24.3.2017: Franschhoek
Warnung: für alle Alkoholiker und Nicht-Weintrinker ist folgender Bericht nicht geeignet!
Heute sollte unser letzter richtiger Urlaubstag in Südafrika sein. Unser Flug morgen ging zwar erst um 18.30 Uhr, aber das ist dann der Abreisetag, und den kann ich nie so richtig genießen. Die Koffer sind gepackt, und ein wenig bin ich mit meinen Gedanken immer schon zu Hause, wo wir es auch sehr schön haben.
Die Sonne schien bereits von einem wolkenlosen Himmel als wir uns bequemten, um 8.00 Uhr endlich das Bett zu verlassen. Voller Freude machte ich die Terrassentür auf, um die gute Morgenluft hinein zu lassen, aber was war das? Eisiger Wind schlug mir entgegen. Richtig ungemütlich. Na ja, zuerst einmal lecker frühstücken, vielleicht war es danach schon etwas besser
. War es nicht wirklich, aber gegen Kälte kann man sich ja entsprechend anziehen, Hauptsache gutes Licht für die Fotos, und das war ja reichlich vorhanden.
Bereits gestern Abend hatten wir die Tickets für die heutige Tour, die "Blue Line", gelöst, und so konnte es dann auch schon direkt losgehen. Gestern waren wir ja eigentlich recht maßvoll gewesen und hatten lange nicht auf allen Weingüter eine Weinprobe machen können, aber das, zumindest waren wir wild entschlossen, sollte sich heute ändern. Auf mindestens 4 Weingütern wollten wir den Wein probieren. Kein Restaurant war für heute Abend gebucht, keinerlei anderweitige Verpflichtungen. Wir konnten uns am Ende der Tour eigentlich sofort ins Bett begeben, wenn es uns arg erwischen sollte
.
Gut gestärkt von einem reichhaltigen Frühstück wollten wir unsere Vorsätze gleich auf dem 1. Weingut der heutigen Tour, "Mont Rochelle"
www.franschhoek.co.za/montrochelle/ , in die Tat umsetzen. Wunderschön auf einer Anhöhe gelegen mit herrlicher Sicht auf die umliegenden Weinberge, präsentierte sich uns mal wieder ein kapholländischer Prachtbau in all seiner Schönheit. Wir liefen ein wenig um das Weingut herum und kamen an einen See mit Picknickbänken, eine Oase der Ruhe. Aber die "Pflicht" rief, und die 1. Weinprobe wollte absolviert werden. Ehrlich gesagt fiel sie recht mau aus, mit anderen Worten: ich kann nicht sagen, wie der Wein hier schmeckt, die Weinprobe hatten wir verpasst, denn die Tram kam schon wieder, und so verzichteten wir, denn sonst hätten wir noch eine Stunde bleiben müssen. Oh, mein Gott, schon wieder nichts mit den guten Vorsätze. Ich kann aber so viel vorgreifen: es sollte der einzige Patzer des heutigen Tages bleiben, alles andere wurde so umgesetzt, wie es geplant war
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Da hätte ich ewig sitzen können, so ein schöner Ort!
Die Stimmung im Bus war schon etwas lustiger als bei Antritt der Reise geworden. Die Gäste wurden redseliger, und schnell waren wir in ein Gespräch mit einem amerikanischen Ehepaar verwickelt. Die hatten ausgesorgt und verbrachten nun ihre Zeit mit Reisen, überwiegend in Europa und im südlichen Afrika. Sehr sympathische Leute, die uns erzählten, dass sie sich seit neustem häufig in der Öffentlichkeit als Kanadier ausgeben würden, um nicht wieder Fragen zu ihrem Präsidenten beantworten zu müssen, den sie selbst für einen "idiot" hielten
.
Mit den beiden besichtigten wir erst das nächste Weingut "Le Lude"
lelude.co.za/ , und dann kosteten wir gemeinsam bei einer sehr umfangreichen Weinprobe mit kleinen Canapees den leckeren Wein im Restaurant "Orangerie". Sehr schönes, gepflegtes Ambiente, und auch die Außenanlagen konnten sich sehen lassen. Ein kleiner verwunschener Garten lud zum Ausruhen ein. Dieses Weingut ist sehr zu empfehlen, und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dort eine Familienfeier ausrichten zu lassen. Was der Spaß mich dann kosten würde, danach habe ich nicht gefragt
.
Das alte Herrenhaus!
Die Weinprobe fand dann aber in moderneren Räumen statt!
Es war mittlerweile Mittag und auch wieder angenehm warm geworden, und eigentlich hätte ich eine Pause nötig gehabt. Jedoch wie so oft auf dieser Reise war schlichtweg keine Zeit dafür
. Noch viel Wein musste verkostet werden, es war erst das 2. Weingut. Also, auf in den Kampf, geschlafen wird später.
Das nächste Weingut, welches von der Tram angefahren wurde, war "La Bri"
www.labri.co.za/ . Wenn ich eben noch ernsthaft geglaubt hatte, mich dieser Weinprobe entziehen zu können, wurde ich schnell eines besseren belehrt. Die Weingüter wissen schon, wie sie ihre Gäste zur Mittagszeit ködern können
. Da muss schon etwas Besonderes her, und das gab es dann auch: für mich mit Schokolade und für meinen Mann mit Biltong. Es war wohl beides eine wunderbare Erfahrung. Ich kann nur für die Weinprobe mit Schokolade sprechen, mit Biltong habe ich nichts am Hut, was mein Mann so gar nicht verstehen kann. Das ist meist das erste, was er in Afrika kauft. Er behauptet, da wäre alles drin, was man zum Leben braucht. Sehe ich komplett anders, aber das ist dann eine andere Geschichte
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Die Örtlichkeiten sind wirklich sehr malerisch!
Eindeutig: der Herbst ist da!
Der Raum für die Weinproben!
Direkt angrenzend lagert der Wein wohltemperiert!
Blick von der Terrasse auf die atemberaubende Landschaft!