Heute im Spiegel:
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,595597,00.html
Besonders hervorzuheben:
Vanhöfen:...Ansonsten war ich oft in Situationen, die bedrohlich hätten sein können, in denen ich aber nie Angst gehabt habe. Ich wurde als Weißer auch nie bedroht.
SPIEGEL ONLINE: Wo haben Sie eine derartige Situation erlebt?
Vanhöfen: Im Township Khayelitsha bei Kapstadt. Dort hat mich die Liebenswürdigkeit der Menschen mir gegenüber sehr beeindruckt. Ich war eine Woche dort und wurde beschützt, informiert und liebevoll behandelt. Für mich war es unglaublich, wie Leute, die seit Generationen versklavt und gepeinigt wurden und endlich an der Macht sind, ein positives Lebensbild ohne Hass entwickeln können. Eigentlich müssten sie jeden Weißen hassen - das tun sie aber nicht. Dagegen waren in weißen Vierteln, wo ich fotografiert habe, kritische Distanz und Skepsis sehr groß.
und
Vanhöfen: Ich war sehr erschreckt, wie stark die Apartheid noch vorhanden ist, wie hoch das Gewaltpotential ist und wie groß die kulturellen und wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Schwarz und Weiß sind.
SPIEGEL ONLINE: Sie sprechen von Schönheit und Erschrecken. Was waren Ihre schönen Erlebnisse?
Vanhöfen: Die Wild Coast südlich von Durban ist der schönste Flecken Erde, den ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Um an die Wasserfälle zu kommen, musste ich vier Tage wandern. Immer parallel zur Küste, an die fünf Meter hohe Wellen schlagen. Durch Schluchten, lange Flusstäler und über Grassteppen-Landschaften. Ich bin auch Tieren begegnet, auf die man nicht treffen möchte - wie Black Mambas.
SPIEGEL ONLINE: Kommt man dort als Normaltourist auch hin?
Vanhöfen: Ja, in Dörfern mit Rundhütten kann man übernachten und wird liebevoll bekocht. Diese traumhaften Touren werden von den Einheimischen selbst mit Hilfe der EU organisiert, aber kaum jemand nimmt daran teil. Die Touristen bleiben lieber an der Garden Route oder in Kapstadt, weil die ehemalige Transkei, das Homeland, als gefährlich gilt.