10.11.21
Urikaruus - Kalahari Tented Camp
Vogeltag
Zufrieden vom Vortag und dennoch voller Erwartung klingelt uns ein Weckton vor Sonnenaufgang aus dem Schlaf.
Was werden wir heute alles sehen?
Eine Frage welche uns die nächsten vier Wochen immer wieder beschäftigt.
Wenn man sich in einer schönen Landschaft befindet kann man gewiss sein, sie läuft einem nicht davon. Hier im KTP in der Tierwelt steht man vor einer anderen Herausforderung.
Oft denken wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Dann aber wieder Zweifel. Welche Richtung bzw. welches Wasserloch steuern wir zuerst an.
Hat man aber das Glück in Urikaruus aufzuwachen, dann macht es Spaß einmal nicht so früh los zu düsen. Daher haben wir schon gestern Abend beschlossen auf unserem Logenplatz, mit Blick auf das Wasserloch, in Ruhe zu frühstücken.
Der Kühlschrank ist am Anfang der Reise voll und die Auswahl ist noch groß, fast so als würde man sich an einem Buffet im Hotel bedienen.
Die Vorstellung von Toast, Eiern, Bacon und einem frisch aufgebrühten Kaffee macht Laune auf den neuen Tag.
Nachdem wir aber die Tür vom Schlafzimmer öffnen um nach unten in die Küche zu gehen, erledigt sich der Plan vom Frühstück im Freien von alleine.
Es ist uns heute Morgen einfach zu kalt.
Damit haben wir im November nicht gerechnet. Es ist uns auch gestern nicht so aufgefallen.
Das Licht ist herrlich.
Wir werfen noch einen Blick zum Wasserloch, dort sitzt ein Schwarzkopfreiher.
Wir überlegen nicht lange, schnappen unsere Kameras und gehen zum Auto.
Nach ein paar Minuten wird auch die Heizung von unserem Auto warm.
Wir fahren Richtung Kamqua.
In einem Baum im Auob Tal sitzt ein juveniler Schwarzbbrustschlangenadler und etwas weiter entfernt ein Raub- bzw. Savannenadler der uns eine kleine Flugeinlage bietet.
Bei einem Schakal der uns aufmerksam beobachtet drehen wir wieder um und fahren zurück.
Es ist jetzt wärmer geworden. Wir frühstücken wie ursprünglich geplant draußen und haben das verlassene Wasserloch im Blick.
Von Eric erfahren wir, dass wir nichts verpasst haben es war auch hier heute Morgen nichts los.
Gegen 10:00 Uhr verabschieden wir uns von ihm. Wir erhalten unseren Laufzettel zurück.
Hierauf wird bei allen Camps die Ausfahrtszeit und am Abend die Einfahrtszeit notiert.
Es geht zum Kalahari Tented Camp.
Unterwegs treffen wir auf eine Stachelagame die sich in der Sonne wärmt und auf einen Bienenfresser der sein Nest direkt an der Straße hat.
Ein sehr gefährliches Heim für den kleinen Vogel.
Wie lange so etwas gut geht wollen wir gar nicht wissen.
Es braucht nur ein Fahrzeug an dieser Stelle einem anderen auszuweichen oder ein Grader schiebt genau dort einen Sandhaufen hin, das wäre das Ende der Nisthöhle.
Im Gras weidet ein „Blondschopf-Gnu“.
Ein Gleitaar schärft für spätere Beutezüge seine Krallen.
Hoch im Baum sitzt ein Weißrückengeier auf seinem Nest.
Am Craig Lockhart Wasserloch steht eine Straußenfamilie in der prallen Sonne. Die Straußenkinder nutzen den Schatten der Mutter zur Kühlung.
Wir bleiben etwas länger hier. Es macht Spaß die kleinen Strauße zu beobachten.
Jetzt ist es auch nicht mehr weit bis zum Kalahari Tented Camp.
Kurz vorher treffen wir noch den Namensgeber des Parks.
Für einen Rotbauchwürger bleiben wir natürlich auch gerne noch stehen.
Wir fahren an der Abfahrt vom Tented Camp erst einmal vorbei nach Mata Mata.
Dort tanken wir den Hilux voll.
Im Baum beobachtet uns ein Gelbschnabeltoko.
Nach einem Besuch im Shop fahren wir den kurzen Weg zum Kalahari Tented Camp zurück.
Dort geben wir bei der Ankunft unseren Laufzettel wieder ab.
Wir bekommen Chalet Nr. 12 zugeteilt. Unser Wunsch nach Chalet 7 wird nicht erfüllt, es sei schon belegt.
Später lernen wir ein Pärchen aus Köln kennen. Sie wohnen in 7 und haben direkt nach uns eingecheckt. Einen besonderen Zimmer Wunsch hatten sie nicht.
Da war wohl der Aufwand zu viel eine Änderung für uns vorzunehmen.
Aber ein Gutes hat es doch.
Die Kölner hatten nachts Mäusebesuch in der Küche und wollen nun für den Rest ihres Urlaubes die Lebensmittel abends besser sichern und verstauen.
Wir treffen die Beiden während unseres Aufenthaltes immer mal wieder.
In Kieliekrankie haben wir sogar nebeneinander gewohnt.
Zusammen führen wir schöne Gespräche und treffen sie auch bei besonders tollen Sichtungen.
Sporadisch haben wir bis heute Kontakt.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir auf unserer Terrasse.
An der aufgebauten Vogeltränke beobachten wir die durstigen Gäste.
Rotschulterglanzstar
Mahaliweber
Graukopfsperling
Brustbandprinie
Wir wollen noch grillen und außerdem haben wir alle Zeit der Welt. Der vierwöchige Urlaub beginnt ja gerade erst.
Wir tauen ein schönes Stück Rindfleisch in der Küche auf, schälen Kartoffeln und einen Kürbis.
Den Kürbis und die Kartoffeln schneiden wir in Stücke. Den Ingwer hacken wir klein und schütten alles zusammen in einen großen Topf und geben etwas Wasser dazu.
Dann stellen wir den Topf zum kochen in die Küche auf eine Herdplatte.
Würze und Gemüsebrühe runden den Geschmack ab.
Während unserer Vorbereitungen erscheint unterhalb der Terrasse ein Schakal.
Er ist sicher sicher nicht das erste Mal hier.
Er wirkt sehr zutraulich.
Wahrscheinlich ist er auch ein Opfer touristischer Fütterungsaktionen.
Ein schönes Tier. Sein Fell und seine bernsteinfarbenen Augen glänzen in der Abendsonne.
Glücklicherweise ist er nicht aufdringlich.
Wir lassen ihn in Ruhe und er uns.
Da er bei uns nichts abstauben kann und auch kein Fleischgeruch ihn irritieren kann, verschwindet er kurze Zeit später zum Wasserloch .
Weit entfernt sehen wir ihn im letzten Sonnenlicht wie er mit einem Straußenei Fußball spielt.
Auf den Einwurf
erfolgt ein Drippling
Der KTP zeigt sich in diesem Jahr von der sportlichen Seite.
Beim Kalahari Tended Camp spielt ein Schakal Fußball und später wird in Gharagab gegolft.
Jetzt ist es auch langsam so weit den Grill anzuwerfen. Das Steak wartet schon im Kühlschrank.
Wir essen in der Küche. Draußen ist es mittlerweile zu dunkel. Im KTC ist die Brüstung kaum ein Hindernis für ein Tier sich vom Gebüsch her anzuschleichen.
Der Geruch nach duftendem Fleisch könnte zu verführerisch sein und das Feuer vom Grill ist längst erloschen.
Einer der wenigen Tage ohne Katzensichtung geht zu Ende.
Gefahrene Kilometer: 73