Hi, jetzt zitiere ich mich selber
leser schrieb:
Überall wo ihr euch wohl gefühlt habt, war das im (in eurem) Hintergrund immer vorhanden, Ihr habt es nur nicht gewusst.... alles da oben Thematisierte ist business as usual.
…und nochmals, es hat sich (noch) nichts Gravierendes verändert, es war immer da, aber Touristen sind damit selten konfrontiert, weil sie sich nur kurzzeitig und selten in Risikosituationen aufhalten. Aber es ist wichtig zu wissen, dass es das gibt, daher die Info zu Vorfällen, und wie man sich verhalten sollte, (GinaChris, Maputo….). Was man von den Verhaltensregeln im Ernstfall umsetzen kann, ist eine andere Geschichte, weil man das jahrelange „Training“ der Südafrikaner im Trockenkurs einfach nicht so schnell erlernen kann.
Ein car/hijacking- Vorfall an Touristen wird in Medien und Foren blitzartig weltweit publik gemacht. Gemessen an der Häufigkeit dieser Vorfälle (siehe verlinkte Statistiken) sind die Vorfälle an Touristen mE. eine verschwindende Größe. Ich habe mich auch oft gefragt, ob nicht das heute übliche Tracking über die black box dabei eine positive Schutzfunktion erfüllt, das müssten aber die Spezialisten beantworten. Die Kriminellen sind oft hochprofessionell organisiert und durchaus in der Lage Mietautos (mit erhöhtem Verfolgungsrisiko) zu erkennen. Meistens sind die Verbrecher ja hinter dem Auto her, das andere Raubgut ist nur Draufgabe.
Die Südafrikaner mit denen ich über die Jahre Kontakt gehalten habe, sagen mir immer, dass es vor 10 bis 20 Jahren schlimmer war*) (ob das so bleibt, wird sich zeigen). Sie gehen aber auch sehr unterschiedlich mit diesen Lebensumständen um. Die Einen kriegen einen Herzinfarkt wenn ich zum Begleichen der Rechnung Geldscheine aus der Hosentasche ziehe, würden nie Geld ziehen wo ich das mache, fahren NIE nach Einbruch der Dunkelheit, gehen im öffentlichen Raum NIE zu Fuß, außer in großen Malls, mit überdachtem Parkplatz und vielen Wachleuten. Andere gehen in das kleine shopping centre in ihrem Viertel, zu Fuß ins Pub und spät nachts nach Hause….aber Allen ist gemeinsam, dass sie selber, oder Familienangehörige oder Freunde schon überfallen wurden oder nahe dran waren.
Und vor Allem: DAS Südafrika gibt es nicht, genauso wenig wie andere DASs. Es gibt das oben beschriebene SA in Ballungsräumen und es gibt ländliche Gebiete mit Häusern ohne Mauern und Stacheldraht, sogar ohne Fenstergitter, mit den Gartenmöbeln auf der offenen stoep etc…..
Also, entspannt euch und genießt die Reise.
*) PS: Vor 9 Jahren war ich 4 Wochen an der Namaqualandküste und -hinterland und habe in einfachen B&Bs abseits des internationalen Tourismus übernachtet. Praktische alle Wirtsleute waren, unabhängig vom Alter, "Kriminalitätsflüchtlinge" aus dem Großraum Pretoria/Johannesburg.