THEMA: Trinkgeld in Tansania
10 Sep 2014 05:06 #353276
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  • bongolander am 10 Sep 2014 05:06
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Leider war ich gestern den ganzen Tag unterwegs und konnte nicht sofort antworten. Das Unternehmen mit der Aussage war Kessy Brothers in Moshi. Die zwei Mädchen, angehende Ärztinnen, waren richtig geschockt von deren Verhalten. Soweit dieses.
Richtig ist die Aussage, daß die meisten Fahrer Freelancer sind und kein regelmäßiges Einkommen haben. Und außerdem hinkt meiner Meinung nach der Vergleich mit dem Feldbehacker, weil ein (guter!) Fahrerguide einen Job hat, um den ich ihn nicht beneide. Man kann zwar sagen, keiner zwingt ihn dazu, aber nur ein kleiner Gedanke dazu. Reifenwechsel mit ein paar Löwen herum ist wahrscheinlich sein herbeigesehnter Adrenalinstoß.
Da meine Frau ja als Reiseleiterin alle zwei Wochen eine Tour macht, und das von Anfang Juli bis Mitte März, weiß ich, wie man nach einer Rüttelpistenserengetitour sich fühlt. Der Tourist macht das einmal oder zweimal im Jahr, diejenigen, die den Menschen das Land nahebringen wollen/sollen, vielleicht 20 oder 30 mal. Dieses nur zum Berufsvergleich Lehrer (schlecht ausgebildet, unlustig wie viele Lehrer hier) Bauer Guide. Wir haben einem Lehrer den Job angeboten als Aushilfe, er hat dankend abgelehnt.
Wenn also jemand das Gefühl hat, er hat ein tolles Erlebnis gehabt, der Fahrer oder Guide haben sich reingehängt, um den Touristen das Abernteuer zu bieten, das sie sich erhofft haben, ja dann soll man halt mit einem kleine Dankeschön zeigen, dass man zufrieden war. Und nicht mit anderen Berufen vergleichen. Wenn ich da an deutsche Politiker denke, dann bin ichbei so manchem auch der Meinung, da gehört as geändert, aber das System ist halt so. Ob ich es will oder nicht.
Ich war übrigens früher Busfahrer in Deutschland und könnte da so vile darüber erzählen, so über meine Erfahrungen, das würde den Rahmen hier sprengen.
Johannes
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10 Sep 2014 07:05 #353280
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Hallo Johannes,

vielen Dank für deine interessante Darstellung der anderen Seite der Medaille.

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
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10 Sep 2014 12:27 #353324
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  • Eto am 10 Sep 2014 12:27
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Hallo und guten Tag,

auch mich hat gestört, dass bei den Reisevorbereitungen/Angebote etc. für unsere Tansaniareise 2010 von den Reiseanbietern recht penetrant auf die erwarteten Trinkgelder hingewiesen wurde.
Als wir den Driver-Guide nach knapp 9 Tagen Privatsafari für meine Frau und mich am Flughafen Arusha verabschiedeten und 200 USD und einige Kleidungsstücke aushändigten, hatten wir den Eindruck, dass diese Zahlung nicht als Trinkgeld angesehen wurde sondern als erwartete Entlohnung.

Freundliche Grüße

Eto
Reisebericht:
Nördliches Tansania u. Sansibar 2010
www.namibia-forum.ch...sibar-febr-2010.html
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10 Sep 2014 13:43 #353333
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  • picco am 10 Sep 2014 13:43
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Hoi zämä

Wir haben das Trinkgeld meist in verschlossenen und mit dem Namen des Empfängers beschrifteten Couverts persönlich übergeben, direkt bevor uns die Fahrer verliessen.
Nie gabs irgendwelche Probleme oder Erwartungshaltungen, aber auch nie überschwengliches 'Judihui' oder so was.
Das Trinkgeld entgegenzunehmen verlief immer sehr diskret, aber trotzdem dankbar, ohne dass die Leute wussten was sie erwartet.
Letzte Änderung: 10 Sep 2014 13:43 von picco.
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10 Sep 2014 14:45 #353341
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  • La Leona am 10 Sep 2014 14:45
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picco schrieb:
Hoi zämä

Wir haben das Trinkgeld meist in verschlossenen und mit dem Namen des Empfängers beschrifteten Couverts persönlich übergeben, direkt bevor uns die Fahrer verliessen.

So sollte man es tun. Mit Würde für beide Seiten. Ein Zeichen dass der Betrag im Umschlag von Wert ist für den Gast wie auch für den Guide.

Ich bin immer wieder erstaunt wie Gäste wortlos zerknitterte Geldscheine hastig in die Hemdtasche des Guide stopfen und ihm dabei nicht mal in die Augen schauen. Nachdem sie intensiv eine oder mehrere Wochen mit ihm zusammen waren machen sie einfach auf dem Absatz kehrt und auf Nimmerwiedersehen. Solches Verhalten ist erniedrigend für den Driver/Guide/etc., egal wieviel Geld er bekommt.
Gruss Leona
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11 Sep 2014 09:03 #353417
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  • bongolander am 10 Sep 2014 05:06
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Das Schlimmste ist, wenn Gäste wertloses Zeug als großes Geschenk verteilen. Mir hat einmal einer Isländische Kronen gebracht, ich glaube es waren 50,000. Strahlendes Gesicht. Ich habe ds in Deutschland wechseln wollen, es war wertlos. Auch geben Gäste gerne alte Dollarscheine, die hier nicht mehr gültig sind. Und ich habe ja schon geschrieben von den 1-Dollar-Münzen, die auch verteilt werden. Ich warte ja nur darauf, daß einer einmal mit alten Lirenoten kommt. Ist halt beschämend.
Johannes
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