15.01.2012 Oudtshoorn
Erdmännchen satt...
Das Klingeln des Weckers ist wirklich erbarmungslos. Da hilft auch kein umdrehen. Wenn ich Erdmännchen sehen will, muss ich jetzt aufstehen. Noch schnell Dirk aus seinem komatösen Schlaf wecken und kurze Zeit später sitzen wir schon im Auto auf dem Weg zum Treffpunkt. Ich glaube, Dirk schläft noch immer.
Wir treffen uns an einer T-Kreuzung kurz vor Oudtshoorn. Nach und nach kommen weitere Autos. Insgesamt sind wir 7 Personen. Unser Guide Devey Glinister fährt mit dem Auto voraus. Es geht wirklich in die Pampa.
Irgendwann parken wir und bekommen zum Aufwachen alle erstmal einen Kaffee (löslich, aber extra aus Deutschland eingeflogen / schmeckt deswegen aber auch nicht besser
)und ein paar Kekse. Nachdem wir alle einigermaßen aufnahmefähig sind, bekommen wir unsere Anweisungen.
Wir laufen nun zum Erdmännchenbau einer Gruppe, die Devey schon seit 5 Jahren studiert. Dabei sollen wir natürlich genau aufpassen, wo wir hintreten, denn es geht wirklich durch den Busch. Als er erklärt, dass wir uns dann vor den Bau setzen und warten, bin ich schon ein wenig enttäuscht. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Erklärt aber immerhin, warum wir alle einen Campingstuhl in der Hand halten.
Die wichtigste Anweisung ist aber „Klappe halten und nicht bewegen“. (Fotografieren vom Sitzplatz ist erlaubt, aber kein aufstehen und große Bewegungen) Deshalb wird diese Tour auch nicht mit Kindern durchgeführt. Am Ende sitzen wir nämlich 2 Stunden vor einem Loch und selbst als Erwachsener hat man Mühe still zu halten.
Nun kann es aber losgehen… „Wir woll‘n die Erdmännchen sehn, wir woll‘n die Erdmännchen sehn, wir woll‘n, wir woll‘n die Erdmännchen sehn.“
Am Bau angekommen setzen wir uns wie befohlen im Halbkreis um den Bau. Devey erklärt, dass wir jetzt auf die ersten Tiere warten, die aus dem Bau kommen und sich in der Sonne aufwärmen und förmlich Kraft tanken. Nicht lange und es erscheint der Erste. Neugierig betrachtet er die Umgebung. Er nimmt uns war, sieht uns aber nicht als Feinde an. Er ist schlicht an die Anwesenheit von Devey gewöhnt. Wäre dieser aber nicht dabei oder einer von uns würde sich bewegen oder gar reden, wäre das Spektakel sofort vorbei. Wir genießen einfach schweigsam. So können wir die ganze Familie beobachten. Und erleben auch Reaktionen auf Greifvögel und Schakale.
Hier ein Best off…
Nach 2 Stunden Energietanken geht es für die Familie gemeinsam zum Frühstücken.
Wir folgen Ihnen noch ein bisschen, aber immer mit großem Abstand. Lassen sie aber bald in Ruhe ziehen. Das war wirklich ein tolles Erlebnis und am Ende viel besser als ich es mir vorgestellt habe. Eine absolute Empfehlung.
Devey Glinister ist ausgesprochener Experte für Meerkats. Eine Tour mit ihm ist wirklich zu empfehlen. Folgend die Homepage von
Devey Glinister:
http://www.meerkatadventures.co.za/
Wieder auf der Guestfarm angekommen, geht es erstmal zum Frühstück. Natürlich ist es wieder gut. Trotzdem übermannt uns bald die Müdigkeit und wir legen uns noch zu einem kleinen Nickerchen um.
Gegen Mittag haben dann aber auch wir ausgeschlafen.
Obwohl uns schon vorher klar war, dass die Besichtigung einer Straußenfarm wohl das touristischste ist, was man in Oudtshoorn tun kann, fahren wir trotzdem zur Safari Ostrich Show Farm (
www.safariostrich.co.za/). Wir haben Glück und die Asiatische Busgruppe fährt gerade vom Hof. Wir verbringen unsere Tour mit drei italienischen Familien (inkl. Kinder). Als erstes wird ein Film gezeigt und die Führerin erläutert einiges zum Thema Strauß. Dann werden wir durch die verschiedenen Gehege geführt. Dort wird der Unterschied zwischen Emu, Strauß (Albino etc.) gezeigt. Soweit so gut. Dann kommt der wirklich peinliche Teil. Die Touris werden zu einer Tribüne geführt und müssen Platz nehmen. Ein Strauß wird in die Arena geführt. Mit einem Leinensack über dem Kopf wird die Anatomie erklärt.
Dann dürfen Fotos gemacht werden. Mit Kindern sicher noch ganz nett. Wenn diese auf einem Strauß sitzen, gibt das ganz niedliche Bilder für Omi zu Hause
Wenn dann aber Mama und Papa auf den Strauß klettern und mit ihren Swarovski besetzten Handys Fotos machen (das war besser als bei Germanys next Topmodel. Nur die Maße haben nicht ganz gestimmt
), hört für uns der Spaß auf. Der Strauß ging auch ganz schön in die Knie, wenn sich ein Erwachsener drauf gesetzt hat. Nicht so gut....
Zum Straußenrennen hat sich in unserer Gruppe dann aber keiner überzeugen lassen. (Bei den Italienern wäre es mit der Gewichtsbegrenzung auch wirklich schwierig geworden.
) So beobachten wir nur, wie zwei Angestellte der Farm um die Wette rennen.
Fazit: Ganz nett, mit Kindern sicher empfehlenswert. Männer sollte ihren Frauen das Geld wegnehmen. Sonst kommt dort noch jemand auf die Idee, das Urlaubsgeld für Schuhe und Handtaschen auf den Kopf zu hauen.
Den Nachmittag verbringen am Pool (mit Milkshake trinken, lesen und schlafen). Uns geht´s schon gut...
Und auch der Abend klingt wieder bei einem guten Essen aus.
Die
De Zekoee Guestfarm (
http://www.dezeekoe.co.za/) ist uneingeschränkt zu empfehlen. Aber leider können wir nicht wieder kommen, weil wir in Outdshoorn Einreiseverbot haben. Schließlich haben wir den „armen“ Carwasher dort geprellt.
Auf unsere nächste Station freuen wir uns auch ganz besonders. Für uns geht es ins Weingebiet – genauer: nach Franschhoek.