Hallo zusammen,

nachdem sich in letzter Zeit die Negativberichte hier im Forum über Europcar in Windhoek häufen, bin ich doch etwas verunsichert. Wir haben von Mitte August bis Mitte September einen Chico über holiday-autos.de gebucht. Partnerfirma ist eben Europcar.
Hier mal ein paar Auszüge aus den letzten 3-4 Wochen:

Kann man denn letztendlich mit Diskutieren vor Ort doch alle seine Punkte durchbekommen oder wäre es evtl. sinnvoller zu stornieren und kurzfristig noch nach einem neuen Mietwagen zu schauen?

Danke schon mal. (Und sorry, dass der Post so lang geworden ist)

Gruß
Daniel

Hallo Daniel,
da Du mich zitierst, versuche ich auch mal, Deine Frage zu beantworten:
Nicht nur wir, sondern auch die anderen Ankömmlinge in Namiba, die mit uns in der Maschine waren, hatten zu einem nicht unerheblichen Teil bei Europcar gebucht und standen vor uns in der Schlange (2 Counter).
Problemlos lief es ganz offensichtlich nur bei wenigen Kunden, die meisten vor uns meckerten ob der Behandlung und der unkorrekten Abwicklung.
Andererseits lief es bei einigen auch ruck-zuck und sie zogen mit ihrem Mietvertrag Richtung Fahrzeugübergabe (ohne lange Diskussionen).

Ich hatte einen Holidayautos-Vertrag mit ausgewiesener Maximalkaution für das Fahrzeug in Höhe von 100,--€, meine Kreditkarte wurde aber mit 6500,--€ für Europcar gesichert. Erst nach heftiger Reklamation schraubte man dies auf 650,--€ zurück, was aber noch immer nicht dem Vereinbarten entsprach.
Bei uns waren alle Zusatzfahrer und sämtliche Versicherungen im Reservierungsvertrag bereits gebucht und bezahlt, beides wurde jedoch im vor Ort ausgestellten Vertrag nochmals in Rechnung gestellt. Als ich reklamierte (bei Sichtung des Mietvertrages), meinte man, man müsse dies alles nochmals separat aufführen, da die Polizei auf eine derartige Vorgehensweise bestehe (????).
Ich habe dann den Mietvertrag handschriftlich geändert, als der Clerk dies bemerkte, riss er ihn mir aus der Hand, ich tat dann selbiges und so entwickelte sich ein Hin- und Her, bei dem ich Sieger blieb, ich notierte meine Anmerkungen auf dem Vertrag gegen seinen Willen.
In unserem deutschen Buchungsvertrag war auch eine Vollversicherung für Reifen und Windschutzscheibe ohne SB enthalten. Doch dazu später, erst zur Fahrzeugübergabe.

Unser Fahrzeug, ein Nissan X-Trail hatte -wie schon geschrieben- drei unterschiedliche Reifenprofile auf den vier Reifen. Alle nachgummiert -und dies ganz sicher (so, wie die Profile aussahen) nicht bei einem professionellen Reifenerneuerer.
Das Reserverad war komplett glatt ohne Profil, ein Reifenhändler in Swakopmund bezeichnete es später als \"Slik\".
Ich reklamierte dies und die nur auf Stufe 4 (volle Leistung) funktionierende Lüftung des Fahrzeuges. Alles wurde zur Kenntnis genommen. Man drehte wegen der laut lärmenden Lüftung eine Runde über den Platz, überzeugte sich davon und sagte -auch aufgrund meiner Reifenreklamation- ein anderes Fahrzeug zu. Erst sollte es ein Mitsubishi 4x4 sein, dann plötzlich ein Toyota-Bus (8-Sitzer) und letztendlich nach einer halben Stunde wurde uns mitgeteilt, man hätte kein anderes Fahrzeug. Entweder den miserablen Nissan oder garnichts.
Also nahmen wir ihn notgedrungen, da an ein Storno des Mietvertrages zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu denken war. Reserverad gab es naheliegenderweise auch kein anderes.

Ein anderes Mitglied unserer Gruppe hatte einen bestätigten Mietvertrag für einen VW-Touran, schon am Schalter konnte aber niemand eine Reservierung für ihn finden. Nach heftigem Protest unter Hinweis auf die bereits geleistete Zahlung gab man ihm dann unter Androhung eines erheblichen Aufpreises einen VW Sharan mit Niederquerschnittsreifen (für Gravelstrassen). Folglich platzte dann auch ein Reifen, der mit 150,--€ bezahlt werden musste.

Uns ging in Swakopmund im Stadtgebiet ein Reifen kaputt (hinten rechts). Wir humpelten zum Reifendienst um die Ecke und ich versuchte, Imperial anzurufen. Die im Mietvertrag angegebene Telefonnummer (Notrufnummer) jedoch war falsch (kein Anschluss unter dieser Nummer). Also haben wir vom Reifendienst die korrekte Nummer raussuchen lassen und den Schaden telefonisch mitgeteilt.

Grosses Erstaunen am anderen Ende der Leitung, warum wir denn anrufen würden, Reifenschäden seien grundsätzlich selbst zu bezahlen. Erst nach eindringlichem Hinweis auf die bestehende Versicherung war man dann bereit, den defekten Reifen zu bezahlen, gab uns aber die Order, zu einem anderen Reifenhändler -der genau benannt wurde- zu fahren. Gesagt, getan, alles wieder zurück ins Auto und weitergehumpelt durch die Stadt.
Als wir dort ankamen, war dieser bereits informiert. Wir warteten, er telefonierte. Nach dreimaligem Nachfragen erklärte er dann nach mehr als einer halben Stunde, keinen passenden Reifen zu haben. Seine Telefonate hätten der Suche nach einem passenden Exemplar in Swakopmund gedient, er versuche es weiter, sei aber bislang ohne Ergebnis.

Eineinhalb Stunden vergingen, es fand sich kein Reifen (für eines der gängisten Fahrzeuge in Namibia!).
Imperial meldete sich bei uns in diesem Zeitraum nicht mehr.

Als mir die Hutschnur platzte, rief ich Holidayautos in München an und erklärte den Sachverhalt.
Nach Rücksprache mit Europcar erklärte man von dort bei einem -schnellen- Rückruf, es gäbe zwei Reifen im 30 Fahrminuten entfernten Walfish-Bay und man schaffe diese bis 15 Uhr nach Swakopmund (seit 9 Uhr wollten wir auf der Piste unterwegs zu unserem nächten Ziel sein).
Ich verwies darauf, dass wir diese Zeit nicht hatten, dass unsere Abfahrt drängte (wir wollten -mussten- in die Namib zu unserer gebuchten Lodge).

Man versprach, sich weiter um die Angelegenheit zu kümmern, für schnellere Herbeiholung von zwei Reifen zu sorgen (auch der aalglatte Reservereifen sollte auf meine Reklamation hin getauscht werden). Nichts geschah, es wurde 13 Uhr.

Kurz vor 13.30 Uhr erklärte uns der Reifenhändler, bei dem wir noch immer standen, es gäbe nunmehr auch in Walfish-bay keine Reifen mehr, das nächste Lager wäre in Windhoek, die Anlieferung würde zwei Tage dauern.
Wir sahen unsere Reisepläne platzen, der Rest der Gruppe war zu diesem Zeitpunkt schon viereinhalb Stunden auf der Piste.

Nach nochmaliger dringender Reklamation bei Holidayautos München und dem Hinweis auf anfallende Hotelübernachtungskosten in Swakopmund rief plötzlich Imperial wieder an (13.45 Uhr) und gab uns eine Adresse in Swakopmund, wo angeblich nun doch zwei Reifen am Lager waren.
Wie hätte man es anders erwartet, die Adresse war falsch, wir wurden in die entgegengesetzte Richtung geschickt. Der Name des Reifenhändlers war korrekt, die Anschrift frei erfunden.

Am vermeintlichen Ziel standen wir in der Wildnis zwischen Swakopmund und dem Flughafen. Dort sah uns ein Securitymann und erkundigte sich nach dem Grund unseres etwas verzweifelten Herumstehens. Wir erklärten den Sachverhalt, er kannte den Reifenhändler und begleitete uns hin.

Dort lagen zwei nagelneue Reifen im Lager, nur niemand wollte (?) sie über Stunden hinweg finden.

Die ganze Aktion des Wechsels dauerte dann letztendlich keine zwanzig Minuten und wir konnten starten - ohne die Kosten bezahlen zu müssen, da Holidayautos diesbezüglich dann offensichtlich ganze Arbeit leistete und Imperial/Europcar Druck machte.
Ohne Holidayautos in München wären wir nie zum Ziel gekommen - trotzdem hatte ich knapp 100,-€ Handykosten zu verbuchen.

Der Rest der Reise mit diesem Fahrzeug verlief dann gottlob ohne Schwierigkeiten, die Rücknahme erfolgte am Flughafen Windhoek in Anbetracht des zu diesem Zeitpunkt herrschenden Hochbetriebes ohne Komplikationen.

Einer unserer Gruppenteilnehmer hatte eine Hertz-Buchung (auch über Holidayautos). Er erhielt einen erstklassig ausgestatteten 4x4-Nissan X-Trail (unser X-Trail hatte nur Frontantrieb), hatte nagelneue Reifen auf dem Fahrzeug und dieses war in einem rundum perfekten Zustand. Zudem erwies sich die Hertz-Counterbesatzung als hochprofessionell.

Soweit unsere kleine Leidensgeschichte, die nicht nur diesen einen Tag versaut hat, sondern eine sehr massive Unzufriedenheit mit Europcar Namibia aufkommen liess (garnicht daran zu denken, was es bedeutet hätte, irgendwo auf der Piste mit einem Defekt liegenzubleiben - vermutlich hätte absolut niemand seitens des Vermieters geholfen).

Wir fliegen auf jeden Fall wieder nach Namibia (ein atemberaubend faszinierendes Land), werden aber unter keinen Umständen mehr bei Europcar mieten.

Viele Grüsse
Guenter

@fototour#
Danke für Deinen herzhaften Bericht...
Nach über 30 Jahren kommt mir nur der alles umfassende Kommentar in den Sinn:
\"YES, THIS IS AFRICA!\"
Take it or leave it...
Mit mitfühlenden Grüssen,
Helmar

@fototour#
Danke für Deinen herzhaften Bericht...
Nach über 30 Jahren kommt mir nur der alles umfassende Kommentar in den Sinn:
\"YES, THIS IS AFRICA!\"
Take it or leave it...
Mit mitfühlenden Grüssen,
Helmar

Ich habe zweimal bei Europcar/Imperial gebucht und beide Male keine Probleme, ausser, dass es am Flughafen relativ lange dauert, bis die alles auf der Reihe haben. Beim dritten Mal in diesem Frühjahr gab es allerdings erhebliche Probleme. Von vier gebuchten 4 x 4 Fahrzeugen waren drei nicht da. Wir bekamen dann drei 2 x 4 Fahrzeuge mit der vagen Zusicherung, dass die anderen drei zum Abend ins Hotel geliefert werden sollten; das geschah nicht. Auf meinen Anruf hin wurde ich dann auf morgens 9.00 vertröstet(wir wollten an dem Tag noch ins Sossusvlei), da die drei anderen Fahrzeuge erst aus Südafrika angeliefert werden sollten. Um 9.00 waren sie dann auch nicht da, sie kamen erst gegen 11.30. Es fehlten in zwei Fahrzeugen die bestellten 2.Ersatzräder. Unterwegs fuhren wir einen Reifen platt, den man uns nicht in Rechnung stellte. Eine Windschutzscheibe hatte einen starken Steinschlag abgekommen, für den uns Europcar später 900.- ZAR in Rechnung stellte, was ich nicht sehr teuer fand. Nun liegt die bezahlte Rechnung bei Holidayautos, und ich warte auf eine Antwort...

Gruß
Martin

...die Antwort lag heute morgen in meinem Briefkasten: Holiday Autos erstattet die 90.- Euro plus die Differenz der Tagesmiete zu den niederklassigen Autos plus 20.- Entschädigung pro Buchung.
Das finde ich sehr anständig.

Gruß
Martin