15.09. - Von Baines Baobab zum South Camp, Nxai Pan NP
Was ist schoener, Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang? Beides! Zumindest im suedlichen Afrika!
Heute morgen ist es richtig stuermisch und frisch. Nach der Hizte der ersten Tage voellig ungewohnt. Ein Blick aufs Thermoter zeigt 11 Grad! Ein Glueck, dass wir ueberhaupt warme Jacken dabei haben. Bei dem Wind bekommen wir den Kocher nicht an und der Wind pfeifft uns um die Ohren, also wird drinnen gefruehstueckt. Draussen rennen aufgeregt die Frankolinhuehner ueber die campsite und machen ein Mordspektakel.
Die Baobabgruppe posiert vor rosa-lila-lachs-orange-gelben Hintergrund.
Leider muessen wir diesen Platz heute verlassen. Hier kann man es auch laenger aushalten, auch wenn es nicht viel zu tun gibt, ausser die Weite und die Stille geniessen.
Unsere heutige Strecke ist nicht lang …. aber OHO!!!
Ich bekomme langsam schwitzige Haende, denn ich weiss von Beschreibungen her, was uns erwartet. Mein „driver“ leider noch nicht....
Da war das erste Stueck hinter dem Entrance-Gate ja ein Kinderspiel. Aber bis zum Gate des South Camp haben wir heute nochmal ca. 20 KM uebelsten Tiefsand vor uns.
Wir kommen relativ frueh los. Das ist gut, so ist der Sand fester als zur Mittagszeit.
Alle Anspannung faellt ab, als wir dann ohne Einbuddeln das South Camp erreichen.
Ehrlich, es waren die schwierigsten KM der ganzen Reise
.
Ein Glueck muessen wir keinem anderen Fahrzeug ausweichen. Es sind auf der ganzen Strecke eh nur 2 die uns entgegen kommen. Hochsaison eben!
Campsite 2 liegt schoen am Rand, zwischen den 2 Ablutions und stellenweiser offener Sicht auf die weite Grasebene. Wir erkunden den Platz und den kuerzesten Weg durch die Buesche, falls wir nachts zur Pipibox muessen. Natuerlich nur zu zweit, denn wir wissen ja nicht wer & was hier nachts durch die Buesche schleicht.
Es ist unser erstes Wildcamp. Bauchkribbeln...
Was sind das fuer Geraeusche? Und da sind die ersten Elis! Gleich an beiden Ablutions stehen sie und halten die Ruessel in ein Erdloch. Sie schluerfen das Black – und Greywater aus der Kanalisation! Oh wie lecker...
Unser Platznachbar meint, sie wechseln den ganzen Tag zwischen den Ablutions hin und her und sind sehr friedlich. Oha...
Da es noch frueh ist fahren wir gleich zum Wasserloch, etwa 3 km entfernt. Es ist sehr heiß, eigentlich machen wir uns nicht viel Hoffnungen Tiere zu sehen. Aber weit gefehlt, einige sind doch schon da und jede Menge kommen noch nach...
Zurueck auf der campsite kuemmern wir uns erst mal um unsere Malaria Prophilaxe. Im Schatten des einzigen Baumes der noch etwas Schatten spendet gibt es einen eiskalten Gin-Tonic, dann richten wir das Lagerfeuer schon mal her und den Grill, damit es nach dem sundowner und dem gamedrive schnell geht. Die Elis schluerfen derweil immer noch an den Loechern. Inzwischen trauen wir uns aber an ihnen vorbei um zu den Ablutions (was fuer eine Festung!) zu kommen.
Bevor wir zum game-drive aufbrechen, passierts!
Wir lassen grad das Faltdach runter und machen den Camper startklar. Wir sind beide drinnen in der Kabine. D. kramt noch rum, ich steige aus und will rechts um den Wagen rumgehen...
Eine grosse, dunkle und gefuehlte 3 Meter hohe Wand tut sich vor mir auf...
Ein Elefantelnbulle steht vor mir und ruesselt mir entgegen! Gaaanz langsam lege ich den Rueckwaertsgang ein, immer noch auf „du & du“ mit dem Eli, steige rueckwaerts wieder ins Auto und spreche ganz leise. „MichhatdadraussengradeinElefantangehauchtwoistdieKamera?“.
D. versteht die Lage noch nicht und guckt mich fragend an. „IchsagtedastehteinriesigerElefantdraussenvorderTuerundschautmichanwoistdieKamera?“
Natuerlich ist die Kamera schon vorne in der Fahrerkabine. So´n schei....
Der graue Riese dreht langsam ab und laeuft in Richtung der Ablutions. Ich flizte raus und hole die Kamera und erwische leider nur noch sein Hinterteil....
Puh, wo sind die Herztropfen? Der Puls rast noch, schliesslich sagt man ja nicht jeden Tag seinem Elefanten guten Tag.
Erst jetzt realisieren wir auch, dass unsere campsite genau auf dem Elefantenpfad zwischen den beiden Ablutions liegt. Wie koennen die sich nur so geraeuschlos naehern? Eins steht fest, heute nacht gehen wir nicht raus! Einer nimmt den Vorder- , der andere den Hinterreifen!
Aber nun gehts zum game-drive.
Der 6. im Lotto - Eine braune Hyaene. Ich bin total happy
, auch wenn das Foto nur sehr unscharf ist.
Also fuer den ersten Tag war das doch schon mal ganz gut, oder ?
Wir grillen Kudu und es schmeckt nach diesem ereignisreichen Tag besonders lecker. Danach gucken wir noch lange ins Feuer und als Betthupferl gibt es Amarula.
Mitten in der Nacht werde ich durch lauten Knacken im Gebuesch wach. Die Elis sind da. Und nicht nur einer. Die restliche Nacht schiebe ich sozusagen Wache und beobachte die dunklen Schatten rund um unseren Bushcamper. Erstaunlich wie leise man sie am Wagen vorbeilaufen hoert. Wie in Pantoffeln.
Ist das schoen!
South Camp – Nxai Pan NP, CS 02 – ein schoener, grosser Platz, stellenweise offene Sicht auf die Grasebene (wenn die Buesche kahl sind!) , der Elifanten-Pfad geht mitten durch, ca. 50-60 Metern zum Ablutionblock. Wir fanden es toll hier.
Morgen gibt´s noch mehr Viecher!!!
Bis dann,
Elsa