Montag, 1. April 2013
KTP
Unterkunft: Nossob Rest Camp
Kosten: ZAR 680,- (Ü)
Strecke: 168 km
Heute Morgen lag das ganze Auobtal im Nebel. Nach dem Duschen ging langsam die Sonne auf, der Nebel waberte im Tal und oben war blauer Himmel zu sehen. Diese Szenerie ist schwer zu beschreiben, man muss es gesehen haben. Doch wo war das ganze Wasser hin, das sich am gestrigen Tag angesammelt hatte??? Es war komplett verschwunden und das Wasserloch war wieder als solches zu erkennen.
Wir packten unsere Sachen zusammen und machten noch schnell ein paar Fotos vom Zelt mit blauem Himmel
In zwei Tagen würden wir wieder hierher kommen, bis dahin wird auch hoffentlich das Innere des Zeltes wieder getrocknet sein
Wir fuhren noch schnell nach Mata Mata um den Reifendruck prüfen zu lassen, doch der Kompressor war kaputt: „Sorry, man kann nur Luft ablassen!“ Nun gut, that´s Africa! An der Flussquerung, an der gestern Abend das Wasser unter unserem Auto durchgeflossen war, stand das Wasser nur noch auf einer Seite wie ein See, die andere Seite war fast leer und nur noch ein kleines Rinnsal zu erkennen. Auch die Wasserlöcher, die gestern nicht mehr auszumachen waren, lagen wieder frei im Tal.
Insgesamt war die Pad in schlechtem Zustand, überall stand in den Senken Wasser, zwar nicht mehr so viel wie gestern, aber wir kamen nur recht langsam voran. Kurz hinter Dalkeith beobachteten wir unsere erste Wildcat und kurz danach hob ein Adler wunderschön von einem Baum ab.
Auch die Oryx schienen sich wieder über den strahlend blauen Himmel zu freuen.
Dann ging es auf die Querspange über die Dünen. Die sonst meist ausgetrockneten Pfannen waren gefüllt mit Wasser und bei Moravet hielten sich viele Oryx auf.
Ab da wurde die Piste ganz übel. Die Pad war total aufgeweicht, überall waren Schlammstellen und tiefe Spurrillen. An ein zügiges Fahren war überhaupt nicht zu denken. Dafür hatte es viele Tiere hier in die Dünen gezogen und wo wir in früheren Urlauben nur wenige Tiere sahen, gab es jetzt große Herden Oryx, Gnus und Red Hardebeest.
In Dikbaardskolk machten wir unseren obligatorischen Picknick-Stopp und kurz darauf gab es auch schon die erste heftige Wasserdurchfahrt im Nossob-Tal.
Wer das Nossob-Tal kennt, kann sich vielleicht vorstellen wie hoch das Wasser hier steht, nämlich bis oben an den Rand der Pad
Nach weiteren Wasserdurchfahrten setzten sich zwei Damen mit ihrem Audi Q5 hinter uns und ließen uns quasi als „Tester“ vorausfahren. Das war an einigen Stellen auch echt gut so, denn es gab immer wieder tiefe Spurrillen, in die wir hineinrutschten, da man sie nicht sehen konnte und teilweise stand unser Hilux deswegen bedenklich schief. So konnten die Beiden mit ihrem Q5 dann immer die andere Seite der Pad wählen, in der Hoffnung, besser durchzukommen. Marco war total fasziniert, wie Südafrikaner mit „deutschen Statussymbolen“ einfach durch die tiefsten Matschlöcher fuhren. Als wir in Nossob ankamen, waren wir alle erleichtert und die Beiden bedankten sich herzlich bei uns. Später stellte sich dann heraus, dass wir zwei benachbarte Chalets hatten. Eigentlich wollten wir heute bis nach Gharagab fahren und hatten erst ein paar Tage vor unserem Start in den Urlaub auf Nossob umgebucht, glücklicherweise. Bis hierher hatten wir heute sage und schreibe sieben Stunden gebraucht, wir wären bei den Straßenverhältnissen niemals bis nach Gharagab gekommen.
Bereits 2009 waren wir für eine Nacht in Nossob, damals dachten wir, dass wir nicht mehr in diesem Camp übernachten würden. Da wir uns diesmal allerdings auf die Chalets eingestellt hatten, waren wir nicht enttäuscht. Es ist eben alles zweckmäßig, aber wir waren ja wegen dem Wasserloch und den vielen Nossob-Löwen hier
Am späten Nachmittag und nach dem Abendessen (Springbock in Knoblauch eingelegt, Süßkartoffeln und Bohnen-Paprika-Salat) gingen wir jeweils zum Hide, aber von Tieren war keine Spur
Lediglich ein Springhare flitzte vorbei und in der Ferne sahen wir Augen leuchten. Naja, morgen würde es sicherlich besser werden…
Da heute ein anstrengender Tag war und um 22.30 Uhr eh das Licht ausgeht, schlummerten wir schnell ein.
Liebe Grüße
Kathy & Marco