THEMA: Die Eulenmuckels 2016 in Namibia und Botswana
15 Jan 2017 19:45 #459326
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Gegen halb vier brachen wir zu einer Nachmittagsrunde durch den Park auf. Auf dem Weg lag ein Schlankichneumon im Schatten und lief erst davon, als wir ganz nah waren. Ein Frankolin mit winzigen Küken marschierte schnell ins Gebüsch. Wir bogen in Richtung der Lagunen ab und sahen einige Zebras.









Büffelweber



Bei den Xini-Lagoons sollte eine von Löwen gerissene Giraffe zu finden sein. Die und auch die Löwen sahen wir leider nicht, stellten aber fest, dass die gesamten Lagoons trocken lagen. Lediglich an einer Stelle gab es noch Wasser, und dorthin kamen natürlich viele Tiere. Wir sahen eine Herde Elefanten, von denen ein paar Bullen direkt auf uns zuliefen. Zwei kämpften miteinander und schoben sich mit viel Staub hin und her.







Ein Sattelstorch und viele Nilgänse saßen am Wasser. Darin stand eine Letschwe-Antilope. Zebras liefen über die Ebene, ein paar Leierantilopen standen herum, und aus einem Hügel schauten neugierig ein paar Zwergmangusten.





Weite Ebenen der Lagoons waren nicht nur trocken, sondern auch verbrannt. Schwarze Flächen mit teilweise schon frischen grünen Halmen erstreckten sich bis zum Horizont. Daraus ragten vereinzelt ein paar größere Termitenhügel empor.



Ein paar Minuten waren wir nicht sicher, den richtigen Weg zurück zum South Gate zu finden, aber dann waren wir dank GPS wieder auf dem Hauptweg und beeilten uns zurückzukommen. Die Dame am Gate hatte gesagt, dass man abends bis 18.30 Uhr und morgens ab 6.00 Uhr fahren dürfe. Da die Sonne kurz vor 18.00 Uhr aber schon sehr tief stand, vermuteten wir, dass es genau umgekehrt sein müsse. Ein paar Minuten nach sechs kamen wir zurück ins Camp. Leider waren Sarah und Philipp offensichtlich nicht eingetroffen. Unsere erwarteten Reisepartner für die kommenden Tage hatten es heute wohl noch nicht bis zu uns geschafft. Per Telefon erreichten wir die beiden auch nicht und hoffen nun, dass sie morgen eintreffen werden.
Wir machten Feuer und stellten fest, dass wir wohl viel zu viel Holz gekauft hatten. So können wir wenigstens jeden Abend ein schönes großes Lagerfeuer machen. Wir grillten Kudusteaks, die leider etwas zäh waren. Dazu gab es Salat mit Gurken, Tomaten, Möhren und Feta. Zusammen mit dem Dressing von Hilary schmeckte er sehr gut und machte uns kaum Arbeit. Außerdem rösteten wir Brot und aßen es mit Knoblauchbutter.
Als wir noch ein wenig draußen saßen, tauchten nacheinander zwei Tüpfelhyänen auf. Wenn sie uns zu nah kamen, sprangen wir auf und verscheuchten sie. Ab und an hörten wir ihre Uuuuuopp-Unterhaltung in einiger Entfernung. Es war herrlich! Bevor wir ins Zelt krabbelten, installierten wir die Wildkamera. Wir hörten eine Hyäne unmittelbar neben dem Auto auf und ab laufen. Als wir aus dem Zelt blickten, schnüffelte sie an unserer Feuerstelle, konnte aber zu ihrer Enttäuschung nichts finden. Bei der Nachbarcampsite war sie wohl erfolgreicher. Mit lautem Geschepper wurde eine Mülltüte geleert und deren Inhalt zerlegt.
Morgen Vormittag wollen wir zu den Black Pools fahren und hoffen, dass unsere Reisepartner eintreffen.

Kilometer: 145
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17 Jan 2017 20:27 #459595
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Hallo Ruth und Uwe,

danke für die Forsetzungen, freuen uns auf Eure Erlebnisse im Delta/Moremi. Interessieren würden mich Eure
Erfahrungen/Bilder mit der "Wildkamera" - planen evtl. auch eine für unsere nächste Tour 2018 anzuschaffen.

LG
Katrin und Günter
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17 Jan 2017 23:28 #459619
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"Schlankichneumon"... da denke ich ja immer wieder: das ist so ein Übersetzungs- und Schreibfehler wie "Snichel mit Pfirch", aber nein, das heisst tatsächlich so.. :woohoo: Und ihr verwendet den Begriff freiwillig?

"Katzenkacke" ist mal ein echter Geheimtip! Das bietet sich ja förmlich an, wenn hier mal wieder nach Tipps und Tricks gefragt wird :silly:

Jetzt, wo wir dieses Jahr doch noch mal in die Gegend (Moremi...) kommen werden, lese ich euren Bericht plötzlich mit ganz anderen Augen. Bin schon gespannt, wie es weiter geht und freue mich auf aktuelle Beschreibungen.

Gruß
Mabe
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19 Jan 2017 22:40 #459988
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@Katrin und Günter: Wir haben die Wildkamera nun seit zwei Jahren und bislang noch keine tollen Aufnahmen damit gemacht. Zum einen liegt das an den fehlenden Motiven, aber zum anderen auch an der wirklich überschaubaren Qualität der Bilder. In der nun folgenden Nacht hat die Kamera eine Zibetkatze aufgenommen. Schaut euch das Bild an – das geht bestimmt auch besser.

@Mabe: Wie sollen wir das Tier denn sonst nennen, wenn es nun mal Schlankichneumon heißt? ;-)

Nun geht es (endlich) weiter.
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19 Jan 2017 22:44 #459989
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Tag 24 – Sonntag, 31. Juli 2016 – Gejagt

South Gate, Moremi

Gegen Morgen erwachten die Meerkatzen in den Bäumen über uns und raschelten in den Zweigen. Wir ließen uns mit dem Aufstehen etwas Zeit und krochen erst bei Helligkeit aus den Schlafsäcken. Uwe trank Kaffee, und wir frühstückten nur eine Kleinigkeit, während jeder unserer Handgriffe vom Affenpack mit scheinbar gelangweilter Mine verfolgt wurde. In großen Sprüngen näherten sich die kleinen Diebe und saßen schließlich in den Bäumen unmittelbar um unseren Tisch herum. Manch einer rutschte vom Stamm hinunter, schlenderte langsam in einem großen Bogen an uns heran, um dann blitzschnell mitten auf dem Tisch zu sitzen. Aber wir Spielverderber hatten längst alle interessanten Dinge wieder verpackt, und so trollte sich die ganze Bande langsam zum nächsten Platz. Kaum war der Trupp abgezogen, erschien der nächste. Geschwätzig krakeelend hüpfte eine Schar Drosslinge um unser Auto und suchte nach Krumen.



Als wir alles zusammengepackt hatten, fuhren wir kurz zum Gate und fragten noch einmal nach den Öffnungszeiten des Parks. Von morgens 6.00 bis abends 18.30 Uhr erschien uns doch sehr lang. Aber der Ranger bestätigte diese Angaben. So hätten wir auch die Möglichkeit, nachtaktive Tiere zu sehen.
Eigentlich hatten wir geplant, in die Black Pools Region zu fahren. Aber zwei Deutsche erzählten uns noch auf der Campsite, dass sie gestern im nördlichen Teil der Xini-Lagoons Löwen mit einem Zebrariss gesehen hätten. Also fuhren auch wir wieder in diese Gegend. Die Xini-Lagoons sind sehr weitläufig und insbesondere in diesem Jahr ziemlich trocken, so dass die meisten Teile befahren werden können. Wir drehten eine große Runde, fanden die Löwen aber nicht, wenn wir mal davon ausgehen, dass sie sich nicht zwischenzeitlich in eine Herde Büffel verwandelt hatten.





Stattdessen entdeckten wir viele Impalas, Giraffen, Zebras, ein Steinböckchen und einen Wollkopfgeier.







Kaptäubchen



Kuckuck





Bei Bienenfressers stand heute Libelle bleu auf dem Speiseplan. Während uns zuvor kein einziges dieser Insekten aufgefallen war, hatten die Zwergbienenfresser wohl deutlich bessere Augen. Und sie waren erfolgreich. Eine Libelle nach der anderen wurde anvisiert, in geschicktem Kurvenflug geschnappt, manchmal noch mit Hilfe eines Astes kurz gewendet und verschwand dann mit Bein und Flügel im Vogelmagen.









Wir blieben lange dort stehen und bewunderten die Flugkünste und den Jagderfolg der Vögel.

Senegalamarant (Red-billed Firefinch)?



Gabelracke

Letzte Änderung: 20 Jan 2017 18:28 von Eulenmuckel.
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19 Jan 2017 22:48 #459990
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Auf einer Ebene stand am Rande eines Tümpels eine Herde Letschwe-Antilopen. Im verbleibenden Restwasser räkelte sich ein einzelnes Hippo. Die Letschwes ließen sich durch uns nicht stören, sondern lagen im Gras oder fraßen.











Ein paar Pelikane zogen ihre Kreise.



Wir folgten der Fahrspur noch ein kleines Stück, bis wir vor dem verbliebenen Wasserarm standen und uns nicht weitertrauten, da der Untergrund matschig aussah und die Wassertiefe nicht genau auszumachen war. Also drehten wir um. In der kurzen Zwischenzeit, in der wir die Moorantilopen verlassen hatten, war das Hippo aus seiner Badewanne gestiegen und schaute nun missmutig zu uns herüber. Keine Sorge, wir würden gleich weg sein.



Als wir aber weiterfahren wollten, erblickten wir hinter einem großen Termitenhügel im hohen Gras den Kopf einer Löwin. Sie beobachtete die Letschwe-Herde genau, entfernte sich dann aber wieder ein Stück.





Es war gar nicht so einfach, sie zwischen den langen Halmen nicht aus den Augen zu verlieren. Schließlich passierte es doch, und so fuhren wir wieder im Kreis um das Inselbuckelchen herum bis zu der Stelle, an der wir zuvor gewendet hatten. Und tatsächlich: Da war sie wieder! In einem großen Bogen näherte sie sich nun den Antilopen von der anderen Seite.



Sie schaute immer wieder aufmerksam zu ihnen hinüber und pirschte sich weiter an.







Wir stellten das Auto günstig und hatten bald die Letschwe auf der linken, die Löwin auf unserer rechten Seite im Blick. Gespannt beobachteten wir, wie sich die Löwin einen geeigneten Platz suchte. Sie wechselte ständig ihre Position und achtete sehr darauf, nicht entdeckt zu werden.







Schließlich legte sie sich in etwa 40 Metern Entfernung von den Antilopen hinter ein Graspuschelchen und wartete.



Wir warteten auch.
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