Samstag, 14. März 2020
Abbruch des Urlaubs - unser letzter Tag in Südafrika
Über Nacht veränderte sich die Situation weiter. Im Namibia Forum stand in der Früh bereits, dass die Turkish Airlines ab diesem Tag nicht mehr nach Westeuropa fliegen wird (leider weiß ich heute nicht mehr, weches Mitglied diesen Beitrag postete und in welcher Rubrik das stand – jedenfalls vielen Dank für diesen Hinweis
). Das veränderte die Situation natürlich – was bringt ein Flug von Kapstadt nach Istanbul, wenn gleichzeitig verlautbart wurde, dass diese bis mindestens 17. April nicht mehr an unser eigentliches Ziel fliegt (tatsächlich hat es dann bis Juni gedauert!). In Istanbul stranden wollten wir nicht
. Die Lust auf eine Alternative mit einer arabischen Fluglinie war ebenfalls nicht groß –> was passiert, wenn diese ebenfalls beschließen würden, ab sofort nicht mehr weiter nach Europa zu fliegen
. Wochenlang in Dubai oder Doha war nicht unsere Traumvorstellung - also eine andere Alternativen suchen.
Wir versuchten in den 10 Minuten, bis die Stromversorgung um 8 Uhr in der Früh wieder stundenlang gekappt werden sollte, einen Condor Flug am Sonntag in der Früh nach München zu buchen. Hat alles soweit gepasst, bis wir im letzten Moment am nicht vorhandenen Security Code scheiterten
. Mein Reisebüro hatte am Samstag in der Früh ebenfalls noch nicht erreicht – so beschlossen wir, gleich in der Früh die knappe Stunde zum Flughafen nach Kapstadt zu fahren und um auszuloten, ob vor Ort eine Möglichkeit zur Buchung besteht.
Nach längerer Zeit in der Warteschlange vor dem Lufthansa / AUA / Condor Schalter erklärte uns die Dame, dass eine Neubuchung erst dann möglich sei, wenn Turkish unseren Flug aus dem System nimmt. Alle Erklärungen, dass wir ja nicht umbuchen, sondern eigentlich nur einen neuen Flug buchen wollen, waren völlig zwecklos und wertlos
. Beim Turkish Schalter nebenan waren übrigens die Rollläden heruntergelassen – eine immer größer werdende Menschenmenge hoffte dort auf baldige Öffnung (die in den nächsten 90 Minuten nicht kam).
Dann hatten wir Glück mit unserer Reisebüroangestellten, die zurückrief und bereits das Büro in ihr Wohnzimmer verlagert hatte
. Sie fand heraus, dass noch in derselben Nacht von Samstag auf Sonntag um 0:20 Uhr eine AUA Maschine direkt von Kapstadt nach Wien fliegen sollte. Für uns ideal! Wir buchten sofort, da die Nachfrage nach Rückflügen zu diesem Zeitpunkt sprunghaft anstieg. Online Check-In erledigten wir ebenfalls unmittelbar, da die Maschine wohl eine gute Chance hatte, deutlich überbucht zu sein. So konnten wir auf Nummer sicher gehen. Durch die Hilfe unserer Reisbüros bekamen wir den Flug zum Schnäppchen Preis von EUR 780,-- pro Person
– Online hätte der Flug zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Nachfrage bereits EUR 1.200,-- pro Person
gekostet. Von der Turkish Airlines haben wir bis heute überhaupt keine Information erhalten – aber dieses Problem gab es wohl auch bei vielen anderen Fluglinien. Der AUA Flug war jedenfalls der vorletzte reguläre Austrian Airlines-Flug, der noch stattfand (der letzte – hoffnungslos ausgebuchte – sollte am Dienstag in der Nacht starten).
Es war ein ziemlich stressiger Vormittag – aber mit der gespeicherten Boarding Card im Mobiltelefon war es jetzt an der Zeit, den Urlaub in Südafrika würdig und genussvoll abzuschließen
. Am Weg zurück nach Franschhoek fuhren wir über die N1 in Richtung Paarl und zur nahegelegenen
Babylonstoren Farm – eine der ältesten Kapholländischen Farmen in der Region. Der Obst- und Gemüsegarten mit sehr großer botanischer Vielfalt ist dort wirklich eine Wucht
!
Kürbisse:
Im hinteren Teil des Gartens, versteckt zwischen den Eichen, bot uns das Greenhouse Restaurant nach einem ersten Erholungsspaziergang durch den Garten eine ideale Mittagspause. Die Speisen wurden im Picknickstil in Holzkisten serviert. Der Salat wurde in einem kleinen Glas serviert, das frische Holzofenbrot war ebenfalls sehr gut. Wir gönnten uns einen ausgezeichneten Chardonnay – es sollte ja der letzte Schluck Wein des Urlaubs sein
.
Letztendlich war der letzte Nachmittag des Urlaubs nochmals genau so, wie wir es wollten. Babylonstoren ist eine großartige Anlage und ein wirklich perfekter Abschluss des Urlaubs.
Wir fuhren nun zurück zur Lavender Farm nach Franschhoek und teilten in der Unterkunft unsere vorzeitige Abreise mit. Erstaunlich wie entspannt die zahlreichen deutschsprachigen Urlauber nahe dem Pool zu diesem Zeitpunkt noch waren
. Möglicherweise wussten viele der Gäste einfach noch nicht Bescheid. Gemäß späterer Nachricht der Lavender Farm hat sich die Unterkunft jedenfalls innerhalb von wenigen Tagen komplett geleert.
Langsam geht unsere Reise dem Ende zu – es folgt dann noch ein letztes, kurzes Kapitel rund um die Abreise aus Südafrika, die Ankunft in Wien und die Weiterreise nach Salzburg
.
Liebe Grüße. Oliver