Hallo Gabi,
hole dann am besten schon einmal eine Karte von Nordchile raus ... muss aber eine ziemlich gute sein!
Calama, ja, das ist eine Stadt, die direkt übergeht in die Schlafstadt der Arbeiter der Chuquicamata Kupfermine, eine der größten Minen überhaupt. Diese haben wir beim ersten Aufenthalt dort besichtigt, war hochinteressant; den Umweltaspekt spreche ich mal nicht an. Ansonsten hat Calama nicht viel zu bieten. Nicht weit entfernt von Calama befindet sich noch die verlassene Salpeterstadt Chacabuco, viele fahren daran vorbei, weil sie es oft nicht besser wissen. Dort waren wir bereits bei unserem ersten Aufenthalt, höchst sehenswert, aber auch sehr traurig, weil Pinochet hier Menschen interniert hat. Man kann dort u. a. ein altes Theater besichtigen, aber auch die Haftbedingungen in dieser lebensfeindlichen Umgebung nachvollziehen.
Als wir damals dorthin gefahren sind, standen überall neben der Zufahrtstraße Schilder, dass man diese nicht verlassen darf wegen der Minen. Reingelassen hat uns dann ein alter Herr mit Hunden, die nicht sonderlich vertrauenserweckend auf mich wirkten. Ich denke, damals noch ohne Mobiltelefon, wären wir da verloren gegangen, man hätte uns sicherlich nicht gefunden. Man konnte nur durch dieses eine Tor auf das weitläufige, sehr, sehr einsame Gelände fahren und in der ganzen Zeit waren wir dort mutterseelenallein. Ich muss zugeben, es war auch ein bisschen unheimlich.
Ja, und San Pedro de Atacama kann man wirklich nicht als Stadt bezeichnen, das ist wirklich ein Wüstenkaff, aber mit kompletter Infrastruktur, ausgerichtet auf die Heerscharen von Touristen, von einfachen Hostals bis zu unglaublich teuren Luxushotels gibt es hier hinter unscheinbarsten Mauern Unterkünfte aller Preisklassen. Als wir damals die Straße, die Du auf dem einen Bild siehst, runtergefahren sind und uns dann erst einmal in San Pedro verfahren haben, haben wir echt gedacht, was habe ich hier gebucht (ich spreche von mir, weil genau das mein Mann zu mir sagte - und ich dachte ...). Durch den Ort führen immer noch staubige Straßen und als wir damals dann durch die Tür zu unserem Mittelklasse Hotel schritten, haben wir uns sofort wohl gefühlt.
So, ein kleiner Exkurs und ich hoffe, ich habe Dich nicht gelangweilt ... aber so schon mal zwei Tipps, die außer der Reihe in San Pedro zum Anschauen sind, aber meiner Meinung nach absolut sehenswert! ... und beides Ziele zum Akklimatisieren.
Vielleicht kann ich mir so den Schlafplatz auf Deinem Sofa sichern, wenn Betti und Thomas kommen, um den Fotokurs durchzuführen
Viele Grüße
Sabine