Fortsetzung 01.08.2019 – Fahrt nach Pafuri
In Louis Trichardt halten wir, um Geld zu ziehen und Getränke für unterwegs einzukaufen. Es gab lange Schlangen an Geldautomaten und Geschäften.
Wir fahren weiter auf der A1 bis die R525 auf der rechten Seite kommt. Dann geht es immer geradeaus bis zum Krüger. Die Strecke bis zum Krüger ist eine ordentliche geteerte Straße und die Fahrt ist recht ereignislos.
Es ist fruchtbares Land hier ganz im Norden Südafrikas und Landwirtschaft wird betrieben. Was uns auffällt – und freut – ist, dass viele Bauern junge Baobabs inmitten ihrer Felder stehen lassen. Es macht die Feldarbeit ja schließlich komplizierter, wenn man um die Baobabs herum ernten muss. Baobabs leiden unter dem Klimawandel und so können zumindest junge Bäume nachwachsen und sie brauchen ja sehr, sehr lange bis sie zu mächtigen Giganten werden.
Am nördlichsten Eingang zum Krüger - dem Pafuri Gate - ist nicht viel los, der Check-in geht schnell und gegen 15:00 Uhr kommen wir im Pafuri ReturnAfrika Camp an. Diese Konzession wurde früher von Wilderness Safaris geführt und nachdem sie bei einer Flut zerstört wurde, von ReturnAfrica übernommen. Es gibt 19 Zelte. Die ganze Anlage ist sehr weitläufig entlang des Flussufers auf einem 2 Meter hohen hölzernen Unterbau gestaltet. Überall gibt es Sitzecken und Plätze zum Relaxen.
Wir bekommen eine Einführung und ein Begrüßungsgetränk von einer Mitarbeiterin. Dann lernen wir unseren Guide Ezaya kennen, der uns zum Zelt bringt. Man läuft hier auf Stegen zwischen den Zelten.
Tagsüber darf man allein hin- und herlaufen, nachts wird man vom Guide begleitet. Die Zelte stehen weit auseinander und man sieht und hört nichts von seinen Nachbarn. Wir verabreden uns mit Ezaya für unseren erste Game Drive am Nachmittag.
Im Flussbett kann man ein ständiges Kommen und Gehen von Tieren beobachten und Vervet Monkeys turnen um die Zelte herum.
Direkt vor unserem Zelt liegt ein Krokodil am Fluss.
Das Zelt ist unfassbar komfortabel. Das Bett breit genug für 4 Personen mit Rückenlehne und Ablageflächen dahinter. Es ist alles sehr durchdacht angelegt.
Dann geht es auf Game Drive. Wir sind heute Ezaya's einzige Gäste. Wir beobachten einen Elefanten beim Fressen.
Die Sonne beginnt spektakulär am Himmel zu versinken.
Wir steuern einen Platz für den Sundower am Fluss an. Ezaya berichtet:
In der Makuleke Concession befindet sich das weltweite größte zusammenhängende Waldgebiet aus Fieberbäumen. Die europäischen Einwanderer gaben den Bäumen diesen Namen, da man sich entlang der Flussläufe, die mit diesen Bäumen bewachsen sind, leicht mit Malaria anstecken kann und Fieber bekommt. Da man damals nicht wusste, wie Malaria übertragen wird, gab man den Bäumen die Schuld für das Fieber. Das Land gehört dem Stamm der Makuleke, die eine Untergruppe der Tsonga darstellen. Zu dieser Gruppe gehört auch Ezaya. In einer Versammlung wurde die Nutzung des Landes als Naturschutzgebiet beschlossen. Die Lodge zahlt eine Pacht an die Makuleke für die Nutzung des Landes als Naturschutzgebiet. Ezaya hat als Guide in vielen anderen Gegenden und Naturschutzgebieten gearbeitet und ist nun wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Bislang entscheidet allein der Chief über die Verwendung der Gelder. Offensichtlich funktioniert ein Chiefdom wie eine Erbmonarchie und es wird nicht demokratisch über die Verwendung der erwirtschafteten Gelder entschieden. Man kann sich vorstellen, dass dies nicht immer auf Zustimmung trifft, vor allem nicht unter den gut gebildeten, jungen Menschen. Nach dieser für uns sehr interessanten Unterhaltung fuhren wir zurück zur Lodge.
Wir hatten bei der Buchung um einen Gamewalk gebeten und Ezaya informierte uns, dass dies nur am nächsten Morgen möglich sein würde, da man 2 bewaffnete Guides für eine Fußwanderung brauchen würde und sie nur am nächsten Morgen genug Personal dafür hätten. Also vereinbarten wir, uns am nächsten Morgen zum Game Walk zu treffen. Nach einem entspannten Abendessen eskortierte Ezaya uns zurück zum Zelt. Ein Leopard "hustete" währenddessen auf der anderen Seite des Flusses. Wir waren sehr gespannt auf die Fußwanderung am nächsten Morgen!