Donnerstag, 13. April, Windhoek und dann Heimreise
Schon seit Jahren hatten wir es immer wieder auf dem Plan, und nie ist was draus geworden. Dieses Jahr aber wollen wir es unbedingt durchziehen:
Eine geführte Stadttour durch Windhoek, dazu ein Besuch von Katutura.
Schon im Vorfeld haben wir uns erkundigt, mit welcher Agentur wir diese Stadtführung machen möchten, denn Anbieter gibt es grad genug. Irgendwann ist uns dann
BWANA – TUCKE – TUCKE in den Sinn gekommen. Den Mann kennnen wir von verschiedenen Vorträgen, die er hier in Deutschland gehalten hat, u.a. auch mal in Kronau, wo man ihn zum Namibia-Forums-Treffen eingeladen hat.
Carsten, der Inhaber von Bwana-Tucke-Tucke, war zu unserer Zeit in Deutschland, allerdings hat sein Mitarbeiter die Sache ganz hervorragend gemacht und obwohl wir anfangs beim Blick auf die Preise schon ein wenig die Stirn gerunzelt haben, war die Rundtour jeden Cent wert.
Zuerst aber gibt´s hier im Gästehaus ein leckeres Frühstück. Das war ein toller Auftakt an diesem Morgen:
Wir werden alle Vier von unserem Guide abgeholt, der uns in den nächsten drei Stunden die Stadt Windhoek näherbringen und erklären will. Das Witzige an der Sache ist, dass man mit einem uralten
Landy unterwegs ist – das neugierige Geschau der Leute ist uns schon mal sicher
Unsere Wirtin vom Schwerinshaus war uns gegenüber mehr als großzügig. Es kommen keine neuen Gäste, also können wir die Zimmer bis zu unserer Abreise am Nachmittag behalten. Was für ein toller Service, und das zum Nulltarif.
Punkt 10.00h werden wir am Gästehaus abgeholt. Mit uns auf der Kiste ist noch eine junge Frau mit ihrem Sohn, und schon war das Auto voll belegt. Unserem Hermann hat das natürlich einen riesen Spaß gemacht. Er läuft ja nicht unbedingt all zu gerne, aber mit´m Landy hat das für ihn bestens gepasst.
Der
Präsidentenpalast, der
Tintenpalast, die
Christiuskirche, das
Reiterdenkmal und die
alte Feste, nur um ein paar Eckpunkte zu nennen, das war schon außerordentlich interessant, vor allem durch die Erläuterungen unseres jungen Guides. Der Mann hat seinen Job gerne gemacht, das hat man ihm angemerkt. Und wenn du halt was gerne machst, dann machst du es auch gut. Und er hat es sehr gut gemacht!
Natürlich wollten wir auch
Katutura sehen, und schon waren wir mitten drin. Einen
Kindergarten für die Kleinen durften wir besuchen, für uns und speziell für unsere Freunde war das alles schon sehr beeindruckend:
Und wer da denkt, hier würde alles "drunter und drüber" gehen, der sieht sich getäuscht. Ein straffer Stundenplan, die Kid´s haben ganz schön zu tun:
Und dann die KITA-Leiterin - ist sie nicht zum knuddeln?
Wir sind über den Markt gefahren und was uns aufgefallen ist, dass die Menschen durch die Bank alle gut drauf waren. Von jeder Ecke aus wurde uns zugewunken – Bwana mit seinem Landy kennt man, das wird uns schon nach den ersten Metern klar. Und so ist die Tour total relaxt und es macht Spaß, hier durch die Straßen zu fahren. Die Armut ist zwar überall spürbar, wir haben aber nicht den Eindruck, dass es den Menschen schlecht geht. Zumindest unser Guide erklärt uns,
dass man zwar hier in arger Armut lebt, deshalb aber noch lange nicht unglücklich ist.
Für uns, die wir doch den materiellen Dingen des Lebens wahrscheinlich viel zu hohen Stellenwert beimessen, ist das fast unbegreiflich und ich glaub, dass jeder von uns seinen Horizont während dieser Fahrt um ein Vielfaches erweitern konnte.
Von einem Hügel aus haben wir einen sehr guten Überblick über die Stadt bzw. über Katutura:
Nach drei Stunden ist die Rundfahrt beendet. Schön war´s, und beeindruckend. Einfach ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden.
Die love birds sind uns noch irgendwo über den Weg gelaufen. Schön sind diese Vögel, auch wenn sie hier angefüttert wurden, aber das geht bestimmt so in Ordnung:
Die Koffer sind schnell gepackt, ein letztes Savanah lassen wir uns mit den Wirtsleuten Anri und Izak schmecken, und dann geht´s langsam aber sicher raus zum Flughafen. Übrigens - die Rückgabe bei
BRITZ hat sehr gut funktioniert. Überhaupt kein Problem, da haben wir mit anderen Autoverleihern schon ganz andere Geschichten erlebt.
Fast drei Wochen waren wir unterwegs, und es wäre geschwindelt, wenn nicht jeder, obwohl wir uns super verstanden haben, froh ist, dass es nun wieder nach Hause geht. Ein Urlaub, den Schorschine und ich schon sehr auf unsere Freunde abgestimmt haben, und trotzdem versuchten, dass auch wir auf unsere Kosten kamen. Das ist uns gut gelungen, die Mischung hat gepasst und wir freuen uns, dass der Flieger abends tatsächlich pünktlich abhebt. Wir müssen keine Zwischenlandung (außer natürlich in FRA) machen, und auch sonst verläuft der Heimflug unspektakulär.
Und hab ich noch im Flieger zu meiner Schorschine gesagt, schön ist das, dass wir heimfliegen und nicht schon wieder den nächsten Urlaub gebucht haben, so muss ich mich heute, 4 Wochen später, schon wieder verbessern. Der nächste Urlaub – und wo soll er schon hingehen – ist fix. 21 Nächte nach Südafrika, davon 9 Nächte KTP, und einen RB werde ich dann auch wieder schreiben.
Allen Mitlesern nochmals lieben Dank. Ich weiß, man schreibt einen Reisebericht vom Grundsatz her für sich selbst, kann man so nochmal die komplette Reise sich vor Augen führen. Und doch ist es schön, wenn man begleitet wird. Danke dafür und Danke auch allen stillen Mitlesern. Ich hoffe, Ihr konntet den ein oder anderen Tipp für Euch rauslesen.
Bis zum nächsten mal,
der bayern schorsch