Tag 16 - 16. Oktober 2019 – Vom Moremi zum sagenumworbenen Savuti, 181km
Chobe Nationalpark, Savuti Campsite No. 7
Teil 1
Unser letzter Morgen im Moremi bricht an
. Natürlich wollen wir den nochmals in vollen Zügen geniessen und ausnützen. Gestern Nacht kam einzig eine stattliche Hyäne auf der Campsite vorbei, ansonsten war es (mindestens um unsere Kamerafalle) ruhig.
Wie beinahe jeden Morgen sind wir die Ersten auf den Beinen. Bei unseren Campnachbarn rührt sich nix. Das sind wir uns von der Kalahari oder dem Krüger so überhaupt nicht gewohnt
.
Wir starten dort, wo wir gestern aufgehört haben: mit einer Gruppe Southern Ground Hornbills. Leider viel zu weit weg für ein gescheites Foto. Bei fantastischem Morgenlicht fahren wir dem Khwai River entlang.
Am Wasser treffen wir auf einen eifrigen Kupferschwanzkuckuck,
einen Sattelstorch
und einen nassen Schreiseeadler.
Weit entfernt sehen wir zwei Klunkerkraniche – eine weitere Erstsichtung. Was für ein Auftakt mit diesen eleganten Vögeln! Nun haben wir alle Kranicharten im südlichen Afrika zusammen
.
Klunkerkranich / Wattled Crane
Im Gebiet, wo wir gestern den Leoparden gesehen haben kurven wir ein bisschen rum. Leider lässt sich die gefleckte Katze nicht mehr auffinden. Dafür gibt es hier wieder jede Menge Wasservögel.
Rallenreiher / Squacco Heron
Beim Weiterfahren nehme ich im Augenwinkel neben der Pad im Schlamm ein braunes Hinterteil wahr – eine Löwin - Stopp!
Rückwärtsgang rein und schon stehen wir neben der prächtigen Dame.
Die Löwin trinkt eine Weile, dreht sich mehrmals zu uns um und spaziert dann gemächlich zu einem Termitenhügel in der Nähe.
Dort macht sie es sich im Schatten gemütlich. Vermutlich hat die Löwin irgendwo ihre Jungen versteckt, ihre Zitzen sind stark angeschwollen...
Mittlerweile hat sich ein Game Drive Fahrzeug dazugesellt, später nochmals eines. Da sich hier wohl nicht mehr viel tun wird und wir die Löwin vorhin ja für uns alleine hatten, machen wir uns auf die Weiterfahrt. Einen Felsentoko können wir als Erstsichtung in unser Robert's App loggen. Mehr als ein Beweisfoto gelingt uns leider nicht
.
Elefanten tummeln sich am Wasser, ebenso mehrere Büffel-Reiher-Taxis.
Man kann es einfach nicht anders schreiben: hier ist das Paradies!
Einen Braunkehlreiher sowie einen Grünschwanz-Glanzstar können wir ebenfalls im Gras ausmachen. Von Zweiterem finde ich leider kein brauchbares Bild.
Braunkehlreiher / Slaty Egret
Immat. Sattelstorch / Saddle-billed Stork
Unser Drive führt uns weiter zu den Dombo Hippo Pools. Beim Hide tut es gut, unsere steifen Glieder zu strecken. Hier am Wasser herrscht ein munteres Treiben.
Rötelpelikane
Die Hippos suhlen sich im Wasser, während sich die Krokodile ein Sonnenbad gönnen. Rötelpelikane, Löffler, Nimmersatte, Nilgänse, Graureiher und Stelzenläufer beschäftigen sich in und am Wasser.
African Spoonbill / Löffler
Nimmersatte im Flug / Yellow-billed Storks
Ein Paar Sumpfwürger (Swamp Boubou) macht sich lautstark im Bäumchen nebenan bemerkbar.
Langsam wird es heiss und wir machen uns auf den Rückweg in Richtung North Gate. Neben schönen Elefantensichtungen haben wir auch nochmals Begegnungen mit Zebra-, Lechwe- und Impalaherden. Alle ziehen sie in Richtung lebenspendendes Wasser.
Hier noch ein wunderschön ausgefärbter Sattelstorch
Die Löwin ist leider nicht mehr neben ihrem Termitenhügel anzutreffen.
Gegen halb elf Uhr verlassen wir das Moremi Game Reserve, welches uns fantastische Sichtungen und nette Begegnungen beschert hat. Immer mehr können wir die Faszination verstehen, welche Reisende für diesen einzigartigen Ort empfinden!
Via ‚Hauptstrasse‘, welche mehr aus Potholes, als aus Piste besteht, geht es in Richtung Mababe. Auch hier treffen wir auf den einen oder anderen Elefanten. In Khwai fragen wir nach frischem Brot. Dieses ist leider bereits ausgegangen oder aber heute überhaupt nicht verfügbar. So richtig kriegen wir das nicht raus...
Wir sind froh, dass wir irgendwann die Abzweigung in Richtung Mababe Gate des Chobe Nationalparks erreichen. Hier ist es knochentrocken. Aber die Piste ist in einem deutlich besseren Zustand, als die ‚Hauptstrasse‘ von eben. Bereits nach kurzer Zeit rollen wir vors Mababe Gate, wo wir sehr freundlich und aufgestellt empfangen werden.
Nach dem üblichen Papierkrieg geht es los via Marsh Road in Richtung Savuti. Die Pad ist weit weniger schlimm als erwartet. Ein entgegenkommendes Österreichisches Päärchen hat uns von der schlimmsten Strecke berichtet, welche sie je befahren hätten. (Das hat man davon, wenn man von Kasane direkt nach Khwai fährt!)
Stellenweise ist sie aber wirklich in einem desolaten Zustand
. Trotz Hitze haben wir mehrere Elefanten-, Impala- und Giraffensichtungen. Auch Gabelracken begleiten unsere Fahrt. So wird es nie langweilig.
Gerade als wir eine kurze Mittagspause einlegen wollen stellen wir fest, dass sich Büchsen mit Tonic aus einem Pack gelöst haben und durch die ‚rumplige‘ Fahrt aufgeschlagen sind. Auch die Mehlpackung hat ein grosses Loch bekommen
. Halb so schlimm – sie stand ja zum Glück in einer Kartonbox. Wir putzen, essen dann was Kleines und fahren bald weiter...