06.11.23: Bella Camp
Pünktlich um 6:00 Uhr sitzen wir wieder im Toyota und fahren los. Von dem vielen Regen am letzten Abend und in der Nacht sind die Wege sehr aufgeweicht. Daher schlittern wir eher, als dass wir fahren, durch die Dämmerung.
George fährt zuerst zu einem Hyänen-Bau, vor dem sich ein weibliches Alttier, zwei Jungtiere und, oh wie schön, zwei Babys aufhalten. Die Kleinen werden offenbar gerade von den Älteren betreut und auf einen kleinen Rundgang geführt.
Als nächstes findet George uns einen kleinen Schakal. Leider sind er und seine Mutter zu ängstlich, so dass kein vernünftiges Foto gelingt.
Eigentlich sind wir aber auch auf den Weg zu den Löwinnen des Rekero Rudels von gestern Abend. Stattdessen finden wir aber drei prächtige Löwenmännchen, nämlich Kijana, Lekijana und Oleki. Sie versuchen, den Fluss zu überqueren, überlegen es sich aufgrund der reissenden Fluten aber anders und verschwinden schließlich zu einem Nickerchen im Gebüsch.
Eine der gesuchten Löwinnen finden wir dann aber doch recht schnell. Sie ist auf der Jagd nach Topis und es sieht für ein paar Minuten so aus, als könnten wir einen Angriff beobachten. Die Topis entdecken sie aber rechtzeitig und so hat sie keine Chance Beute zu machen. Anschließend läuft sie zielstrebig davon und nachdem wir sie ausgiebig fotografiert haben, fahren wir ebenfalls weiter.
Unser nächster Stop ist bei einer kleinen Elefantenherde. Die Tiere grasen völlig entspannt und friedlich. Wir brauchen ihnen nur ein paar Minuten zuzuschauen und sind schon selber ganz entspannt und beseelt. Katzen-Sichtungen sind super aufregend, aber Elefanten-Sichtungen sind für uns einfach nur herzerwärmend.
Als nächstes treffen auf eine kleine Büffelherde, von der sich ein älterer Bulle soweit abseits gestellt hat, dass er wunderbar portraitiert werden kann:
Nach den Büffeln treffen wir wieder auf die einzelne Löwin, die weiter zielstrebig in eine Richtung läuft. George meint, sie habe es auf die frisch geborenen Topi-Kälber in der Nähe abgesehen.
Tatsächlich hat sich die Löwin bis zu einer Topi-Gruppe angeschlichen und gut getarnt im hohen Gras versteckt. Unsere erneute Hoffnung, eine Jagd beobachten und fotografieren zu können, löst sich jedoch - zum Glück für die Kälbchen - abermals in Luft auf: Entweder haben die Topis den Braten gerochen oder vielleicht ziehen sie sich auch nur aus Zufall auf eine Ebene mit kurzem Gras zurück. Ein unbemerktes Anschleichen ist hier jedenfalls nicht möglich.
Etwas entfernt begegnen wir einer Topi-Mutter mit ihrem ganz frisch geborenen Kälbchen. Das Kleine ist noch sehr wackelig auf den Beinen und wird von seiner Mama liebevoll umsorgt. Während wir die zwei beobachten, sind wir sehr froh, dass gerade kein Raubtier in der Nähe ist: So etwas niedliches kann man doch nicht fressen!
George fährt uns zu einer schönen Flussbiegung und wir dürfen aussteigen und frühstücken. Da kommt doch endlich mal wieder unser Selfie-Stick zum Einsatz.
Im Anschluss fahren wir weiter zu einem Baum, in dem ein Schreiseeadler sitzt. Als wir näher kommen, scheuchen wir ein Jungtier auf, das wir vorher gar nicht gesehen hatten. Danach bricht Chaos aus: mindestens vier Adler fliegen umher und jagen sich. George meint, die Eltern sind gerade dabei, ihre Jungtiere zu verstoßen.
Das Licht ist inzwischen sehr hart und so fahren wir völlig zufrieden und gesättigt von diesem Vormittag wieder ins Camp. Nach einer herrlichen Dusche gibt’s schon bald Mittagessen: Kartoffelgratin mit Gemüse und zum Nachtisch eine Dessertpraline.