Hallo Jakob,
ein paar Anmerkungen zu Deinen Fragen:
Bitte beachte unbedingt bei all Deinen Planungen, dass Du die von Christian in der ersten Antwort angegebenen Durchschnittsgeschwindigkeiten incl. Fotostopps (100km/h auf befestigter Strasse und 70km/h auf Gravelroads) in der Praxis KEINESFALLS erreichst.
Jeder Stopp kostet logischerweise Zeit (und diese sollte man sich in Namibia auch nehmen, generell und zum Fotografieren sowieso).
Da die absolut erlaubte Maximalgeschwindigkeit auf befestigten Strassen bei 120 km/h liegt -und nicht immer gefahren werden kann-, solltest Du von etwa 70 km pro Stunde als bewältigbare Entfernung ausgehen (Stopps eingeschlossen). Auf Sandstrassen ist eine Geschwindigkeit oberhalb von 70 bis max. 80 km/h nahe am Selbstmord und wahrlich nicht anzuraten.
Bei frisch geschobenen Strassen mit noch nicht wieder festgefahrenem Sand sind es dann auch schon mal nur 40 bis 50 km/h. Ergebnis mit Fotostopps: in der Stunde etwa 50 Kilometer, manchmal einen Hauch mehr, meist aber auch etwas weniger.
70 Kilometer als Durchschnitt für Gravelroads schaffst Du nur, wenn Du permanent fährst.
Wie in anderen Antworten schon erwähnt, sollte man im Sossusvlei die Anfahrt innerhalb des Parks nicht unterschätzen. Würde man sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit halten, wäre es bis zum Ende des Tals etwas eineinhalb Stunden (und das Ganze natürlich auch wieder zurück). Zur Düne 45 sind es bei der Zeitnot angepasster Geschwindigkeit (lasse Dich aber bitte nicht zum Rasen verleiten, es wäre trotz asphaltierter Strasse aufgrund des Wildwechsels gefährlichst!) ca. 35 Minuten.
Bereits am Anfang ds Parks geht ca. 2 km nach dem Gate rechts eine Strasse in die Dünen (offizieller, genehmigter Weg, der im Plan auch eingezeichnet ist), am Ende der Strasse ist ein Parkplatz, von dort kann man wunderbar in die Dünen klettern. Wir empfanden dies als die bessere Gelegenheit, den Sonnenaufgang zu erleben, da einsamer und auf jeden Fall rechtzeitig zu erreichen.
Dies sollte für Dich eine Überlegung wert sein.
Zum Hardap-Damm und seiner Umgebung: Optisch interessant ist lediglich die Anfahrt durch das ablaufende Wasser, wenn man vom Sossusvlei her kommt, die Strecke von Windhoek aus zum Damm ist wenig erbauend.
Der Damm und das Reservat selbst gaben uns garnichts, wir haben mit Ausnahme einiger Nager kein einziges Tier zu Gesicht bekommen, die Strassen durch das Reservat sind aktuell selbst für einen 4x4 höchst problematisch, da teils extrem zerstört.
Das Camp und die Bungalows machen einen stark heruntergekommenen Eindruck.
Alles in allem nicht empfehlenswert.
Noch was zur Fahrt auf der Salzstrasse bei Swakopmund: Sie wirkt wie eine topfebene Autobahn -vor allem, wenn man von Windhoek her kommt und durch den Sand und über den Gravel gefahren ist. Doch Vorsicht bei Nässe: da ist sie wie Schmierseife (nasses Salz rutscht).
Viel Spass auf Deiner Tour!
Gehe sie langsam an und geniesse, statt zu hetzen. Dann habt ihr beide letztendlich mehr davon, da die Strecke, das Land jede Minute wert ist, auch wenn die Abzocke dort allerorts leider immer mehr zunimmt.
Viele Grüsse
fototour