Die Reise war bereits ein Jahr vor Reiseantritt geplant, gebucht und angezahlt – und dann kam Corona. Mehr als neun Monate haben wir die Pandemie-Situation verfolgt und versucht zu bewerten, bevor die endgültige Entscheidung fiel. Immer wieder mit Ärzten, darunter auch privat befreundete, und Freunden gesprochen – kein Arzt hatte abgeraten, die meisten Ärzte hatten uns sogar ermuntert zum Reiseantritt. Ab Juli war ich auch im regelmäßigen Telefonkontakt mit unserem Reisebüro, die auch angeboten hatten, die Reise um ein Jahr zu verschieben. K hatte eher Bedenken, ich auch aber sah auch das Positive – alles würde Outdoor stattfinden, wo das Virus sich schnell zur Unkenntlichkeit verdünnen wird, und ausserdem würden wir nur wenige Touristen treffen, und die Lodges wären ja auch zur Wildnis hin offen. Immer Abstand halten, keinem die Hand geben, immer Desinfektionsmittel dabei, es wird schon juut jehn. Ausserdem: die Natur für uns allein zu haben, war überaus verlockend. Und zum guten Schluss wollte ich mich mit dieser Reise zum vorgezogenen Ruhestand selbst beschenken, ein Verschieben wäre komisch gewesen. Endgültig zugesagt hatten wir dann dem Veranstalter Anfang Oktober.
K möchte ihr Gesicht nicht im Internet zeigen, daher werdet ihr sie in diesem Bericht nur verpixelt sehen. Wie am Bild zu sehen, trugen wir auf dem KLM-Flug die ganze Zeit unsere FFP2-Masken, die wir zu Hause im Taxi aufgesetzt und erst nach Verlassen des Flughafengebäudes des Kilimanjaro Airports abgesetzt hatten. Wir haben dann in der ganzen Zeit in Tanzania keine Masken mehr getragen, im Fahrzeug mit dem Guide immer die Fenster oder das Dach geöffnet gehabt. Vor der Reise hatten wir uns beim Veranstalter erkundigt, wie die Hygienemassnahmen der Lodges und des Fahrers sein würden. Es las sich alles sehr nett, aber eher unverbindlich, und so sollte es sich auch herausstellen. Überall gab es Händedesinfektionsmittel, im Fahrzeug und in den Lodges, kaum ein Einheimischer hat es benutzt, untereinander achten die Tanzanier nicht auf Abstand und geben sich fleissig weiter die Hände, sofern wir als Gäste nicht das Buzzwort Social Distancing fallen liessen. Letztendlich ist tatsächlich alles juut jegangen, es waren aber wir, die auf die Massnahmen geachtet haben. Auf den lokalen Märkten, die wir uns nur aus dem Auto heraus angesehen haben, war dichtes Gedränge, ich habe kein einziges Mal eine Gesichtsmaske gesehen.
Wir haben unsere Reise mit Terravista organisiert wie auch unsere Afrika-Reisen zuvor, wir sind bisher immer zufrieden gewesen und können den Veranstalter uneingeschränkt empfehlen. Das lokale Unternehmen heisst Predator Safari Club und unser Fahrerguide heisst Dennis, auch hier gab es nichts auszusetzen. Predator wird von einer indisch-britischen Familie geführt. Eigentlich hätte ich gerne eine Selbstfahrerreise gemacht, war aber dann sehr froh, unseren Guide dabei zu haben, ohne ihn hätten wir wohl nur 20% der Sichtungen gehabt.
Negativ in Erinnerung wird uns das ganze Thema Tipping bleiben. Man spürt schon eine zumindest unausgesprochene Erwartungshaltung beim Lodgepersonal und den verschiedenen Guides, Trinkgelder zu bekommen, und die Beträge die in Tanzania aufgerufen werden, sind ja recht happig, bei 29 Tagen läppert sich ein ordentlicher Betrag zusammen. Schon in den Info-Flyern, die wir vom deutschen Veranstalter vor der Reise zugeschickt bekamen, stand das erwartete Trinkgeld pro Tag für den Guide abgedruckt drin. Corona tat ihr übriges dazu, denn wenn die Touristen ausbleiben, hofft man darauf, dass die wenigen die ins Land kommen, entsprechend mehr geben. Dies habe ich mehr als einmal bei Gelegenheit gesagt, dass wir nicht für die fehlenden Touristen mitbezahlen können. Letztlich war dies aber nur ein kleiner Nebenaspekt einer ansonsten super tollen Reise.
Hier nun unser Reiseverlauf im Detail:
17.11. Ankunft 20:30 Uhr, Arusha Serena Hotel
18.11. Arusha Serena Hotel
19.11. Arusha Serena Hotel, Arusha NP
20.11. Maramboi Tented Camp, Tarangire NP
21.11. Maramboi Tented Camp, Tarangire NP
22.11. Maramboi Tented Camp, Lake Manyara NP
23.11. Lake Natron Camp, Lake Natron
24.11. Lake Natron Camp, Lake Natron
25.11. Lake Ndutu Safari Camp, Ngorongoro Conservation Area
26.11. Lake Ndutu Safari Camp, Ngorongoro Conservation Area
27.11. Lake Ndutu Safari Camp, Ngorongoro Conservation Area
28.11. Tanzania Bush Central Camp, Central Serengeti
29.11. Tanzania Bush Central Camp, Central Serengeti
30.11. Tanzania Bush Central Camp, Central Serengeti
1.12. Marera Valley Lodge, Karatu
2.12. Marera Valley Lodge, Karatu, Besuch der Hadzabe und der Datoga
3.12. Marera Valley Lodge, Karatu, Ngorongoro Crater
4.12. Mambo View Point Eco Lodge, Usambara Mountains
5.12. Mambo View Point Eco Lodge, Usambara Mountains
6.12. Mambo View Point Eco Lodge, Usambara Mountains
7.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
8.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
9.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
10.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
11.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
12.12. Kambi Ya Tembo, West Kilimanjaro
13.12. Kambi Ya Tembo, West Kilimanjaro, Wanderung auf dem Shira Plateau
14.12. Kambi Ya Tembo, West Kilimanjaro, Besuch des Olpopongi Boma
15.12. Heimflug 21:30 Uhr
Wir sind keine Camper, daher kamen für uns nur Lodges in Frage. Die Lodges waren durchweg gute Mittelklasse, durchweg sehr angenehme bodenständig rustikale Atmosphäre. Sicherlich wird es noch günstigere, aber noch viel mehr hochwertigere Alternativen geben.
Gefahren sind wir während der sogenannten kleinen Regenzeit. Dieser Zeitraum war bewusst von mir gewählt, aus Erfahrung unserer Namibiareise war mir noch in Erinnerung, dass nach 2 Wochen Sand und vertrockneter brauner Vegetation wir uns nach Grün sehnten. Ausserdem ist diese Zeit etwas günstiger.
Wie ihr aus dem Reiseverlauf seht, sind wir fast überall 3 Nächte geblieben. Zeit ist nicht mehr der limitierende Faktor, und so hatten wir genügend Zeit, Sichtungs-Orte auch mehrfach aufzusuchen.
Die Fotos dieses Berichts werden sehr tierlastig sein, Lodge-Infrastruktur, Essen und Menschen wird es weniger geben. Dies liegt daran, dass ich bisher Mahlzeiten nicht als Fotomotiv entdeckt habe sondern lieber direkt esse. Dank meiner besseren Hälfte werde ich in der Lage sein, ab und zu mal eine Toilette und ein Bett zu zeigen. Von Menschen haben wir uns wie zuvor beschrieben fern gehalten, und andere Touristen haben wir kaum getroffen.