THEMA: Trinkgeld in Tansania
08 Sep 2014 21:40 #353091
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  • picco am 08 Sep 2014 21:40
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Hoi Strelitzie

Nehmen wir mal 420$ für den Fahrer, dann pro Tag und Person etwa 5 Helfer à 1$ oder die Tippbox à 10-20$ gibt 210-420$, alles zusammen also 630-840$ bei Lodgeurlaub...
So würd ich's machen!
Ich geb wenns eine Tippbox hat da den Tipp, nicht da und jedem dazu noch.
Aber ich mach wenns geht auch keine Lodgetouren...lieber campe ich, und da sind wir bei dem Tipp für den Driverguide und für den Koch.
Letzte Änderung: 08 Sep 2014 21:43 von picco.
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09 Sep 2014 00:28 #353093
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  • La Leona am 09 Sep 2014 00:28
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Wenn ich eine Trinkgeld-Preisliste sehe, egal in welchem Reiseland, denke ich folgendes:

Die lokalen Arbeitgeber (Transportunternehmen, Hoteliers, Restaurantbesitzer, etc.) profitieren und können ihre Fixkosten senken indem sie mit niedrigen Löhnen kalkulieren und trotzdem eine Schlange von qualifizierten Bewerbern vor der Türe haben die diese schlecht bezahlten Jobs eben wegen den Trinkgeldern wollen.

Lokale wie internationale Reiseagenturen können Safaris billiger verkaufen indem sie einen Teil der effektiven Kosten als Trinkgeld getarnt ausweisen. Das finde ich nicht nur eine Frechheit, es grenzt in einigen Fällen meines Erachtens beinahe schon an Betrug, vorallem weil den Kunden sozusagen vorgeschrieben wird wem sie wann wieviel zu geben haben und die Summen sind teilweise alles andere als zimperlich. Das Belohnungsprinzip des Trinkgelds, als ein Zeichen des Dankes wird denaturalisiert.

Die betroffenen Leistungsbringer sollten diese Summen in Form eines anständigen Gehalts erhalten, jeden Monat, regelmässig und ohne jede Woche darum zu bangen ob wohl die Kasse stimmen wird am Ende einer Tour. Und

Trinkgeld sollte wieder das werden was es mal war, eine Zusatzbelohnung für überdurchschnittlichen Service.

In meiner Sicht sind all diese cash Trinkgelder Schwarzgeld. Und da muss ich ja wohl nicht mehr dazu erklären.

So verstehe ich das, ihr dürft nun die Steine werfen. Ich geh schon mal in Deckung.

Friedliche Grüsse
leona
Gruss Leona
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09 Sep 2014 07:27 #353102
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Hoi Leona

Hast ja völlig recht, die Frage ist nur was soll man dagegen tun?
Kein Trinkgeld mehr geben?
Damit trift man nur die die schon Opfer sind, die Täter interessieren sich nicht dafür...
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09 Sep 2014 09:05 #353106
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Hallo zusammen,

ich finde das Thema wirklich hochinteressant. Ich bin bislang immer davon ausgegangen, dass bei der Buchung einer geführten Tour mit Driver und Koch die Kosten für die beiden (Gehälter) inkludiert seien und ich nicht separat für diese aufkommen müsse. Denn dann würde ich ja eigentlich vom Veranstalter nur eine Vermittlungsleistung erhalten. Ich nahm an, dass sei ähnlich der Guides/Driver, die bei Lodges/Camps die Game Drives durchführen, die ein eigenes Gehalt beziehen und bei Zufriedenheit teils hohe Trinkgelder erhalten. Bei denen ist dies aber eine Entscheidung aufgrund der erhaltenen Leistung.

Aber bei den bisherigen Beispielen hier handelt es sich ja nicht um Trinkgelder, um eine besonders gute Leistung zu würdigen. Letztlich ist das Lohn, der da bezahlt wird und deshalb sind die "Hinweise" der Veranstalter da auch so konkret. Dann müsste ich ja auch zahlen, wenn ich nicht überragend zufrieden bin, einfach weil die Tätigkeit an sich (Kochen, Fahren, Guiden) noch gar nicht kompensiert wurde.

Bei den Preisen von geführten Touren dieser Art überrascht es mich eigentlich, dass man den Lohn nicht bereits inkludiert. Ich habe aus Interesse an Ostafrika schon einige Angebote eingeholt (und immer wieder verworfen wegen der Preise :angry: ) und noch nie wurde mir gesagt, dass der Lohn der Driver nicht Teil des Angebots ist. Ja, immer wurde mir die Trinkgeldthematik nähergebracht, aber ich war stets überzeugt, dass dies ein "ontop" bei toller Leistung und nicht die Existenzsicherung des Betreffenden wäre.
Hier hat das doch aber mit Trinkgeld nichts mehr zu tun. Das ist doch Gewinnoptimierung auf dem Rücken der Guides usw. und das "Problem" gibt man offensichtlich zu gern an die Touristen weiter, die die "Opfer" unterstützen wollen, aber letztlich nur die Vorgehensweise subventionieren...

Viele Grüße
Sanne
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09 Sep 2014 09:24 #353109
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Hallo Sanne,

Das Thema finde ich auch sehr spannend. B)

Wir sind Ende des Jahres auch in Tansania unterwegs. Schon allein für unsere 14 tägige Safari hatten wir einen Unterschied von 1000US$ pro Person je nach Veranstalter! B)
Und dies für dieselbe Unterkünfte. :)

So geht es auch mit dem Tour Driver Trinkgeld. Je nach Angentur variert es von 10 bis 25US$ pro Tag!

Liebe Grüsse
Annick
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09 Sep 2014 13:16 #353144
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Die Trinkgelder sind je nach Zufiredenheit. Aber aus meiner Erfahrung (da habe ich nur ganzwenig, aber doch ein bisschen) werden manche Fahrer aggressiv, wenn das Trinkgeld nicht ihren Erwartungen entspricht. Ich habe im Moment Gäste, wo sich der Fahrer geweigert hat, sie zu uns zurückzubringen, wenn sie ih nicht mehr geben.
Merkwürdigerweise ist das ein speziell deutsches Problem, andere Länder habe das nut in ganz geringem Mass. Ich weiss von Fällen amerikanischer, japanischer und russischer Gruppen, wo Gelder fliessen, die jenseits von Gut und Böse sind. Und wie es halt so ist, irgendwann wird das dann auch erwartet.
Allerdings sollte man nach einer schönen und gelungenen Tour den Leuten auch zeigen, dass man mit ihren Bemühungen zufriedenwar. Was sind 100 Dollar pro Gruppe im Verhältnis zum Reisepreis. Das gibt so mancher für einen Volksfestbesuch aus (von einem Besuch des Münchner Oktoberfestes will ich erst gar nicht reden), da ist das nicht zuviel.
Johannes
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