THEMA: 8 Wochen entschleunigt in BOT, NAM & SA 10-11/2019
18 Apr 2020 17:27 #586666
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  • chrischris am 18 Apr 2020 17:27
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Hallo Stefanie,
ganz herzlichen Dank für den tollen Reisebericht mit jeder Menge wunderschönen Fotos! Wow!
Da muss ich auch noch einmal hin in diesem Leben … :whistle:
Liebe Grüße,
Christian
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23 Apr 2020 22:17 #587187
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Tag 16 - 16. Oktober 2019 – Vom Moremi zum sagenumworbenen Savuti, 181km
Chobe Nationalpark, Savuti Campsite No. 7

Teil 1

Unser letzter Morgen im Moremi bricht an :( . Natürlich wollen wir den nochmals in vollen Zügen geniessen und ausnützen. Gestern Nacht kam einzig eine stattliche Hyäne auf der Campsite vorbei, ansonsten war es (mindestens um unsere Kamerafalle) ruhig.



Wie beinahe jeden Morgen sind wir die Ersten auf den Beinen. Bei unseren Campnachbarn rührt sich nix. Das sind wir uns von der Kalahari oder dem Krüger so überhaupt nicht gewohnt :blink: .





Wir starten dort, wo wir gestern aufgehört haben: mit einer Gruppe Southern Ground Hornbills. Leider viel zu weit weg für ein gescheites Foto. Bei fantastischem Morgenlicht fahren wir dem Khwai River entlang.

Am Wasser treffen wir auf einen eifrigen Kupferschwanzkuckuck,



einen Sattelstorch



und einen nassen Schreiseeadler.





Weit entfernt sehen wir zwei Klunkerkraniche – eine weitere Erstsichtung. Was für ein Auftakt mit diesen eleganten Vögeln! Nun haben wir alle Kranicharten im südlichen Afrika zusammen :) .


Klunkerkranich / Wattled Crane

Im Gebiet, wo wir gestern den Leoparden gesehen haben kurven wir ein bisschen rum. Leider lässt sich die gefleckte Katze nicht mehr auffinden. Dafür gibt es hier wieder jede Menge Wasservögel.


Rallenreiher / Squacco Heron



Beim Weiterfahren nehme ich im Augenwinkel neben der Pad im Schlamm ein braunes Hinterteil wahr – eine Löwin - Stopp! :woohoo:
Rückwärtsgang rein und schon stehen wir neben der prächtigen Dame.



Die Löwin trinkt eine Weile, dreht sich mehrmals zu uns um und spaziert dann gemächlich zu einem Termitenhügel in der Nähe.





Dort macht sie es sich im Schatten gemütlich. Vermutlich hat die Löwin irgendwo ihre Jungen versteckt, ihre Zitzen sind stark angeschwollen...

Mittlerweile hat sich ein Game Drive Fahrzeug dazugesellt, später nochmals eines. Da sich hier wohl nicht mehr viel tun wird und wir die Löwin vorhin ja für uns alleine hatten, machen wir uns auf die Weiterfahrt. Einen Felsentoko können wir als Erstsichtung in unser Robert's App loggen. Mehr als ein Beweisfoto gelingt uns leider nicht :laugh: .



Elefanten tummeln sich am Wasser, ebenso mehrere Büffel-Reiher-Taxis.









Man kann es einfach nicht anders schreiben: hier ist das Paradies!









Einen Braunkehlreiher sowie einen Grünschwanz-Glanzstar können wir ebenfalls im Gras ausmachen. Von Zweiterem finde ich leider kein brauchbares Bild.


Braunkehlreiher / Slaty Egret




Immat. Sattelstorch / Saddle-billed Stork

Unser Drive führt uns weiter zu den Dombo Hippo Pools. Beim Hide tut es gut, unsere steifen Glieder zu strecken. Hier am Wasser herrscht ein munteres Treiben.


Rötelpelikane





Die Hippos suhlen sich im Wasser, während sich die Krokodile ein Sonnenbad gönnen. Rötelpelikane, Löffler, Nimmersatte, Nilgänse, Graureiher und Stelzenläufer beschäftigen sich in und am Wasser.




African Spoonbill / Löffler


Nimmersatte im Flug / Yellow-billed Storks

Ein Paar Sumpfwürger (Swamp Boubou) macht sich lautstark im Bäumchen nebenan bemerkbar.



Langsam wird es heiss und wir machen uns auf den Rückweg in Richtung North Gate. Neben schönen Elefantensichtungen haben wir auch nochmals Begegnungen mit Zebra-, Lechwe- und Impalaherden. Alle ziehen sie in Richtung lebenspendendes Wasser.


Hier noch ein wunderschön ausgefärbter Sattelstorch

Die Löwin ist leider nicht mehr neben ihrem Termitenhügel anzutreffen.



Gegen halb elf Uhr verlassen wir das Moremi Game Reserve, welches uns fantastische Sichtungen und nette Begegnungen beschert hat. Immer mehr können wir die Faszination verstehen, welche Reisende für diesen einzigartigen Ort empfinden! :)





Via ‚Hauptstrasse‘, welche mehr aus Potholes, als aus Piste besteht, geht es in Richtung Mababe. Auch hier treffen wir auf den einen oder anderen Elefanten. In Khwai fragen wir nach frischem Brot. Dieses ist leider bereits ausgegangen oder aber heute überhaupt nicht verfügbar. So richtig kriegen wir das nicht raus... :whistle:



Wir sind froh, dass wir irgendwann die Abzweigung in Richtung Mababe Gate des Chobe Nationalparks erreichen. Hier ist es knochentrocken. Aber die Piste ist in einem deutlich besseren Zustand, als die ‚Hauptstrasse‘ von eben. Bereits nach kurzer Zeit rollen wir vors Mababe Gate, wo wir sehr freundlich und aufgestellt empfangen werden.



Nach dem üblichen Papierkrieg geht es los via Marsh Road in Richtung Savuti. Die Pad ist weit weniger schlimm als erwartet. Ein entgegenkommendes Österreichisches Päärchen hat uns von der schlimmsten Strecke berichtet, welche sie je befahren hätten. (Das hat man davon, wenn man von Kasane direkt nach Khwai fährt!)

Stellenweise ist sie aber wirklich in einem desolaten Zustand :evil: . Trotz Hitze haben wir mehrere Elefanten-, Impala- und Giraffensichtungen. Auch Gabelracken begleiten unsere Fahrt. So wird es nie langweilig.

Gerade als wir eine kurze Mittagspause einlegen wollen stellen wir fest, dass sich Büchsen mit Tonic aus einem Pack gelöst haben und durch die ‚rumplige‘ Fahrt aufgeschlagen sind. Auch die Mehlpackung hat ein grosses Loch bekommen :ohmy: . Halb so schlimm – sie stand ja zum Glück in einer Kartonbox. Wir putzen, essen dann was Kleines und fahren bald weiter...
Letzte Änderung: 23 Apr 2020 22:30 von @Zugvogel.
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Hallo nach Winti!

@Zugvogel schrieb:
Man kann es einfach nicht anders schreiben: hier ist das Paradies!

Oh ja, ganz genau so ist es... Wunderbarer Bericht von meinem Sehnsuchtsort. Schade, seid ihr da jetzt schon wieder weg! :P

@Zugvogel schrieb:
:ohmy:

Wollt ihr mal ein Vergleichsfoto aus der Regenzeit sehen?


Februar 2018

Liebe Grüsse
Sam
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24 Apr 2020 14:42 #587226
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Hey Sam

Kaum zu glauben, wie viel Wasser es bei euch an den Dombo Hippo Pools hatte und dieses grün!!! :blink: Gefällt mir sehr gut. Vielleicht sollten wir uns diese Jahreszeit für Botswana auch mal überlegen ;)

Gegen einige Nächte mehr im Moremi hätten wir definitiv nichts gehabt. Savuti hat uns dann aber mit gewaltigen Sichtungen verwöhnt :woohoo: Und wir mussten dem Moremi nicht lange nachtrauern...

Gleich gehts weiter. Sonnige Grüsse nach Zürich,
Stefanie
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24 Apr 2020 15:20 #587229
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Teil 2 - 16. Oktober 2019

In Savuti angekommen müssen wir uns erneut bei der Nationalparkbehörde, wie auch bei SKL anmelden. Bei SKL ist die zuständige Person lange nicht aufzufinden. Unsere Campsite No. 7 liegt unter einem grossen Kameldornbaum und bietet reichlich Platz. Neben mehreren Feuerstellen sind auch ein ‚Hyänen-sicherer‘ Abfalleimer sowie ein ‚Elefanten-sicherer‘ Wasserhahn verbaut. Der Platz ist keine Schönheit. Macht nix, lange hält uns sowieso nichts hier.


Lannerfalke / Lanner Falcon


Swainsonfrankolin

Wir ruhen uns kurz aus und machen uns vor fünf nochmals auf zu einem Game Drive. Zuerst gilt es, die verschiedenen Wasserlöcher ausfindig zu machen. Mindestens deren drei sollen es sein, auf unserer Tinkers Map sind jedoch keine Wasserlöcher, sondern nur unzählige Pfannen eingezeichnet :huh: . Dank OSM und den beiden Reiseführern wissen wir irgendwann ungefähr, wo wir hinfahren wollen.

Bei den Harvey‘s Pans geniesst eine Giraffe voller Madenhacker das kühle Nass.





Es scheinen gehörig Parasiten vorhanden zu sein!



Danach ist Flaute angesagt. Immerhin zeigen sich zwei Schabrakenschakale und ein Elsterwürger (Magpie Shrike).



Die Landschaft mit den vielen Hügeln und dem (trockenen) Flussbett des Savuti gefällt uns super. Wir entschliessen uns, noch das Wasserloch im Bereich Savuti Marsh aufzusuchen, was sich als Glückstreffer herausstellen wird B) .



Rund ums Wasserloch lümmelt ein achtzehnköpfiges Löwenrudel!





Zwei stattliche Mähnenlöwen,







einige Teenager und Mütter





sowie fünf süsse Löwenbabies. Klasse!





Spannend wird es, als ein Dickhäuter auftaucht



und sich zur Runde gesellt.





Den ersten Löwen wird es unwohl. Sie machen den Abgang. Ein Teil des Rudels bleibt ziemlich entspannt liegen. Herr Elefant macht aber ziemlich schnell klar, wer ab nun das Sagen hat.

Einfach unglaublich…





Irgendwann ist das Licht weg und die Zeit drängt. Um sieben müssen wir zurück im Camp sein. Zusammen mit dem letzten anderen anwesenden Selbstfahrer machen wir uns auf den Rückweg. Zackig, aber immer innerhalb der erlaubten Geschwindigkeitslimite von 40 km/h geht es das Flussbett hinauf. So richtig abschätzen, wie lange wir zurück ins Camp haben werden, können wir nicht.

Noch ganz ‚geflasht‘ vom riesigen Löwenrudel sichtet Dani bereits das nächste Highlight. Unsere erste Eulensichtung des Urlaubs! Selbstverständlich bremsen wir für die zwei Gefiederten.


Milchuhus / Verreaux's Eagle Owl oder auch Giant Eagle Owl

Im Spass sage ich zu Dani, dass eine kurze Leopardensichtung auch noch drin liegen würde. Aber das dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten wäre... ;)

Und schon sitzt er neben uns!



Es ist bereits fast komplett eingedunkelt. Ein Beweisbild gelingt gerade noch so mit Iso6400. Der Kleine sitzt so nahe und rührt sich nicht, dass man ihn am liebsten unterm Kinn kraulen würde :whistle: .

Einige Minuten vor 'Gateschliessung' treffen wir überglücklich zurück auf der Campsite ein. Wir sind so richtig müde von den vielen Eindrücken. Was für ein einmaliger Tag! Aufs Feuer verzichten wir, gibt es heute doch leckeres Linsen-Hähnchen-Curry.

Das wars dann auch schon für diesen wirklich speziellen Sichtungstag! Wir hauen uns früh aufs Ohr und träumen vom legendären Savuti...
Letzte Änderung: 24 Apr 2020 15:30 von @Zugvogel.
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24 Apr 2020 15:31 #587234
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Hallo,

an Savuti scheiden sich ja hier im Forum die Geister. So mancher ist von der Gegend und vor allem der Campsite nicht sehr begeistert. Für mich ist Savuti das absolute Highlight Botswanas. Es gab für uns keine Reise nach Botswana, in der wir nicht auch in Savuti gewesen sind. Wir wurden immer mit fantastischen Erlebnissen belohnt und auch bei Euch hat sich Savuti schon in den ersten Stunden von seiner besten Seite gezeigt.

Das sich die Löwen in Savuti so respektlos gegenüber dem Elefanten gezeigt haben, wundert mich überhaupt nicht. Savuti gehört zu den wenigen Gebieten, in denen sich bei Nahrungsmangel mehrere Löwenrudel zusammenschließen und gezielt Jagd auf Elefanten machen. Vor ein paar Jahren konnten wir so ein großen Rudel selbst an einem frischen Elefantenriss beobachten.

Alles Gute
Thomas
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