich 3 Strauße auf. Wir filmten sie, wie sie au der unwirklichen Landschaft in den Vlei hinter liefen um dort nach Nahrung zu suchen.

Auch drei Oryx-Antilopen sahen wir im bzw. um den Vlei.

Es war schon verückt, dass es hier in dieser Gegend noch große Säugetiere bzw. Vögel gab. Fast unwirklich das Ganze...

Springböcke kommen in dem Gebiet ja ebenfalls vor. Doch sahen wir an diesem Tag keine.

Da wir zu der heißeren Mittagszeit (was man eigentlich nicht machen sollte!) unterwegs waren, waren im Dead - und im Sossusvlei auch so gut wie niemand außer uns unterwegs gewesen. Auf den Dünen dort schon gar nicht. Es war also alles überhaupt nicht überlaufen. Trotzdem empfehle ich so früh wie möglich in den Vlei und vor allem auf die Dünen zu gehen! Es war schon SEHR heiß. In den heißeren Jahreszeiten sowieso!

Nun ging es den 1km zurück zur Haltestelle des Shuttles. Wir fuhren zum Parkplatz zurück und ich hätte jetzt noch schnell den "Hidden Vlei" besuchen wollen, der ca. 2-3km (wenn ich richtig informiert bin...) südlich des Parkplatzes liegt. Dieser soll zwar nicht so beeindruckend wie Dead Vlei sein, aber im wesentlichen ungefähr genauso aussehen. Er ist vielen Touris allerdings gar nicht bekannt. Doch war es uns jetzt zu heiß und die Zeit war bereits sehr voran geschritten. Also pumpten wir unsere reifen wieder auf und fuhren den ganzen Weg auf der Teerstraße zurück zum Ausgang.

Der Sossusvlei war für uns ein voller Erfolg! WUNDERSCHÖN!!! TOLL!!! Ich hatte es mir gar nicht so interessant und beeindruckend vorgestellt. Jetzt verstehe ich die Leute, die mir bisher in Namibia immer sagten: "WAAAAS?? Du warst schon so oft hier in diesem Land und warst noch nie im Vlei? Nicht zu glauben... Das ist doch mit das Beste bzw. Schönste an Namibia!" :-)

Wie zu Beginn schon erwähnt: Dies war unsere erste Reise in den Süden dieses Landes. Bisher dachte ich immer: "Och der Süden... wenig Tiere und nur Einöde und Sand!" Auf unserer Tour wurde ich eines Besseren belehrt! Wunderschön war alles bis jetzt gewesen! Trotz wesentlich weniger Tiere als im Norden.

Nun hatten wir nur noch 45min um den Sesriem Canyon zu sehen. Von der Rezeption am Eingang ging es nochmal ca. 4-5km im eigenen Auto in die andere Richtung. Die Strecke ist ohne 4x4 kein Problem. Kein Sand mehr! Recht schell waren wir dort.
Letzte Änderung: 29 Nov 2009 10:26 von Otjikoko.
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05 Sep 2009 12:50 #114325
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  • curious am 05 Sep 2009 12:50
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Hallo Otjikoko,
weiter so! :) Ich freue mich schon auf die Fortsetzng.Eine unterhaltsame Lektüre für einen regnerischen Samstagmittag mit viel Erinnerungspotential.
Gruß AGA
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05 Sep 2009 12:52 #114326
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Danke AGA! :-)

Ich bleib auf jeden Fall am Ball!
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05 Sep 2009 15:08 #114342
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Danke für den schönen Bericht. Freue mich schon auf die Fortsetzung.
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26 Nov 2009 13:01 #121857
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Otjikoko schrieb:
Danke AGA! :-)

Ich bleib auf jeden Fall am Ball!

Wo bleibt die Fortsetzung?

Bin jetzt endlich dazu gekommen, mir deine Bilder anzuschauen. Die Fotos bei den Buschmännern haben mich sehr an unseren Urlaub in Bot erinnert.
Die Bilder vom Heliflug über die VicFalls sind prima, schade, dass wir dort keinen Heliflug gemacht haben. Vielleicht, wenn man noch mal hinkommt :cheer:
Wo hast du den Karakal aufgenommen?

LG Chrissie
Gruss Chrissie
___________
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26 Nov 2009 13:42 #121863
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  • Gerd1942 am 26 Nov 2009 13:42
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Hallo Otjikoko,

danke für den schönen bisherigen Bericht. Bin gespannt, ob Dir die Wanderung durch den Sesriem-Canon genau so gut gefallen hat wie mir. Ich mache das bei fast jedem zweiten Besuch da. Ist nicht so anstrengend, weil der Untergrund nicht so sandig ist, aber sehr abwechslungsreich.

Ich hänge mal ein Bild an - nicht von der Wüste - bin gespannt, ob Du es erkennst.

Liebe Grüße

Gerd
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